23. Dezember 1976

Tollwut

Wegen Haustiertollwut im Bereich der Stadt Lich (ein tollwütiger Hund) mußte auf Weisung des Amtstierarztes durch den Landrat als Kreispolizeibehörde im Dezember 1976 die Hunde- und Katzensperre angeordnet werden. Weitere Tollwutfälle wurden in diesem Zusammenhang aus Klein-Eichen und Allendorf (Lumda) bekannt. Dort waren Rinder an der Seuche erkrankt. Die Viehbestände beider Tierbesitzer mußten in Quarantäne.

Schon im Oktober 1976 mußte eine Kuh in Klein-Eichen getötet werden, weil sie an Tollwut erkrankt war. Das Tier befand sich auf einer Weide in der Gemarkung. Vermutlich lag eine Infektion durch einen tollwütigen Fuchs vor. Das Krenkheitsbild ließ eindeutig auf eine Tollwutinfektion schließen, wie vom Kreistierarzt zu erfahren war. Der gesamte Tierbestand des geschädigten Landwirts wurde bis auf weiteres unter amtstierärztliche Beobachtung gestellt. Kontaktpersonen mussten sich einer vorbeugenden Schutzimpfung unterziehen.

(gaz/tt)

 
19. November 1976

Haushalte 1976 und 1977

Den ersten Nachtragshaushaltsplan 1976 sowie den Haushaltsplan 1977 legte Bürgermeister Gerulf Herzog der Stadtverordnetenversammlung vor, die am 19. November 1976 in der Gallushalle zusammengetreten war. Der Nachtragshaushalt 1976 weist eine Erhöhung von 9 571 043 DM auf 9 992 517 DM im Verwaltungs- und von 4 307 855 DM auf 4 582 462 DM im Vermögenshaushalt auf. Der Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 1977 schließt im Verwaltungshaushalt mit 10 110 649 DM und im Vermögenshaushalt mit 3 863 899 DM ab. Beide Haushaltspläne wurden zur Beratung an die Ausschüsse überwiesen und sollen noch vor Weihnachten verabschiedet werden.

In seinen Ausführungen zum Nachtragshaushalt führte Bürgermeister Herzog viele Posten zu den Mehr- und Mindereinnahmen auf. Unter anderem erforderte der Kindergarten in der ehemaligen Volksschule Lardenbach Mehrausgaben von 32 640 DM.

Bei einem Vergleich der Jahre 1974 bis 1977 zeige das Gewerbesteueraufkommen eine fallende Tendenz, während der gemeintliche Anteil an der Einkommenssteuer sprunghaft ansteige. Gleichzeitig sei eine Stagnation der Schlüsselzuweisungen festzustellen, denen eine beachtliche Steigerung der Kreis- und Schulumlagen gegenüberstehe. Die Wünsche der Bürger müßten daher gedämpft und alle Vorschläge zur Reduzierung von Gebühren, Beiträgen und Steuersätzen zurückgewiesen werden. Vielmehr müsseten die Bürger durch Spenden, Eigenhilfe und Mitarbeit dazu beitragen, die notwendigen Maßnahmen zu finanzieren, so Bürgermeister Herzog.

(gaz/gs)

 
12. November 1976

"Bürger - Deine Stadt" 1976

Mit einer Preisverleihung ging am Freitagabend (12. November 1976) der Wettbewerb "Bürger - Deine Stadt", den die Stadt Grünberg in diesem Jahr zum dritten Mal veranstaltete, zu Ende. Insgesamt 156 Urkunden verteilte Bürgermeister Gerulf Herzog an die Besitzer von Grundstücken in der Kernstadt und den Stadtteilen in der Gallushalle in Anerkennung ihrer hervorragenden Leistung in diesem Wettbewerb. Durch persönlichen Einsatz sei hier Beispielhaftes geleistet, und gleichzeitig seien die Bemühungen im Bereich des Fremdenverkehrs tatkräftig unterstützt worden.

