16. Dezember 1980

Haushalt 1981

Eine der einmütigsten Stadtverordnetensitzungen der letzten Zeit ging am Dienstagabend im großen Saal der Gallushalle über die Bühne und eine der zügigsten dazu. Die Einsicht zum künftigen Sparenmüssen zog sich durch die Diskussionsbeiträge aller Fraktionen.

Anerkennung gebühre den Ortsbeiräten für ihren Willen zur Sparsamkeit für ihre zurückhaltenden Wünsche für 1981. Diese Anmerkung stellte der Abgeordnete Corell (CDU) der Stellungnahme seiner Fraktion zum Hazshalt voran.

Zum Kreditproblem sagte Bürgermeister Damaschke, dass man nicht mehr Kredite aufnehmen werde, als man gleichzeitig tilgen könne. Im übrigen hätten alle Ortsbeiräte, bis auf zwei, dem Haushalt 1981 zugestimmt.

Mit zwei Änderungsanträgen wurde der Etat 81 dann einstimmig verabschiedet.

(Heimat Zeitung)

 
15. Dezember 1980

Adventssingen des MGV

Zum zweiten Mal machte sich der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen dieser Tage (15. Dezember 1980) auf den Weg durch die beiden Dörfer. Das "Adventsingen" in Begleitung von Fackelträgern sollte der Bevölkerung etwas Freude bereiten. So hatten sich die Sänger während ihrer Singstunde vor der "Alten Post", der Kirche in Klein-Eichen und dem Helgenstock in Lardenbach drei Plätze ausgesucht, auf denen damit das Vereinsjahr auch abgeschlossen wurde.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

Fotos

 
11. Dezember 1980

Kandidatenliste der CDU 1980

Haupttagesordnungspunkt der gut besuchten Hauptversammlung des CDU-Stadtverbandes Grünberg am Donnerstagabend (11. Dezember 1980) in der Gallushalle war die Verabschiedung der Kandidatenlisten für die Stadtverordnetenversammlung und den Ortsbeirat der Kernstadt. In geheimer Abstimmung wählte die Versammlung einstimmig den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden und 1. Stadtrat Alfred Hammerschick zum Spitzenkandidaten.

Auf der Kandidatenliste, die von der Versammlung in großer Einmütigkeit bestätigt wurde, finden sich unter den 40 Bewerbern auch Helmut Felsing aus Lardenbach, Manfred Daniel aus Klein-Eichen und Heinz Schwanke aus Lardenbach.

(Grünberger Heimatzeitung)

Fotos

 
10. Dezember 1980

Grünberger Bürgerversammlung

Schwacher Besuch aber engagierte Diskussionen zeichneten die von 42 Grünbergern besuchte Bürgerversammlung gestern abend (10. Dezember 1980) in der Gallushalle aus. Bürgermeister Damaschke schloß daraus, dass es nicht allzuviel Anlaß zur Kritik in Grünberg geben könne.

Stadtverordnetenvorsteher Ingo Berner gab nach der Begrüßung zunächst einen kleinen Überblick über die Zusammensetzung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, für die er sich vonseiten der Bürger auch einen besseren Besuch erhoffe.

Mit Blick auf einige schlechte Beispiele mangelnder Bürgerinitiative, was die Beseitigung von Straßenschmutz und Schnee anlangt, erinnerte Berner noch einmal an die Grundschulklasse, die sich seinerzeit der Beseitigung des Hessentagsmülls annahm. Es gehe künftig nicht mehr an, bei jeder Kleinigkeit in dieser Richtung nach der Stadt zu schreien. Das werde einfach zu teuer.

Seinem Überblick über den Stand der städtischen Finanzen und Schulden schloß Bürgermeister Damaschke einen Ausblick auf künftige Maßnahmen an und nannte zuförderst den Ausbau von Baugebieten für heimische und auswärtige Ansiedlungswillige. Lehnheim, Weitershain, Stockhausen und Queckborn brauchten neues Bauland. 220 neue Bauplätze habe die Stadt im Baumgartenfeld vorgesehen, wovon der RP leider nur 100 genehmigt habe.

Zu oft im Dunkel gelassen würden die Bürger über die auf sie zukommenden Folgekosten bei Erneuerungsarbeiten, war ein Diskussionsbeitrag. Bei den diesjährigen Straßenerneuerungsarbeiten (bei Reparatur bezahlt der Bürger nichts, bei Erneuerung wird er zur Kasse gebeten), wurden deutlichere Stadtverordnetenbeschlüsse verlangt.

Zum Stand der Abwasserfrage gab es die Antwort, das der Abwasserverband Lauter/Wetter derzeit einen Sammler für 6000 Einwohner baue. Göbelnrod gehört dem Abwasserverband Wiesecktal an. Stangenrod, Reinhardshain, Lumda sind noch ohne Anschluß. Klar ist die Situation auch noch nicht im Seenbachtal. Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen gehören eigentlich zu Ulrichstein. Da das Sammlerbecken sehr teuer wird, ist ggf. an eine Teilung gedacht.

Eine junge Frau aus Lumda befürchtet wegen der vom Bürgermeister, sowohl in der Haushaltsrede 1981 als auch in seinen Äußerungen an diesem Abend, zitierten hohen Kindergartenkosten demnächst eine Erhöhung der Kindergartenbeiträge. Sie wandte sich ganz energisch gegen solch eine Erhöhung. Bürgermeister Damaschke antwortete dazu: Die CDU habe schon lange vom Bund mehr Zuschüsse hierfür gefordert ... Im Übrigen, wenn eine Frau arbeiten gehen wolle und den Kindergarten als Abstellplatz benutze, stehe ihr das frei. Sie müsse aber auch bereit sein, dafür Opfer zu bringen. Wer bereit sei, immer höhere Preise z.B. für Zigaretten und den Frisör zu zahlen, müsse auch zu Mehrbeiträgen für Kindergärten bereit sein.

Der Lumdaer Ortsvorsteher ermunterte die Kernstädtler noch einmal abschließend, mehr Eigeninitiative zu zeigen, etwas, was in den Stadtteilen noch guter Brauch sei.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
08. Dezember 1980

Kirche Lardenbach

In Lardenbach sind seit Mitte Oktober die Glockenschläge aus dem Turm der evangelischen Kirche wieder zu höhren. An der 1657 erbauten Kirche werden seit einiger Zeit eine Reihe von Renovierungsarbeiten vorgenommen. Der vor zwei Jahren in Ruhestand versetzte Pfarrer Hermann Repp machte sich während seiner Amtszeit um die Erhaltung des Gotteshauses sehr verdient. So wurde die Außenrenovierung vorangetrieben.

Seit Anfang des letzten Jahres dauern die Innenarbeiten an. Wie zu erfahren war, können die notwendigen Arbeiten wegen Finanzierungsengpässen der Kirchenverwaltung in Darmstadt nicht zügig vonstatten gehen. So wird die Gemeinde ihre Gottesdienste weiterhin in der nur wenige hundert Meter entfernten Kirche von Klein-Eichen feiern müssen. Zur Freude der Einwohner wurde vor wenigen Wochen die elektrische Läutanlage fertig.

(sb/Gießener Allgemeine Zeitung)

Fotos

 
07. Dezember 1980

Kreisschau der Rassegeflügelzüchter

Zu einer großartigen Werbung für die Kleintierzucht wurde am Wochenende die Kreisschau des Kreisverbandes Gießen der Rassegeflügelzüchter in der Sport- und Kulturhalle in Pohlheim-Holzheim. Ausrichter war der Kleintierzuchtverein Garbenteich. Die 13 Preisrichter hatten keine leichte Aufgabe, aus dem ausgezeichneten Tiermaterial die besten Bewertungen zu ermitteln. Die Bestnote "Vorzüglich" wurde von ihnen viermal und das Gesamturteil "Hervorragend"für 14 Tiere vergeben.

Bei den Tieren mit der Note "Hervorragend" ist u. a. Albert Müller aus Klein-Eichen mit seinen Laufenten zu finden. Die Preismünze in Silber für das am höchsten bewertete Großgeflügel bekam ebenfalls Albert Müller. Die Schau gebe nicht nur Auskunft über die großartige Leistungsbreite im Kreisverband, lobte der Kreisvorsitzende, sondern sei zugleich die beste Werbung für die züchterische Arbeit.

(l/Gießener Allgemeine Zeitung)

 
06. Dezember 1980

MGV-Weihnachtsfeier

Bis auf den letzten Platz besetzt war am vergangenen Samstag (6. Dezember 1980) der Saal im Gasthaus Dietz bei der Weihnachtsfeier des Gesangvereins Lardenbach/Klein-Eichen. Der erste Vorsitzende des Vereins, Heinz Schwanke, begrüßte neben den Ehrenmitgliedern auch Pfarrer Schmidt-Mappes und den Chorleiter Ottmar Hasenpflug.

Mit einer von Ida Psiorz einstudierten Programm erfreuten die Kinder aus den beiden Dörfern Lardenbach und Klein-Eichen ihre Zuhörer. Beim Vortragen von Gedichten und Liedern der Advents- und Weihnachtszeit kam beim Besucher die besinnliche weihnachtliche Stimmung auf. So gab es dann für die Kleinen, die ihren Auftritt als eine Selbstverständlichkeit betrachteten, sehr viel Beifall.

Auch das Lied der aktiven Sänger fehlte nicht. Unter Leitung ihres Dirigenten Ottmar Hasenpflug (Saasen) trugen die Sänger den Anwesenden die Chöre "Winternächte Schweigen hülltet", sowie das schwäbische Volkslied "Untreue" vor. Mit Klavierbegleitung von Silke Becker (Saasen) sang der Chor noch den "Ungarischen Tanz".

Im Rahmen dieser öffentlichen Veranstaltung stellte der erste Vorsitzende Heinz Schwanke eine Ehrentafel vor. Sie dient als eine Ehrung für langjährige aktive Vereinsmitglieder. Gefertigt wurde sie von dem ebenfalls aktiven Sänger Edwin Scharmann. Die Tafel enthält die Namen aller Sänger, denen eine Ehrung für eine über vierzigjährige Sangestätigkeit zuteil wurde. Dabei steht auch das Jahr der Ehrung.

Mit Heinrich Frank sen., geehrt 1973 für 50 Jahre, August Erdmann 1974 für 40 Jahre, Karl Biedenkopf 1978 für 60 Jahre und Wilhelm Albrecht 1979 für 50 Jahre stehen heute schon vier Jubilare des Vereins auf der aus Holz gefertigten Tafel. Die soll nun in der Gaststätte Dietz einen Ehrenplatz erhalten.

