29. Dezember 1956

Straßeneinweihung 1956

Im Saale Diehl in Lardenbach fand (Dezember 1956) in Anwesenheit zahlreicher Gäste eine Feier aus Anlaß der Fertigstellung der Verbindungsstraße Lardenbach/Klein-Eichen und Sellnrod statt.In seiner Ansprache dankte Bürgermeister R. Mölcher allen beteiligten Stellen und besonders der Baufirma mit ihren Arbeitern für die geleistete Arbeit, durch die endlich ein Notstand im Straßennetz der Gemeinden Lardenbach und Klein-Eichen beseitigt worden sei.

Die weiteren Redner wiesen auf die Bedeutung guter Straßen und die Notwendigkeit der Bereitstellung weiterer Mittel für den Straßenbau hin, der noch auf Jahre hinaus in den Aufgabenbereichen der verantwortlichen Körperschaften eine vorrangige Bedeutung einnehmen müsse. Ein gemütliches Beisammensein beschloß die Einweihungsfeierlichkeiten.

Übrigens wurde im Winter 1956/57 die Straße von Groß-Eichen nach Sellnrod für die Zeit des "Frostaufgangs" für Fahrzeuge aller Art gesperrt.
Und das noch: Seit dem 1. Juli 1956 ist für den Landkreis Gießen das Kennzeichen ("Unterscheidungszeichen") "GI" gültig.

(fp/ew)

 
16. Dezember 1956

Heimatabend der Landjugend

Die Landjugend der Gemeinden Lardenbach und Klein-Eichen und einiger umliegender Ortschaften veranstaltete (Dezemeber 1956) im Saale Diehl einen wohlgelungenen Dorf- und Heimatabend. In Anwesenheit von Geschäftsführer Berk vom Kreisbauernverband rollte ein reiches und unterhaltsames Programm über die Bühne. Die zahlreichen Besucher, unter ihnen auch viele Auswärtige, zollten den Darbietungen der Landjugend die verdiente Anerkennung.

Die Jugendverbände der Landjugend wurden deutschlandweit zu Beginn der 1950er Jahre als Jugendorganisationen des Deutschen Bauernverbandes (Kreisbauernverband) gegründet. Brauchtumspflege, kulturelle Jugendarbeit und die Förderung der dörflichen Gemeinschaft traten als Zielsetzungen der Landjugend-Organisationen rasch neben die Aus- und Weiterbildung in land- und hauswirtschaftlichen Bereichen.

(fp/ew/wiki)

 
26. November 1956

Straßenbauarbeiten

Seit einiger Zeit (November 1956) sind Instandsetzungsarbeiten an der in äußerst schlechtem Zustand befindlichen Strecke Klein-Eichen - Sellnrod im Gange. Eine neue Asphaltdecke beseitigt einen dringenden Notstand im Straßennetz der Kreise Gießen und Alsfeld. Große Teile der neuen Straße sind bereits fertiggestellt. Mit dem Abschluß der Arbeiten ist in Kürze zu rechnen.

Im weiteren Verlauf bietet nun die Ortsdurchfahrt Lardenbach das Bild einer den Erfordernissen des modernen Verkehrs angepassten Straße mit gerader Linienführung und Bürgersteigen. Es wäre zu wünschen, dass die wegen der beschränkten finanziellen Mittel noch nicht begonnenen Straßenbauarbeiten an der Reststrecke baldigst im Interesse aller Verkehrsteilnehmer aufgenommen werden könnten. Vorerst konnte die neue Straße nur bis zur Abzweigung nach Groß-Eichen ausgebaut werden.

(fp/ew)

Fotos

 
28. Oktober 1956

Kommunalwahl

Mit 81 Prozent war die Wahlbeteiligung der Bevölkerung an den Wahlen zum Kreistag Gießen beträchtlich höher als in der Stadt Gießen. Auch hier wurde die SPD die stärkste Partei und sicherte sich mit 25 263 Stimmen drei weitere Sitze zu ihren seitherigen 15 Sitzen. Einen Rückschlag erlitt der GB/BHE, der Gesamtdeutsche Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten hat von seither acht Sitzen bei 8812 für diese Partei abgegebenen Stimmen zwei Sitze eingebüßt. Der Zusammenschluß von CDU, FDP, FVP und Landvolk konnte den Einbruch der SPD in die geschlossene Front nicht verhindern. Mit 16 216 Stimmen, die der Gemeinschaftsliste nun 12 Sitze einbringen, ist das erstrebte Ziel keineswegs erreicht worden.

