31. Dezember 1979

Kommunale Bilanz der Stadt Grünberg

Der infrastrukturelle Ausbau, eine neue städtebauliche Konzeption und beachtliche Investitionen prägten die 70er Jahre. Seit 1973 investierte die Stadt Grünberg rund 45 Millionen DM in verschiedenen kommunalen Bauvorhaben. Die Landesregierung erhob die Stadt Grünberg zum Mittelzentrum, wies die Stadt als gewerblichen Schwerpunktort aus und ernannte die Stadt zum "staatlich anerkannten Erholungsort". Der Bundesminister für Verkehr zeichnete die Stadt als eine fußgängerfreundliche Stadt aus.

Als Krönung dieser kommunalpolitischen Entwicklung bietet sich nun für die Stadt Grünberg die Ausrichtung des 20. Hessentages vom 21. bis 29. Juni 1980 in Grünberg an. Im selben Jahr feiert die Stadt den 500. Gallusmarkt. Aus diesem Grunde ist der am 26. Oktober 1979 eingebrachte Haushaltsplan für 1980 mit einem weiteren Investitionsvolumen von 8,5 Millionen DM vorgesehen.

Vorrangig restauriert die Stadt Grünberg nach Vorschlägen des Denkmalpflegers das historische Rathaus, eines der ältesten Rathäuser in Hessen, erbaut 1583/84 von Rüdiger von Hersfeld und seit 1596 im städtischen Besitz. Die Stadt baut derzeit die Fußgängerzone Marktgasse/Marktplatz aus und krönt den Marktplatz mit einem nachgebildeten historischen Brunnen. Die Stadt bemüht sich, die Rabegasse und die Schloßgasse auszubauen, weil diese Straßen die Durchgangsstraßen des Festzuges sein werden.

Gleichzeitig beginnt die Stadt Grünberg mit dem Bau von vier Dorfgemeinschaftshäusern in Weickartshain, Lehnheim, Göbelnrod und Lumda. Mit dem Ausbau des Sportplatzes Queckborn und dem Bau der Sportlerheime Göbelnrod, Lumda, Beltershain und Queckborn sind die sportlichen Anlagen fertiggestellt. Nachdem für jeden Stadtteil ein rechtskräftiger Bebauungsplan besteht, können in den nächsten Jahren bestehende oder noch auszuweisende Baugebiete neu erschlossen werden. Mit der Ausweisung eines Baugebietes im "Baumgartenfeld" südlich des Eisteiches entsteht ein Baugebiet in der Größenordnung wie derzeit der Ziegelberg für die Kernstadt Grünberg.

Die Probleme werden aber in den 80er Jahren vorrangig die Abwasserbeseitigung sein. Nachdem die Stadt Grünberg mit dem Stadtteil Göbelnrod dem Abwasserverband "Wiesecktal" beigetreten ist (die Abwasseranlagen werden derzeit gebaut), trat die Stadt Grünberg mit den Stadtteilen Harbach, Lehnheim, Queckborn und der Kernstadt am 19. November 1976 dem Abwasserverband Lauter-Wetter bei. Noch in diesem Jahr wird von Münster aus mit dem Bau der Abwassersammler begonnen.

Nun steht die Abwasserbeseitigung in den Lumdatalgemeinden dringend an. Ein Abwasserverband muß gegründet und der Auftrag einer Planung vergeben werden. Schwierig gestaltet sich die Abwasserbeseitgung der Seenbachtalgemeinden, weil hier die Abstimmung mit dem Landkreis Vogelsberg zu treffen ist. Die wichtigste Kommunale Aufgabe für den Politiker stellt sich in Zukunft, den Bürger an dem Gemeinwesen stärker zu interessieren und seine Mitarbeit zu gewinnen.

Gerulf Herzog, Bürgermeister

Fotos

 
15. Dezember 1979

Veranstaltung des Gesangvereins

Innerhalb der öffentlichen Weihnachtsfeier des Gesangvereins "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen wurde am Samstag (15. Dezember 1979) Wilhelm Albrecht für seine fünfzigjährige Sängertätigkeit geehrt. Die Ehrung nahm der zweite Vorsitzende des Ohm-Lumda-Sängerbundes Siegfried Wegner im Auftrag des Deutschen Sängerbundes vor. Für sein fünf Jahrzehnte langes Singen im Gesangverein der beiden Dörfer wurde dem aktiven Sänger neben einer Urkunde auch die Goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes verliehen.