Zum Höhepunkt des Abends kam es dann mit dem Einzug des Nikolauses auf die Bühne. Sehnsüchtig und mit Spannung war der schon von den Kindern erwartet worden. Unterstützt von einigen Helfern brachte er für jedes Kind ein Päckchen mit. Auch so manch ausgewachsene Kind erhielt vom Nikolaus ein Geschenk. Für die musikalische Umrahmung dieser gelungenen Weihnachtsfeier sorgten die Horlofftaler, die auch zum Tanz bis in den frühen Morgen aufspielten.

(Karl-Ernst Lind)

 
05. November 1980

Einweihung Jugendraum

Seit Ende letzten Jahres verfügt die evangelische Kirchengemeinde Lardenbach/Klein-Eichen durch die Renovierung des Gemeindehauses (ehemaliges Schulgebäude) über einen großen Gemeindesaal für vielfältige Veranstaltungen. Dadurch ist auch ein Raum für die Jugendarbeit (Jugendkreis) frei geworden. Diesen haben die jungen Leute nun in Eigeninitiative renoviert und neu eingerichtet.

Den Wünschen der Jugendlichen waren keine weiteren als finanzielle Grenzen gesetzt. So wurden Balken freigelegt, die den Raum rustikal erscheinen lassen. Eine gemütliche Sitzecke lädt zum Plaudern ein.

Aus Anlass der Einweihung des Jugendraumes besuchte Bürgermeister Siegbert Damaschke die Jugendlichen. Er informierte sich über die Arbeit des christlichen Jugendhofes. Durch die Überreichung eines Schecks brachte der Bürgermeister zum Ausdruck, dass diese Arbeit auch gesellschaftspolitische Bedeutung hat.

(sb/Gießener Allgemeine)

 
28. Oktober 1980

Neues Gebäude der Volksbank

In Lardenbach wurde am Dienstagabend (28. Oktober 1980) die neue Zweigstelle der Volksbank Gießen ihrer Bestimmung übergeben. Das Gebäude, mit dessen Bau im April dieses Jahres begonnen worden war, hat einen 25 Quadratmeter großen Schalterraum, einen nach Sicherheitsvorschriften abgeteilten Kassenraum und eine Kanine für die Einzelbedienung von Kunden. Für Besprechungen steht ein weiterer Raum zur Verfügung, sanitäre Einrichtungen sind ebenfalls vorhanden.

In Anwesenheit zahlreicher Mitglieder dieser Bank, den Direktoren Karl Heinz Wacker und Herbert Mack sowie dem 1. Stadtrat von Grünberg, Alfred Hammerschick, überreichte Architekt Robert Schmieder den Schlüssel zu diesem schmucken Gebäude an Direktor Alfred Schulz. Anwesend waren auch die am Bau beteiligten Firmen, sowie Vereinsvertreter, ehemalige Mitarbeiter und Politiker der Kommunen aus Lardenbach und Klein-Eichen. Auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende der "Genossenschaft", Albert Müller aus Klein-Eichen, war bei der Eröffnungsfeier dabei.

Die damalige Spar- und Darlehnskasse wurde im Jahre 1971 durch die Volksbank übernommen. Direktor Schulz dankte dem seitherigen Zweigstellenleiter Ernst Lind und dem jetzigen Leiter Dieter Stroh für die geleistete Arbeit. Anerkennung erfuhr auch der frühere Kassenverwalter Wilhelm Schmidt, der die Spar- und Darlehnskasse leitete. Das von Heinrich Frank geleitete Warenlager wird wie bisher im alten angemieteten Gebäude bleiben. Hier sind weiterhin landwirtschaftliche Güter zu erhalten.

(ru/GAZ)

Fotos

 
15. Oktober 1980

Die Lardenbacher Glocken läuten wieder

Auch in Klein-Eichen kann man sie höhren: mit einem täglichen zweimaligen Läuten der Kirchenglocken wurde am Mittwoch (15. Oktober 1980) ein alter Brauch Lardenbacher Vergangenheit wieder neu aufgenommen. Für die heimische Bevölkerung ging damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, da das tägliche Läuten vor Jahren aus verschiedenen Gründen zum Bedauern vieler Bürger eingestellt werden musste.

Durch ein neues elektrisches Läutwerk wurde die Wiederaufnahme dieser in vielen Dörfern gewohnten Tradition ermöglicht. Für den Kauf der Elektromotoren und des dazugehörigen Materials musste die Kirchengemeinde etwa 10.000 DM aufbringen. Somit werden nun in der über 300jährigen Geschichte der Lardenbacher Kirche erstmals die drei Glocken nicht mehr durch Menschenhand in Gang gesetzt.

Durch die Technik werden die Glocken, gesteuert von einer Zeituhr, jeden Tag um 10 und 17 Uhr zum Läuten gebracht. An den Sonntagen werden die Glocken mehrmals zu höhren sein, denn dann fordern sie ja auch zum Kirchgang auf. Das Läuten gilt aber auch als Zeit- und Orientierungshilfe für die auf den Feldern arbeitenden Landwirte.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
05. Oktober 1980

Bundestagswahl

Die Bundestagswahl 1980 fand am 5. Oktober statt. Bei der Wahl zum 9. Deutschen Bundestag wurde die Sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) bestätigt. Auf Platz 1 landete die Union, die jedoch gegenüber der Wahl 1976 Verluste erlitt.
Strauß blieb Ministerpräsident des Freistaates Bayern. Nach dieser Niederlage hatte sich Helmut Kohl innerhalb der Unionsparteien endgültig gegen Strauß durchgesetzt.
Die im selben Jahr gegründeten Grünen kandidierten erstmals auf Bundesebene und erhielten dabei nur mäßige 1,5 %.

Die Gewinner der Bundestagswahl im Wahlkreis 131 Gießen heißen Erwin Horn (SPD) und vor allem Dr. Hermann Otto Solms (FDP). Am Sonntag vergrößerte Horn seinen Abstand zu seiner Konkurrentin Erna Maria Geier (CDU). Der SPD-Direktkandidat zieht damit ununterbrochen zum viertenmal in den Bundestag ein. Die CDU-Kandidatin Geier wird auch im Bundestag vertreten sein, abgesichert durch die Landesliste. Ebenso über die Landesliste erreicht Solms (FDP) den Bundestag.

Die Ergebnisse für Klein-Eichen:
Wahlberechtigt 164, Wahlbeteiligung 137, Gültige Erststimmen 135, Gültige Zweitstimme 135

1980
1976
1972
Wahlberechtigt
164
161
146
Gewählt haben
137
137
135
Gültige Stimmen
135
136
131
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
SPD
45/45
37/39
36/36
CDU
81/79
86/86
78/79
FDP
3/6
11/11
10/15
DKP
-/-
1/1
3/2
Grüne
6/5
-/-
-/-
EAP
-/-
-/-
-/-
KBW
-/-
-/-
-/-
NPD
-/-
1
4/2

Die Ergebnisse von Lardenbach:
Wahlberechtigt 305, Wahlbeteiligung 269, Gültige Erststimmen 264, Gültige Zweitstimmen 268

1980
1976
1972
Wahlberechtigt
305
316
307
Gewählt haben
269
272
268
Gültige Stimmen
264
269
264
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
SPD
112/107
97/97
108/100
CDU
139/138
157/158
145/148
FDP
11/19
14/16
8/17
DKP
-/-
1
1
Grüne
2/4
-/-
-/-
NPD
-/-
2/2

 

(Heimat Zeitung/GAZ/wiki)

 
01. Oktober 1980

Altglascontainer in Grünberg

Ab diesem Mittwoch, dem 1. Oktober beginnt der Landkreis Gießen mit dem organisierten Einsammeln von Altglas. Der erste dieser igluförmigen Sammelbehälter wurde von einem Kranwagen auf dem Parkplatz des Tengelmann-Marktes abgestellt. Mit dabei waren auch der 1. Kreisbeigeordnete Gerulf Herzog und Bürgermeister Siegbert Damaschke.

"Ein Wunsch vieler Hausfrauen und umweltbewußter Mitbürger" gehe erst nach langwirigen Verhandlungen in Erfüllung. Die Bemühungen einzelner Gemeinden wurden vom Kreis Gießen so koordiniert, dass nun eine flächendeckende Entsorgung möglich wird. Durch die Wiederverwertung des Altglases können wichtige Rohstoffe eingespart werden.

Um den Bürgern entgegen zu kommen und ihn anzuregen, das Altglas in die Spezialbehälter zu werfen, werden in allen Stadtteilen mit mehr als 500 Einwohnern je ein Container aufgestellt. Im Stadtteil Stockhausen wird zunächst kein Container aufgestellt werden können. Für Klein-Eichen und Lardenbach wird auch nur ein Behälter aufgestellt. Und der steht in Lardenbach.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
26. September 1980

CDU-Stadtverordnetenfraktion vor Ort

Die Reihe der Stadtteibegehungen setzte die CDU-Stadtverordnetenfraktion am vergangenen Freitag (26. September 1980) in Lardenbach und Klein-Eichen fort. Gemeinsam mit den fast vollzählich versammelten Ortsbeiräten und einigen Vereinsvorsitzenden führten die Ortsvorsteher Reinhard Mölcher und Günther Zimmer die CDU-Stadtverordneten und -stadträte zu den aktuellen Punkten des dörflichen Geschehens.

Dabei wies einleitend der Fraktionsvorsitzende Walter Corell daraufhin, dass die Fraktion nicht gekommen sei, um Versprechungen zu machen. Vielmehr gehe es darum, vor Ort Probleme kennenzulernen, ihre Dringlichkeit festzustellen und Anregungen an den Magistrat zu geben sowie die parlamentarischen Kontrollfunktionen auszuüben.

Im Grenzbereich der beiden Stadtteile fiel die demnächst zur Erneuerung anstehende Straßenbrücke besonders auf, ebenso der Wasserstau im schon länger nicht mehr gereinigten Larbachbett, der innerhalb der Ortslage bisweilen zu unhygienischen Verhältnissen und in der freien Flur zur Vernässung angrenzender Wiesen führt. Die von den Ortsbeiräten schon länger geforderte Bachbett-Befestigung im Ort und die regelmäßige dringende Reinigung außerhalb wurde für richtig befunden. Von gemeinsamen Interesse in beiden Stadtteilen ist auch die Wiederinstandsetzung der Backhäuser und dort vorrangig der Backöfen.

Speziell in Lardenbach wurde der Vollzug der schon länger geplanten Baustraßenanlage am Triesch und der Restausbau des Akazienweges angemahnt, als bald zu lösende neue Aufgabe die Festplatherrichtung. Dazu wurde von den Besuchern mit Freude registriert, dass die Wiederbelebung der Kirmes ein voller Erfolg war, dass die Gehwegrenovierung durchgeführt ist und die Schuttdeponierung regelmäßig in Ordnung gehalten wird. Anerkennung fand auch die Einsicht des Sportvereins, nicht auf einem Sportheim zu bestehen sondern unverändert die Duscheinrichtungen und dergleichen in der ehemaligen Schule zu betreiben und die stolze Erfolgsbilanz der Feuerwehr unter Helmut Felsing.