Bei diesen Kommunalwahlen am 28. Oktober 1956, die bei Bürgermeister Eckhardt abgehalten wurden, waren 139 Bürgerinnen und Bürger Wahlberechtigt. Bei einer ungültigen Stimme waren 79 Stimmen als Gültig zu verzeichnen. Davon entfielen auf die SPD 18 Stimmen. Die GB/BHE erhielt 10 Stimmen. Die Wahlgruppe aus CDU, FDP, FVP und Landvolk erhielten 50 Stimmen. Eine Stimme entfiel auf das "Überparteiliche Landvolk".

In Lardenbach waren 314 Wahlberechtigte registriert. Bei ebenfalls einer ungültigen Stimme waren 160 gültig. Davon erhielt die SPD 62 Stimmen. 39 Stimmen gingen an die GB/BHE. CDU/FDP/FVP/Landvolk kamen auf 55 Stimmen. Und vier Stimmen erhielt das "Überparteiliche Landvolk".

Außer den Abgeordneten für den neu zu bildeten Kreistag wurden an diesem Sonntag in den Gemeinden des Kreises Gießen auch die Vertreter für die Gemeindeparlamente gewählt. Auch hier waren in Klein-Eichen 139 Wahlberechtigte zu verzeichnen. Ganze neun Stimmen mussten als ungültig eingestuft werden. Und alle 69 gültigen Stimmen vereinte die Liste "Christliches Landvolk" auf sich. Das bedeutet auch, alle 5 Sitze im Gemeinderat wurden mit Mitgliedern dieser Liste besetzt. Diese waren: Karl Volp, Heinrich Zimmer, Erich Funk, Albert Müller und Wilhelm Eckhardt.

(fp/o.sch.)

 
18. August 1956

Protest gegen Bundesbahn-Planung

Die Bürgermeister der an der Bahnstrecke Mücke-Hungen gelegenen Gemeinden befassten sich am Samstagvormittag (18. August 1956) in Laubach mit den Planungen der Bundesbahn, den Verkehr auf der Strecke Hungen-Mücke oder der Teilstrecke Mücke-Laubach von der Schiene auf die Straße zu verlegen. In einem Schreiben an den Präsidenten der Bundesbahndirektion, das in Kopien auch an den hessischen Wirtschaftsminister Franke, an die Industrie- und Handelskammer, an die Kreisverwaltung und an verschiedene Bundestags- und Landtagsabgeordnete geschickt wurde, erhoben sie Protest gegen diese Planungen und meldeten zugleich ihre Forderungen an, falls man trotz ihrer Bedenken zum Omnibusverkehr übergeht.

Die Bürgermeister verweisen vor allem darauf, dass ein Omnibusverkehr den Reisenden viele Erschwernisse bringen werde. Vor allem würde, bedingt durch die schlechten Straßenverhältnisse und die schwierigen Ortsdurchfahrten, eine Verlängerung der Fahrzeiten und eine Erhöhung der Fahrtkosten eintreten. Weitere Unbequemlichkeiten würden sich dadurch ergeben, dass keine Fahrkarten für größere Entfernungsziele gelöst werden könnten und dass nun immer ein Umsteigen notwendig würde, während seither einige Zugpaare von Laubach bis Friedberg und Alsfeld durchgingen. Vor allem müsse der Berufsverkehr gesichert werden, wobei zu bedenken sei, dass die Betriebe in Laubach allein 400 Pendler beschäftigen, die aus dem an der Strecke Hungen-Laubach liegenden Gebiet kommen.

Für den Fall, dass die Strecke Laubach-Mücke dennoch umgestellt würde, fordern die Bürgermeister, dass ein Teil der Busse auch die etwa zwei Kilometer von der Bahnlinie entfernten Orte Lardenbach und Gonterskirchen anfahren. Bei einer Umstellung der Gesamtstrecke wünschen sie, dass ein Teil der Omnibusse die normale Straßenstrecke Laubach-Ruppertsburg-Villingen benutzt, wobei der Gemeinde Wetterfeld der Anschluß verloren ginge. Deshalb schlagen sie vor, dass ein anderer Teil der Busse direkt von Laubach über Lich nach Gießen fährt, wobei außer Wetterfeld auch die Gemeinden Röthges und Nonnenroth angefahren werden können und die Unbequemlichkeiten des Umsteigens von den Omnibussen in die Bahn vermieden werden.

Durch eine solche Linienführung wäre außerdem gesichert, dass bei Münster und Ober-Bessingen kein Konkurrenz-Unternehmen zur Butzbach-Licher-Eisenbahn entstünde. Auf dieser direkten Strecke sollten nach Ansicht der Bürgermeister täglich mindestens vier Omnibusspaare fahren, und auch die Strecke Schotten-Laubach-Gießen, die gegenwärtig zweimal in der Woche von einem Omnibusunternehmer im Auftrag der Bundesbahn befahren wird, sollte täglich befahren werden, die deshalb so bedeutungsvoll sei, weil in der spitzen Kurve der Ortsdurchfahrt Villingen kaum ein Omnibus mit Anhänger fahren könne.

