30. Dezember 1950

Bürgermeisterversammlung des Landkreises

Unter dem Vorsitz des Landrates von Schwerin befasste sich die letzte Bürgermeisterversammlung des Jahres zunächst nit der künstlichen Rinderbesamung. Dr. Otto vom Tierzuchtamt Gießen konnte auf die starke Beanspruchung der Zentral-Besamungsstation in Gießen hinweisen. Hier stehen fünf wertvolle Vererber der vorherrschenden Schläge zur Verfügung.

Er empfahl den Züchtern und Gemeinden des Kreises, sich der Organisation anzuschließen. Er stellte die Kosten pro Kuh und Jahr (18 DM) den jetzt noch üblichen Ausgaben (12 DM) gegenüber und bezeichnete als Vorteil der organisierten Besamung die Herabminderung der Seuchengefahr.

Es ist keine 100%ige Abschaffung der Bullen beabsichtigt, aber jede Gemeinde sollte die Bullenhaltung verringern und sich dem Fortschritt zuwenden.

Der Vizepräsident des Landesjagdvereins Hessen, Studienrat Hölzel, machte sehr interessante Ausführungen über das neue hessische Jagdgestz, das am 29. September 1950 in Kraft getreten ist. Der Bürgermeister ist Jagdvorsteher geworden und verwaltet die Jagdgenossenschaft selbstverantwortlich. Er muss darauf achten, dass sich jede Jagdgenossenschaft bis 31. Mai 1951 eine Satzung schafft und bis Ende Februar ein neues Kataster anlegt.

Sehr wesentlich war auch die Mitteilung, dass mit Inkrafttreten des Gesetzes der Anspruch der politischen Gemeinde an das Jagdpachtgeld aufgehört hat. Für Wildschäden haftet die Jagdgenossenschaft; sie kann die Ersatzpflicht auf die Jagdpächter abwälzen.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
30. Dezember 1950

Notprogramm zur Schneebekämpfung

Da dem Straßenbauamt keine weiteren Mittel für die Räumung der Landstraßen vom Schnee zur Verfügung stehen, hat Landrat von Schwerin zur Sicherung des Verkehrs für die Krankenbetreuung, Milchversorgung usw. ein Notprogramm aufgestellt. Der Kreis läßt vier Schneepflüge in ununterbrochener Tages- und Nachtarbeit laufen.

Das bedeutet für ihn eine zusätzliche Belastung von etwa 30 000 DM für vier Tage Schneeräumung. Da im Haushalt für diesen Katastropheneinsatz Mittel nicht vorgesehen sind, müßte sich die Kreisumlage erhöhen. Das ist vorerst nicht geplant.

Der Landrat fordert alle Gemeinden auf, in Gemeinschaftsarbeit mindestens eine Zufahrtsstraße zu den Hauptverbindungsstraßen frei zu machen. Die Verwaltung der durch das Kreisgebiet führenden Bundesstraßen 3 und 49 will dem Kreis Geldmittel für die Schneebeseitigung zur Verfügung stellen.

Außerdem müssen 200 km Landstraßen 1. Ordnung, für die eigentlich der Bund bzw. das Land zuständig sind, sowie 200 km Landstraßen 2. Ordnung vom Kreis geräumt werden. Für die Freimachung der im Gemeindebesitz befindlichen Straßen 3. Ordnung hat der Kreis ebenfalls seine Unterstützung zugesagt.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
16. Dezember 1950

Familienabend des MGV

Der hiesige Männergesangverein Lardenbach/Klein-Eichen veranstaltete am Samstag (16. Dezember 1950) eine Weihnachtsfeier für die Angehörigen der Mitglieder im Saale Diehl. Nachdem der Chor zwei Weihnachtslieder unter Leitung von Chorleiter Nicolai gesungen, begrüßte der Vorsitzende, Dietrich, die Sängerfamilien.

Ein Theaterstück, "Weihnachtsglocken", erntete reichen Beifall. Wieder zwei Lieder des Chores, und dann kam für die Kinder das Wichtigste und Schönste: der Nikolaus. Er brachte ihnen große Tüten mit Süßigkeiten. Eine Verlosung mit schönen Preisen für die Erwachsenen leitete zum zweiten Teil des Abends über, einem gemütlichen Tanz.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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03. Dezember 1950

Unfall beim Viehfüttern

Wieder steht eine Meldung in der Grünberger Heimat Zeitung deren Wichtigkeit für die Allgemeinheit überrascht: Als am Sonntagabend (3. Dezember 1950) Frau K. R. (Katharina Rahn) aus Klein-Eichen ihr Vieh füttern wollte, kam sie in ihrem Stall so unglücklich zu Fall, dass sie ein Bein brach und sofort in die Gießener Klinik übergeführt werden musste.

(Heimat Zeitung)

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25. November 1950

Dekanatssynode in Grünberg

Dieser Tage fand in Grünberg unter Leitung von Dekan Thorn (Odenhausen) die Synode des Dekanats Grünberg statt. Durch die Neueinteilung der Dekanate in Oberhessen wurde auch das hiesige Dekanat verkleinert. Der nordöstliche Teil, die Ohmgegend, wird abgezweigt und kommt zu dem neugebildeten Dekanat Homberg (Ohm). Neu zum Dekanat Grünberg kommen die Pfarrgemeinden Laubach, Ruppertsburg und Sellnrod.