Bewertet hatte die Kommission in diesem Jahr vor allem den Blumenschmuck an Häusern und in Gärten. Urkunden gingen auch an die Ortsvorsteher von Klein-Eichen, Lardenbach, Beltershain, Göbelnrod, Lumda, Lehnheim, Weickartshain und Weitershain, da diese Stadtteile in ihrem Gesamtbild der Kommission besonders angenehm aufgefallen waren. Herzog hob in seinen Ausführungen die wachsende Beteiligung an diesem Wettbewerb hervor. Allerdings habe die Stadt durch ihre Anerkennung zum Erholungsort eine besondere Verpflichtung, sich zu schmücken und zu pflegen. Positive Ansätze dazu seien in allen Stadtteilen zu erkennen, aber leider gebe es noch immer Ecken voll mit Unkraut und Unrat.

Im einzelnen gingen neun Urkunden in die Kernstadt, sechs nach Beltershain, 20 nach Göbelnrod, zehn nach Harbach, vier nach Klein-Eichen, acht nach Lardenbach, 16 nach Lehnheim, sechs nach Lumda, 30 nach Queckborn, acht nach Reinhardshain, fünf nach Stangenrod, vier nach Stockhausen, 17 nach Weickartshain und 13 nach Weitershain.

(gaz/gs)

 
03. Oktober 1976

Bundestagswahl 1976

Bei der Wahl am 3. Oktober ist Kohl dem Kanzler so dicht auf den Fersen wie noch kein Kandidat zuvor. Die Union erhält mit 48,6 Prozent (+3,7) ihr bis dahin zweitbestes Ergebnis und wird stärkste Fraktion, doch für einen Wechsel reicht es nicht. Die SPD sinkt auf 42,6 Prozent (-3,2). Die FDP erreicht 7,9 Prozent (-0,5). Damit kann sich die rot-gelbe Koalition knapp behaupten. Schmidt bleibt Kanzler, erhält aber bei seiner Wiederwahl nur eine Stimme mehr als nötig. Kohl wechselt als Oppositionsführer von Mainz nach Bonn.

Gebietsweise neblig-trüb und vereinzelt etwas Regen, so lautete der Wetterbericht für die erste Hälfte des Wahlsonntags. Später wurde das Wetter freundlicher. Und da gingen dann auch mehr Wähler in die Wahllokale. Neu an dieser Wahl war nach der Herabsetzung des Volljährigkeitsalters von 21 auf 18 Jahre am 1. Januar 1975, dass nun auch das Mindestalter für das passive Wahlrecht zum Bundestag von 21 Jahren auf 18 sank.

Die Ergebnisse für Klein-Eichen:
Wahlberechtigt 161, Wahlbeteiligung 137, Gültige Erststimmen 136, Gültige Zweitstimme 137

1976
1972
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
SPD
37/39
36/36
CDU
86/86
78/79
FDP
11/11
10/15
DKP
1/1
3/2
NPD
1
4/2

Die Ergebnisse von Lardenbach:
Wahlberechtigt 316, Wahlbeteiligung 272, Gültige Erststimmen 269, Gültige Zweitstimmen 271

1976
1972
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
SPD
97/97
108/100
CDU
157/158
145/148
FDP
14/16
8/17
DKP
1
1
NPD
-
2/2
 
09. August 1976

Magistrat berät Baugebiet

Mit dem Entwurf einer Bebauungsplanung für das Baugebiet "Auf dem Kahlsberg" im Stadtteil Klein-Eichen beschäftigte sich der Magistrat der Stadt Grünberg in seiner im August 1976. Die Bebauung in diesem Gebiet wurde bereits durch die Errichtung einiger Wohngebäude eingeleitet.

Der Magistrat schloß sich den Vorstellungen des Ortsbeirates an, die Zuführung unmittelbar von der Ilsdorfer Straße zu dem Neubaugebiet vorzusehen. Dieser Vorschlag soll dem Parlament vorgelegt werden.