Die Glückwünsche des Vereins übermittelte dessen 1. Vorsitzender Heinz Schwanke, der an diesem Abend auch durch das Programm führte. Mit den Chören "Weihnachtsglocken", "Ein kleiner Blumenstrauß" und "Mala Moja" trugen die Sänger des Vereins zum Gelingen des Abends bei.

Weniger aufgeregt als deren Eltern zeigten sich die Kinder, die nunmehr schon Jahre diese traditionelle Weihnachtsfeier entscheidend mitgestalten. Unter Leitung von Ida Psiorz erfreuten sie mit zahlreichen Gedichten und Liedern das Publikum. Mit einer Kurzfassung des Märchens "Schneewitchen und die sieben Zwerge" endete das von den Zuschauern mit viel Beifall bedachte Kinderprogramm.

Bis dann der von den Kindern sehnlichst erwartete Nikolaus eintraf, sangen alle Gäste in Begleitung des Horlofftal-Trios noch einige Weihnachtslieder. Als Anerkennung und zum Dank erhielten Ida Psiorz und Ottmar Gasenpflug für ihre geleistete Arbeit ebenfalls ein Präsent überreicht. Für eine weitere gute Stimmung beim Tanz bis in den frühen Morgen sorgte das Horlofftal-Trio mit ihrer Musik.

(gaz)

 
02. Dezember 1979

Erstmals Adventsingen

Mit einer Überraschung besonderer Art wartete der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen dieser Tage (im Advent 1979) durch ein "Adventsingen" in den beiden Dörfern auf. In Begleitung von fünf Fackelträgern suchte der Verein den Weg zur Bevölkerung, um dieser eine Freude zu bereiten. So hatten sich die Sänger während ihrer Singstunde vor der "Alten Post", der Kirche in Klein-Eichen und dem Helgenstock in Lardenbach drei Plätze ausgesucht, auf denen denen den Einwohnern eine kostenlose Freude gemacht werden sollte.

Für die anwesenden Zuhörer war das Vortragen der Chöre "Wann wirst du kommen", "O Gottessohn", "Suliko", "Ein kleiner Blumenstrauß", "Das stille Tal" und "Amazing Grace" ein musikalischer Genuß. Von den festlich leuchtenden Weihnachtsbäumen vor der Kirche in Klein-Eichen und am Helgenstock in Lardenbach boten die Sänger unter Leitung von Ottmar Hasenplug ausgezeichnete Leistung, die mit viel Beifall bedacht wurde. Dieses "Adventsingen" soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.

(Karl-Ernst Lind)

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27. November 1979

Sauna eingeweiht

Der Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen weihte dieser Tage (November 1979) seine in Eigenleistung erstellte Sauna offiziell ein. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Reiner Roth, stellte fest, dass die Einrichtung der Sauna schon früher einmal geplant gewesen sei. Der "Stein des Anstoßes" sei dann aber das Drängen der Jahreshauptversammlung und die Empfehlung des Fußball-Trainers Edgar Möbus gewesen. Der Dank des Vereins galt besonders dem Magistrat der Stadt Grünberg, der seine Genehmigung erteilte, in den Kellerräumen des städtischen Kindergartens diese Baumaßnahme vorzunehmen.

Seinen Dank sprach der 1. Vorsitzende knapp vierzig Helfern aus, die in einer nur fünfwöchigen Bauzeit in über dreihundert Arbeitsstunden die Sauna errichteten. Auch die Finanzierung wurde größtenteils von den Mitgliedern des Vereins durch beachtenswerte Sachspenden der verschiedensten Art erst ermöglicht. Für seine Funktion als Bindeglied zwischen dem Sportverein und der Stadtverwaltung lobte Roth den Ortsvorsteher von Lardenbach, weiterhin Werner Keil (Stadtbauamt) und Alfred Lauster (Schornsteinfegermeister). Freude brachte Bürgermeister Herzog in seiner Rede zum Ausdruck, dass ein Verein wie der SSV Lardenbach/Klein-Eichen Mut zu einem solchen Projekt aufgebracht habe.