An Klein-Eichener Kritikpunkten wurde die seit Jahren nicht vollzogene Reinigung des Brandweihers und die schon länger vernachlässigte Pflege städtischer Grundstücke, insbesondere von Bauplätzen am Kahlsberg registriert. Als Zukunftswünsche wurde als besonders dringend die Sicherstellung des Brandschutzes im Wochenendgebiet vermerkt, wofür bereits ein Hydrant einen Lösungsbeitrag darstellen könnte, sowie die Gehwegreparatur. Auch die Anbindung des schon großzügig erschlossenen Kahlsberges an den Stockhäuser Weg durch Ausbau eines Feldweges wurde als Wünschenswert vorgeschlagen.

Zum Abschluss machte Stadtrat Alfred Jochim aus Stockhausen noch auf kürzlich erfolgte und lazfende Feldwege-Ausbaumaßnahmen im Bereich der zu Grünberg gehörenden Seenbachtalgemeinden aufmerksam und wies auf die gute Ausstattung der örtlichen Stadtteile mit Fremdenverkehrseinrichtungen und leistungsfähigen Gastronomiebetrieben hin.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
31. August 1980

Lardenbacher Kirmes

Unter dem Motto "Kirmes wie in alten Zeiten" fand am Wochenende (31. August 1980) nach sieben Jahren erstmals wieder eine Zeltkirmes statt. Dass eine Veranstaltung dieser Art in den vergangenen Jahren tatsächlich gefehlt hat, dürfte der enorm große Zuspruch bei dieser von den "alten Feuerwehrkameraden" veranstaltete Kirmes beweisen.

Mit der Verpflichtung von zehn Musikern der "Lustigen Wohrataler" hatten die Veranstalter bereits einen Garanten für ausgezeichnete Stimmung im Festzelt. Mit einem abwechslungsreichen von Volksmusik bis hin zum neuesten Schlager dargebotene Programm wurde allen Besuchern der verschiedensten Geschmacksrichtungen etwas geboten.

Höhepunkt war jedoch der schon früher sonntäglich stattfindende Frühschoppen, bei dem diesmal für alle Gäste in ausreichender Menge Freibier floß. Unter den zahlreichen Besuchern weilten neben Vertreter aus Politik und Wirtschaft: Bürgermeister Siegbert Damaschke, 1. Kreisbeigeordneter Gerulf Herzog und Ortsvorsteher Reinhard Mölcher.

Dass die im öffentlichen Leben stehenden Herren mit einer Aufgabe bedacht wurden, war für die Kirmesgänger ein Vergnügen. So mußten die Politiker den Taktstock nehmen und die Kapelle aufspielen lassen. Man kann dies als eine gelungene Sache betrachten, wenn auch Bürgermeister Damaschke dies mit links tat, was Herzog mit rechts wieder ausglich.

Nicht viel leichter konnte der Lebertest an der Saufmaschine für die Politiker sein. Die selbstgebaute, zwei Liter fassende Attraktion des Frühschoppens mußte von neun Personen durch Schläuche geleert werden.

Dass die Politiker mit der am Vortage in Lindenstruth bei einem Pokalwettkampf den zweiten Platz belegenden Lardenbacher Wettkampfgruppe nicht zeitlich nachkamen, dürfte bei der Schnelligkeit der Feuerwehr verzeihlich sein.

Wie es die Tradition vorschreibt, so zogen auch diesmal wieder die Musiker zusammen mit den Kirmesburschen vor Beginn der Kirmes am Sonntagmittag durchs Dorf, um die Bevölkerung auf das Fest hinzuweisen.

(Karl-Ernst Lind)

 
28. August 1980

OVAG soll Wassermenge garantieren

Landwirte des Nachbardorfes Ilsdorf befürchten Schäden und Einschränkungen hinsichtlich der Bewirtschaftung ihrer landwirtschaftlich genutzten Flächen. Gegen den beantragten Dauerpumpversuch der OVAG soll beim Regierungspräsidenten Einspruch eingelegt werden.

Die Landwirte trafen sich (im August 1980) im Gasthaus "Zum weißen Rössl", um die evtl. Auswirkungen der Wasserentnahme aus dem Vogelsberg zu erörtern. Wie Ortslandwirt Siegfried Weicker zu Beginn der Versammlung erklärte, sollte man nicht versäumen, förmlichEinspruch gegen den nunmehr beantragten Dauerpumpversuch der OVAG einzulegen, um bei evtl. später auftretenden Schäden und Beeinträchtigungen nicht mit Schadensersatzforderungen ausgeschlossen zu werden. Er legte auch einen Rundbrief der Bürgerinitiative aus dem Felda/Ohm-Gebiet vor, in dem die Bürger des Vogelsberges aufgefordert werden, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um beantragten Dauerpumpversuch zu verhindern.

In der ohne Emotionen geführten Diskussion war man sich darüber einig, dass letzthin wohl eine Entnahme von Trinkwasser aus dem hisigen Raum nicht zu verhindern sei. Wichtig sei, dass alle erdenklichen Voraussetzungen geschaffen würden, um mögliche Schäden zukünftig auszuschließen. Dies sei die Aufgabe der zuständigen Landesbehörde. Durch Sicherungsmaßnahmen solle man die Auswirkungen der Maßnahme über mehrere Jahre genauestens beobachten und erst dann über eine entgültige Wasserentnahme entscheiden.

Der Vorsitzende des Ortsbauernverbandes Werner Loth wies in diesem Zusammenhang auf den Inhalt einer Studie des Hessischen Landesamtes für Umwelt hin, in der u. a. auch auf die Auswirkungen einer größeren Wasserentnahme speziell im Ilsdorfer Raum eingegangen wird. Hier sei zu erfahren, dass mit einem Trockenfallen des Ilsbaches in den Sommermonaten zu rechnen sei und damit eine biologische Klärung der oberhalb des Bachlaufes eingeleiteten Ortsteils-Abwässer nicht mehr gegeben sei. Außerdem werde der Erlenbestand am Bachlauf vermutlich stark gefährdet. Eine ökologische Veränderung des gesamten Raums, insbesondere des Biotops oberhalb der Wadenhäuser Mühle, sei wahrscheinlich.

Interessant sei auch, dass diese Gutachten vorschlage, die Wasserentnahmemenge aus den Brunnen der Gemarkung Merlau nur in geringem Umfange zu genehmigen und von einer Wasserentnahme aus den Brunnen an der Wadenhäuser Mühle ganz abzusehen, um zukünftig entstehende Schäden voll auszuschließen. Diese Mitteilungen wurden mit Interesse zur Kenntnis genommen, zumal in der Vergangenheit von offizieller Stelle mehr oder weniger die Meinung vertreten wurde, dass negative Auswirkungen durch die Wasserentnahme nicht zu befürchten seien.

Neuerdings müsse man nun damit rechnen, um nur ein Beispiel harauszugreifen, dass der Ilsbach zu einer Kloake verkomme, mit allen damit zusammenhängenden Nachteilen für Mensch, Tier und Pflanzen. Ob diese Zukunftsaussichten mit der Fremdenverkehrswerbung der Gemeinde Mücke in Einklang zu bringen sei, sei mehr als fraglich.

Abschließend kam man zu dem Ergebnis, dass ein gemeinsam abgefasstes Schreiben an die zuständige Stelle eingereicht werden soll, in dem auf die Gefahren für den Raum Mücke im Falle einer größeren Entnahme von Wasser aufmerksam gemacht werden soll. diese Resolution, die von jedem interessierten Bürger Ilsdorfs unterzeichnet werden kann, solle insbesondere folgende Forderungen enthalten:

a) Ausschöpfung aller technischen Möglichkeiten zur Feststellung des Ist-Zustandes im betroffenen Raum, um jegliche Veränderungen der Boden- und Pflanzenstruktur feststellen zu können.

b) Probeentnahme von Trinkwasser nur in erheblich reduziertem Maße aus den Brunnen der Gemarkung Merlau und möglichst keine Entnahme aus den Brunnen der Gemarkung Groß-Eichen.

c) Genaueste Beachtung des Gutachtens des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Ergreifung von Maßnahmen, um die dort aufgeszeigten evtl. Schäden für die Zukunft auszuschließen.

d) Garantie einer bestimmten Wassermenge im Ilsbach, so dass eine biologische Klärung der Abwässer auch in Zukunft gesichert ist.

e) Bei Ausweisung der Wasserschutzzonen, nur die unbedingt notwendigen Auflagen erteilen, damit die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen nicht übermaßen erschwert wird.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
02. August 1980

Wassermeßstellen

In Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidenten in Darmstadt, dem Landesamt für Bodenforschung in Wiesbaden, dem Wasserwirtschaftsamt in Friedberg, unter Mitwirkung der Interessengemeinschaften zum "Schutz des Wasserhaushaltes im Vogelsberg" werden derzeit - vor der Wasserentnahme für das Rhein-Main-Gebiet verschiedene Gutachten erarbeitet. Dazu führt die OVAG Friedberg Probebohrungen durch.

Zur Erforschung des Wasserhaushaltes und des oberirdischen Abflusses sowie zur Überwachung des eventuellen Einflusses einer späteren Grundwasserentnahme sollen insgesamt zehn Meßstellen für Niedrigwasser beitragen. Inzwischen wurden vier dieser Meßstellen fertiggestellt und zwar im Sennbach bei Herbstein-Stockhausen im Ilsbach bei Mücke, im Streitbach bei Groß-Eichen (Sportplatz) und im Gilgbach bei Groß-Eichen (Molkerei).

Gemessen werden die jeweils fließenden Wassermengen, die Fließgeschwindigkeit. Die Meßergebnisse wertet dann die Geologische Forschungsstelle der OVAG aus. Ermittelt werden Zuwachsraten und Sickerwasserverluste des betreffenden Wasserlaufes. Nach diesen Auswertungen richten sich dann die Wassererschließungsmaßnahmen.

(HZ)

 
31. Juli 1980

Fußball Gruppe 1 der Kreisliga B

Recht spannend zu werden verspricht die kommende Runde in der Gruppe 1 der Kreisliga B Gießen. Zwar gehen die Mannschaften aus Wetterfeld und Laubach leicht favorisiert ins Meisterschaftsrennen, doch ist das 17er-Feld im großen und ganzen recht ausgeglichen besetzt. In dieser Gruppe kann jeder jeden schlagen.

