01. Dezember 1977

Eberhaltung im Magistrat

In seiner letzten Sitzung des Jahres beschäftigte sich der Grünberger Magistrat dieser Tage mit der Neuplanung des Freibades. Und es wurde auch die Geschäftsordnung der Ortsbeiräte behandelt. Die eingegangenen Stellungnahmen konnten nicht alle berücksichtigt werden, weil sie zum Teil den Vorschriften der Hessischen Gemeindeordnung widersprechen. Bürgermeister Herzog erklärte dazu, dass die praktikableren Vorschläge der Ortsbeiräte in die Satzung der Ortsbeiräte mit eingebaut wurden.

Als weiterer Punkt wurde die Einstellung der Eberhaltung in den Stadtteilen Lumda und Klein-Eichen beschlossen. Zu der Eberhaltung in Klein-Eichen sollten die Ortsbeiräte Lardenbach und Klein-Eichen noch einmal gehört werden. Der Gemeindeeber Klein-Eichens stand bei Heinrich Zimmer/Dieter Faust im Stall. Zum Ende der Haltung, nur für kurze Zeit, stand er dann noch mal bei Loobs im Stall.

Dank sprach der Bürgermeister der Bezirkssparkasse Grünberg aus, die eine Geldspende als Gründungsspende für den Krankenpflegeverein zugehen ließ. Herzog dankte in diesem Zusammenhang dem Vorstand, der sich in der Zeit seit der Gründung dieses Vereins bemüht habe, eine Organisation aufzubauen. - Genau 40 Jahre später, zum Ende des Jahres 2017 wurde dieser städtische Krankenpflegeverein aufgelöst.

(gaz)

 
23. November 1977

Bürgermeister sprach vor Ortsbeiräten

In einer Sitzung aller Ortsvorsteher erläuterte Bürgermeister Gerulf Herzog dieser Tage den Haushaltsplanentwurf für 1978. Er führte unter anderem aus, dass nicht alle Wünsche der Ortsbeiräte erfüllt werden konnten, weil die Finanzmittel der Stadt dafür nicht zur Verfügung stehen. Es ist nicht zu verantworten, so Bürgermeister Herzog die Darlehgensaufnahme über die 1,5-Millionen-Grenze hinauswachsen zu lassen.

Der Bürgermeister trug den genauen Ablauf der Bebauungspläne vor. Er bedauerte, dass der Regierungspräsident die Bebauungspläne Lardenbach, Lumda und Stangenrod nicht genehmigt hat, weil diese Stadtteile noch nicht an eine Kläranlage angeschlossen sind. Nachdem die Hessische Landesregierung in einem Gutachten festgestellt hat, dass Gruppenklärwerke weit wirtschaftlicher als Einzelklärwerke zu betreiben sind, muss sich Grünberg aus topographischen Gründen an vier Abwasserverbände anschließen.

In einem Schreiben an den Landrat des Vogelsbergkreises, Dr. Zwecker und Landrat Rehrmann habe Herzog gebeten, auch den Abwasserverband "Seenbachtal" zu gründen, damit die Grundlage zur Genehmigung des Bebauungsplanes in Lardenbach gegeben werde.

Gleichzeitig bat Bürgermeister Herzog die Ortsvorsteher, zu untersuchen, inwieweit die Stadtteil-Feuerwehren gegen eine Entschädigung die Sinkkastenreinigung in den Stadtteilen übernehemen könnten. Er bat sie auch, in ihren Stadtteilen Mitbürger zu fragen, inwieweit sie bereit sind, Grünanlagen oder Friedhofsanlagen gegen eine Entschädigung zu pflegen.

Dabei wurde auch die Frage aufgeworfen, inwieweit die Eberhaltung und die städtischen Viehwaagen in private Hände übergeben werden könnten. Herzog erklärte, die Eigenhilfe der Bürger sei bei der derzeitigen Finanzlage notwendig, um die erforderlichen Einrichtungen finanzieren zu können.

(gaz)

 
04. November 1977

Ehrungen der Stadt Grünberg

Mit zahlreichen Ehrungen begann die Sitzung der Grünberger Stadtverordnetenversammlung am Freitagabend (04. November 1977) in der Gallushalle. Verliehen wurde die Ehrenbezeichnung "Stadtältester" an einige langjährige Kommunalpolitiker der Großgemeinde Grünberg. Unter ihnen viele frühere Bürgermeister der ehemals selbständigen Gemeinden.