(Karl-Ernst Lind)

 
19. September 1979

Große Politik in Klein-Eichen

"Ministerpräsident Börner ist ein Mann, der entweder gegebene Versprechen nicht hält oder seine Politik nicht durchsetzen kann." Dies erklärte am Mittwochabend (19. September 1979) der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Adolf Roth in einer öffentlichen CDU-Veranstaltung im Klein-Eichener Gasthaus Bingel. Was sich bei der Gießen verweigerten Kreisfreiheit gezeigt habe, finde in den Energiebeschlüssen des SPD-Parteibezirks Hessen-Süd seine Fortsetzung. Während sich Börner für den zügigen und unverzichtbaren Ausbau der Kernenergie ausspreche, um keine weitere Zeit zu verlieren, schlage sich die Mehrheit seiner hessischen Parteigenossen auf die Seite der Kernkraftgegner und verlange einen mehrjährigen Verzicht auf Bau- und Betriebsgenehmigungen für neue Kernkraftwerke.

Roth sagte, wenn sich die Parteilinken in Hessen mit ihrer Mehrheit durchsetzen, wird in den 80er Jahren die Stromversorgung des Landes zusammenbrechen. Dies wiesen die Zahlen und Prognosen der Landesregierung eindeutig aus. Danach müßten in den 80er Jahren mindestens drei große Kraftwerksblöcke vom Typ Biblis ans Netz gehen, um den anhaltend wachsenden Strombedarf in Hessen abzudecken. Der Verbrauch sei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wieder um 7,8 Prozent gestiegen, und es hätten 565 Millionen Kilowattstunden aus anderen Bundesländern importiert werden müssen.

Eine mangelhafte Energieversorgung führe in der Bundesrepublik zu einer unmittelbaren Bedrohung der wirtschaftlichen, sozialen und äußeren Sicherheit, erklärte Roth weiter. Kaum ein Industrieland sei so verwundbar wie die Bundesrepublik. Die unausweichliche Strategie "Weg-vom-Öl" lasse innerhalb der nächsten 20 Jahre eine gewaltige Energielücke entstehen, die auch bei äußerster Sparsamkeit und rationellstem Energieeinsatz nur durch die Kernenergie abgedeckt werden könne.

(gaz)

Anmerkung: Aus vielfältigen Gründen fand der Ausbau der Atomenergie nicht wie geplant statt. Der Atomenergieanteil wurde in den vom Bundeskabinett festgelegten Fortschreibungen des Energieprogramms immer weiter zurückgenommen. Trotz des gebremsten Ausbaus der Atomkraftwerke nahm deren installierte Leistung dennoch ständig zu. Das letzte Atomkraftwerk ging 1989 ans Netz, seither war in Deutschland keine Anlage mehr in Planung oder im Bau.

Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hat die Bundesregierung im Juni 2011 Eckpunkte für eine beschleunigte Energiewende beschlossen. Bis spätestens Ende 2022 wird schrittweise auf die Stromerzeugung in deutschen Atomkraftwerken verzichtet.

 
02. August 1979

Fußball-Mannschaft

Der Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen spielt in der Sasion 1979/80 in der Kreisliga B Gießen Gruppe 1. Die Mannschaft hat folgende Zugänge: Gisbert Helm und Stefan Horst, beide kommen vom TSV Grünberg. Peter Swoboda kommt vom SV Saasen. Und aus der eigenen Jugend stoßen die beiden Klein-Eichener Andreas Biedenkopf und Herbert Kühn zu der Mannschaft. Alleiniger Abgänger ist Ernst Ruschig der zum SV Münster wechselt.

Die Mannschaft spielt nun mit Bernd Irlmeier im Tor; in der Abwehr Maus, Böcher, Kraft, Pernak, Rühl und Swoboda; im Mittelfeld und Angriff spielen Berg, Kratz, Ebenhöh, Helm, Ruppel, D. Kühn, Lind, Felsing, Biedenkopf und H. Kühn.

(gaz)

 
24. Juni 1979

Grünberger Ortssporttag

Zum Abschluß des Ortssporttages, der vom 21. bis 24. Juni 1979 veranstaltet wurde, fand am Sonntag im Anschluß an eine Sternwanderung um den großen Preis der Stadt (ein 50-Liter-Faß Bier) ein Frühschoppen an der schön gelegenen Grillhütte in Lardenbach statt. Ausrichter war der SSV Lardenbach/Klein-Eichen. Unterstützt wurden die Sportler durch die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Lardenbach und den Gesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen. An der Sternwanderung hatten sich nur die Stadtteile Lardenbach, Klein-Eichen und Vereine der Kernstadt beteiligt.