Der Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen verzeichnet in seiner Mannschaft (31. Juli 1980) als Zugänge Fesel (SV Harbach), Herdejost (SV Gonterskirchen), sowie Schulz und Möbus (beide TSV Grünberg). Als Abgänge geführt werden Ebenhöh (FC Weickartshain) und Maus, der seine Laufbahn beendet. Der Spielerstamm besteht aus Irlmeier, Böcher, Pernak, Berg, Kraft, Rühl, Helm, Horst, Felsing, Lind, Kühn, Biedenkopf, Ruppel, Swoboda und Kratz.

(gaz)

 
15. Juli 1980

Ortsbeiratssitzung

Die Mitglieder des Ortsbeirates Klein-Eichen werden zu einer öffentlichen Sitzung in der Gaststätte Bingel am Freitag, dem 18. Juli 1980, um 20 Uhr eingeladen. In der Tagesordnung geht es um die Investitionen im Ort für die nächsten Jahre. Außerdem sollen die Mitglieder des Wahlvorstandes für die Bundestagswahl benannt werden. Zum Schluß stehen Anfragen und Mitteilungen. Eingeladen dazu hat Ortsvorsteher Günther Zimmer.

(Heimat Zeitung)

 
12. Juli 1980

Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut

Bei einem in der Gemarkung des Stadtteils Klein-Eichen getöteten Fuchs wurde amtstierärztlich Tollwut festgestellt. Erst am 12. Juli veröffentlichte man in der HZ eine Verordnung des Landrates des Landkreises Gießen vom 20. Juni 1980. Danach wird die Gemarkung Klein-Eichen der Stadt Grünberg zum gefährdeten Bezirk erklärt.

Hunde die nicht gegen Tollwut geimpft worden sind, dürfen außerhalb der Ortslage und von Siedlungen nur an der Leine geführt werden und auf öffentlichen Straßen jedoch frei umherlaufen, wenn sie von einer Person beaufsichtigt werden, der sie zuverlässig gehorchen. Hunde, die nachweislich seit mindestens vier Wochen und längstens einem Jahr gegen Tollwut geimpft worden sind, darf man außerhalb geschlossener Ortschaften und Siedlungen frei umherlaufen lassen.

Katzen darf man außerhalb von geschlossenen Ortschaften und von Siedlungen nicht frei umherlaufen lassen. Hunde und Katzen, die den Vorschriften zuwider angetroffen werden, sind durch die von der zuständigen Behörde beauftragten Personen einzufangen, oder, falls dies nicht möglich ist, zu töten.

Wird verendetes Wild oder ein anderes totes Tier gefunden, hat der Finder es am Fundort zu belassen und umgehend der Gemeindeverwaltung oder dem Jagdpächter den Fundort anzuzeigen. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen können als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden.

(HZ)

 
29. Juni 1980

Hessentag 1980 in Grünberg

Mit dem traditionellen Festzug als Höhepunkt endete gestern (29. Juni 1980) in Grünberg der 20. Hessentag. 285 Zugnummern wälzten sich durch die Straßen des Städtchens. Trotz bedeckten Himmels säumten fast 100 000 Besucher die Straßen. Insgesamt besuchten 275 000 Menschen die Veranstaltungen und Treffen aus Anlaß des Hessentages. Das Wetter ließ während der gesamten "Feierwoche" zu wünschen übrig und auch während des Umzuges mußten die Regenschirme geöffnet werden. Ministerpräsident Börner und Grünbergs Bürgermeister Damaschkesaßen auf der Ehrentribüne am Marktplatz.

Mit etwa 30 Gruppen war der engere heimische Raum beim Hessentagsfestzug vertreten. Allein 19 Motivwagen und Gruppen bekam die Gastgeberstadt Grünberg zugebilligt. Unter diesen Zugnummern war auch der Motivwagen "Handweberei als Nebenerwerb", dargestellt vom Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen. "Bergbau im Seenbachtal" war das Thema des Wagens des Kulturring Weickartshain. Die Beiträge des Vogelsbergskreises aus nächster Umgebung war "Mücke - das Tor zum Vogelsberg" und der Mandolinen- und Akkordeonclub Atzenhain.

(gaz)

Fotos

 
28. Juni 1980

Tollwutgefahr

Offenbar ist trotz der kürzlich erfolgten Begasung der Fuchsbaue noch kein Ende der Tollwutwelle unter Wildtieren abzusehen, denn wie jetzt vom Staatlichen Veterinäramt Gießen zu höhren war, wurde diese Seuche erneut bei einem in der Gemarkung Klein-Eichen zur Strecke gekommenen Fuchs festgestellt.

Der gehegte Tollwutverdacht bestätigte sich nach einer Untersuchung des Wildkörpers im Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt Gießen. Die üblichen Schutz- und Sperrmaßnahmen wurden deswegen auch für Klein-Eichen unverzüglich in Kraft gesetzt.

Die Tollwut ist eine Viruserkrankung und wird von Mäusen übertragen. Da Füchse sich zu 90% von Mäusen ernähren, sind sie potentiell gefährdet, sich an der Tollwut zu infizieren. Durch mit Impfstoff präparierte Köder brachten Erfolge in der Tollwutbekämfung. So das heute Deutschland als tollwutfrei gilt (außer die "Fledermaus-Tollwut).

(tt/gaz/wiki)

 
20. Juni 1980

Grünberg, zum Hessentag

Einstimmig billigte damals der Magistrat den Hessentag! Einstimmigkeit bedeutet in diesem Fall: Zunächst eine Stimme dafür und acht Enthaltungen! So soll es jedenfalls gewesen sein, erzählt man sich. Großes Interesse herrschte dann für die Abstimmung im Parlament, schließlich hatte man ja über eine Entscheidung zu befinden, die Geld kosten würde. So mancher Stadtverordneter erinnert sich an die teilweise hitzigen Diskussionen. Im Stadtparlament entschied nach der dritten Abstimmung schließlich eine Ja-Stimme.

Dann krämpelten die Grünberger die Ärmel auf, sanierten und restaurierten, malten und tapezierten, hämmerten und klopften, bastelten und rackerten, bis nach und nach das farbenfrohe Hessentagskleid angelegt war. Dabei hatte alles eigentlich angefangen, als der Hessentags-Organisator Willi Ochs aus Wiesbaden bei einem Entscheid der Fanfarenzüge in Grünberg weilte. Der meinte damals, dass Grünberg doch was für den Hessentag sei. Und dann hatte das hessische Kabinett tatsächlich für Grünberg votiert.

Im Vorfeld (20. Juni 1980) dieses Hessentages wurden natürlich alle Schwerpunkte der Stadt ausführlich ins rechte Licht gerückt. So auch das schulische Leben in Grünberg. Älteste Hinweise zur schulischen Unterweisung gibt es aus dem Jahre 1322 und 1358.
Seit 1959 erhöhte die Grünberger Volksschule durch die sogenannte "Landschulreform" ihre Klassenzahl durch ein vergrößertes Einzugsgebiet. 1965 wurden im ersten 9. Pflichtschuljahr Schüler aus 15 Gemeinden zusammengeführt.

Am 1. Dezember 1966 wurde die "Mittelpunktschule - Volks- und Realschule" gebikdet. Rund 900 Schüler aus 18 Gemeinden zogen in den neuerrichteten Gebäudekomplex in der Wald-, heute Struppiusstraße. Die neue Schule war vom Schulzweckverband mit Unterstützung des Kreises und des Landes für knapp sechs Millionen DM errichtet worden.

Zu den Verbandsgemeinden gehörten: Atzenhain, Ettingshausen, Göbelnrod, Beltershain, Grünberg, Klein-Eichen, Lardenbach, Lauter, Lehnheim, Lumda, Münster, Queckborn, Reinhardshain, Saasen, Stangenrod, Stockhausen, Weickartshain und Weitershain. Geleitet wurde die Schule von Rektor Richard Amadori.

Zum Hessentag haben die Kirchen Grünbergs ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. Auftakt ist ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst mit dem stellvertretenden Kirchenpräsidenten, Oberkirchenrat Spengler, Darmstadt. Die Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde, die Stadtkirche, ist ein Wahrzeichen der Stadt Grünberg. Die evangelische Kirchengemeinde der Kernstadt ist aufgeteilt in die Pfarrei I, den Lutherbezirk, ihm gehören auch Stangenrod und Lehnheim an. Zum Paulusbezirk, der Pfarrei II, gehört auch Lumda.

Zur Großgemeinde Grünberg gehört auch das Kirchspiel Wirberg, das die Gemeinden Beltershain, Göbelnrod, Harbach und Reinhardshain umfasst. Zusammengefasst zu einer Pfarrei sind auch die Seenbachtalgemeinden Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain, die von Pfarrer Schmidt-Mapprs betreut werden. Der Stadtteil Weitershain ist eine Filiale der Pfarrei Odenhausen. Queckborn ist eine eigenständige Pfarrei.

Die katholische Kirchengemeinde wird von der Kernstadt aus betreut und umfasst die Orte Beltershain, Göbelnrod, Lehnheim, Lumda, Queckborn und Reinhardshain sowie neuerdings auch Harbach und Weitershain. Die Seentalgemeinden gehören zur Kirchengemeinde Merlau und werden von Laubach aus betreut.

Grünberg, die Stadt mit 14 Stadtteilen, hat in den ersten neun Jahren ihres Bestehens eine turbulente Entwicklung durchgemacht. Die Infrastruktur der Großgemeinde ist wesentlich verbessert worden, so dass die Stadt an Attraktivität gewonnen hat und Fremde zur Ansiedlung anzieht. Und doch hat sich Grünberg auch für die kommenden Jahre viel vorgenommen. Die Vielzahl der Projekte zeigt, dass hierzu erhebliche Finanzmittel bereitgestellt werden müssen.

Leider wird sich die Situation der Gemeinden in den kommenden Jahren in finanzieller Hinsicht verschlechtern. Bundes- und Landesmittel fließen nicht mehr in der bisherigen Höhe. Der Verschuldungsgrad der Gemeinden steigt. Gleichzeitig aber wird man bemüht sein, die Finanzen zu konsolidieren. Es gilt, ein Grünberg zu schaffen, in dem nachfolgende Generationen Arbeit und Brot finden und sich im wahrsten Sinne des Wortes heimisch fühlen.

(Zum Hessentag, GAZ)

Fotos

 
25. Mai 1980

Familientag des SSV

Bei herrlichem Frühlingswetter fanden am Pfingstmontag (25. Mai 1980) 352 Wanderfreunde aus nah und fern beim Volkswandertag eine wunderbare Strecke vor. Das Volkswandern, das im Rahmen eines Familientages vom SSV Lardenbach/Klein-Eichen durchgeführt wurde, konnte allen Teilnehmern einen großartigen Einblick in die idyllische Natur vermitteln.

Die Wanderstrecke führte durch Weickartshainer, Freienseener und Lardenbacher Gemarkung. Start und Ziel war die bei dem Steinbruch unterhalb des Hilgesberg gelegene Lardenbacher Grillhütte. Dort stand ein Zelt, wo sich die Teilnehmer von dem Alltagsstreß und der Wanderung erholen konnten. Essen und Getränke standen bereit.