Zu den Geehrten gehören: Kurt Wagner (Beltershain), Otto Aff (Stangenrod), Paul Auchter (Harbach), Wilhelm Heßler (Queckborn), Paul Theiß (Weickartshain), Karl Hahn (Weitershain), Ernst Albohn (Reinhardshain), Heinrich Erb (Grünberg), Heinrich Schäfer (Harbach, Karl Feuerstein (Stangenrod) und der ehemalige Bürgermeister Erich Funk aus Klein-Eichen.

(gs/gaz)

Fotos

 
27. Oktober 1977

Blutspende des DRK

Zu einer Blutspendeaktion hatte das Rote Kreuz am Donnerstagabend (27. Oktober 1977) in der Gallushalle aufgerufen. 173 Personen aus der Großgemeinde und einigen angrenzenden Ortschaften stellten sich zur unentgeltlichen Blutspende zur Verfügung.

Heinrich Lessmann aus Klein-Eichen und Karl Stöhr aus Lardenbach erhielten für 25 Spenden die Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenlaub. Die goldene Ehrennadel mit silbernem Eichenlaub erhielt u. a. für 15 Spenden Annelore Roth aus Lardenbach. Mit der silbernen Ehrennadel für sechs Blutspenden wurden u. a. ausgezeichnet Karl-Heinz Hollederer (Klein-Eichen) und Karl Rühl (Lardenbach).

(ch/gaz)

 
19. September 1977

Ortsgerichte

In seiner Sitzung am Montag (19. September 1977) hat der Magistrat der Stadt Grünberg dem Vorschlag des hessischen Justizministers, fünf Ortsgerichtsbezirke in Grünberg einzurichten, zugestimmt. Dies nachdem auch den beiden Stellvertretern der Ortsgerichtsvorsteher die Möglichkeit der Urkundenbeglaubigung und das Führen der Dienstsiegel übertragen wird.

Die Ortsgerichtsbezirke teilen sich wie folgt auf:

Ortsgericht Grünberg I - Für das Gebiet der Kernstadt Grünberg und den Stadtteil Göbelnrod.
Ortsgericht Grünberg II - Für die Stadtteile Lehnheim, Stangenrod und Weitershain.
Ortsgericht Grünberg III - Für das Gebiet der Stadtteile Beltershain, Lumda und Reinhardshain.
Ortsgericht Grünberg IV - Für die Stadtteile Harbach und Queckborn.
Ortsgericht Grünberg V - Für die Stadtteile Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain.

In der ersten Sitzung nach den Sommerferien am 30. September, hat die Stadtverordnetenversammlung der Neugliederung der Ortsgerichtsbezirke zugestimmt.

(gs/gaz)

 
30. August 1977

Bürgerhäuser 1977

Bürgermeister Herzog nahm dieser Tage Stellung zu Ausführungen von Ortsbeiräten im Hinblick auf die Prioritätenliste für den Bau von Gemeinschaftshäusern. Nachdem in zähen Verhandlungen mit dem hessischen Sozialministerium für die Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses in Queckborn ein Zuschuß erreicht werden konnte, wurde von dem zuständigen Dezernenten vorgeschlagen, den weiteren Neu- und Ausbau von Dorfgemeinschaftshäusern im Bereich der Stadt Grünberg in einer Prioritätenliste dem Sozialminister vorzulegen. Dabei sollten die vorläufigen Kosten ermittelt und besonders die Stadtteile berücksichtigt werden, die noch keine Dorfgemeinschaftshäuser oder ähnliche Einrichtungen besitzen.

Dies treffe für die Stadtteile Göbelnrod, Lardenbach, Klein-Eichen und Weickartshain zu. Die Stadtteile Lehnheim und Lumda haben kleinere Gemeinschaftseinrichtungen, die sicherlich nicht für alle Veranstaltungen ausreichend sind. Es sei gerecht, meinte Herzog, wenn man erst denen eine Einrichtung baue, die noch nicht über eine solche verfügen, und dann erst im zweiten Abschnitt die Erweiterung der bestehenden Einrichtungen vorsehe.

(gaz)

 
23. Juni 1977

Kirchenbaulasten

Am Donnerstagabend (23. Juni 1977) tagten die Grünberger Stadtverordneten in der Gallushalle. Dabei diskutierten sie über den Bau von Mehrzweckhallen, die Ortsgerichte (bleiben bestehen) und einen Kredit über eine halbe Millionen DM.