Bürgermeister Gerulf Herzog nahm im Verlauf des Frühschoppens die Siegerehrung für die leichtathletischen Wettkämpfe des Ortssporttages vor. Zuvor dankte er den Organisatoren der verschiedenen Veranstaltungen: dem SSV Lardenbach/Klein-Eichen, dem TSV Grünberg, der DL RG-Ortsgruppe Grünberg und dem VHC-Zweigverein Grünberg. Insgesamt, sagte Herzog, hätten sich am Ortssporttag 1000 Bürger sportlich betätigt. Dies zeige, dass diese Veranstaltung, deren Motto "Mitmachen und Dabeisein" heiße, zu einer beliebten Einrichtung geworden sei.

Auftakt des Ortssporttages war ein Volksschwimmen am Donnerstag, an dem sich 181 Schwimmer beteiligten. 141 Kinder zwischen 10 und 13 Jahren starteten am Nachmittag in drei Disziplinen, zu denen ein Löffel- und ein Hindernisschwimmen gehörten. Neben Kindergartenkindern und Erwachsenen nahmen auch Mitglieder der Behinderten-Sportgruppe am Volksschwimmen teil. Für alle Teilnehmer gab es eine Urkunde.

Die offizielle Eröffnung des Ortssporttages erfolgte am Donnerstagabend im Städtischen Freibad durch Bürgermeister Herzog. Die DLRG veranstaltete unter Leitung ihres technischen Leiters Alfred Rebe ein Fackelschwimmen und demonstrierte die Rettung von Menschen aus einem sinkenden Auto. Hilfestellung gaben die Freiwillige Feuerwehr und das THW. Der Musikverein verschönerte mit musikalischen Darbietungen diese Veranstaltung. Rund achtzig Personen nahmen an der Sonnenwendfeier des VHC am Freitagabend teil.

139 Teilnehmer gab es bei den leichtathletischen Wettkämpfen des TSV am Samstag im Waldstadion. Errungen wurden 28 goldene, 65 silberne und 38 bromzene Nadeln des Leichtathletikverbandes. Erfolgreichster Teilnehmer war Eberhard Spissinger, der im Dreikampf der Jugend A mit 3114 Punkten die höchste Punktzahl an diesem Tag erreichte.

Aus der Wanderung um den großen Preis der Stadt am Sonntag ging der SSV Lardenbach/Klein-Eichen als Sieger hervor, der mit 51 Personen zwölf Kilometer zurückgelegt hatte. An zweiter Stelle lag der Skiclub mit ebenfalls 51 Personen und sieben Kilometern. Dritter wurde der Verein für Schäferhunde, der mit 14 Personen 16 Kilometer erwandert hatte. An vierter und letzter Stelle kam der TSV, von dem lediglich vier Personen den sieben Kilometer langen Weg nach Lardenbach marschiert waren. Bei der Stadtteilwertung lag damit Lardenbach mit großem Punktevorsprung vorne und wird im kommenden Jahr wiederum den Frühschoppen ausrichten.

(gs/gaz)

 
12. Juni 1979

Wasserversorgung

In seiner Sitzung beschäftigte sich der Magistrat dieser Tage (Juni 1979) im Rathaus mit den Gestattungsverträgen zur Verwendung von städtischen Grundstücken für die Verlegung einer Fernwasserleitung durch die Oberhessische Versorgungsbetriebe AG. Der Magistrat stimmte den Gestattungsverträgen sowie auch dem Vertrag über die künftige Wasserversorgung für die Stadtteile Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain zu. Mit der Verlegung dieser Wasserversorgungsleitung könnte auch die zukünftige Wasserversorgung der Stadtteile Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain gesichert werden, erklärte Bürgermeister Herzog.

Wie der Bürgermeister in der Magistratssitzung weiter mitteilte, hat die Deutsche Bundesbahn an der Landstraße 3166 an der Kreuzung Struppiusstraße/Jakobsweg Omnibushaltestellen eingerichtet, so daß für die Bürger aus den Stadtteilen Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen und Stockhausen die Möglichkeit besteht, vor oder nach dem Besuch der Sporteinrichtungen der Stadt Grünberg aus- oder zuzusteigen.

(gaz)

 
04. Juni 1979

Ausflug des Sportvereins

Bei herrlichem Wetter wurde für 50 Mitglieder des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen eine Ausflugsfahrt in das Ferienland Tirol dieser Tage (4. Juni 1979) zu einem Erlebnis. Mit einem modernen Reiseomnibus begann die Pfingstreise bereits am Freitag in Lardenbach. In St. Johann gut aufgenommen, besuchten die meisten der Reiseteilnehmer einen Abend im "Tiroler Keller".