Als bildliche Anerkennung für die absolvierte sportliche Leistung, die 11,3 Kilometer lange Wanderstrecke mit zwei Kontrollstellen zu durchwandern, erhielten die Teilnehmenden eine Medaille der Trimm-Spiel-Aktion des Deutschen Sportbundes. Geprägt war diese Auszeichnung mit einem historischen Wandermotiv aus dem Jahre 1894. Wie alljährlich hielt der Veranstalter auch wieder für den diesmal mit drei Jahren jüngsten und neunundsechzig Jahren ältesten Teilnehmer ein Geschenk bereit.

Traditionellen Charakter besitzt das schon seit Jahren veranstaltete Kinderfest, wobei allen Kindern kostenlos sehr viel Spaß, Sport und Spiel geboten wurde. Bei abwechslungsreichem Programm ließen die Kleinen auch bei so manchem Erwachsenen die notwendige Spannung und den Ehrgeiz zur Nachahmung aufkommen, was wiederum allen Besuchern des Nachmittags viel Freude bereitete.

Stolz ist der Sportverein besonders, dass diese Veranstaltung für alle Kinder kostenfrei ist und jeder reichlich mit Preisen belohnt wird. So wurden an die Teilnehmer eines Torwandschießens, des Stelzenlaufens und des Büchsenwerfens und bei anderem, insgesamt viele hundert Preise verteilt. Absoluter Höhepunkt des Kinderfestes dürfte jedoch der Crosslauf mit Hindernissen gewesen sein, der auch so manch alten Hasen zum Schwitzen brachte. Viele Besucher des Familientages blieben bis in den späten Abend bei guter Stimmung zusammen.

(Karl-Ernst Lind)

 
24. Mai 1980

Neukonzeption der Datenverarbeitung

Der Magistrat der Stadt Grünberg beschloß kürzlich (1980) die Anmietung einer Remote-Datenstation für die Stadtverwaltung. Bürgermeister Damaschke erklärte, dass die Stadtverwaltung Grünberg seit jeher der Datenverarbeitung positiv gegenüber gestanden habe. So sei man seinerzeit noch im gleichen Jahr, nachdem das Kommunale Gebietsrechenzentrum in Gießen gegründet worden war, diesem als Mitglied beigetreten.

Nach den Eingliederungen und Gemeindezusammenschlüssen habe die Stadt Grünberg bereits 1971 sich an dem Programm "Einwohnerwesen" beteiligt. Dies war um so mehr erforderlich, als nach den Gemeindezusammenschlüssen die Verwaltung eine einheitliche Einwohnermeldekartei dringend benötigte. Seit dieser Zeit werden auch die Wahlverzeichnisse und die Lohnsteuerkarten von der Großrechenanlage des KGRZ Gießen geschrieben.

Als nächsten Schritt habe man dann die Gehalts- und Lohnabrechnung automatisiert und das Programm "Berechnung und Zahlbarmachung von Kindergartenbeiträgen" sei auf Betreiben der Stadt Grünberg beim Kommunalen Gebietsrechenzentrum eingesetzt worden. In 1974 habe man dann Überlegungen angestellt, inwieweit man den großen Bereich der Finanzwirtschaft mit Steuer- und Gebührenveranlagungen, Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplanes automatisieren könne, zumal die bei der Stadtkasse vorhandene herkömmliche Buchungsmaschine den Anforderungen der Großgemeinde, deren Einwohnerzahl sich von 4500 Einwohner auf 11500 Einwohner erhöht hatte, nicht mehr gewachsen war.

Nach eingehender Information über die seinerzeit vorhandenen technischen Möglichkeiten mietete die Stadt Grünberg zum Beginn des Jahres 1975 auf die Dauer einen Computer der mittleren Datentechnik an. Diesen Schritt unternahmen auch seinerzeit weitere Kreisgemeinden. Mit dieser Anlage wurde seither der Haushaltsplan und die Haushaltsrechnung geschrieben, sämtliche Buchungen und die gesamte Steuer- und Gebührenveranlagung durchgeführt. Der Personalbestand der Finanzabzeilung konnte in dieser Zeit um 2 Stellen verringert werden.

Ein Anschluss in 1975 an das KGRZ Gießen mit dem Bereich "Gemeindefinanzen" wurde nicht vorgenommen, da zu dieser Zeit nur Programme für die Steuer- und Gebührenveranlagung mit Kassenkontoführung vorhanden waren, die Programme für die Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplanes noch fehlten. Auch gab es seinerzeit noch nicht die technischen Möglichkeiten der Direktabfrage von Datenbeständen aus der Großrechenanlage.

Bereits vor 2 Jahren, so Damaschke weiter, habe man in seinem Hause Überlegungen angestellt, wie nach Ablauf der Mietzeit für die jetzige Datenverarbeitungsanlage sich den inzwischen weiter entwickelten technischen Möglichkeiten angepasst werden könnte. Mit der Geschäftsleitung des Kommunalen Rechenzentrums wurde die Beteiligung an dem Verfahren "Finanzwesen" und die Möglichkeit der Datenfernübertragung erörtert.

Im Juni letzten Jahres (1979) beschloss sodann die Stadtverordnetenversammlung, die Beteiligung an dem Verfahren "Finanzwesen" beim KGRZ Gießen und stellte für die Beschaffung einer neuen Datenverarbeitungsanlage die Haushaltsmittel bereit. In der Finanzabteilung wurden sodann sämtliche Daten für die Großrechenanlage ermittelt und von Datenerfassungsstellen für die Großrechenanlage lesbar erfasst. Gleichzeitig wurde im Einwohnermeldeamt das bereits automatisierte Einwohnerwesen auf das landeseinheitliche Verfahren umgestellt. Im Wege von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurden diese Arbeiten vom Arbeitsamt Gießen gefördert.

Erstmals zu Beginn dieses Jahres (1980) wurden sämtliche Steuer- und Gebührenbescheide von der Großrechenanlage beim KGRZ Gießen erstellt. Bürgermeister Damaschke beschrieb weiter, dass durch den beabsichtigten Einsatz einer sogenannten Remote-Datenstation zum 1. Juli 1980 eine sowohl kostengünstige als auch auf neustem technischen Stand befindliche Lösung gefunden werden konnte.

Künftig soll beim Einwohnermeldeamt, bei der Finanzabteilung und der Stadtkasse je ein Bildschirm installiert werden. Diese Bildschirme sind über eine sogenannte Standleitung mit der Großrechenanlage beim KGRZ Gießen vebunden und bieten die Möglichkeit der direkten Datenabfrage als auch der direkten Änderung von in der Großrechenanlage gespeicherten Daten. Er habe sich mit Bediensteten seines Hauses kürzlich davon überzeugen können, dass z. B. künftig die Möglichkeit gegeben ist, sich auf dem Bildschirm des Einwohnermeldeamtes alle Daten eines Einwohners anzeigen und bei Bedarf einer Meldebescheinigung diese sich sofort ausdrucken zu lassen. Auch könne man sich den Stand eines Steuerkontos anzeigen und ebenfalls ausdrucken lassen.

Von der ursprünglich vorgesehenen Anmietung eines Datenerfassungs- und Kommunikationssystems habe man Abstand genommen, weil ein Preisleistungsvergleich eindeutig zu Gunsten einer Remote-Datenstation sprach, da hierfür nur etwa ein Drittel der Kosten für die Anmietung eines Datenerfassungs- und Kommunikationssystems aufzuwenden sei.

Damaschke meinte abschließend, dass mit dem von der Stadt Grünberg beschrittenen Weg eine gute und wirtschaftliche Lösung gefunden worden sei, da man künftig, solange das KGRZ noch kostenfrei für die Gemeinde arbeitet, für die Datenverarbeitung geringere Kosten als bisher aufzuwenden habe. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die im Einzugsbereich des KGRZ Gießens erstmals in Grünberg vorgenommene Installation einer Remote-Datenanlage bei anderen Gebietskörperschaften Nachahmer finden würde.

(hz)

Fotos

 
16. Mai 1980

Kreisfußballtag

Einen sehr harmonischen Verlauf nahm der ordentliche Kreisfußballtag am Freitagabend in der Sport- und Kulturhalle von Treis/Lda. Nach etwas mehr als drei Stunden war die recht umfangreiche Tagesordnung bewältigt und der Beweis erbracht, dass die Fußballbelange im Sportkreis Gießen in guten Händen sind.

Landrat Ernst Klingelhöfer überreichte Auszeichnungen. Den Ehrenbrief in Empfang nehmen durften Eduard Schmidt und Reinhard Mölcher jun. vom SSV Lardenbach/Klein-Eichen.

(sg/gaz)

 
15. Mai 1980

Vatertag im Steinbruch

Schon in den 1970er Jahren nutzten einige Klein-Eichener Burschen den Klein-Eichener Steinbruch um hier in Ruhe am Vatertag (Himmelfahrt) ihr Bierchen zu trinken. Ganz unter sich, ohne Frau und Kinder, weit ab von Arbeit und Verpflichtungen, waren sie in ihrem Element.

Pfarrer Martin Breidert (*1946) war in den Jahren 1975 bis 1978 Pfarrer im Kirchspiel Groß-Eichen/Klein-Eichen. Er hatte die Idee an Himmelfahrt einen Gottesdienst unter freiem Himmel abzuhalten. Ein geeigneter Ort fand sich im Klein-Eichener Steinbruch. Einige Male wurde dieser Gottesdienst hier gehalten. Dazu spielte auch der Posaunenchor Unterer Vogelsberg.

Die bisherigen Nutzer dieses Plätzchens machten natürlich auch mit. Vermutlich in den Jahren 1976, 1977 und vielleicht auch 1978 war das so. Bis dann dieser Himmelfahrtsgottesdienst in den Lardenbacher Steinbruch verlegt wurde. Das war, nachdem Klein-Eichen der Pfarrgemeinde Lardenbach zugeteilt worden war.

Aber die Vatertags Feier blieb im Klein-Eichener Steinbruch. Und so war es auch am 15. Mai 1980. Die Mehrzahl der Besucher waren damals Klein-Eichener. Die Organisatoren der Vatertagsfeier entwickelten sich dann zu den "Grenzgrabenspritzer". Bis der Stammtisch der Feuerwehr offiziell gegründet wurde, dauerte es noch drei Jahre.

Fotos

 
27. April 1980

Konfirmation

Am Sonntag, dem 27. April 1980, findet die Konfirmation in der Klein-Eichener Kirche statt. Mit dabei: Bernhard Köcke (Klein-Eichen), Günter Frank (Lardenbach), Armin Seipel (Lardenbach), Matthias Müller (Lardenbach), Michael Roth (Klein-Eichen), Manuela Knop (Lardenbach), Andrea Werner (Lardenbach), Andrea Müller (Klein-Eichen) und Christiane Biedenkopf (Klein-Eichen). Den Konfirmationsgottesdienst hielt Pfarrer Tilmann Schmidt.

