19. Dezember 1978

Magistrat

In seiner Sitzung am Dienstag beschäftigte sich der Magistrat der Stadt Grünberg mit verschiedenen Themen. So stimmte der Magistrat einer Versuchsbohrung in Lardenbach/Klein-Eichen zu, um die Wasserversorgung zu sichern. Der derzeitige Brunnen in Lardenbach habe sehr stark nachgelassen und reiche nicht mehr aus, um den Wasserbedarf der beiden Dörfer zu decken. (Nicht erwähnt wurde der Brunnen in Wohnfeld.)

(GAZ)

 
07. Dezember 1978

Unser Dorf soll schöner werden

Engagierte Verteidigungsreden gegen Kritiker des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden" konnte man am Donnerstagabend in der "Harbighalle" Alten-Buseck bei der Teilnehmer-Ehrung des 20. Verschönerungswettbewerbes hören. 32 Dörfer aus dem Lahn-Dill-Kreis erhielten in der gutbesuchten Feierstunde Ehrenurkunden und Geldpreise in Höhe von 400 bis 1000 DM. Die erfolgreichen Teilnehmer aus dem Raum Gießen und Buseck-Trohe, Lich-Birklar, Biebertal-Königsberg sowie die Grünberger Stadtteile Weickartshain, Weitershain, Stockhausen, Göbelnrod, Reinhardshain und Klein-Eichen, die Hungener Stadtteile Rabertshausen, Langd und Steinheim.

(kn/GAZ)

 
07. Dezember 1978

Sitzung CDU-Fraktion

Mit dem Nachtragshaushalt für 1978 beschäftigte sich die CDU-Stadtverordnetenfraktion in einer Sitzung in der Gallushalle. In einer grundsätzlichen Wertung stellte der Fraktionsvorsitzende Walter Corell fest, dass bei einer Ausweitung des Haushaltsvolumens um rund 4,35 Millionen DM die Erhöhung der Kreditaufnahme einschließlich der Rücklageentnahme um nur rund 940 000 DM Anerkennung verdiene.

Bei den Minderausgaben wurde bedauert, dass einzelne Maßnahmen in verschiedenen Stadtteilen, bedingt durch unvorhergesehene technische Schwierigkeiten oder nicht eingegangene Bewilligungsbescheide des Landes, nicht zügig vorangekommen seien. Dazu zählt der Bürgersteigbau in Lehnheim, Friedhofshalle und Sportlerheimbau in Lumda, Erschließung des Kahlsberges in Klein-Eichen, der Sportplatzausbau in Queckborn, die Erneuerung des Gemeinschaftshausdaches in Reinhardshain und der Bau des Gemeinschaftshauses in Weickartshain.

(gs/GAZ)

 
29. November 1978

Politik

Anläßlich einer Klausurtagung im Grünberger Stadtteil Klein-Eichen berieten Stadtverordnetenfraktion und Funktionsträger der FWG/FDP über die kommunalpolitische Arbeit in Pohlheim. Wie die ortsfremden Politiker den Weg in das kleine Vogelsbergdorf fanden ist unbekannt.

(GAZ)

 
19. November 1978

Fußball

In der Kreisliga B Gießen ging der SSV Lardenbach/Klein-Eichen gegen den TSV Londorf durch Tore von Felsing und Böcher mit 2:0 in Führung. Nachdem die Gäste nach der Pause auf 1:2 herankamen, bangte man noch um den Sieg. Berg machte dann aber mit dem 1:3 alles klar.

(GAZ)

 

 
05. November 1978

Fußball

In der Kreisliga B Gießen machte der SSV Lardenbach/Klein-Eichen mit einem 6:0-Kantersieg über den FSV Lumda einen Sprung in die Tabellenmitte. Bei dem Heimspiel gingen beim SSV vier Tore auf das Konto von Rudi Felsing. Berg und Lind zeichneten für die beiden weiteren Treffer verantwortlich.

(GAZ)

 
08. Oktober 1978

Landtagswahl

Die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Alfred Dregger erhält zwar die meisten Stimmen, doch wird die SPD/FDP Koalition im Amt bestätigt. Holger Börner (SPD) bleibt Ministerpräsident. Noch am Wahlabend kündigte Börner an, die Stadt Lahn werde wieder aufgelöst.