Der Nachmittag des zweiten Tages wurde durch verschiedene Bergwanderungen gestaltet. Eine der drei Gruppen besuchte eine Alm im Kaisergebierge. Die zweite wanderte zur Angerer Alm im Kitzbühler Horn. Am höchsten hinaus in etwa 1800 Meter Höhe wagten sich fünf Amateurwanderer, darunter eine Frau, hinauf zum Kitzbühler Horn. Mit dem Besuch eines Hüttenabends auf einer Alm im Kaisergebirge klang der zweite Tag für die Sportfreunde aus.

Der kommende Tag stand im Zeichen einer Tagesfahrt in das Hohe-Tauern-Gebirge. Dort besichtigte man die Tauernkraftwerke Glockner-Kaprun. Ein Teil der Reisegesellschaft fuhr mit der Gletscherbahn hinauf zum 3203 Meter hohen Kitzsteinhorn, der als großes Skigebiet bekannt ist. Fast als ein Abenteuer kann man das Erlebte des vierten Tages bezeichnen. Auf dem Programm stand nämlich eine Dolomiten-Rundfahrt. Einigen Teilnehmern wurde es bei den Paßfahrten und der Fahrweise einiger Italiener, die von einem Fahrradrennen kamen, etwas ängstlich ums Herz.

Wieder in Deutschland eingetroffen, stattete die Reisegruppe dem Münchner Olympia-Gelände noch einen Besuch ab. Von der Gestaltung des Geländes mit seinen zahlreichen Sporthallen und dem Stadion waren alle hessischen Besucher sehr beeindruckt.

(kl/ga)

 
13. April 1979

Jagdgenossen ziehen Jahresbilanz, 1979

Unter Vorsitz von Jagdvorsteher Karl Bräuning tagte am Freitagabend (13. April 1979) in der Gaststätte Bingel die Jagdgenossenschaft Klein-Eichen/Stockhausen. Die beiden Jagdpächter, die Herren Dr. Walter August Jüngst (Mücke) und Dr. Rolf Burk (Weilburg), sowie die Frauen der Mitglieder waren erschienen. Anlass zu der Einladung war die 25. Wiederkehr der Anpachtung der Jagd durch Dr. Walter August Jüngst. Jagdvorsteher Karl Bräuning stellte das gute Einvernehmen zwischen Jagdgenossenschaft und Pächter besonders heraus.

Über eine ausgewogene Kassenlage wußte Rechner Otto Reitz zu berichten. Über die Verwendung des Jagdertrages gab es eine rege Aussprache. Schließlich wurde beschlossen, den überwiegenden Teil der Pachtsumme wieder für landwirtschaftliche Zwecke (Feldwegebau) zu verwenden. Außerdem wird die Jagdgenossenschaft eine Ruhebank vor dem Ehrenmal in Klein-Eichen aufstellen lassen.

Nach Abschluß der Regularien führte Helmut Schmitt von der Unteren Jagdbehörde Gießen-Land zwei Farbfilme vor: "Unser Rehwild - Sorge und Passion", sowie "Ein Spaziergang durch Feld und Wald". Ein gemütliches Beisammensein, verbunden mit einem gemeinsamen Essen, beschloss die Jagdversammlung.

(tt/gaz)

 
12. April 1979

Die erste Orgel für Klein-Eichens Kirche

Rechtzeitig zu den Osterfeiertagen 1979 konnte die Evangelische Kirchengemeinde Klein-Eichen eine neue Orgel anschaffen. Durch den Erwerb wird ein schon betagtes Harmonium abgelöst.

Die im Jahre 1739 in Klein-Eichen wieder aufgebaute aus dem fünfzehnten Jahrhundert stammende Fachwerkkirche wurde nun mit einer wohl einmaligen Orgel der Firma Wersi ausgestattet. Die Orgel des Typs Helios W2 mit zwei Manualen mit je vier Oktaven und 26 Tasten-Vollpedalen ist nicht nur für den Sakralbereich verwendbar. Auch für klassische Musik ist dieses Instrument geeignet. So sind neben den verschiedenen Soloinstrumenten auch Orchesterklänge zu hören.