Nach einer Eröffnungsandacht, gehalten von Pfarrer Röll (Ettingshausen), sprach Pfarrer Möhl (Lardenbach) über "Grundsätzliches zur Jugendarbeit im Dekanat", Pfarrer Kalbhenn (Merlau) über "Unsere Gedanken über die Arbeit des evangelischen Hilfswerkes".

Hierauf wurde die Wahl der Mitglieder des Synodalvorstandes vorgenommen. Als geistliches Mitglied wurde Pfarrer Kalbhenn (Merlau) gewählt, als Stellvertreter Pfarrer Knauß (Freienseen). Die Wahl der drei weltlichen Mitglieder fiel auf Forstmeister Zimmer (Laubach), Lehrer Keller (Lumda) und Lehrer Kinzenbach (Londorf). Stellvertreter wurden: Landwirt Albert Kratz (Ober-Ohmen), Lehrer Becker (Lardenbach) und Realleherer i. R. Müller-Ahlheim (Grünberg). Zum Vorsitzenden des Dekanats-Synodalvorstandes wurde Forstmeister Zimmer (Laubach) gewählt.

Nach wie vor gehören Groß- und Klein-Eichen ebenfalls dem Dekanat Grünberg an.

(Heimat Zeitung)

 
25. November 1950

Aussprache mit amerikanischer Zivilverwaltung

Die vor etwa einem Jahr von dem nunmehr in Marburg tätigen Distriktresidenzoffizier Mr. Didlo eingeführten zwanglosen Aussprachen zwischen der amerikanischen Zivilverwaltung und den Bürgermeistern des Landkreises Gießen, hat nun auch dessen Nachfolger Mr. Gough aufgenommen und sich mit seinen Mitarbeitern, den Herren Zirkler und Graf, den Bürgermeistern von Laubach, Gonterskirchen, Lardenbach (Felsing), Klein-Eichen (Eckhardt), Ruppertsburg und Wetterfeld im November 1950 vorgestellt.

Der freien Aussprache ging die Vorführung eines in Marburg und Haus Schwalbach gedrehten Films über Diskussionstechnik voraus. Mr. Gough berichtete von seiner bisherigen Tätigkeit, die ihn in viele Länder des europäischen und amerikanischen Kontinents und auch in den Orient geführt hatte und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich auch in seinem neuen Arbeitsbereich eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern und den Gemeindevertretungen entwickeln möge.

In kurzen Ausführungen machte Herr Zirkler auf einige notwendige verwaltungstechnische Maßnahmen aufmerksam, die der Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und der amerikanischen Zivilverwaltung dienen. Ferner wies er auf die Bedeutung der neuen Hessischen Gemeindeordnung hin, die nunmehr im Entwurf vorliegt. Um das Interesse an der Gemeindearbeit zu fördern, wurde auf die Einrichtung der kommunalpolitischen Lehrgänge hingewiesen, deren Besuch den Bürgermeistern und Gemeinderäten unentgeltlich offensteht.

Als Sachbearbeiter für Jugendfragen sprach Herr Graf über die materielle und geistige Situation der Jugend. Hierbei wurde ganz allgemein festgestellt, dass es notwendig sei, die Jugend über ihre ureigensten Interessengebiete wie Sport, Laienspiel und Lektüre hinaus, auch für staatsbürgerliche und kommunale Fragen zu interessieren. Herr Graf griff die Frage der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus auf, wobei Laubachs Bürgermeister Desch darauf hinwies, wie notwendig es sei, dass auch die Gemeinde einen Einfluß auf die Wahl der Lehrer bekomme.

Zum Schluß wies Herr Graf noch auf das gegenwärtig laufende Amerika-Austauschprogramm hin, in das man auch die Bürgermeister in Zukunft einbeziehen wolle.

(Gießener Freie Presse)

Fotos

 
21. November 1950

Geburtstag

Heute feiert der Landwirt Wilhelm Zimmer II. in körperlicher und geistiger Frische seinen 85. Geburtstag in Klein-Eichen. Er half bisher immer noch in der Landwirtschaft seines Sohnes Otto mit und liest - ohne Brille - noch eifrig die Zeitung. Wilhelm Zimmer ist der Großvater von Johann und Günther Zimmer.

(Heimat Zeitung)

 
19. November 1950

Hessische Landtagswahl 1950

Mit 47 von 80 Mandaten im neuen Landtag hat die SPD alleine eine ausreichende Mehrheit und ist auf keinen Koalitionspartner angewiesen. Die FDP erreichte 21 Mandaten und die CDU 12. Die KPD geht leer aus.