(gaz/gs)

 
01. Juli 1976

Einweihung Kindergarten

Nach der Einweihung des Kindergartens, der im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogrammes realisiert wurde, verfügt die Großgemeinde Grünberg nunmehr über fast 400 Kindergartenplätze. Bürgermeister Gerulf Herzog hieß in seiner Begrüßungsansprache eine französische Delegation aus der Partnerschaftsstadt Condom, den Vorsitzenden des Arbeitskreises Partnerschaft, Ulrich Hanisch, den Dezerneten für Jugendfragen, 1. Stadtrat Siegbert Damaschke, Stadtrat Heinrich Schäfer sowie die Ortsvorsteher der Stadtteile Weickartshain (Paul Theiß), Stockhausen (Otto Reitz), Lardenbach (Reinhard Mölcher), den Personalratsvorsitzenden Karl Bräuning sowie als Vertreter des Arbeitsamtes Gießen, Oberamtsrat Schlitz, willkommen.

Mit dieser Einweihung seien auch die Aufgaben, die aus dem Kindergartenplan resultieren, nunmehr erfüllt. Der Kindergartenplan sei kurz nach seiner Amtsübernahme (des Bürgermeisters) auf Initiative des Magistrates durch das Parlament beschlossen worden. Mit einem Kostenaufwand von 170 000 Mark wurde dazu die ehemalige Schule umbebaut. Weitere 10 000 bis 15 000 DM kostet die Anschaffung von Möbeln und Spielmaterial. Es entstanden zwei großzügig angelegte und freundlich ausgestattete Räume und entsprechende Nebenräume. Der neue Kindergarten, der eine provisorische Einrichtung im Bürgerhaus Stockhausen ablöst, nimmt die Kinder aus den Seenbachtalgemeinden Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain auf. Es gibt zwei Gruppen mit etwa 50 Kindern.

Oberamtsrat Schlitz bedankte sich bei Bürgermeister Gerulf Herzog für seine Aufgeschlossenheit hinsichtlich der Ausnutzung des Arbeitsbeschaffungsprogrammes. So sei es möglich gewesen, gerade im Grünberger Raum für eine gewisse Zeit einigen Arbeitslosen wieder eine Arbeitstelle zu beschaffen. Mit der Unterstützung des Arbeitsamtes Gießen sei ein schöner, funktionsgerechter Umbau in die Tat umgesetzt worden.

Die Vorsitzende des Jugend-, Kultur- und Sportausschusses, Margot Schäfer sagte, mit dem Umbau des ehemaligen Schulgebäudes zu einem Kindergarten sei den Intentionen des Stadtparlamentes voll entsprochen worden. Sie vertrat die Auffassung, dass gerade durch die Zentralisierung der Grundschule den Kindergärten draußen in den Stadtteilen eine wichtige Bedeutung zukomme.

Viel freundlichen Beifall erhielten die Darbietungen der Kindergartenkinder, die die Leiterin Ingrid Blauert einstudiert hatte.

(ukz/gs)

Fotos

 
23. Mai 1976

1200 Jahre Lardenbach

Vom 16. bis zum 23. Mai 1976 feierte Lardenbach, die älteste urkundliche Erwähnung im östlichen Kreisgebiet, ihr 1200jähriges Bestehen. Höhepunkt des reichhaltigen Jubiläumsprogramms waren der Festakt am 21. Mai, die Internationalen Feuerwehr-Wettkämpfe und der große bunte Abend mit anschließendem Tanz am 22. Mai sowie der historische Festzug am 23. Mai. Außerdem feierte man noch das zehnjährige Bestehen des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen.