In Klein-Eichen war das Wahllokal im Separee der Gastwirtschaft Bingel eingerichtet. Also in einem richtigen "Wahllokal". Von den Wahlberechtigten des Dorfes gingen an dem Sonntag über 81 Prozent zum Wählen. In Lardenbach lag die Wahlbeteiligung sogar bei 83 %! Im Nachbarort hat auch die CDU mit 158 Stimmen gegenüber der SPD mit 89 Stimmen gewonnen.
Übrigens wurde damals Ortsvorsteher W. Zimmer erstmals zum Beisitzer des Wahlvorstandes berufen. Im Gegensatz zu heute, gab es nach der Wahl ein Dankesschreiben an alle Wahlhelfer von der Stadt Grünberg.

Die Wahl zum Hessischen Landtag am 8. Oktober 1978 im Wahlkreis 21 ergab sich folgendes Ergebnis:

 
1978
1974
1970
1966
Stimmberechtigte
161
150
abgegebene Stimmen
131
130
   
gültige Stimmen
131
130
   
 
CDU
94
80
60
11
SPD
32
34
24
30
FDP
3
10
15
29
FWG
2
-
-
-
DKP
-
1
2
-
NPD
-
1
8
15
 
05. Oktober 1978

"Bürger, deine Stadt"

Die Teilnehmer am diesjährigen Wettbewerb "Bürger, deine Stadt" konnten am Mittwochabend (5. Oktober 1978) in der Gallushalle Ehrenurkunden entgegennehmen. Es gab in diesem Jahr keine ersten oder zweiten Preise, die Leistung jedes einzelnen Teilnehmers sollte gleichermaßen anerkannt werden. Die Aktion fand zum fünftenmal in Grünberg statt.

Bürgermeister Gerulf Herzog bescheinigte den 50 Teilnehmern, durch ihren persönlichen Einsatz beispielhaft für das Gemeinwohl gewirkt und die Bemühungen der Stadt im Bereich des Fremdenverkehrs tatkräftig unterstützt zu haben. Es sei das Ziel, Grünberg nach außen hin attraktiver zu gestalten, um dem Fremden eine ansehnliche Stadt zu präsentieren. Während man seither besonders hervorragend gestaltete Vorgärten, Fassaden, Häuserfronten oder Anlagen prämiert habe, seien in diesem Jahr vor allem solche Bürger angesprochen worden, die bisher noch keine Auszeichnung erhalten hätten.

Die unter Vorsitz von Stadtrat Alfred Jochim (Stockhausen) amtierende Kommission hatte die Gestaltung des Vorgartens, den netten Treppenaufgang, die blumengeschmückte Hausfassade und die Farbgestaltung eines Hauses oder die Fachwerkfreilegung begutachtet. Herzog äußerte die Hoffnung, dass sich auch in Zukunft Bürger für die Stadtverschönerung und die Sauberhaltung des Stadtbildes bereit finden werden.

Herzog überreichte Urkunden an Bürger aus Grünberg, Weitershain, Lumda, Stockhausen, Lehnheim, Stangenrod, Harbach, Queckborn, Göbelnrod, Beltershain und Reinhardshain. Aus Lardenbach wurden geehrt: Reinhard Werner, Arthur Kratz und Ferdinand Heinzl. Aus Klein-Eichen erhielten die Urkunden Klemens Merkle, Wilhelm Funk, Ernst Volp und Karl-Heinz Hollederer.

(gaz/t)

 
31. Juli 1978

Sitzung des Magistrats

In seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Magistrat der Stadt Grünberg unter anderem auch mit dem Kindergarten der Seentalgemeinden. Dieser Kindergarten für die Orte Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain, soll, genauso wie der in Lumda nur noch zweimal nachmittags offen gehalten werden. Bei dem geringen Besuch der Kindergärten nachmittags hätten Einschränkungen vorgenommen werden müssen, um die Personalkosten zu reduzieren, erklärte Bürgermeister Herzog.

(gaz)

 
01. Juli 1978

Müllabfuhrgebühren

Ab 1. Juli 1978 werden die Müllabfuhrgebühren auf der Grundlage der auf dem Grundstück gemeldeten Personen berechnet. Die Gebühr beträgt 27,00 DM pro Person bzw. je Einwohnergleichwert und Jahr. Bei Familien mit mehr als zwei Kindern unter 18 Jahren werden nur zwei Kinder veranlagt.

 
23. Juni 1978

Unser Dorf soll schöner werden

Der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" des Jahres 1978, der 20. überhaupt, ist beendet. Am Freitag (23. Juni 1978) wurden die Ergebnisse bekanntgegeben. Bester heimischer Vertreter ist in der stärksten Gruppe B 1 (unter 1000 Einwohner) Grünberg-Weickartshain, das den vierten Platz erhielt. Sieger ist hier Greifenstein-Nebderoth mit 93,3 Punkten von 100 möglichen.