Bei den Wahlen zum Hessischen Landtag am 19. November 1950 siegte im Wahlkreis 19, der mit der Stadt Gießen noch 23 Ortschaften des westlichen Kreisgebietes umfasst, die Sozialdemokratische Partei mit insgesamt 19 610 Stimmen vor der Freien Demokratischen Partei, die insgesamt 17 231 Stimmen erhielt. Die CDU kam auf 5856 Stimmen, während auf die KPD 2100 Stimmen entfielen.

Im Wahlkreis 20, dem außer der Stadt und dem Landkreis Alsfeld noch 51 Ortschaften aus dem Landkreis Gießen (u. a. Klein-Eichen und Lardenbach) angehören, siegte die Freie Demokratische Partei mit insgesamt 23 647 Stimmen vor der SPD, die in diesem Wahlkreis nur 14 846 Stimmen erhalten konnte.

Wie im Wahlkreis, gewinnt in Klein-Eichen auch die FDP deutlich vor SPD und CDU. In Lardenbach liegt die SPD vor CDU und FDP.

 

Klein-Eichen
Landtagswahl

Klein-Eichen
Landtagswahl
Lardenbach
Landtagswahl
Lardenbach
Landtagswahl
1950
1946
1950
1946
Wahlberechtigte
148
?
373
?
abgegebene Stimmen
77
?
204
?
SPD
15
?
56
?
FDP
49
?
13
?
CDU
13
?
30
?
KPD
-
?
1
?
 
09. November 1950

Schulraumnot soll beseitigt werden

In einem Saale werden hier zur Zeit in zwei Klassen fast 120 Kinder, über die Hälfte davon nicht einheimische, unterrichtet. Ein Schulhausneubau ist hier seit Jahrzehnten geplant, und immer kam "etwas" dazwischen. Um so begrüßenswerter ist es, dass in dieser Zeit allgemeiner Not die beiden Gemeinden Lardenbach und Klein-Eichen - die seit 1838 eine Schulgemeinde bilden - in Bürgerversammlungen und Gemeinderatsbeschlüssen einmütig den Bau eines neuen Schulhauses verlangten und beschlossen.

Ein Schulhausplatz war schon vor 20 Jahren gelegentlich der Feldbereinigung geschaffen worden. Die neuen Pläne sind jetzt soweit gediehen, dass man davon sprechen kann. Der neue Bau wird 20 Meter lang und 11 Meter breit und soll als einstöckiger Zweckbau allen Anforderungen gerecht werden. Im Erdgeschoss liegen zwei große, luftige Säle, einer mit einer besonderen Abteilung und ein Lehrerzimmer. Unter dem Dach wird eindritter Schulsaal geschaffen, der seinen Abteilungsraum in der Verlängerungsachse hinter dem Schulsaal hat. Er kann durch Schiebetüren mit dem Saal vereinigt werden.

Dadurch entsteht ein Raum von 14 Meter Länge für Filmvorführungen, Schulfeiern, Familienfeiern für Flüchtlinge und Ausgebombte. Dazu bietet der Dachraum Platz für einen Geräteraum und eine Bücherei. Der Kellerraum enthält die Aborte (völlig abgetrennt), einen Baderaum, Umkleideraum, Zentralheizung, Küche und Speiseraum für die Schulspeisung. Sollte die Schulspeisung einmal aufhören, so können Küche und Speiseraum als Lehrküche und Unterrichtsraum für die Mädchenberufsschule benutzt werden.

Schon hat ein Sonderholzeinschlag im Gemeindewald begonnen, um den Bau zu finanzieren. Mit Beginn des neuen Jahres sollen die Erdarbeiten in Angriff genommen werden. Lehrerwohnungen wird das Schulhaus nicht haben. Die Erbauung eines Lehrerwohnhauses ist als nächster Schritt vorgesehen.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
06. November 1950

Geburtstag

Christian Schmidt feiert seinen 76. Geburtstag in Lardenbach. Er versieht bereits seit 50 Jahren gewissenhaft und pünktlich das Amt des Kirchendieners. Im vergangenen Sommer konnte er sein 30jähriges Jubiläum als Rechner und Gründer der Bezugs- und Kreditgenossenschaft feiern.

(Heimat Zeitung)

 
28. Oktober 1950

Geburtstag

Heute, am 28. Oktober, feiert der Landwirt Wilhelm Eckhardt seinen 77. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische. Er hilft noch täglich in der Landwirtschaft seines Sohnes und liest immer noch die Tageszeitung. Verheiratet ist Wilhelm Eckhardt seit 1902 mit Wilhelmine, geb. Zimmer. Die beiden haben drei Kinder.

(z/Heimat Zeitung)

 
15. September 1950

Geburtstag

Frau Luise Dörr Wwe. feiert in körperlicher und geistiger Frische ihren 80. Geburtstag in Klein-Eichen. Sie nimmt noch regen Anteil am Zeitgeschehen und führt noch den Haushalt einer sechsköpfigen Familie. Luise Dörr wurde in Flensungen geboren. Ihr Mann, Johann Karl Dörr ist Schmied in Klein-Eichen. Und ihr Sohn Wilhelm bekleidet das Amt des Gemeinderechners im Ort.