Einstimmig beschlossen die Stadtverordneten auch die Ablösung von Kirchenbaulast- und sonstigen Verpflichtungen gegenüber der evangelischen Kirche im Stadtteil Klein-Eichen. Für Vergütung von Organist und Kirchendiener sowie Gebäudebetriebskosten ist eine Ablösung in Höhe von 20 000 DM, zahlbar in vier Raten, vorgesehen.

Gegenstand einer Kirchenbaulast ist die Verpflichtung einer natürlichen oder juristischen Person, Kirchengebäude zu errichten, zu erweitern, instand zu halten oder wiederherzustellen. Durch die Ablösung ging diese Verpflichtung von der Kommune auf die Kirche über.

(gaz/gs)

 
12. Mai 1977

Magistrat und Stadtverordnete nach der Wahl 1977

In einer Sitzung im kleinen Saal der Gallushalle wählte die Stadtverordnetenversammlung am letzten Donnerstag (12. Mai 1977) die ehrenamtlichen Mitglieder des Magistrates. Erster Stadtrat bleibt Siegbert Damaschke (CDU). Ebenfalls der CDU gehören auch die Stadträte Alfred Hammerschick und Alfred Jochim an, die beide neu in dem Amt sind. Drei Stadträte stellte auch die SPD: Heinrich Schäfer, Otto Jost und Horst Engelhardt. Mit Heinrich Hopp stellen FDP und mit Dirk Bender FWG je einen weiteren Stadtrat.

Stadtverordnetenvorsteher Ingo Berner (CDU) führte die Magistratsmitglieder in ihr Amt ein. Bürgermeister Gerulf Herzog wies mit Nachdruck darauf hin, dass die Stadträte an das Beamtenrecht gebunden sind und damit der Schweigepflicht unterliegen.

Durch die Wahl von Stadtverordneten in den Magistrat rücken bei den Fraktionen von CDU, SPD und FDP die nächsten Listenbewerber nach. Unter anderen sind für die CDU-Fraktion Helmut Felsing (Lardenbach) und Günther Zimmer (Klein-Eichen) im Parlament vertreten.

(gaz/gs)

 
21. April 1977

Kommunalwahl-Ergebnisse: Widerspruch abgelehnt

Einstimmig war die Stadtverordneten-Versammlung der Stadt Grünberg in der Meinung, die Kommunalwahl vom 20. März 1977 als gültig anzuerkennen. Mit 23 Stimmen bei 14 Enthaltungen hatte man zuvor den Widerspruch verschiedener gewählter Ortsbeiratsmitglieder wegen Nichtberufung in den Ortsbeirat abgelehnt.

Es handelt sich dabei um Wilfried Christ und Ewald Ufer (Ortsbeirat Beltershain), Robert Jüngel (Ortsbeirat Lehnheim) und Erich Funk (Klein-Eichen); deren Berufung in den Ortsbeirat hatte Bürgermeister Gerulf Herzog als Wahlleiter nicht zugestimmt, weil sie nach § 37 der Hessischen Gemeindeortnung als Angestellte einer Körperschaft, an der die Gemeinde maßgeblich beteiligt ist (es handelt sich hierbei um die Bezirkssparkasse Grünberg, in deren Verbandsversammlung die Stadt Grünberg über zwölf von 20 Stimmen verfügt), nicht Mitglied der Gemeindevertretung sein Können.

Die Betroffenen hatten gegen diese Entscheidung Einspruch erhoben, der Wahlleiter hatte diesem Widerspruch jedoch nicht stattgegeben.

In Klein-Eichen wurde so Günther Zimmer neuer Ortsvorsteher.

(gs/gaz)

 
19. April 1977

Neue Hauptsatzung der Stadt Grünberg

In seiner jüngsten Sitzung beschloß der Magistrat eine neue Hauptsatzung für die Stadt. Diese Satzung sieht neben der Einteilung der Ortsbezirke und der Einrichtung der Ortsbeiräte in der seitherigen Form auch wieder Ausschüsse für die Stadtverordneten-Versammlung vor. Die Zahl der Ausschüsse ist um einen reduziert worden. Es gibt in Zukunft den Finanzausschuß, den Bau- und Verkehrsausschuß, den Ausschuß für Soziales und Kultur, den Ausschuß für Landwirtschaft und Umwelt und den Prüfungsausschuß. Im Paragraph 7 der Satzung wurde das öffentliche Bekanntmachungsrecht neu geordnet. In einer zweiten Satzung wurde die Entschädigung für die ehrenamtliche Tätigkeit festgelegt.