Fotos

 
17. April 1980

Höhere Zuschüsse für Kläranlage

1979 hat das Land Hessen fünf Städte, Gemeinden und Abwasserverbänden im Landkreis Gießen für den Bau von Abwasserbeseitigungsanlagen Förderungsmittel in einer Höhe von 4,6 Millionen DM bereitgestellt. Wie der Erste Kreisbeigeordnete Gerulf Herzog am Donnerstag (17. April 1980) erklärte, belief sich die Gesamtinvestition der kommunalen Bauherren für Abwasseranlagen im abgelaufenen Jahr auf 16,4 Millionen DM. Er begrüßte zwar, dass sich das Land kräftig beim Ausbau des Kanal- und Kläranlagensystems engagiere, betonte aber, die Landeszuschüsse müssten künftig höher ausfallen. Es falle den Kommunalparlamenten immer schwerer, die bei dem äußerst aufwendigen Bau und Betrieb von Abwasseranlagen entstehenden Kosten gesetzestreu in vollem Umfang auf die Einwohner umzulegen.

Diese Entwicklung zu Lasten der Bürger dürfe jedoch nicht dazu führen, dass die Kommunen in ihren Anstrengungen um die Sauberhaltung der Gewässer nachlassen, meinte Herzog. Im Gegenteil sei anzustreben, dass in absehbarer Zeit im gesamten Landkreis Gießen sämtliche Abwässer geklärt in die Bäche und Flüsse eingeleitet würden. Das sei den Kommunen und Verbänden aber nur dann möglich, wenn auch das Land mitziehe.

Von dem 1979 in den Landkreis Gießen geflossenen Landeshilfen erhielten die Stadt Gießen zwei Millionen DM, der Abwasserverband Hungen 1,6 Millionen DM, der Abwasserverband Wiesecktal 500 000 DM, der Abwasserverband Lauter/Wetter 300 000 DM und die Gemeinde Buseck 155 000 DM. Im Landkreis Gießen sei die Planung einer flächendeckenden Abwasserreinigung bereits weit fortgeschritten.

Im Landkreis Gießen gibt es derzeit fünf Abwasserverbände. Aus geographischen Gegebenheiten sind mehrere Städte und Gemeinden gezwungen, sich über die Kreisgrenze hinweg zu orientieren. So auch Grünberg/Laubach mit den Stadtteilen Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain zum Abwasserverband Gemünden/Mücke.

In Zukunft werde es sich für die Bürger nicht mehr auszahlen, wenn die Kommunen das Problem der Abwasserbeseitigung auf die "lange Bank" schieben. Mit dem 1. Januar 1981 soll nämlich die Bestimmung des Abwasserabgabengesetzes in Kraft treten, wonach zunächst je Einwohnergleichwert 11 DM jährlich von den Gemeinden gefordert werden, bis 1986 jedoch 40 DM. Dann würden sich die Bürger fragen, wofür sie eigentlich zur Kasse gebeten werden, wenn ihr Abwasser dennoch die örtlichen Vorfluter und Bäche verschmutzen.

(gaz)

 
11. April 1980

Bauernbrot ausverkauft

Fast zu "bösem Blut" kam es am vergangenen Freitag (11. April 1980) in Lardenbach, als beim, um 19 Uhr angesetzten, Brotverkauf des Frauen- und Bastelkreises Lardenbach/Klein-Eichen zu diesem Zeitpunkt alle Brote bereits ausverkauft waren. Das Brot, das durch eine Spendenaktion von Einzelpersonen und Firmen von einigen Frauen gebacken wurde, fand einen sehr schnellen Absatz. Die von den Frauen im Voraus nicht absehbare Nachfrage konnte in keiner Weise befriedigt werden.

Schon tagsüber hatten viele Käufer die beiden Backhäuser bestürmt, um auch wirklich einen Laib Brot zu bekommen. Dies führte dann zu der prekären Situation am Abend. So mancher Brotinteressant, der teilweise eine weite Anreise hatte, war denn auch etwas verärgert. Das war natürlich von den Frauen des Bastelkreises in keinem Fall beabsichtigt. Andere nahmen die Lage dann auch mit Humor hin und sprachen von der neuen Sorte "ausverkauftes Lardenbacher Bauernbrot".

Die nicht angebrachte Kritik der Brotkäufer an den Frauen sollte jedoch nicht den nachahmenswerten Einsatz für die Kirchengemeinde schmälern. Dank ihrer doch sehr harten Arbeit - neben der Aufregung beim Verkauf - konnte doch ein erfreulicher Erlös erzielt werden. Dieser wird wiederum dem weiteren Ausbau des Gemeindesaales zugute kommen.

(Karl-Ernst Lind)

 
04. April 1980

MGV im Stift

Um die älteren und kranken Mitbürger des Laubacher Stifts am kulturellen Leben eines Gesangvereins teilnehmen zu lassen, führte der Gesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen am Karfreitag im Alten- und Pflegeheim sowie im Krankenhaus einige Lieder auf. Berücksichtigt wurden dabei in den vergangenen Jahren auch Kliniken von Gießen. Unter Leitung von Ottmar Hasenpflug (Saasen) waren diesmal die Einrichtungen in Laubach an der Reihe.

Mit den Chören "Herr deine Güte", "Im Dorf da geht die Glocke schon", "Oh wie schön ist deine Welt" und "Amazing Grace" bereiteten die Sänger den Bewohnern des Alten- und Pflegeheimes sichtlich eine große Freude. Für den Männergesangverein war der Dank der Zuhörer gleichzeitig Aufforderung zur Fortführung dieser freudebereiteten Arbeit.

(Karl-Ernst Lind)

 
03. April 1980

Ortsbeiratssitzung

Die Mitglieder des Ortsbeirates Klein-Eichen haben sich zu einer Sitzung am Donnerstag in der Gaststätte Bingel getroffen. Ortsvorsteher Günther Zimmer begrüßte die Anwesenden und stellte auch die Beschlußfähigkeit fest. Auf der Tagesordnung stand nur die Wahl eines Schöffen. Wer da nun gewählt wurde gilt es noch zu ermitteln.

(hz)

 
30. März 1980

Osterbazar des Frauen- und Bastelkreises

Sichtlich erfreut und trotzdem völlig überrascht von dem hohen Erlös von 4424 DM zeigte sich nach Abschluß des Osterbazars der Frauen- und Bastelkreis Lardenbach, Klein-Eichen und Weickartshain. Die Veranstaltung in der alten Schule in Lardenbach, die dem weiteren Ausbau des Gemeindehauses zugute kommt, zog viele hundert Besucher nicht nur aus dem onerhessischen Raum an.

Nicht einmalig soll das angepriesene "echte Bauernbrot" in Lardenbach zum Verkauf gekommen sein. Die gebackenen 140 Laib Brot wurden im Nu von den Käufern weggeschnappt. Aufgrund der enormen Nachfrage spendeten nochmals Lardenbacher Bürger die notwendigen Zutaten zu einem weiteren Brotverkauf. Wie von den zuständigen Frauen zu erfahren war, liegen derzeit schon wieder viele neue Bestellungen vor. Daher wird es für alle nochmals einen Brotverkauf geben.

Ebenso stark war das Interesse an den von den Frauen gebastelten Gebrauchs- und Geschenkartikeln. Absatz fanden fast alle in den Bastelstunden hergestellten Gegenstände der Bauern- und Glasmalerei. Starke Nachfrage herrschte auch bei den Strick- und Häkelartikeln, die ebenfalls in zahlreichen Stunden von den Mitgliedern des Kreises gefertigt wurden.

Großen Zuspruch fand auch die Kaffeetafel in dem neu renovierten Saal des Gebäudes. Nach gut zwei Stunden war von den achtundvierzig selbstgebackenen Kuchen nicht mehr viel zu sehen.

Erfreulicherweise ging es den meisten Besuchern in erster Linie um die Unterstützung einer guten Sache. Daneben konnte man sich oder auch einem Mitmensche durch den Erwerb der angebotenen Artikel bzw. durch den Genuß des ausgezeichneteten Kaffees eine Freude bereiten.

Die unerwartet hohe Beteiligung spricht doch von einer engen Verbundenheit von Kirchengemeinde und Gesellschaft. Initiatoren waren Pfarrer Schmidt-Mappes und die Frauen des Bastelkreises. Die gesamten Lardenbacher und Klein-Eichener Kirchengemeinden werden - dank des guten Erlöses - beim Ausbau des Gemeindehauses davon profitieren.

(kl/hz)

 
30. März 1980

SSV-Jugendarbeit

Als selbstverständliche Notwendigkeit betrachtet der Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen seine in den vergangenen Tagen für junge Sportler durchgeführte Mehrtagesfahrt in die Röhn. Unter Leitung von sechs Betreuern besuchten zwanzig E- und D-Jugendspieler vom 28. bis 30. März die Jugendherberge Gersfeld.

Das Programm war für alle Teilnehmer ein großartiges Erlebnis. Zu den unvergessenen Ereignissen dieser Fahrt dürfte eine Wanderung auf Hessens höchsten Berg, die 950 Meter hohe Wasserkuppe zählen. Freude bereiteten den jungen Fußballern auch eine Wildparkbesichtigung, sowie ein Lagerfeuer.

Die Reisekosten dieser in den festgesetzten Richtlinien für die Jugendarbeit befindlichen Fahrt wurden fast komplett vom SSV übernommen, für den die Durchführung und Finanzierung einer solchen Fahrt als wichtiger Schritt für eine erfolgsversprechenden Jugendarbeit und somit für einen von Nachwuchssorgen befreiten Fortbestand des Vereins in der Zukunft dient.

(Karl-Ernst Lind)

 
23. Februar 1980

Jagdgenossenschaft

Am Samstag um 20.15 Uhr fand in der Gaststätte Rohn, Stockhausen, die ordentliche Generalversammlung der Jagdgenossenschaft Stockhausen/Klein-Eichen statt. Gekommen waren 19 Genossen aus Stockhausen und 13 aus Klein-Eichen. Nach der Begrüßung der Jagdgenossen und des Stadtrates Jochim sowie des Vertreters des Forstamtes Keitzer durch Jagdvorsteher Bräuning stand auf der Tagesordnung der Geschäfts- und Kassenbericht. Es folgte der Bericht des Jagdpächters Dr. Jüngst. Seiner Ansicht nach sei der Bestand an Niederwild zurückgegangen. Dagegen sei der Bestand an Rehwild gut.