(Heimat Zeitung)

 
13. September 1950

Volkszählung

An diesem Tag findet in den westdeutschen Ländern und in Westberlin eine Volkszählung statt. Sie umfasst die Zählung der Bevölkerung, Gebäude, Wohnungen und nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten, d. h. es handelt sich um eine Erhebung, die ihrem Umfang nach erheblich über frühere Zählungen ähnlicher Art hinausgeht.

(Heimat Zeitung)

 
01. September 1950

Bierpreise

Infolge der neuen Biersteuersenkung gelten für hessisches Bier folgende neuen Ausschankpreise: Gaststättenpreisgruppe I 0,25 Liter (Preisgruppe II) Vollbier 0,27 DM (0,30 DM), Spezialbier 0,32 DM (0,35 DM), Exportbier 0,33 DM (0,37 DM) und Starkbier 0,42 DM (0,46 DM).

Gaststättenpreisgruppe I 0,30 Liter (Preisgruppe II) Vollbier 0,32 DM (0,35 DM), Spezialbier 0,38 DM (0,42 DM), Exportbier 0,40 DM (0,43 DM) und Starkbier 0,50 DM (0,55 DM).

Gaststättenpreisgruppe I 0,50 Liter (Preisgruppe II) Vollbier 0,50 DM (0,55 DM), Spezialbier 0,64 DM (0,70 DM), Exportbier 0,66 DM (0,73 DM) und Starkbier 0,80 DM (0,90 DM).

(HZ)

 
19. August 1950

Bundesstraße 49

Wie schon verschiedentlich erwähnt, ist beabsichtigt, einen Teil der Bundesstraßen in Landstraßen umzuwandeln, während anderseits teilweise neue Bundestraßen eingerichtet werden sollen. Anfangs der dreißiger Jahre wurde das damals bestehende Netz von Durchgangsstraßen zu Reichsstraßen erklärt. Dabei handelte es sich durchweg um solche Straßen, die schon seit längerer Zeit eine Kleinpflaster- oder Bitumendecke besaßen. Alle diese Straßen erhielten Nummern; in unserer Gegend handelt es sich dabei u. a. um die Reichsstraße 49 (Trier-Gießen-Grünberg-Alsfeld-Hersfeld).

Bewußt wählte man damals ohne allzu strenge Beachtung der Verkehrsbelastung solche Straßen aus, die das Gelände ungefähr gleichmäßig erschlossen und ausbaufähig erschienen. Dagegen beließ man stark befahrene Ausfallstraßen in der Nähe der Großstädte häufig als Landstraßen I. oder II. Ordnung.

Etwa sechs Jahre später wurde eine zweite Gruppe von Reichsstraßen ausgewählt, die allgemein Nummern über 200 erhielten, in unserem Bezirk z. B. die 276 (Mücke-Laubach-Schotten-Gedern-Wächtersbach-Lohr). Dabei wurden teilweise ältere befestigte Landstraßen zusammengefaßt, teilweise aber auch bisher ganz unbedeutende Kreisstraßen begradigt, umgebaut oder sogar neu angelegt.

Alle diese Arbeiten waren bei Kriegsausbruch noch stark im Fluß, während die Reichsstraßen der älteren Gruppe praktisch fertiggestellt waren.

Inzwischen haben sich die Verkehrsströme in Richtung und Stärke ungeahnt gewandelt. Zahlreiche Landstraßen I. Ordnung haben heute einen weitaus stärkeren Verkehr zu tragen, als Bundesstraßen in abgelegenen Gebieten. Dies führt zu der Frage, ob nicht eine Neubewertung der Straßen grundsätzlich nötig sei.

Nach den Ergebnissen der letzten Straßenzählungen ist nun die Bedeutung der Bundesstraße 49 östlich Reiskirchen tatsächlich fraglich geworden, da die Autobahn auf der Strecke bis Alsfeld fast parallel läuft. Anerseits haben die Bundesstraßen 254, 62 und namentlich 276 schon von jeher einen wesentlich geringeren Verkehr.

Es ist nicht ganz ohne Bedeutung, ob eine Straße in den einschlägigen Karten als Bundesstraße angegeben ist oder nicht, da die Kraftfahrer hierauf sehr achten; namentlich Straßen mit Nummern unter 100 versprechen im allgemeinen breite Fahrbahn und gute Decken.

Daher hat es auch für Grünberg Interesse, sich um die Einstufung der Straße 49 zu sorgen. Zweifellos wird der Verkehr durch unsere Stadt wesentlich zunehemen, wenn die Landstraße I. Ordnung Friedberg-Hungen-Obere Ziegelhütte-Homberg in ihrer ganzen Länge instand gesetzt sein wird und nicht mehr von den Kraftfahrern umgangen wird.

Es ist zu erwarten, dass dann auch auf die 49 etwas stärkerer Verkehr abzweigt, namentlich auf mittellangen Strecken, für die der Umweg über die Autobahn (mit ihren zu wenigen Auffahrten) dann nicht mehr verlockend sein wird.