Die siebenköpfige Kommission, deren Mitglieder der Landfrauenverband und der Lahn-Dill-Kreis stellte, hatte es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. 1500 Kilometer mußten in den letzten zwei Wochen zurückgelegt werden, um alle beteiligten Gemeinden zu besichtigen. Wie Kommissionsmitglied Rüdiger Baugart vom Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung mitteilte, war die Mitarbeit der Bürger in ihrer Gemeinde überaus stark.

Die Vereine seien eine wesentliche Stütze der Dorfverschönerung gewesen. "Die bürgerschaftliche Initiative und Mitarbeit war auch ein Hauptkriterium der Bewertung", sagte Baumgart. Hier könne man einen krassen Unterschied zwischen Stadt und Land sehen. Der Landbewohner identifiziere sich mehr mit seinem Ort.

Wie Baumgart weiter sagte, ist man "weggekommen vom reinen Blumenwettbewerb". Die Bürger haben ein Gespür für alte Bausubstanz entwickelt, viel wird getan, die alten Fachwerkbauten zu erhalten. Man bewahrt den ortsspezifischen Charakter. Mit Erschließung der Landschaft erhielt man einen höheren Freizeitwert: Grillplätze wurden eingerichtet, Wanderwege ausgebessert, Trimmpfade angelegt. Schöne, alte Bäume wurden gepflegt, neue, entsprechende Rabatten bepflanzt. Der Ort wird grüner.

Der Bezirksentscheid wurde in drei Gruppen ausgetragen. Der Sieger erhält als Preis 400 DM, der Zweite 200 und der Dritte 100 DM, der allerdings nur bei einer Gruppenstärke von mindestens zehn Teilnehmern. In der Gruppe B 1 (unter 1000 Einwohner) erreichte Weickartshain den 4. Platz. Auf Platz sieben kam Weitershain. Platz 16 ging an Stockhausen und Göbelnrod schaffte Platz 18. Noch weiter hinten liegt auf Rang 23 Reinhardshain. Ganz abgeschlagen auf Platz 25 finden wir dann Klein-Eichen.

(gaz/wm)

Fotos

 
13. Juni 1978

Abiturientenfeier an der Theo-Koch-Schule

107 Abiturienten haben in diesen Tagen ihre Reifeprüfung an der Theo-Koch-Schule bestanden. In einer Feierstunde, zu der sich Abiturienten, Lehrerkollegium und Eltern in der Gallushalle am Dienstag (13. Juni 1978) versammelt hatten, wurden sie verabschiedet. Musikalische Darbietungen verliehen der Verabschiedung einen festlichen Charakter.

Neben der Wissensvermittlung, sagte Schulleiter Robert Maushagen in seiner Ansprache, habe der Schüler auch einen Anspruch auf kontinuierliche menschliche Zuwendung und ein Recht auf Erziehung. Schule und Elternhaus, sagte er, hätten den Auftrag, Kinder und Schüler zu verantwortlichem Verhalten zu erziehen. Er hoffe, dass die Schule etwas vom wahren Demokratieverständnis vermittelt habe, so dass weder Spartakus noch Hitler eine Chance bei den Schülern hätten.

Unter den vielen Aiturienten befanden sich auch Gunther Volp und Bärbel Träger aus Klein-Eichen, sowie Beate Scharmann aus Lardenbach.

(gaz/gs)

 
30. Mai 1978

"Unser Dorf soll schöner werden"

An dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" nehmen in diesem Jahr - wie das Amt für Landwirtschaft und Landesentwicklung mitteilt - unter anderem Biebertal-Königsberg, Hungen-Langd, -Rabertshausen, und -Steinheim, Buseck-Oppenrod und Buseck-Trohe sowie die Grünberger Ortsteile Göbelnrod, Klein-Eichen, Reinhardshain, Stockhausen, Weickartshain und Weitershain und Lich-Birklar teil. Der Bezirksentscheid fällt nach der Bewertung, die vom 12. bis 23. Juni stattfinden wird.

(gaz)

 
14. Mai 1978

Renovierte Kirche in Klein-Eichen eingeweiht

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus Klein-Eichen sowie zahlreicher Besucher aus Lardenbach, Groß-Eichen und der näheren Umgebung fand am Pfingstmontag (14. Mai 1978) um 13.30 Uhr die Einweihung der seit etwa einem Jahr renovierten Kirche von Klein-Eichen statt. Erschienen waren auch Vertreter der kommunalen Verwaltung. So nahmen auch Bürgermeister Herzog und Ortsvorsteher Günther Zimmer an der Feier teil. Als Verteter der evangelischen Kirche war H. Weyrauch (Darmstatd) anwesend.