Der Kauf dieser Orgel wurde zu zwei Drittel durch die Finanzierung der Kirchengemeinde Groß-Eichen, der Klein-Eichen angehört, ermöglicht. Zuständig ist heute jedoch Pfarrer Schmitt-Mappes, der neben den Pfarreien Lardenbach, Weickartshain nun auch Klein-Eichen und Stockhausen betreut. Das letzte Drittel stammte aus einem Spendentopf zu Gunsten der Kirchenrenovierung, der ausschließlich von den Klein-Eichenern Bürgern gestiftet wurde. Diese Mittel wurden bereits vor einem Jahr gesammelt. Aus der beachtlichen Spendensammlung in Höhe von etwa zehntausend Mark konnte die Kirchengemeinde einen Teil für den schon damals geplanten Kauf einer Orgel bereitstellen.

Sehr großen Anteil an der Verwirklichung dieses Vorhabens hatte der Organist Günther Zimmer. Durch sein Wissen und seine musikalischen Fähigkeiten war er maßgeblich an der Anschaffung der Wersi-Orgel im Bausatz-System beteiligt. Zusammen mit Karlheinz Hollederer baute er in über zweihundert Arbeitsstunden aus den etwa siebentausend Mark kostenden Teilen ein harmonisch klingendes Musikinstrument.

Für die Kirchenbesucher aus Klein-Eichen und Lardenbach steht somit eine moderne und zugleich einzigartige Orgel in ihrer Art in einer der ältesten Fachwerkkirchen Oberhessens zur Vefügung.

(KL)

Fotos

 
17. März 1979

Liederabend mit Ehrung

Eine seltene Ehrung erlebten am Wochenende (17. März 1979) die Gäste beim Liederabend mit den Hasenpflug-Chören aus Rüddingshausen, Hattenrod und dem Gastgeber Lardenbach/Klein-Eichen. Im Auftrag des Deutschen Sängerbundes zeichnete der Vertreter des Ohm-Lumda-Sängerbundes, Siegfried Wegener, den seit dem Jahre 1919 aktiven Sänger Karl Biedenkopf (Klein-Eichen) mit Ehrennadel und Urkunde aus. Der Jubilar war einer der Mitbegründer des Gesangvereins Weickartshain, bevor er beim Gesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen in den Chor eintrat. Bis zum heutigen Tag zählt der Geehrte zu den fleißigsten Singstunden-Teilnehmern.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der gastgebende Verein mit den Chören "Heimatlied", "Das Lied der Berge" und "Aus der Traube in die Tonne" die Besucher. Es folgte der Frauenchor aus Rüdingshausen mit ebenfalls drei Chören.

Viel Beifall erhielten die Damen der Gymnastikgruppe des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen. Diese Gruppe unter Leitung von Ida Psiorz legte zwei Tänze auf die Bühne und eine Zugabe wurde notwendig.

Wie alle Darbietungen des Abends wurden auch die Sänger des Männerchores "Concordia" Rüdingshausen mit dem Vortrag von wiederum drei Chören mit viel Applaus bedacht. Der gemischte Chor "Eintracht" Hattenrod trug mit seinen Liedern ebenfalls zum musikalischen Programm des Abends bei.

Mit dem gemeinsamen Auftritt der Männerchöre von Rüdingshausen und Lardenbach/Klein-Eichen unter Leitung des Chorleiters Ottmar Hasenpflug (Saasen) endete eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Veranstaltung. Für den restlichen Abend sorgten die "Benjamins" mit ihren Klängen für Stimmung und boten Gelegenheit zum Tanz bis in den frühen Morgen.

(gaz)

 
05. März 1979

Magistrat Grünberg

Der Magistrat beschäftigte sich im "Brauhaus" dieser Tage (März 1979) u. a. auch mit der Wasserversorgung. Wie Bürgermeister Herzog ausführte, befürworte der Magistrat, bevor eine Versuchsbohrung im Stadtteil Lardenbach für einen neuen Brunnen niedergebracht werde, einen Pumpversuch an dem Brunnen im Stadtteil Weickartshain-Seenbrücke vorzunehmen, um die Belastbarkeit dieses Brunnens zu prüfen und die Spitzenförderungsmenge zu ermitteln.

(gaz)

 
16. Februar 1979

Kommunalpolitik und Wasserversorgung

Zu kommunalpolitischen Problemen nahm in einer Jahresversammlung der CDU, die im Januar 1979 in der Gallushalle stattfand, Bürgermeister Gerulf Herzog Stellung. Unter vielen anderen Punkten ging es dem Verwaltungschef auch um die Bauplätze. So seien von den seit 1974 aufgestellten Bebauungsplänen zehn rechtskräftig geworden. Herzog verwies darauf, dass man davon ausgehen könne, dass etwa ein Bauplatz pro Stadtteil und Jahr verkauft werde, so daß die Erschließung von zehn bis fünfzehn Bauplätzen für das nächste Jahrzehnt als ausreichend angesehen werde.