(Dipl.-Ing. W. B./Heimat Zeitung)

 
15. August 1950

Geburtstag

Heute feiert die älteste Einwohnerin von Lardenbach, Marie Keller, in körperlicher und geistiger Frische ihren 85. Geburtstag. Sie versieht noch den täglichen Haushalt einer sechsköpfigen Familie.

(Heimat Zeitung)

 
09. Juli 1950

Volksabstimmung

"Stimmen Sie dem am 10. Mai 1950 im Landtag beschlossenen Gesetz zur Aenderung der Verfassung des Landes Hessen zu?" - So lautete die Frage auf den Abstimmungszetteln zur Volksabstimmung am 9. Juli 1950 in Hessen. Dies war den meisten Wahlberechtigten an diesem Sonntag wohl zu abstrakt. Die Wahlbeteiligung war auf dem flachen Land besonders gering und betrug manchmal noch keine 20 Prozent. Jedenfalls stimmte eine Mehrheit für das neue Wahlgesetz.

Durch die Volkabstimmung vom.1950 wurde die Bindung des Kommunalwahlrechts an das System des Landtagswahlrechts und die Bindung des Landtagswahlrechts an das System der Verhältniswahl beseitigt. Für die Landtagwahl entschied sich der Gesetzgeber daraufhin schon bald (wie der Bund) für ein „Mischsystem“ zwischen Verhältnis- und Mehrheitswahl.

In Klein-Eichen waren 148 Bürgerinnen und Bürger Stimmberechtigt. Nur 49 Stimmen wurden hier abgegeben. Davon stimmten 47 mit Ja und 2 mit Nein. In Lardenbach waren 379 Stimmberechtigt. Hier gingen sogar nur 39 zur Volksabstimmung. Mit Ja stimmten 31 und mit Nein 6 Wähler. Ungültig waren 2 Stimmen.

(HZ/Giessener Freie Presse)

 
02. Juli 1950

Anzeige

In der Gießener Freien Presse schaltet Wilhelm Högy aus Klein-Eichen eine Anzeige, dass er 2 Morgen Wiesenheu zwischen Laubach und Ruppertsburg am Montag, 2. Juli, 13. Uhr, daselbst versteigert. Wilhelm Högy stammt aus Ruppertsburg und kam schon durch Heirat 1902 nach Klein-Eichen. Immer noch hat er wohl in der Gemarkung Ruppertsburg Land.

(Gießener Freie Presse)

 
30. Juni 1950

Schwerer Gewittersturm über Oberhessen

Ein Gewittersturm, der am Freitag nachmittag gegen 4 Uhr über unserer Gegend tobte, richtete schwere Schäden an. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind im Gebiet zwischen Gießen und Nieder-Ohmen Zerstörungen, zum Teil schwerer Art, an zahllosen Dächern zu verzeichnen. Unzählige Obst- und Waldbäume wurden entwurzelt, abgeknickt oder abgedreht. Arbeiterkolonnen mußten ausrücken, um die Verkehrshindernisse wegzuräumen.

(Heimat Zeitung)

 
24. Juni 1950

Ernennung zum Ortsbrandmeister

Schriftstück von Bürgermeister Eckhardt.

Fotos

 
21. Juni 1950

Jugendsportkämpfe

Am 21. Juni 1950 fanden in Freienseen nach 18 Jahren erstmalig wieder die Sportkämpfe der Schulen in altbewärter Weise statt. Schon vorher hatten in den einzelnen Schulen des Bezirks Laubach Ausscheidungskämpfe stattgefunden. In Freienseen stellten sich über 250 Jungen und Mädchen zum Kampf um die ersten Plätze.

Im Ergebnis der Oberstufe kamen die ersten 10 Knaben aus Wetterfeld, Ruppertsburg, Laubach, Weickartshain und Gonterskirchen. Unter den ersten 10 der Mädchen aus der Oberstufe findet sich auf dem dritten Platz Anni Rubey und auf dem neunten Platz Christa Fleißner aus der Schule Lardenbach/Klein-Eichen.

In der Unterstufe der Knaben belegte Helmut Volp aus Klein-Eichen der ersten Platz. Bei den Mädchen der Unterstufe erreichte Marianne Keller aus Lardenbach den siebten Platz.

Den Abschluß bildete eine eindrucksvolle Schlußfeier in der Turnhalle zu Freienseen. Die Siegerwurden von ihren Kameraden herzlich gefeiert und umjubelt.

(r/Heimat Zeitung)

Fotos

 
14. Juni 1950

Jung-Farmer in Oberhessen

Die amerikanischen College-Studenten Elaine aus Pennsylvania, Dean aus Michigan und Javan aus Kansas, das war die kleine Reisegesellschaft, die am Montagabend beim Gießener Residenzoffizier, Mr. Didlo, in der Wilhelmstraße eine Zwischenstation auf ihrer Reise eingelegt hatte. Elaine, die Studentin, wird zu Bürgermeister Desch nach Laubach gehen, einer der beiden Herren nach Klein-Eichen, während des Dritten Unterkunft noch nicht entgültig festliegt. Am vergangenen Mittwoch (14. Juni 1950) waren sie als Teilnehmer eines Landjugend-Austauschprogramms in Deutschland angekommen und hatten sich inzwischen mal in Wiesbaden umgesehen.