Zu der neuen Hauptsatzung sagte Bürgermeister Gerulf Herzog, dass in Zukunft die parlamentarische Arbeit mehr Zeit in Anspruch nehme, weil die Ausschüsse öffentlich tagten und die Zeit und der Ort der Ausschußsitzungen vorher durch eine öffentliche Bekanntmachung der Bevölkerung mitgeteilt werden müsse. Diese Regelung erschwere die parlamentarische Arbeit und lasse eine zügige Abwicklung nicht mehr zu. Herzog verurteilte die Regelung der Hessischen Gemeindeordnung, zukünftig die Ausschüsse öffentlich tagen zu lassen. Dies erschwere den Arbeitsablauf.

Der Magistrat beschloss ferner, die Verwaltungsaußenstellen Göbelnrod, Harbach, Klein-Eichen, Lumda, Queckborn und Reinhardshain durch einen Verwaltungsbediensteten betreuen zu lassen. Gleichzeitig vertrat man die Auffassung, dass in Zukunft die Verwaltungsaußenstelle nicht mehr von einem politischen Beamten, sondern von einem Fachbeamten geleitet werden sollte. Herzog erklärte, die Verwaltung müsse nach sachlichen Gesichtspunkten arbeiten, während in den Ortsbeiräten, der Stadtverordneten-Versammlung und dem Magistrat die politischen Entscheidungen getroffen werden.

Die Aufgaben für die Verwaltungsaußenstellen und die Aufgaben für die Ortsvorsteher wurden ebenfalls neu geregelt. Die Ortsvorsteher sollen in Zukunft folgende Aufgaben übernehmen: Einladung zu Ortsbeiratsitzungen, Repräsentation bei öffentlichen Veranstaltungen, Pflege der Verbindung zu den örtlichen Vereinen, Meldung aller wichtigen Ereignisse an die Stadtverwaltung, Ehrung in Verbindung mit der Stadtverwaltung, Überwachung der Teilzeit- und Aushilfsbeschäftigten in dem jeweiligen Ortsbezirk, Vornahme statistischer Erhebungen, landwirtschaftlichen Zählungen und Sammlungen, Abstellen oder Beheben von kleinen Mängeln an städtischen Einrichtungen oder Meldung an die Stadtverwaltung, Meldung auftretender Schäden an Gemeindeeinrichtungen und Gemeindestraßen, Überwachung der Straßenreinigung und des Winterdienstes, frühzeitige Meldung von Jubiläen, soweit die betroffenen Personen nicht in Grünberg geboren sind und nicht in den Standesamtsbüchern eingetragen sind. Die ehrenamtliche Entschädigung wurde von 30 DM auf 50 DM pro Monat angehoben.

(gaz)

 
07. März 1977

Ernennungsurkunde für den Bürgermeister, 1977

Zu ihrer letzten Sitzung in dieser Legilaturperiode trat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg am Montagabend (07. März 1977) in der Gallushalle zusammen. Nahezu alle Beschlüsse wurden nach kurzer sachbezogener Diskussion einstimmig gefaßt; lediglich um einen Antrag der FWG, Toilettenanlagen auf den Festplätzen der Stadtteile zu bezuschussen, gab es eine fast einstündige Diskussion.

Mit 17 Stimmen der FWG- und der SPD-Fraktion wurde dem FWG-Antrag entsprochen, in Stadtteilen, in denen in der Nähe der Festplätze keine öffentliche Toilettenanlage zur Verfügung steht, den Vereinen 7500 DM für Materialkosten zur Verfügung zu stellen, wenn sie zur Eigenleistung des Baues bereit sind.

Nachdem der Magistrat schon im Februar zugestimmt hatte, herrschte nun auch Einstimmigkeit im Parlament bei der Beschlußfassung über Bausatzungen für Stockhausen (Stockhäuser Hof), Klein-Eichen (Auf dem Kahlsberg) und Weitershain (Zu Leidenhausen).