Als zukünftige Maßnahmen der Ver- und Entsorgung nannte Herzog den Bau einer Brunnenanlage und eines Hochbehälters in Klein-Eichen sowie die Erneuerung des Wasserversorgungsnetzes mit einem Hochbehälter mit Kosten von jeweils einer Million DM in Lardenbach/Klein-Eichen und in Harbach. Neu gebaut werden müssten auch Abwasserentsorgungsanlagen in Göbelnrod, Harbach und Weickartshain.

In einer gemeinsamen Sitzung von Partei- und Fraktionsvorstand der CDU am 12. Februar 1979 wurden Themen für die weitere Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung beraten, Hierbei wurde in den Kreisen der Kommunalpolitiker das Taktieren der SPD-Fraktion in der letzten Stadtverordnetenversammlung kritisiert. Es sei ohne sachliche Begründung die dringliche Behandlung einer Wasserbohrung für Lardenbach und Klein-Eichen verhindert und die Beschlussfassung über den für die weitere Baulanderschließung unumgänglichen Flächennutzungsplan verzögert worden.

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg trat am Freitagabend (16. Februar 1979) im neuen Gemeinschaftshaus in Beltershain zusammen. Unter anderem wurde hier gegen die Stimmen der FDP dem Trassenverlauf einer überregionalen Wasserversorgungsleitung durch die Gemarkung Grünberg zugestimmt. Die Bedenken der FDP richteten sich weniger gegen den Trassenverlauf als vielmehr gegen die Wasserentnahme im Vogelsberg und deren Folgen.

Erinnert wurde dabei an die Schäden im hessischen Ried. Bürgermeister Herzog erwiderte, dass es bis jetzt keine endgültigen Unterlagen über derartige Auswirkungen gebe. Im übrigen werde die Wasserleitung ohnehin gebaut; wenn Grünberg die Genehmigung verweigere, werde die Trasse eben durch eine andere Gemeinde verlegt. So aber könne die Stadt voraussichtlich die Kosten für den Neubau des Hochbehälters in den Stadtteilen Lardenbach und Klein-Eichen sparen, zumal die Genehmigung nur unter der Bedingung erteilt werde, dass bei Bedarf die Wasserversorgung der vier Seenbachtalgemeinden zu ortsüblichen Preisen durch die OVAG sichergestellt werde.

(gs/gaz)

 
15. Februar 1979

Bürgerversammlung zur Wasserversorgung

Am 15. Februar 1979 fand in der Gaststätte Dietz eine Bürgeranhörung statt. Die Ortsvorsteher Reinhard Mölcher vom Stadtteil Lardenbach und Günther Zimmer vom Stadtteil Klein-Eichen hatten die Bürger zu einer gemeinsamen Bürgeranhörung der Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen der Stadt Grünberg eingeladen. Bürgermeister Gerulf Herzog überreichte die Urkunden des Landrates des Lahn-Dill-Kreises zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" an den Ortsvorsteher Günther Zimmer. Er sprach seinen Dank dafür aus, dass sich die Bürger des Stadtteiles Klein-Eichen an dieser Aktion beteiligt haben. Gleichzeitig sprach er den Feuerwehrmännern der Lardenbacher Feuerwehr, an der Spitze ihrem Wehrführer Helmut Felsing, die Anerkennung für die in den letzten Wochen errungenen Siege aus.

Herzog gab einen Bericht über die in den Stadtteilen Klein-Eichen und Lardenbach getätigten und noch zu tätigenden Investitionen, die sich wie folgt aufschlüsseln: Klein-Eichen: 1977 Straßenbeleuchtung 1200 DM, 1978 Bebauungsplan 5500 DM, 1979 Ausbau Kahlsberg 160 000 DM, 1979 Ausbau Grenzgraben 10 000 DM; Lardenbach: 1977 Straßenbeleuchtung 4000 DM, 1978 Wasserleitung im Baugebiet "Am Triesch" 18 000 DM, 1978 Ausbau Friedhof 11 000 DM, 1978 Einzäunung Löschteich 1000 DM, 1978 Bebauungsplan 8400 DM, 1979 Erschließung Baugebiet Umlegung 7500 DM, 1979 Bau eines Feldweges 50 000 DM, Brunnenbohrung 70 000 DM.