Von Schirmherrin Madeleine Gräfin zu Solms-Laubach wurden die Festtage am Freitag in Lardenbach eröffnet. Acht vediente Bürgern wurden die Ehrenbriefe des Landes Hessen von Landrat Ernst Türk überreicht. Und weitere Ehrungen nahmen anschließend Bürgermeister Gerulf Herzog (Grünberg) und Alfred Funk (Laubach) vor. Für unterhaltsam Musik sorgte die hessische Polizeikapelle Wiesbaden.

Ein volles Zelt konnten die Lardenbacher am Samstagabend mit dem Unterhaltungs- und Showorchester "Die Kaiserlich-Böhmischen" aufweisen. So brachten die sieben Musiker in ihrem knapp vierstündigen Programm gewürzt mit viel Schnurren, Kalauern und Witzen eine "Mordsgaudi" auf die Bühne.

Am Sonntagmittag konnte Lardenbach die zahlreichen Gäste die zum historischen Festzug gekommen waren kaum fassen. Bei strahlendem Sonnenwetter säumten Tausende von Zuschauern die Straßen, durch die sich der hervorragend gestaltete Festzug bewegte. In seinem über 30 Zugnummern zeigte er Szenen aus dem dörflichen Leben und bot gleichzeitig einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung Lardenbachs.

Die über 200 Mitwierkenden kamen nicht nur aus Lardenbach. Vielmehr trugen zahlreiche Vereine der Großgemeinde zum Gelingen bei. Die prächtigen Kostüme hatte das Stadttheater Gießen zur Verfügung gestellt.

(gaz/gs/lw)

Fotos

 
16. Mai 1976

"Fairneßbälle" vom Kreisfußball-Ausschuß

Im Rahmen des Kreisfußballtages am 16. Mai 1976, der in Queckborn durchgeführt wurde, vergab man den "Fairneßpreis". Diesen "Fairneßpreis, gestiftet vom Landkreis Gießen, erhielten 14 Vereine. Keiner ihrer Spieler - der ersten oder zweiten Mannschaft - hatte in der vergangenen Sasion vom Schiedsrichter vorzeitig in die Kabinen geschickt werden müssen. Landrat Ernst Türk gratulierte und überreichte Gutscheine im Wert von 80 DM ("Fairneßbälle") an folgende Vereine: TSV Beuern, SV Garbenteich, SV Göbelnrod, FC Großen-Buseck, TSV Hungen, TV Kesselbach, TSV Lauter, SSV Lardenbach/Klein-Eichen, Eintracht Lollar, SV Nonnenroth, SV Saasen, SV Steinheim, FSV Steinbach und den SV Wetterfeld.

(gaz/ah)

 
05. Mai 1976

Bürgerversammlung 1976

Unter Leitung von Ortsvorsteher Erich Funk fand eine gutbesuchte Bürgerversammlung in Klein-Eichen statt. So berichtete die Gießener Allgemeine. Ausführlich ging Bürgermeister Gerulf Herzog auf die Investitionen ein, die in den letzten vier Jahren in Klein-Eichen vorgenommen wurden. Sie belaufen sich auf über 280 000 DM. Dazu zählen die Erschließung des Neubaugebietes am Kahlsberg (180 000 DM), die Friedhofshalle (53 600 DM), ein Anteil am Kindergarten im benachbarten Lardenbach (25 700 DM) sowie die Vermessung im Wochenendgebiet (8600 DM).

Die Bürger von Klein-Eichen, so führte Bürgermeister Herzog dazu aus, hätten in den vergangenen Jahren nur solche Forderungen aufgestellt, die auf Grund der Finanzlage der Großgemeinde Grünberg auch bezahlt werden konnten. Die Bürger nähmen eine deutlich konstruktive Haltung für die Tätigkeit des Magistrates und der Stadtverwaltung ein.