Erich Funk stellte den Antrag auf Entlastung des Vorstandes. Dem stimmte die Versammlung einstimmig zu. die Beschlussfassung über die Verwendung des Jagdpachterlöses sieht vor wieder Feldwege zu schottern. Stadtrat Jochim gab bekannt, dass sowohl in Stockhausen als auch in Klein-Eichen in diesem Jahr Wegebaumaßnahmen durchgeführt werden sollen. Dazu stellte Erich Funk die Bitte an den Stadtrat, er möge sich doch für den Verbindungsweg über den Kahlsberg zum Stockhäuserweg einsetzen. Mit den Anfragen und Mitteilungen sowie dem Punkt Verschiedens endete die Versammlung. Jagdpächter Dr. Jüngst gab dernach einen Umtrunk für alle Jagdgenossen.

(hz)

 
21. Februar 1980

Wasserentnahme im Vogelsberg

Nach Mitteilungen des CDU-Kreisvorsitzenden MdL Adolf Roth (21. Februar 1980) wird der Hessische Landtag in der kommenden Woche eine ausführliche Debatte zum Thema "Schutz des Wasserhaushaltes im Vogelsberg" erleben, die von der CDU-Landtagsfraktion durch eine Anfrage unter dieser Überschrift ausgelöst worden ist. Gegenstand der Debatte, die am Mittwoch nachmittag auf der Tagesordnung des Landtages stehen wird, ist die inzwischen von der Landesregierung vorgelegte umfangreiche schriftliche Stellungnahme.

Danach sei die vomRegierungspräsidenten in Darmstadt im Jahre 1975 genannte Fördermenge aus dem Vogelsberggebiet keine unveränderliche Planungsgröße, zumal sie auch wasserrechtlich nicht festgeschrieben sei. Nur eine im Rahmen eines mehrjährigen Pumpversuches durchzuführende vorsichtige und stufenweise Entnahme könne letzten Aufschluß über die ohne Schaden förderbare Menge ergeben.

Im einzelnen habe die Landesregierung die Anfrage folgendermaßen beantwortet: Die im Jahre 1979 im Gebiet des Vogelsbergs geförderte Wassermenge werde auf insgesamt 72,9 Mio m³ beziffert. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Wasser betrage derzeit im Vogelsberg ca. 160 l je Einwohner am Tag. Er liege damit unter dem entsprechenden Wert des Rhein-Main-Gebietes von 179 l. Die Ursache hierfür sieht die Landesregierung in einer unterschiedlichen Dichte von Schwimmbädern und öffentlichen Einrichtungen sowie in einem "gewissen Wohlstandsgefälle" und die damit verbundene Ausrüstung der Haushalte mit sanitären Anlagen, Waschmaschinen und Geschirrspülern.

Auf die Frage, ob die Landesregierung an der vom Regierungspräsidenten in Darmstadt genannten Planungsgrößen festhalte und ob diese nicht das vorhandene Grundwasserdargebot um 20 % zu hoch ansetze,habe die Landesregierung dahingehend beantwortet, dass die durch Untersuchungen als gesichert angesehene verfügbare Grundwassermenge von 200 Mio m³ jährlich im Jahre 2000 vom Bedarf und der Inanspruchnahme her um 18 % unterschritten werde.

Erst genauere Messungen und die durch den praktischen Betrieb der einzelnen Wasserwerke gewonnenen Erfahrungen könnten weiteren Aufschluß geben. Von der Bedarfsentwicklung werde es abhängen, in welcher Höhe von der als gewinnbar ermittelten Menge entnommen werde, wobei nicht abzuschätzen sei, ob der in der Broschüre angegebene Bedarfswert für das Jahr 2000 tatsächlich erreicht werde.

Im weiteren habe sich die Landesregierung mit Fragen nach der Austrocknung von Teichen und Sumpfwiesen im Vogelsberg, mit dem Versiegen von Quellen und Bachläufen sowie örtliche aufgetretenen Gebäudeschäden auseinandergesetzt. Außerdem mußte sie die Frage beantworten, ob die Trocknisschäden in den Buchen- und Fichtenbeständen des westlichen Vogelsbergs nach dem trockenen Sommer 1976 auf eine mit der Grundwasserentnahme zusammenhängende Absenkung des Grundwasserspiegels zurückzuführen sei.

Bei allen genannten Fragen verweist die Landesregierung in ihrer Antwort auf durchgeführte Untersuchungen, Verhandlungen, Entschädigungen und privatrechtliche Absprachen. Die Waldschäden seien ohne nachweisbaren Zusammenhang mit Grundwasser aufgetreten. Im Vogelsberg, so die Landesregierung, verliefen die Grundwasserströme in den Tiefen der Täler, während die Schadflächen mehrere 100 m höher auf flachgründigen Bergrücken und Oberhängen lägen, wo die Baumwurzeln keinen Anschluß an Grundwasser haben könnten.

Außer weiteren Fragen zum Schutz des Wasserhaushaltes mußte die Landesregierung auch auf Möglichkeiten der Wassereinsparung antworten. Im gewerblichen und industriellen Bereich seien nach Ansicht der Regierung nur begrenzte Einsparmöglichkeiten vorhanden.

Abschließend teilte MdL Roth mit, dass in der bevorstehenden Landtagsdebatte auch die Frage der Anhörung der betroffenen Einwohner des Vogelsbergs und ihrer Vertretungen zur Sprache käme, und zwar sowohl bei langfristigen Planungen der Wasserentnahme als auch bei der Festlegung von Entnahmestellen und Förderhöchstmengen.

(hz)

Fotos

 
04. Februar 1980

Parlament nahm Abschied von Herzog

Innerhalb kurzer Zeit war es die dritte Veranstaltung im großen Rahmen in der Gallushalle. In ihrem Mittelpunkt stand diesmal die offizielle Verabschiedung Altbürgermeister Gerulf Herzogs, und es war dies die erste Stadtverordnetensitzung mit Siegbert Damaschke als neuer Bürgermeister. Unter den Ehrengästen sah man die Landtagsabgeordneten Philippi und Keil und Landrat Klingelhöfer und auch den Vorgänger Herzogs Altbürgermeister Karl Anschütz.

In diesem Rahmen wurde auch als Nachfolger Damaschkes Alfred Hammerschick als Erster Stadtrat verpflichtet.

(hz)

 
01. Februar 1980

Hauptversammlung des SSV

Guten Besuch verzeichnete am vergangenen Freitag (1. Februar 1980) im Gasthaus Dietz die Hauptversammlung des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen. Erschienen waren neben dem Ehrenmitglied Otto Günther und Fußballtrainer Edgar Möbus auch fast alle Reiseteilnehmer des letztjährigen Ausfluges nach St. Johann/Tirol.

Im Tätigkeitsbericht wies Vereinsvorsitzender Reiner Roth auf die umfangreiche Vereinsarbeit hin, u. a. auf die Fahrt der Jugendfußballer zum Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt gegen Bayern München. Mit einer weiteren Fahrt vom 1. bis 5. Juni nach St. Johann erlebten fünfzig Vereinsmitglieder bei herrlichem Wetter und guter Stimmung einige schöne Tage. Tagesfahrten nach Kaprun und eine Dolomiten-Rundfahrt waren Teil eines umfangreichen Reiseprogramms.

Großer Zuspruch fand wieder der traditionelle Volkswandertag. Wie alljährlich fanden sich viele Wanderfreunde aus nah und fern bei der Lardenbacher Grillhütte ein. Als Höhepunkt bezeichnete Roth das anschließende, vom Verein durchgeführte kostenlose Kinderfest. Bei der, von der Stadt grünberg nach Lardenbach veranstalteten, Sternwanderung ging die für den SSV gestartete Wandergruppe als Sieger hervor.

Mit der Einweihung der im Mai fertiggestellten Sauna sei im November ein lang gehegter Wunsch vieler Vereinsmitglieder wahr geworden. Vierunddreißig Helfern leisteten über dreihundert freiwillige Arbeitsstunden. Ergänzt wurde diese Anlage kürzlich durch ein Solarium, so daß allen Mitgliedern Entspannung und Erholung vom Streß geboten werden könne.

Jugendleiter Reiner Roth forderte alle Vereinsmitglieder auf, die Jugendarbeit jederzeit uneingeschränkt zu fördern. Ohne Jugend könne der Verein in Zukunft nicht mehr bestehen. Sein Dank galt allen Helfern und Gönnern, die durch ihre Unterstützung dem Verein sehr geholfen haben.

Mit Reinhard Mölcher für die Fußball-Abteilung begann die Berichterstattung der Sparten. Wie Mölcher ausführte, beendete die 1. Mannschaft die Sasion 78/79 mit dem 10. Tabellenplatz. Neben der Teilnahme am Stadtpokal bestritten die Fußballer noch einige Freundschaftsspiele. Erstmals in dieser Runde habe der Verein auch eine Reservemannschaft melden können. Mit der Bekanntgabe der Trainingsbeteiligung, wo von 45 angesetzten Trainingstagen K.-E. Lind nur einmal fehlte - gefolgt von D. Kühn -, schloß der Bericht der Fußballabteilung.

Auf die jeweils erreichten dritten Plätze der C- und E-Jugend wies Jugendleiter Eduard Schmidt hin. Als ein guter Entschluß habe sich auch die Spielegemeinschaft mit dem FC Weickartshain herausgestellt. Dadurch werde allen Jugendlichen eine Spielmöglichkeit geboten.

Mit dem 2. Platz schloß die 1. Tischtennismannschaft in der Bezirksklasse Fulda-West die Meisterschaftsrunde ab. Nach den Worten von Spartenleiter Gerhard Ruppel konnte die 2. Mannschaft mit dem vorletzten Platz den Verbleib in der B-Klasse sichern.

Wöchentlich gut besuchte Übungsstunden und einen öffentlichen Auftritt verzeichnete die Damengymnastikgruppe. Wie die Leiterin Ida Psiorz mitteilte, hätten die Frauen neben einer Ausflugsfahrt in den Taunus noch eine gelungene Jahresabschlußfeier erlebt.

Zum größten Teil wurden die Spartenleiter und deren Vertreter wiedergewählt. So fungieren nun R. Mölcher, G. Pernak (Fußball-Abt.); G. Ruppel, L. Pleik, K. Kratz (Tischtennis-Abt.); K. Erdmann, P. Swoboda (Fußball-Jugend); G. Ruppel, L. Pleik, K. Kratz (Tischtennis-Abt.); K. Erdmann, P. Swoboda (Fußball-Jugend), sowie Ida Psiorz und Annita Schmidt (Gymnastik-Abt.). Die Kasse prüfen werden im nächsten Jahr Hans Mölcher und Dieter Kraft.