Danach ging Bürgermeister Herzog auf die Problematik der Wasserversorgung ein. Der Wasserversorgungsbrunnen des Stadtteiles Lardenbach würde nur noch 0,5 Liter pro Sekunde anstatt 3,5 Liter pro Sekunde fördern. Dies könnte insbesondere in den Sommermonaten zu einem Wassernotstand führen. Der Magistrat habe deshalb ein Gutachten beim Landesamt für Bodenforschung eingeholt, aus dem der neue Standort für einen Brunnen hervorgeht. Die Stadtverordneten haben deshalb, so erklärte Herzog, einen Betrag von 70 000 DM im Haushaltsjahr 1979 eingesetzt, um einen Versuchsbrunnen niederzubringen.

In der Zwischenzeit verhandelte jedoch mit den Grundstückseigentümern und der Stadt ein Vertreter der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG über die Fernwasserversorgungsleitung durch die Gemarkungen Klein-Eichen, Lardenbach und Weickartshain. Aus diesem Grunde hat sich der Magistrat an das Wasserwirtschaftsamt Friedberg gewandt. Herzog stellte fest, sollte diese Wasserfernversorgungsleitung in den nächsten zwei oder drei Jahren verlegt werden, würde nach Auskunft der OVAG es möglich sein, die Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen an diese Wasserfernversorgungsleitung anzuschließen. Damit könnte der Bau eines Brunnens vermieden werden.

In der Zwischenzeit müßten jedoch die Brunnen Lardenbach und Wohnfeld so hergerichtet werden, dass sie genügend Wasser lieferten und geprüft werden, inwieweit der Brunnen in Seenbrücke eine weitere Spitzenbelastung zuläßt. Deshalb hat die Stadt den zuständigen Ingenieur Klaus Schmidt gebeten, einen Pumpversuch im Seenbrücker Brunnen in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt vorzunehmen, um festzustellen, wie stark der Brunnen zu belasten ist.

In einer lebhaften Diskussion bestanden die Bürger darauf, zunächst keinen Brunnen in Lardenbach zu bohren, sondern abzuwarten, ob nicht mit den drei Versorgungsbrunnen Wohnfeld, Lardenbach und Seenbrücke der Wasserbedarf in der nächsten Zeit abgedeckt werden könnte, um abzuwarten, bis genaue Angaben über den Zeitpunkt der Wasserfernversorgungsleitung der OVAG gegeben werden können.

In einer Abstimmung schloß man sich dem Vorschlag des Bürgermeisters an, die Kapazitäten aller drei Brunnen zu prüfen und festzustellen, ob diese für den Spitzenbedarf noch ausreichen und mit dem Wasserwirtschaftsamt und der OVAG den Zeitraum der Verlegung der Wasserfernversorgungsleitung zu erfahren. Zum Abschluß bedankte sich der Ortsvorsteher Günther Zimmer für die rege und lebhafte Teilnahme an der Diskussion.

(gaz)

 
06. Februar 1979

Ortsvorsteher beim Bürgermeister

Zu einer Sitzung mit den Ortsvorstehern der Stadtteile hatte dieser Tage Bürgermeister Gerulf Herzog in die Gallushalle eingeladen. Bürgermeister Herzog erklärte, dass er keine Bürgerversammlungen mehr einberufen könne; dies sei Angelegenheit des Stadtverordnetenvorstehers. Die Neufassung der Hessischen Gemeindeordnung schreibe diese Regelung vor. Herzog bedauere diese Regelung, aber man habe mit dem Ältestenrat folgende Vereinbarung beschlossen:

Der Stadtverordnetenvorsteher wird jährlich einmal in der Kernstadt eine Bürgerversammlung für die Gesamtstadt einberufen. Der Bürgermeister kann je nach Bedarf und Wunsch der Bevölkerung oder der Ortsbeiräte in den Stadtteilen Bürgeranhörungen veranstalten. Die Ortsvorsteher erklärten sich bereit, im ersten Halbjahr 1979, weil dringende Fragen aus der Bürgerschaft bestehen würden, Bürgeranhörungen vorzunehemen.

Der Ortsvorsteher sei für die Bürgeranhörung verantwortlich, er leite diese Sitzung. Es sollen deshalb folgende Bürgeranhörungen in den Stadtteilen stattfunden: ... 15. Februar in Klein-Eichen/Lardenbach ...

(gaz)

 

 

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