Die Kirche, die im Jahre 1739 in Klein-Eichen wieder aufgebaut wurde, stand zuvor in Unter-Seibertenrod. Die Bauweise dieser heute vom Putz freigelegten Kirche ist in Altbarock gehalten, wobei man sagen kann, dass sie im 16. Jahrhundert erbaut sein muß. Zu sehen ist dies aus dem hervorstehenden oberen Teil.

Durch eine beachtliche Spendensammlung von etwa 10 000 DM bei der Klein-Eichener Bevölkerung und einer Ablösezahlung der Stadt Grünberg in Höhe von 75 000 DM an die Kirchenverwaltung Darmstadt, konnte eine Renovierung ermöglicht werden.

Pfarrer Dr. Breidert hat durch unermüdlichen Einsatz großen Anteil daran. So konnte der Kirche neben der Außenfassade auch ein neues Gesicht im Inneren gegeben werden.

Zur Einweihungsfeier sagte Frau Siedler vom Kirchenvorstand, man freue sich, dass der von Klein-Eichen scheidende Pfarrer Breidert keine Mühe gescheut habe, aus Basel anzureisen, um die Kirche einzuweihen. Neben Pfarrer Breidert nahm auch Pfarrer Pleß am Festgottesdienst teil. Unterstützung fanden sie durch die Mitwirkung des Posaunenchores Sellnrod/Groß-Eichen und des Männergesangvereins "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen.

Nach einer Lesung von Pfarrer Pleß und einem gemeinsam gesungenen Lied stellte Pfarrer Breidert in seiner Predigt fest, dass diese Kirche für die Bevölkerung eine Begegnubgsstätte mit Gott sein sollte. Man solle die Kirche zum "Auftanken" und "Ausruhen" nutzen. Er hoffe, dass die Glocke dieser Kirche niemals umsonst zu einem Kirchgang einladen werde. Zuvor verwies er auf die Schwierigkeiten, die bei der Renovierung angefallen waren. Wenn es auch eine kleine Kirche sei, so gebe es doch die gleichen Probleme wie bei einer großen.

Als Vertreter der Evangelischen Kirche nahm Peter Weyrauch den Schlüssel aus den Händen von Architekt Dröge entgegen. Dieser dankte allen beteiligten Handwerkern, die eine gute Arbeit geleistet hätten. Kirchenvorstandsmitglied Herbert Loob, der den Schlüssel aus den Händen von Pfarrer Breidert übernahm, verlas ein Grußwort des verhinderten Propstes Grün (Lehnheim). Grüße der Kirchengemeinde Groß-Eichen und des zuständigen Dekans Rink übermittelte H. Ellrich aus Groß-Eichen.

Bürgermeister Gerulf Herzog unterstrich, den richtigen Entschluß gefasst und durch eine Ablösung der Kirche deren Renovierung ermöglicht zu haben. Grünbergs Bürgermeister übermittelte auch die Glückwünsche der städtischen Körperschaften. Er überreichte einen Geldbetrag für die von der evangelischen Kirche geplante Gedenktafel für die Gefallenen der letzten Weltkriege und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Kirche nicht nur ein historisches Baudenkmal sei, sondern oft zum Göttesdienst besucht werde.

Bevor die Festversammlung in die Kirche einzog, übermittelte der Ortsvorsteher von Klein-Eichen, Günther Zimmer, sein Grußwort, indem er zum Ausdruck brachte, wie stolz man nun sei eine solche schöne Kirch im Dorf zu haben. Mit einer Einladung zu Kaffee und Kuchen beendete der von Klein-Eichen scheidende Pfarrer Breidert den Festgottesdienst.

(gaz)

Fotos

 
04. Mai 1978

Schutzhundeprüfung der Ortsgruppe

Die Ortsgruppe Grünberg veranstaltete am Himmelfahrtstag (4. Mai 1978) auf dem Übungsgelände "In der Au" unter Leistungsrichter H. Galenza (Darmstadt) ihre erste Schutzhundprüfung. Bei herrlichem Wetter waren 10 Hundeführer mit ihren Vierbeinern zur Prüfung in Nasenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst angetreten. Die Fremdfährten wurden von H. Hess, der auch das Amt des Helfers im Schutzdienst übernommen hatte, und R. Opitz gelegt.