Zum Abschluß der Mitgliederversammlung informierte Vorsitzender Reiner Roth noch die Mitglieder, daß das Volkswandern und Kinderfest am 26. Mai stattfinden wird. Für die Fußballjugend wird es eine Mehrtagesfahrt in die Rhön, sowie ein Besuch eines Bundesligaspieles in Frankfurt geben. Beteiligen wird sich der Verein auch mit anderen örtlichen Vereinen am Festzug des 20. Hessentages in Grünberg.

(Karl-Ernst Lind)

 
26. Januar 1980

JHV "Eintracht"

Zur Hauptversammlung (im Januar 1980) des Gesangvereins Lardenbach/Klein-Eichen konnte 1. Vorsitzender Heinz Schwanke neben Ehrenmitgliedern und dem Chorleiter Ottmar Hasenpflug fast nur die aktiven Mitglieder des Männergesangvereins begrüßen. Bevor der Vereinsvorsitzende über das abgelaufene Jahr berichtete, gedachte die Versammlung der beiden verstorbenen Ehrenmitglieder Wilhelm Momberger und Heinrich Knöß.

Mit vierzig Singstunden und neun öffentlichen Auftritten wurde, nach den Worten von Schwanke, ein arbeitsreiches Jahr abgeschlossen. Sein Dank galt besonders dem Chorleiter, durch dessen Arbeit bei den verschiedenen Veranstaltungen sich für den Verein ein Erfolg abzeichnete. Zu dem schon traditionellen Auftritt bei der öffentlichen Weihnachtsfeier kam ein zum erstenmal durchgeführtes Adventssingen in den beiden Dörfern Klein-Eichen und Lardenbach hinzu. Auch bei der Einführung von Pfarrer Schmidt-Mappes, bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag, sowie zwei Chorleitergruppentreffen habe der Gesangverein aktiv mitgewirkt.

In Bezug auf die Singstunden bemängelte Heinz Schwanke, dass deren Besuch leider nur vor öffentlichen Auftritten mit gut bezeichnet werden kann. Lobenswert sei daher auch die regelmäßige Teilnahme von Emil Mölcher, Reinhard Werner, Heinz Schwanke, Karl Ruppel und August Erdmann an den Übungsstunden. Für die Zukunft wünschte er sich daher von allen Sängern eine noch bessere Beteiligung.

Mit Sicht auf das im Jahre 1985 stattfindende 100jährige Bestehen forderte der Vorsitzende alle Mitglieder auf, für den Verein neue aktive Mitglieder zu werben.

In einem Grußwort bedauerte Chorleiter Hasenpflug die geringe Unterstützung der Vereinsarbeit durch die passiven Mitglieder. Für ihn sei bei dem Chor noch eine Leistungssteigerung sichtbar, die aber eine disziplinierte Unterstützung seitens der Sänger erfordere. In keinem Verhältnis zu den vielen Übungsstunden stehen die neun öffentlichen Auftritte. Er forderte daher für dieses Jahr die Sänger zum Singen bei allen Gelegenheiten auf. Dies bedeute dann auch gleichzeitig eine gute Werbung für den Verein.

Bedingt durch die Umstände der Arbeitswelt beschlossen die Mitglieder bei Beerdigungen von Vereinsangehörigen nun innerhalb des Gottesdientes am darauffolgenden Sonntag in der Kirche durch den Chor dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.

Die von dem Chor durch vier Chöre umrahmte Mitgliederversammlung wählte Herbert Rühl und Ernst Kratz zu den neuen Kassenprüfern. Ebenfalls einstimmig gewählt wurde Jürgen Hofmann als Vereinsdiener. Zum Abschluß bedankte sich 1. Vorsitzender Schwanke bei Ernst Kratz, der wiederum für den Verein einen neuen Chor spenden wird.

(Karl-Ernst Lind)

 
25. Januar 1980

Betriebsbesichtigung der Rotbuntzüchter auf Hof Müller

Die Rotbuntzucht hat sich in Hessen sehr gut entwickelt. Das stellte Landwirtschafts-Direktor Romuald Piotrowski am Freitag (25. Januar 1980) in einer Versammlung der Rotbuntzüchter im Tierzuchtamtsbezirk Gießen in der Grünberger Gallushalle fest. Inzwischen gäbe es 16 000 eingetragene Herdbuchtiere. 1979 seien rund 110 000 Rotbuntkühe besamt worden. Gleichzeitig hätten 600 Rotbuntbullen im "Natursprung" gestanden, wie Piotrowski betonte. Die durchschnittliche Leistung der Rotbuntkühe habe einen neuen Höchststand erreicht. Sie liege bei 5325 kg Milch mit 3,89 Prozent Fett und 207 kg Milchfett. Wie Piotrowski weiter ausführte, habe sich die Rotbuntzucht auch im Raum Gießen sehr gut weiterentwickelt, wozu der Auktionsplatz Gießen wesentlich beigetragen habe. Es seien für über drei Millionen DM Rotbunt-Zuchttiere abgesetzt worden.

Der Leiter des Tierzuchtamtes Gießen, Dr. Rudolf Schmidt, wies auf die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft in der EG, aber auch in Hessen hin. Das Tierzuchtamt Gießen sei für die Betreuung aller Rassen zuständig. Milchleistung und Fleischertrag bei den Rotbunten würden gleichrangig nebeneinander stehen. Die Mastbullen sollen nach Meinung Schmidts, täglich 1,3 kg zunehmen. Eine ausgewachsene Kuh sollte ein Gewicht von 650 bis 700 kg auf die Waage bringen. Im Raum Gießen fänden sich 1326 Tiere in 38 Zuchtbetrieben, erläuterte Schmidt. Davon seien 110 eingetragene Bullen und 1216 Kühe.

Der Versammlung vorangegangen war eine Besichtigung des Rotbuntzuchtbetriebes Walter Müller in Klein-Eichen. Der Betrieb bewirtschaftet mit Pacht 30,5 ha Land. Davon etwa 40 Prozent Ackerland und 60 Prozent Wiesen und Weiden. Der Viehbestand des Betriebes umfasst einen Deckbullen, 20 Milchkühe, sechs trächtige Rinder, sechs männliche Jungstück-Vieh und 23 weibliche. Sämtliche weiblichen Kälber werden aufgestellt. Der Großteil männlicher Kälber wird mit etwa zehn Tagen verkauft. Geeignete Jungbullen und Färsen (fachsprachlich: geschlechtsreifes weibliches Hausrind, das noch kein Kalb geboren hat) werden am Gießener Auktionsplatz angeboten. In den letzten Jahren wurden jährlich durchschnittlich drei Färsen und zwei Jungbullen abgesetzt. Mit dem Bullen "Zop" wird seit Juli 1979 im eigenen Rinderbestand gedeckt.

(gaz/dd)

Fotos

 
23. Januar 1980

Bürgermeisterwahl 1980

Großes Interesse erweckte die Bürgermeisterwahl, bei der am Mittwochabend (23. Januar 1980) der bisherige 1. Stadtrat der Stadt Grünberg, der 38jährige Siegbert Damaschke (CDU) zum neuen Bürgermeister gewählt wurde. In der überfüllten Gallushalle drängten sich nicht nur zahlreiche Ehrengäste, sondern auch viele Bürger, die diese Wahl mit besonderer Spannung erwartete, da beide Kandidaten, die sich um dieses Amt beworben hatten, seit vielen Jahren Grünberger Bürger sind.

Stadtverordnetenvorsteher Ingo Berner, auch Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses, hatte die Vorstellung der beiden Kandidaten übernommen. Siegbert Damaschke, 1941 in Rhein (Ostpreußen) geboren und als Lehrer an der Theo-Koch-Schule in Grünberg tätig, ist seit 1968 auf vielfältige Weise kommunalpolitisch tätig.

Damaschkes Gegenkandidat, der 1929 in Grüsen (Landkreis Frankenberg) geborene parteilose Heinrich Sachs, ist als Oberamtsrat in der Stadtverwaltung tätig.

Vorgeschlagen wurde Damaschke vom Sprecher der CDU-Fraktion, Walter Corell, der insbesondere die Bemühungen Damaschkes um Integration hervorhob. SPD-Fraktionssprecher Hans-Ludwig Vogler schlug Sachs vor und verwies auf dessen fundierte Ausbildung und Erfahrung.

Nach der Wahl, bei der 20 Stimmen auf Damaschke und 17 auf Sachs entfielen, sprach Stadtverordnetenvorsteher Ingo Berner Damaschke seine Glückwünsche aus. Für den Magistrat gratulierte Amtsvorgänger Bürgermeister Gerulf Herzog, der am 17. Dezember zum hauptamtlichen 1. Beigeordneten des Kreises Gießen gewählt worden war.

Der Amtseinführung und Verpflichtung, die Stadtverordnetenvorsteher Berner vornahm, folgte eine Lange Reihe von Gratulanten. In seinen Dankesworten unterstrich Bürgermeister Damaschke seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit allen Parteien des Hauses.

(gs/gaz)

Fotos

 
04. Januar 1980

Einrichtung des Museums in Langsdorf, 1980

In Lich-Langsdorf sind zur Zeit (Januar 1980) freiwillige Helfer, vor allem Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins, dabei, im Kellergeschoß der Volkshalle ein Museum einzurichten. Den Grundstock des Museums bilden die Ausstellungsstücke, die anläßlich des 85. Jubiläums des Obst- und Gartenbauvereins im Jahre 1972 zusammengetragen wurden.

In mühevoller Kleinarbeit haben die Helfer im Laufe des letzten Jahres diesen Grundstock mit zahlreichen alten Gegenständen, die meist aus Privatbesitz stammen, ergänzt. Ein beachtlicher Teil stammt aus dem Heimatort des 1. Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, Heinrich Rahn, und zwar aus Klein-Eichen (Vogelsberg). (Heinrich Rahn wurde im April 1916 in Klein-Eichen geboren. Seine Eltern waren Karl Rahn aus Klein-Eichen und dessen Ehefrau Anna Elise, geb. Lipp aus Ulrichstein. In zweiter Ehe heiratete Karl Rahn Katharina Lenz aus Worms. Die beiden hatten 10 Kinder: Gustav, Karl, Johanna, Walter, Tilla, Werner, Hilde, Ernst, Ilse und Erwin. Für die Jüngeren: Johanna war die Mutter von Karin Kratz und Annita Schmidt.)

Die Vorarbeiten sollen bis zur Eröffnung des Museums im April 1980 abgeschlossen sein. Der Besucher des Museums wird dann mehrere hundert Ausstellungsstücke vorfinden, darunter einen alten Webstuhl, mehrere Keltern und Leitern, gußeiserne Öfen, Bilder aus dem vorigen Jahrhundert, alte Waschmaschinen, eine ausgediente Vereinsfahne, Helme sowie eine Menge Arbeitsgeräte aus Haus, Garten und Landwirtschaft.

(Il/gaz)

Fotos

 

 

back top next