Auf die allgemeine wirtschaftliche Lage eingehend wies Herzog darauf hin, dass im vorigen Jahr die Gemeinden Darlehen mit beachtlichen Zinsen aufnehemen mussten, um die notwendigen Investitionen vornehemen zu können. Gerade aber diese Investitionen hätten zu einer Belebung der Wirtschaft beigetragen. Hätten die Gemeinden ihre Investitionstätigkeit in den Jahren 1974 und 1975 eingestellt, so könne man heute nicht von einem, wenn auch bescheidenen Aufschwung in der Wirtschaft reden, und die Zahl der Arbeitslosen wäre um mindestens weitere 50 Prozent angestiegen.

Es sei deshalb unverständlich, so erklärte Herzog weiter, dass es derzeit im Bundestag Bestrebungen gebe, die Körperschaftssteuer für die kommunaleigenen Sparkassen weiter anzuheben. Damit würde der finanzielle Spielraum der Gemeinden erneut eingeschränkt, da durch die Erhöhung der Körperschaftssteuer der Gewinn der kreis- und gemeindeeigenen Sparkassen merklich geschmälert und die Konditionen der Kommunaldarlehen verschlechtert würden.

Herzog kritisierte weiter, dass den Kommunen ständig von Bund und Land neue Aufgaben übertragen, ihnen aber dafür rtforderliche Finanzmittel verweigert würden. In diesem Jahr sei für die Stadt Grünberg im Rahmen der Kreis- und Schulumlage eine Forderung in Höhe von 150 000 DM nachgereicht worden. Damit bestehe zwischen der Schlüsselzuweisung des Landes und der Kreisumlage jetzt ein Defizit in Höhe von rund 350 000 DM.

Mit diesem Betrag, so Herzog, hätte man aus eigener Kraft den Kindergarten in Queckborn bauen können. Er bezeichnete es als unverantwortlich, dass Politiker des Bundes und des Landes ständig in das Selbstverwaltungsprinzip der Gemeinden eingreifen. Wenn sich diese Phase weiter so entwickele, werde dies der Todesstoß der Gemeinden und somit der erste Abbau einer wesentlichen demokratischen Einrichtung und damit unserer freiheitlichen Demokratie sein.

In der lebhaften Aussprache wurden Vorschläge und Anregungen zur Verschönerung des Friedhofes, zum Anbringen eines Verkehrsspiegels und zur Kirchenbaulastablösung unterbreitet,

Somit nutzte Bürgermeister Herzog eine Bürgerversammlung im kleinsten Grünberger Stadtteil um die große Politik in den Vordergrund zu schieben. Diese sei Schuld an allen Mißständen. So wie überliefert wurde, waren Themen die das Dorf direkt betreffen nur Randerscheinungen.

 
02. April 1976

Stadtverordnetenversammlung

Zu ihrer dritten diesjährigen Sitzung traf die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg am Freitagabend (2. April 1976) im Gemeinschaftssaal in Lehnheim zusammen. Einstimmig genehmigten die Stadtverordneten den Waldwirtschaftsplan für das Jahr 1976. Er schließt mit Einnahmen in Höhe von 510000 DM und Ausgaben von 410609 DM ab und weist damit einen Überschuß auf. Erstmals wurde der Waldwirtschaftsplan von einem Forstamt zusammengestellt. Vor der Neuorganisation der Forstverwaltung zum 1. Januar dieses Jahres war der Grünberger Stadtwald von drei Forstämtern betreut worden.

Zustimmung fanden auch die Vorlagen zur Ablösung von Kirchenbau- und Unterhaltungsverpflichtungen, von denen die Stadtteile Stockhausen, Stangenrod und Klein-Eichen betroffen waren. Zur Ablösung der Verpflichtungen des Stadtteils Stockhausen an der Kirche in Flensungen und dem Pfarrhaus in Merlau wird die ehemalige Schule in Stockhausen mit einem etwa 400 Quadratmeter großen Grundstück der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau übereignet.

Zur Ablösung der Verpflichtungen an der evangelischen Kirche in Klein-Eichen wurden 75000 DM zur Verfügung gestellt. Zusätzlich hat die Stadt noch 20 Prozent (bis höchstens 35000 DM) der Baukosten für ein noch zu errichtendes Gemeindezentrum Klein-Eichen und Lardenbach bereitzustellen.