Am Ende der Sitzung überreichte 1. Stadtrat Siegbert Damaschke Bürgermeister Gerulf Herzog die Ernennungsurkunde für dessen neue, sechsjährige Amtszeit, die am 1. April beginnt. Danach gab der Bürgermeister eine ausführliche Darstellung seiner künftigen Arbeit.

In einem Schlußwort zum Ende der Sitzungsperiode 1972 bis 1977 würdigte Stadtverordnetenvorsteher Walter Corell die Arbeit dieses Parlamentes, die in ständig zunehmendem Maße von Sachbezogenheit, Fairneß und Achtung voreinander geprägt worden sei.

(gs/gaz)

 
05. März 1977

Beginn der Kirchenrenovierung

Die Kirche von Klein-Eichen, eine der kleinsten Kirchen in Oberhessen, soll gründlich renoviert werden. Am ersten Samstag im März (5.3.1977) war es nun soweit: Etwa 15 Klein-Eichener Bürger jeden Alters und Geschlechts schlugen den Außenputz ab, um das Fachwerk der mehr als 250 Jahre alten Kirche freizulegen. Auch das Innere der Kirche soll einen neuen Anstrich erhalten. Außerdem wird der Fußboden neu verlegt und eine elektrische Heizung wird eingebaut. Schließlich muß auch die Aufhängung der Glocke überholt werden.

Nicht nur durch die Selbsthilfeaktion haben die Klein-Eichener ihren Willen bekundet, ihr Kirchlein zu erhalten. Schon vorher haben sie bei einer Spendensammlung fast 10 000 DM gegeben, obwohl der Ort nur 160 evangelische Einwohner zählt. Pfarrer Martin Breidert freut sich mit den Klein-Eichenern Bürgern, dass sie nun wieder ein schönes Gotteshaus erhalten werden.

(gaz, Foto: Zabel)

Fotos

 
28. Februar 1977

Magistrat tagt

Nachdem der Flächennutzungsplan vom Regierungspräsidenten genehmigt wurde, legte Bürgermeister Herzog dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung die Bebauungsplan-Entwürfe für Grünberg-Stockhausen, Klein-Eichen und Weitershain zum Satzungsbeschluß vor. Der Magistrat hat dem Satzungsbeschluß zugestimmt. Es steht jetzt nur noch der Beschluß der Stadtverordneten aus.

(gaz)

 
25. Februar 1977

Dorfbegehung des Bürgermeisters

Bürgermeister Gerulf Herzog setzte dieser Tage (Februar 1977) seine Stadtteilbegehungen (zur Kommunalwahl) in Klein-Eichen fort. Er wurde dort von dem Ortsvorsteher Erich Funk und Mitgliedern des Ortsbeirates empfangen. Bei der Besichtigung des Neubaugebietes "Am Kahlsberg" wurde von den Ortsbeiratsmitgliedern darauf hingewiesen, wie notwendig es wäre, im nächsten Haushaltsjahr den unteren Teil der Straßen auszubauen. Es wurde darum gebeten, die Funktionsfähigkeit der Hydranten im Neubaugebiet zu überprüfen.

Bei der Begehung sprachen die Ortsbeiratsmitglieder die Reparatur des Wirtschaftsweges zwischen der Ilsdorfer und der Groß-Eichener Straße an. Herzog versprach, der Bauanteilung den Auftrag zu geben, die Kosten zu ermitteln und einen Ausbauvorschlag zu unterbreiten.

Bei der Besichtigung des Friedhofes wurde noch einmal die Anordnung der neuen Gräber besprochen. Der Ortsvorsteher wurde gebeten, diejenigen Grabeigentümer anzusprechen, bei deren Gräbern die Ruhefrist abgelaufen ist, inwieweit die Grabstätten angeräumt werden können. Es wurde weiterhin vorgeschlagen, eine Abfallkaute am Friedhof anzulegen. Die alte Trauerweide am Kriegerdenkmal auf dem Friedhof sollte entfernt werden, weil der gesamte Plattenbelag durch die Baumwurzeln zerstört würde.

Man besichtigte außerdem das Wochenendgebiet. Dort stellte man fest, dass die Bewohner des Wochenendgebietes in den letzten zwei Jahren beachtliche Forderungen an die Stadt gestellt hätten. Mittlerweile sei das Wochenendgebiet mit Wasser- und Stromanschlüssen versorgt und hätte damit den Charakter eines Baugebietes erlangt, betonte Bürgermeister Herzog.