Bis zum November werden sie nun die deutsche Landwirtschaft kennenlernen. Und wenn sie zurückkehren, werden ihre Mitstudenten auf ihre Berichte gespannt sein. "Vielleicht können wir auch einige Dollars machen, mit Artikeln für Zeitungen", lächelte Elaine. Später servierte Mr. Didlo nach einigen Tischtennisrunden eisgekühlte Coke, und man plauderte über Amerika und die ersten Eindrücke in Deutschland. "Swell", meinten die drei, was soviel wie "prima" bedeutet, und erzählten von Weizenpreisen, wie das zünftige Farmer tun. Und das beste von allem: keine Spur irgendeines Ressentiments, nur ehrliches Bemühen um gegenseitiges Verstehen.

(ba/Gießener Freie Presse)

Fotos

 
03. Mai 1950

Silberhochzeit

Am Mittwoch, den 3. Mai 1950, feierten der Landwirt Heinrich Frank und seine Ehefrau Anna, geb. Zimmer, das Fest der Silberhochzeit. Am 3. Mai 1925 hatten der damals 23jährige Heinrich Frank aus Ehringshausen und die gerade 23 Jahre alt gewordene Anna in Klein-Eichen geheiratet. Anna, geb. Zimmer, stammte aus dem Haus in der Sellnröder Straße in dem die beiden nach ihrer Hochzeit auch leben und eine kleine Landwirtschaft betreiben.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
30. April 1950

Unterhaltungsabend des MGV

Der Gesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen veranstaltete am vergangenen Sonntag (30. April 1950) unter Leitung des 1. Vorsitzenden, Karl Dietrich, einen Unterhaltungsabend. Zur Einleitung sang der Verein unter Chorleiter E. Nicolai (Großen-Buseck) zwei Chöre. Auf der von dem Bühnenmaler W. Psiorz prächtig ausgestalteten Bühne wurde dann das Theaterstück "Die Glocken der Heimat" unter großem Beifall aufgeführt. Es folgten noch zwei Chöre, dann wurde das Tanzbein geschwungen bis in den Mai hinein.

(z/Heimat Zeitung)

 
20. April 1950

Meldungen zum Problem der Flüchtlinge

Von ‚Willkommens-Kultur‘ kann keine Rede sein, als in den Jahren zwischen 1944 und 1950 rund 12 Millionen Deutsche und Deutschstämmige aus dem Osten vor der heranrückenden Roten Armee in den Westen fliehen.
In den Augen vieler Einheimischer sind sie die „Polacken“, die ihnen das Wenige, das sie nach dem verlorenen Krieg noch haben, wegnehmen wollen. Man verteilt alle Neuankömmlinge so schnell wie möglich vor allem auf ländliche Gebiete.

Der Kreistag des Landkreises Gießen beschäftigte sich in seiner Sitzung zu Beginn des Jahres 1950 u. a. mit einer Entschließung an die Regierung in der gegen die Zuweisung weiterer Flüchtlinge und illegaler Grenzgänger Einspruch erhoben und gebeten wurde, diese Zuweisungen solange zurückzustellen, bis auch andere Kreise die gleiche Belegungsstärke aufweisen können wie der Landkreis Gießen.

Vergangene Woche (April 1950) sollte durch das Wohnungsamt Gießen bei einem hiesigen Landwirt (Kröll) aus Klein-Eichen eine Flüchtlingsfamilie eingewiesen werden. Als der gute Mann das erfuhr, griff er zu Axt und Hacke und riß das Dach und den ersten Stock von einem neu angebauten Teil seines Hauses ab in dem die Flüchtlinge unterkommen sollten. Wohnungsamt und Polizei geboten Einhalt und beschlagnahmten ein größeres Zimmer im ersten Stock, welches in kurzer Zeit geräumt werden mußte. Die Flüchtlingsfamilie zog ein. Was noch weiter folgt, bleibt abzuwarten.

Vor den Bürgermeistern, Ortslandwirten, Vertretern der Kirchen, bäuerlichen und Heimatvertriebenen-Organisationen und den interessierten Behörden sprach der Siedlungsreferent im Innenministerium über die Durchführung des Flüchtlingssiedlungsgesetzes. Er beleuchtete dieses Problem von der menschlichen, der kulturellen, staatspolitischen und wirtschaftlichen Seite. Es kann nicht gewartet werden, bis diese Menschen nicht mehr bauernfähig sind, wenn ihre Kentnisse und Erfahrungen erhalten werden sollen. In Hessen sei die Ansiedlungsmöglichkeit zwar gering, aber es gebe viele andere Möglichkeiten, einem Bauern wieder zu einem Stück Land unter seinen Füßen zu verhelfen, wenn nur der gute Wille und das verstehende und mitfühlende Herz vorhanden sei.