Die Eingabe wurde von den Bürgermeistern der Gemeinden Laubach, Villingen, Wetterfeld, Gonterskirchen, Freinseen, Stockhausen, Lardenbach, Klein-Eichen, Weickartshain, Nonnenroth, Röthges und Ruppertsburg unterzeichnet.

(gaz)

 
17. April 1956

Problem Abwasserbeseitigung

In einem Interview der Gießener Freien Presse im April 1956 äußerte sich Landrat von Schwerin zu einem großen Problem aller Kreisgemeinden und der Kreisverwaltung für die nächsten Jahre. Es geht um die Beseitigung der Abwässer. Die Verschmutzung der Bäche und Flüsse habe ein Ausmaß angenommen, die vom hygienischen wie vom naturkundlichen Standpunkt nicht mehr zu verantworten sei. Wenn man bedenke, dass um die Jahrhundertwende im Kreisgebiet die ersten Wasserleitungen gebaut wurden und im Jahr 1956 immer noch drei Gemeinden, nämlich Stockhausen, Weitershain und Ober-Hörgern, keine zentrale Wasserversorgungsanlage haben, könne man ermessen, wie lange es dauern werde, bis die viel kostspieligere Abwasserbeseitigung überall gelöst sei.

Man habe vor einiger Zeit mit der Gründung eines Abwasserverbandes Lauter-Wetter unter der Beteiligung der Stadt Laubach und den Gemeinden Wetterfeld und Lauter einen Anfang machen wollen, sei jedoch dann bei der Projektierung auf Summen gekommen, die von den Gemeinden selbst nicht aufgebracht werden können. Die einzige Gemeinde im Kreis, die mittlerweile wenigstens die wichtige Frage der mechanischen Klärung gelöst habe, sei die Stadt Lich. Deren Kläranlage wird in den nächsten Wochen eingeweiht.

Zu bedenken sei außerdem, dass viele Gemeinden im Kreis noch nicht einmal über eine Kanalisation verfügen. Von allen 85 Gemeinden im Kreis haben nur 29 Gemeinden eine vollwertige Kanalisation. Ohne Kanalisation sind jetzt unter anderem noch die Gemeinden Beltershain, Freienseen, Klein-Eichen, Lumda, Reinhardshain, Reiskirchen, Stangenrod und Arnsburg. Eine Teilkanalisation besteht unter anderem in den Gemeinden Geilshausen, Gonterskirchen, Harbach, Kesselbach, Lardenbach, Lauter, Queckborn, Weickartshain und Wetterfeld. Interessant ist, dass in Weitershain eine ordnungsgemäße Kanalisation besteht, während sich die Bewohner noch aus Hausbrunnen mit Wasser versorgt.

Ein Plan zur langfristigen Lösung der Abwasserfrage sei, so der Landrat, ausgearbeitet. Dieser sei jedoch bisher auf wenig Gegenliebe bei den Geldhäusern gestoßen. Von Schwerin glaube, dass es möglich sein müsse, dass sich die Gemeinden einer Baugenossenschaft anschließen sollten, um die Mittel für Kläranlagen anzusparen.

(GFP)

 
09. März 1956

Generalversammlung des MGV

Der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach - Klein-Eichen hielt seine Generalversammlung ab (März 1956). Der 2. Vorsitzende, August Sauer, gab einen kurzen Rückblick. Außer an dem Wertungssingen nahm der Verein an einem Treffen der Chorgruppe Nicolai auf dem Schiffenberg teil. Drei Sangesbrüder wurden zu Grabe getragen, darunter der langjährige Vorsitzende Karl Dietrich, der bei der letzten Generalversammlung inmitten seiner Sänger einem Herzschlag erlegen war.

Dem Gesamtvorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt. Bei der Neuwahl wurde August Sauer einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Karl Biedenkopf. Der seitherige Rechner Ernst Kratz stellte sein Amt wegen Überlastung zur Verfügung. An seine Stelle trat Albert Roth.

Willi Momberger wurde für seine 30jährige Schriftführung eine Urkunde des Hessischen Sängerbundes überreicht. Im laufenden Jahr nimmt der Verein teil am Stiftungsfest des Gesangvereins Oppenrod. Chorleiter Ernst Nicolai gab zum Schluß seiner Freude Ausdruck über den guten und regelmäßigen Besuch der Übungsstunden, besonders durch die Jugendlichen.

(lk/FP)

 

 

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