Auch noch eine Änderung der Satzung über das Erheben von Erschließungsbeiträgen wurde vom Parlament einstimmig beschlossen. Damit werden künftig diese Beiträge nach Grundstücksgröße und -nutzung errechnet werden. Bisher dienten Frontmeter und Grundstücksgröße als Bemessungsgrundlage.

(gaz/gs)

 
13. März 1976

Holzstrich in Lardenbach 1976

Ihre traditionelle "Männerbräut" hielten am Samstag (13. März 1976) die Einwohner der Grünberger Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen im Fortwald ab. Wie alle Jahre ist der eigentliche Grund dieses Wald-Meetings die Holzauktion, die in diesem Jahr von Ortsvorsteher Reinhard Mölcher und Forstoberinspektor (Oberförster) Karl-Heinz Keitzer geleitet wurde. Mündliche Einschlagsgebote hallten durch den Wald, und noch bevor ein Echo zu hören war, waren etwa 90 Raummeter Eiche im Besitz von etwa 25 Steigerern.

Für die Holz-Auktionäre und Gemeindebediensteten war in unmittelbarer Nähe dann das vorbereitet worden, was die "Männerbräut" (im Männerkreis brauen oder auch brüten) charakterisiert: Holzfeuer, Getränke und gebratene Würstchen. In diesem zünftigen Kreis wurden vom Oberförster der Erst- und Hauptsteigerer gekürt. Die Dauer derartiger Sitzungen läßt sich nie so recht festlegen, meinte ein Lardenbacher, das richte sich immer nach der Standfestigkeit und Ausdauer der Teilnehmer.

(gaz/ph)

Fotos

 
09. März 1976

Kirchenbaulasten

Der Magistrat der Stadt Grünberg hat in seiner letzten Sitzung (9. März 1976) unter anderem beschlossen, der Kirchenbaulastenablösung für Stockhausen und Klein-Eichen zuzustimmen. Die Stellungnahme der Ortsbeiräte liege hierzu bereits vor. Bürgermeister Herzog erklärte dazu, es sei notwendig, Baulast- und Unterhaltungsverpflichtungen im Laufe der Zeit abzulösen, damit eine klare Trennung zwischen den Aufgaben der Kirche und denen der Gemeinde erfolge.

In Hessen standen mehr als tausend kirchlich genutzte Gebäude in der Bauunterhaltungspflicht der örtlichen politischen Gemeinden. In der Vergangenheit hatten diese Kirchenbaulastverpflichtungen der Kommunen zu großen Problemen bei der Umsetzung und Inanspruchnahme geführt. Die Kostenträgerschaft der Kirchenbaulasten war eine ausschließlich auf Ebene der Städte, Gemeinden und Kirchengemeinden angesiedelte Thematik.

Diese Baulastverpflichtungen reichen teilweise bis in die Reformationszeit zurück und waren weder durch das In-Kraft-Treten der Weimarer Reichsverfassung noch mit dem Grundgesetz untergegangen. Beide Verfassungen haben in den so genannten Kirchenartikeln die Ansprüche der Kirchen ausdrücklich bestehen lassen. Die Ablösungen der kommunalen Kirchenbaulasten zogen sich lange hin. Welche finanziellen Mittel die Stadt Grünberg für die Ablösung an die Kirchen entrichtete ist z. Zt. nicht bekannt.

 
09. März 1976

Neunzigster Geburtstag

Wir gratulieren: Herrn Karl Völsing aus Lardenbach, der heute (9. März 1976) sein 90. Lebensjahr vollendet. Der Jubilar war weithin als "Post-Karl" bekannt und verwaltete die Postagentur Lardenbach von 1924 bis 1955. Besondere Verdienste erwarb er sich, als er in den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 mit einem Pferdegespann beim Postamt Grünberg die Post für Lardenbach und Klein-Eichen sowie einige andere Gemeinden abholte.