(wiki/Heimat Zeitung)

 
01. April 1950

Arbeitsjubiläum der Hebamme

Am 1. April 1950 begeht Frau Margarete Opper, geb. Heid, ihr 40jähriges Arbeitsjubiläum als Hebamme. Sie brachte während ihrer langjährigen Amtszeit in ihrem Wirkungsbereich 526 Kinder zur Welt und erfreut sich heute, als Neunundsechzigjährige, allseitiger beliebtheit und Wertschätzung.

Als die Jubilarin am 1. April 1910, 29jährig, die damalige Hebamme Frau Margarete Biedenkopf ablöste, galt ihr Dienst den Dörfern Weickartshain und Stockhausen. Im Jahre 1940 kamen die Gemeinden Lardenbach, Klein-Eichen und Stockhäuser-Hof hinzu, nachdem die dortige Hebamme, Frau Anna Geiß, nach schwerer Krankheit in den Ruhestand getreten war. Zu jeder Jahreszeit, Tag und Nacht, bei Regen und Sonne, bei eisiger Kälte und in tiefem Schnee, jederzeit war Frau Opper bereit, den oft beschwerlichen Gang zu ihren Schutzbefohlenen anzutreten.

Öfter war sie tagelang unterwegs, im Dienst an der Mutter von einer Ortschaft zur anderen wandernd. Von einer Familie ist sie nicht weniger als sechzehnmal über Land gerufen worden. Die Jubilarin, selbst Mutter von fünf Kindern, waltete dazu noch ihrer eigenen mütterlichen Pflichten in Haus, Hof und Garten. Trotz alledem ist sie in den vierzig langen Jahren niemals ernstlich krank gewesen, und auch heute noch erfreut sie sich körperlicher und geistiger Frische.

Nunmehr trat sie nach einem arbeitsreichen Leben in den wohlverdienten Ruhestand. Die neue Hebamme, in Freienseen wohnhaft, hat bereits ihren Dienst übernommen.

Die Weickartshainer Mütter hegen die stille Hoffnung, dass Frau Opper ihre langjährige Erfahrung und ihr Können noch oft in den Dienst ihrer Heimatgemeinde stellen möge.

(Heimat Zeitung)

 
18. März 1950

Schulverhältnisse, 1950

Unter der Überschrift "Das gibt es in Westdeutschland nicht noch einmal!" berichtete am 18. März 1950 die Grünberger Heimat Zeitung von "Ganz besonders gelagerten Verhältnissen" in der Schulgemeinde Lardenbach - Klein-Eichen. Hier heist es weiter: "..., kommen doch auf 51 alteinheimische Kinder 66 neueinheimische Kinder (diese Schülerzahlen gelten ab Ostern 1950). Das dürfte es wirklich in Westdeutschland nicht noch einmal geben!

Diese Schulkinder müssen in einem Schulsaal beschult werden. Nach eingehender, von Sachlichkeit und gutem Willen getragener Aussprache fasste am 15. März in Lardenbach eine Bürgerversammlung mit einer Mehrheit von 8 zu 1 folgende Entschließung: Die für den 15. März 1950 ordnungsgemäß einberufene Bürgerversammlung begrüßt die Anregung des Gemeinderates vom 9. März 1950 zum Bau eines Schulhauses mit zwei großen Sälen und zwei Lehrerwohnungen.

Sie bittet die Gemeindeverwaltung um baldigste Schritte, damit die Arbeiten in Gang kommen. Dabei hofft sie, dass Staat und Kreis in besonderem Maße mit Unterstützung beispringen, da wir gerade in unserer Schulgemeinde mit Flüchtlingskindern besonders belastet sind (auf 51 einheimische kommen 66 nichteinheimische Kinder). Weiterhin hofft sie auf ein großzügiges Entgegenkommen des Landesforstamtes, damit ein Großteil der Kosten durch Holzeinschlag gedeckt werden kann. Die Bürgerversammlung hofft, dass die Gemeinde Klein-Eichen diesen Beschlüssen beitritt. Sollte sie dazu nicht in der Lage sein, dann darf das den Bau des Schulhauses nicht aufhalten. Lardenbach müsste dann alleine bauen.

Zum Verständnis der Entschließung sei hinzugefügt, dass die Gemeinde Klein-Eichen zur Schulgemeinde gehört, aber politisch selbständig ist. Wie verlautet, soll auch dort am 17. März eine Bürgerversammlung stattfinden, welche dasselbe Thema behandeln wird.

(Heimat Zeitungr)

Fotos

 
06. März 1950

Geburtstag

Heute feierte der Landwirt Wilhelm Högy, der zweitälteste Einwohner unseres Dorfes, in körperlicher und geistiger Frische seinen 79. Geburtstag. Er arbeitet noch das ganze Jahr hindurch in seiner Landwirtschaft. In früheren Jahren genoß er einen ausgezeichneten Ruf als Geflügekzüchter.

Wilhelm Högy wurde am 6. März 1871 in Ruppertsburg geboren. Im Februar 1902 heiratete er in Klein-Eichen die von hier gebürtige Maria Lein. Beide hatten zehn Kinder. Sohn Otto blieb auf dem Hof in Klein-Eichen.