Die Pflege der Feldwege und das Räumen des oberen Verlaufs der Larbach wurde angeschnitten. Der Bürgermeister versprach, die Bauabteilung anzuweisen, noch im Laufe des Jahres die Arbeiten auszuführen.

In einem Schlußgespräch in der Gastwirtschaft Bingel wurde noch einmal die Ablösung der Kirchenbaulast-Verpflichtung der Kirche Klein-Eichen diskutiert. Bürgermeister Herzog erklärte, dass die erste Rate schon bezahlt sei. Es sei nur noch einmal notwendig, den Inhalt des Vertrages genauer zu präzisieren.

Von dem Gastwirt wurde angeregt, bei der Aufstellung des Terminkalenders der Vereine in Zukunft auch die Gastronomen einzuladen. Abschließend dankte der Bürgermeister den Bürgern von Klein-Eichen, die immer wieder in Eigenhilfe Probleme gelöst hätten.

(gaz)

 
19. Februar 1977

Renovierung der Kirche geplant

Das Dorf Klein-Eichen, heute Stadtteil von Grünberg, gehörte schon in vorreformatorischer Zeit als Filialort zur Pfarrei Groß-Eichen. Dorthin gingen die Bürger zum Gottesdienst und zum Empfang der Sakramente. Von Anfang des 18. Jahrhunderts an hielt der jeweilige Lehrer im Dorf Beststunden ab, die in Scheunen stattfanden. Der Brauch, in Filialorten ohne Kirche zu Betstunden zusammenzukommen, ist schon für die Zeit des 30jährigen Krieges belegt. Aus dieser Einrichtung entstand auch in Klein-Eichen der Wunsch nach einer eigenen Kirche oder genauer gesagt einem Bethaus.

Die Rechtsstellung eines Kirchengebäudes und die ihm oder seinem Pfarrer zustehenden geistlichen Rechte waren früher von größerer Bedeutung als man heute gemeinhin annimmt. So hatten die kleinen Filialkapellen nur geringe Rechte.

In einer Eingabe der Gemeinde Klein-Eichen aus dem Jahre 1839 heißt es, dass sie "biß anhero keinen gewissen Orth zu Haltung der wochentlichen Bethstunden und unterweiliger Verrichtung derer Ministerial-Actuum gehabt, sondern gemeiniglich in Scheuern zusammen gekommen" sei. Weiter steht in dem Unterstützungsgesuch an den Landgrafen: "Wir haben im Jahr 1738 schon den Anfang gemacht, ein Capital aufgenommen und sofort die Kirche aufschlagen lassen." Der Ausbau bis zur Vollendung der Kirche dauerte noch bis ins Jahr 1742.

Im 18. Jahrhundert verwischt sich im Sprachgebrauch der früher strenge Unterschied zwischen Kirche und Kapelle. Das Erwähnen der "Bethstunden" und der "Ministerial-Actuum", worunter wohl ein normaler Werktags-Gottesdienst zu verstehen war, beweist aber eindeutig die niedere geistlich-rechtliche Stellung des Gebäudes.

Mit 8,50 x 6,60 Meter ist die Klein-Eichener Kirche eine unserer kleinsten in Oberhessen. Die teils verputzten teils verschindelten Außenwände lassen sie nicht als Fachwerkbau erkennen. In Holz zu bauen war nicht nur billiger als in Stein, sondern es war seit der Reformation üblich und im nördlichen Hessen weit verbreitet, Kirchen und Kapellen in Fachwerk zu bauen. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahthunderts hatte der Bau von Fachwerk-Kirchen sogar zugenommen.

Ein Großteil dieser Bauten hat - entgegen dem mittelalterlichen Kirchenbau - einen Rechteckgrundriss, wie er auch in Klein-Eichen ausgeführt wurde. Die 4,20 Meter hohen Fachwerkwände stehen auf einem niedrigen Bruchsteinsockel, dessen Steine von einem abgebrochenen Gebäude in einem Nachbarort stammen. Senkrechte und waagerechte Hölzer durchdringen sich so, dass fast quadratische Gefache entstanden sind. Nur die Eckfelder haben Scheägstreben. So sah die Norwand bis 1960 aus. Ihr Fachwerk war damals so schlecht, dass es herausgenommen werden mußte. Leider hat man die Wand massiv erneuert.