Er weiß noch von Fällen zu berichten, in denen gegen Kriegsende bei Luftangriffen die Pferde mit dem Wagen das Weite suchten, aber immer wohlbehalten nach Hause zurück kamen. Zahlreiche Freunde, Bekannte und ehemalige Kollegen gehören zu den Gratulanten. So auch Lardenbachs ehemaliger Bürgermeister Reinhard Mölcher sen. und Grünbergs Stadtrat Siegbert Damaschke.

(gaz)

Fotos

 
22. Februar 1976

Ehrenbriefe 1976

In der "Gallushalle" Grünberg fand am Sonntag (22.02.1976) ein Altennachmittag mit karnevalistischem Einschlag für die älteren Mitbürger der gesamten Großgemeinde statt, der von der Karnevalistischen Vereinigung Grünberg, den Brunnentalbläsern und der Stadt Grünberg veranstaltet wurde. Zu Beginn des Nachmittags überreichte Landrat Ernst Türk an 51 verdiente Bürger aus Grünberg und seinen Stadtteilen den Ehrenbrief des Landes Hessen.

Diese Ehrung, so führte Türk dazu aus, habe schon lange angestanden. Die geehrten Bürger hätten sich in langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit um das Wohl ihrer Gemeinde verdient gemacht. Sie hätten nach 1945 die Gemeinwesen aufgebaut, und ihnen sei es zu verdanken, dass wir heute in einem friedlichen und demokratischen Gemeinwesen leben. Diese Menschen, die zum Wohle der Gemeinschaft gewirkt hätten, gebühre Dank und Anerkennung für ihren Einsatz.

Im Auftrag des hessischen Ministerpräsidenten überreichte Türk die Auszeichnungen, Urkunden und Ehrennadeln an Bürger aus Grünberg, Stangenrod, Queckborn, Weitershain, Reinhardshain, Lumda, Lehnheim, Weickartshain, Klein-Eichen, Harbach, Göbelnrod und Stockhausen.

Aus Klein-Eichen geehrt wurden: Karl Biedenkopf, Ernst Lein, Erich Funk, Heinrich Zimmer und Albert Müller.

Unter seinem Dirigenten, dem Hofkapellmeister Helmut Buß, leitete dann der Musikverein Grünberg in den närrischen Teil des Altennachmittags über und brachte mit seinen beschwingten Weisen bald Stimmung in den bis auf den letzten Platz besetzten Saal.

(gaz)

Fotos

 
06. Februar 1976

Magistrat für neue Straßenschilder

In seiner letzten Sitzung beschloß der Magistrat der Stadt Grünberg, auch für die Stadtteile Klein-Eichen, Lardenbach, Lehnheim, Stangenrod, Stockhausen, Weickartshain und Weitershain neue Straßennamensschilder zu beschaffen. Damit, so erklärte Bürgermeister Gerulf Herzog, seien dann alle Stadtteile mit den neuen Schildern ausgerüstet.

 
17. Januar 1976

Einbrecher im Feriengebiet

In ein Mobilheim im Wochenendgebiet "Am Galgenberg" in Klein-Eichen brachen unbekannte Täter in der Zeit von Mitte Dezember bis zum 17. Januar 1976 ein. Sie entwendeten Bestecke, Geschirr, Gläser, Bettwäsche, Handtücher, warme Bekleidung, ein Radio und verschiedene Spirrituosen. Die genaue Schadenshöhe ist noch nicht bekannt.

Im gleichen Feriengebiet wurden zwischen dem 4. und 6. Januar 1976 15 Flaschen Wein, Spirituosen, eine Rohrzange und eine Bohrmaschine Marke AEG, aus einem Wochenendhaus entwendet. Der Schaden beträgt 850 DM.

(GAZ)

 

 

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