Richter Galenza zeigte sich sehr zufrieden. Als Sieger in der Gruppe Schäferhunde I konnte er "Brummer vom Eichrevier" mit Führer Dieter Bienek aus Klein-Eichen mit 288 Punkten bekannt geben. In der Gruppe Schäferhunde II belegte "Cäsar von der Lumdaperle" mit Führer W. Peitz aus Lardenbach mit 283 Punkten den zweiten Platz.

(gaz)

 
27. April 1978

Stadtverordnetensitzung

Änderung des Flächennutzungsplanes und von Bebauungsplänen waren die zentralen Tagesordnungs-punkte der vierten Stadtverordnetenversitzung am Donnerstagabend in der Gallushalle.

Für die Beschaffung einer Drehleiter für den Grünberger Feuerwehrstützpunkt sollen im Nachtragshaushalt 1978 mindestens 140 000 DM bereitgestellt werden. Gemäß einem früheren Beschluß ist außerdem eine Sammlung bei der Bevölkerung für diese Drehleiter vorzunehmen.

Die Stadtverordnetenversammlung erklärte sich bereit, den noch zu gründenden Abwasserverbanden "Lumdatal" und "Ohmtal" beizutreten, damit eine geordnete Abwasserbeseitigung für die Stadtteile Beltershain, Klein-Eichen, Lardenbach, Lehnheim, Lumda, Reinhardshain, Stangenrod, Stockhausen, Weickartshain und Weitershain eingeführt werden kann.

(gaz/no)

 
02. April 1978

Pfarrer Abschied

Die Tage, an denen Martin und Ellen Breidert noch vor ihrer Gemeinde predigen werden, sind gezählt. Am 2. April (1978), genau vier Jahre nach ihrer Ankunft, werden sie aufhören, sich um die Menschen, den Kirchenchor, den Konfirmanden-Unterricht und die elf kirchlichen Gebäude in den drei ihnen anvertrauten Pfarreien zu kümmern. An ihrer neuen Wirkungsstätte sind weder sie selbst, noch irgendein Bürger aus ganz Mücke je gewesen: Abetifi ist ein Ort an der flächenmäßig größten Fluß-Aufstauung der Welt, dem Volta-Stausee im westafrikanischen Staat Ghana.

Ganz soweit ist es aber noch nicht. Zunächst fährt das evangelische Theologen-Ehepaar mit den Kindern nach Basel, wo ein mehrmonatiges Vorbereitungsprogramm anlaufen soll. Nach einem einmonatigen Sprachstudien-Aufenthalt in England geht die Reise dann im August in das schwarzafrikanische Laien-Fortbildungszentrum.

"Warum tun Sie das?", wurden der gebürtige Südhesse und seine dänische Frau in der letzten Zeit schon oft gefragt. Die Antwort lautete: "Unsere Lehrjahre sind noch nicht zu Ende." Die kommenden Erfahrungen sollen den eigenen Glauben und Lebensstil bereichern, erläutert der in Marburg zum Doktor der Theologie promovierte Pfarrer. "Außerdem wollen wir ein Stück christliche Solidarität beweisen - zeigen, dass uns die Not in den Entwicklungsländern nicht gleichgültig läßt."

Die Einwohner von Sellnrod, Groß- und Klein-Eichen, Freienseen und Altenhain sehen den Weggang der Familie Breidert gar nicht gern. "Da ist schon manche Träne geflossen", meint die ordinierte Pfarrerin bedauernd. Auch dem Ehepaar fällt der Abschied nicht leicht. "Wir haben uns hier völlig eingelebt. Die Menschen waren sehr hilfsbereit." Doch es hilft nichts, der Abschiedsgottesdienst ist am 2. April.

Familie Breidert wird mindestens zwei, höchstens sechs Jahre in Afrika bleiben. Auf die drei verwaisten Gemeinden wartet inzwischen eine ungewisse Zukunft; es gibt nicht genügend Pfarrer, die gern aufs Land ziehen.

Für die Filiale Klein-Eichen hat Pfarrer Breidert einiges bewirkt. Maßgeblich hat er die umfassende Renovierung der Klein-Eichener Fachwerkkirche auf den Weg gebracht. Und der heute noch in Lardenbach abgehaltene Himmerlfahrtsgottesdienst hatte seinen Anfang durch Pfarrer Breidert im Klein-Eichener Steinbruch. Der Gottesdienst wanderte ab nach Lardenbach. Aber seit dieser Zeit in den 1970er Jahren, feierten dann die Klein-Eichener weiter in ihrem Steinbruch - bis heute!

Fotos

 

 

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