Das Fachwerk war früher ringsum frei sichtbar, bis es 1926 wegen schlechten Zustandes dreiseitig verkleidet wurde. Bei der demnächst kommenden Renovierung soll es mindestens zum Teil wieder freigelegt werden, wobei schadhafte Hölzer ersetzt werden.

Das etwa 50 Grad geneigte Satteldach hatte ursprünglich Schieferdeckung. Etwas seitlich versetzt ragt aus dem Dach ein achtseitiger Dachreiter, in dem eine Glocke hängt. Sie wird noch von Konfirmanden mit einem Hanfseil geläutet, was allgemein immer seltener wird. Filialkirchen hatten bis ins 19. Jahrhundert meistens nur eine Glocke.

Im Innenraum besteht noch die Einrichtung der Bauzeit. Zwei Bankblöcke, durch einen Mittelgang getrennt, stehen auf Holzpodesten. Nur die Sitzbretter wurden im vorigen Jahr erneuert. Dicke Bankwangen zeigen die Arbeit eines wohl örtlichen Zimmermannes. Auf drei Seiten sind Emporen angebracht. Sie scheinen nicht gleichzeitig eingebaut worden zu sein.

Der Altarbereich ist gekennzeichnet durch zwei Stützen mit einem Bogen. Der "Chorbogen" kommt um 1700 wieder in Mode. Statisch ist er nicht notwendig. Die Emporenbrüstungen haben eine Rankenmalerei, wie sie in evangelischen Kirchen bis um 1650 weit verbreitet war. Hier stammt sie aber von 1926. Vorher hatte das Holzwerk einen gelbbraunen Anstrich, unter dem man stellenweise rote Farbreste findet.

Die kommende Renovierung wird eine genauere Analyse der alten Fachwerkkirchen zum Schmuck des Dorfes wird.

(Peter Weyrauch)

Fotos

 
15. Februar 1977

Abstimmung über Bebauungspläne

Unter Leitung von Stadtverordnetenvorsteher Walter Corell trat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg am Dienstagabend (15. Februar 1977) im Gemeinschaftshaus in Lehnheim zusammen.

Genehmigt wurden von den Stadtverordnetenversammlung die Bebauungspläne "Auf dem Kahlsberg" in Klein-Eichen, "Stockhäuser Hof" in Stockhausen, "Auf der Hofstatt" in Lumda und "Am Triesch" in Lardenbach.

(gaz/gs)

 
22. Januar 1977

JHV Reit- und Fahrverein

Eine stolze reitersportliche Bilanz kann der Reit- und Fahrverein Grünberg und Umgebung zum Ende des Turnierjahres 1976 vorlegen. Dies sagte der erste Vorsitzende Karl Weiß anläßlich der Jahreshauptversammlung seines Vereines in der "Villa Emilia".

Aus der Arbeit der Voltigier-Abteilung berichtete der Klein-Eichener Albert Müller. Trotz der Übermacht der großen Vereine habe man sich gut halten und in der B-Gruppe den zweiten Platz im Landesverband Hessen-Süd erringen können. Kummer habe man aber mit dem Voltigierpferd "Adjunkt", das bald in Pension gehen müsse.

(gaz/gs)

 
18. Januar 1977

Kommunalpolitiker auf der CDU-Liste

"Grünbergs Zukunft sichern". Unter diesem Motto wird die CDU, wie sie selber veröffentlichte, in den bevorstehenden Kommunalwahlkampf ziehen, sagte der Spitzenkandidat der Christdemokraten, Siegbert Damaschke, am Dientagabend (18. Januar 1977) auf einer Mitgliederversammlung seiner Organisation in der Gallushalle. Zur Situation des CDU-Stadtverbandes berichtete der CDU-Politiker, dass man 1976 einen 25prozentigen Mitgliederzuwachs verzeichnet habe. Der Stadtverband sei nunmehr der zweitstärkste innerhalb des Lahn-Dill-Kreises.

Der Parteitag akzeptierte ohne Gegenstimme die Vorschlagsliste des Siebener-Ausschusses (bildet die Kommunalwahlliste). Für die Wahl zum Stadtparlament am 20. März wurden unter anderem nominiert: 3. Else d'Amour (Weickartshain), 8. Helmut Felsing (Lardenbach), 11. Erich Funk (Klein-Eichen), 13. Alfred Jochim (Stockhausen), 20. Günter Zimmer (Klein-Eichen).

(gaz)

 

 

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