(Heimat Zeitung)

 
01. März 1950

Anzeigen

Gerne geben die Oberhessischen Landwirte in der Gießener Freien Presse Anzeigen auf, um allerlei zu verkaufen. So hat schon im Februar Wilhelm Funk Heu zu verkaufen. Und nun möchte Otto Peter ein Erstlingsschwein veräußern.

 

 
22. Februar 1950

Meldungen

Die angekündigte Wiederholung des Unterhaltungsabends des Männergesangvereins Eintracht Lardenbach/Klein-Eichen fand am Sonntag (19. Februar 1950) mit gleichem Programm und gleichem Erfolg statt. Wieder schloß sich eine Verlosung an, und wiederum spielte die Kapelle Nicolai zum Tanz.

Was es in der Fastnachtszeit nicht alles gibt! Im kleinen Vogelsbergdorf Klein-Eichen kam der Tierarzt auf einen Bauernhof, um seine Patienten zu besuchen. Da trat der Nachbar an ihn heran: "Säi sen aach a mol bei is komme." "Ja, ich komme nachher", erwiederte der Tierarzt. Der Nachbar wartete, bis er kam, ging voraus, zur Haustür hinein und wollte ihn weiter ins Schlafzimmer führen. "Säi sen häi noch meinr Fra gucke", sagte er. Der Tierarzt erwiederte: "Da müssen Sie schon einen Arzt rufen, das hier entzieht sich meinen Kenntnissen."

Am 22. Februar feiern der Beigeordnete und Landwirt Karl Biedenkopf und seine Ehefrau Johanna, geb. Horst, ihre silberne Hochzeit. Der aus Weickartshain stammende Karl Biedenkopf und die Klein-Eichenerin Johanna Horst hatten am 22. Februar 1925 ebenhier geheiratet.

(Heimat Zeitung)

Fotos

 
07. Februar 1950

Wildschweinjagd

Am vergangenen Dienstag (7. Februar 1950) kam ein Schwarzkittel von Klein-Eichen herüber in Richtung Lardenbach. Einige junge Männer von Klein-Eichen, die beim Straßenbau beschäftigt waren, nahmen die Verfolgung auf. Das Wildschwein sprang durch die Hecke des Lardenbacher Friedhofs, einer der Verfolger sprang auch darüber, und so ging die Jagd zwischen den Gräbern weiter. Es gelang dem Verfolger, dem Wildschwein zwei Schläge mit der Kreuzhacke zu verstzen. Ein zweiter Mann war inzwischen herbeigeeilt, und gemeinsam brachte man den Schwarzkittel endgültig zur Strecke.

(z/Heimat Zeitung)

 
05. Februar 1950

Unterhaltungsabend

Am vergangenen Sonntag (5. Februar 1950) veranstaltete der Gesangverein "Eintracht" im Diehlschen Saale unter Mitwirkung der Kapelle Nicolai einen Unterhaltungsabend. Der Vorsitzende, Adolf Nickel, dankte in seiner Begrüßungsansprache allen Mitwirkenden, besonders dem Bühnenmaler Wilhelm Psiorz.

Der Verein unter Chorleiter Ernst Nicolai (Großen Buseck) umrahmte mit einigen Chören zwei Theaterstücke, ein enstes, "Hubert Bollmann", und ein heiteres, "Das kleine Brautgeschenk".

Der Ehrenvorsitzende des Ohm-Lumdatal-Sängerbundes, Berufsschullehrer Gengnagel (Grünberg), sprach über den Gesang und seine Bedeutung.

Nach einer Verlosung spielte die Kapelle zum Tanze auf. Auf mehrfachen Wunsch werden die Darbietungen am 19. Februar wiederholt.

(z/Heimat Zeitung)

 
01. Februar 1950

Selbstmord

Ergebnislos blieb eine am Mittwoch (1. Februar 1950) durchgeführte Suchaktion nach dem vermißten Flüchtling H. Sperba. Er wurde nunmehr von einem holzsammelnden Flüchtling im Stichswald, zwischen Groß- und Klein-Eichen erhängt aufgefunden. Die Groß-Eichener Gendarmerie veranlaßte die Überführung in die dortige Leichenhalle. Es wird angenommen, dass Sperba, der seine Frau und einen erwachsenen Sohn hinterläßt, Selbstmord infolge geistiger Umnachtung begangen hat.

(Heimat Zeitung)

 
16. Januar 1950

Statistische Erfassung

Im Einvernehmen zwischen dem Bundesinnenministerium und den Landesinnenministerien wird im Bundesgebiet eine statistische Erfassung des Personenkreises nach Artikel 131 des Bonner Grundgesetzes durchgeführt.

Die Erfassung findet in Hessen in der Zeit vom 16. Januar 1950 bis einschließlich 24. Januar 1950 statt. Zu erfassen sind Deutsche, die am 31. Dezember 1949 ihren Wohnsitz im Bundesgebiet hatten und ...

In besonderen bei den Stadt- und Landgemeinden eingerichteten Meldestellen (Bürgermeisterei, Polizeireviere) wird für jede Person eine Zählkarte ab 16. Januar 1950 ausgegeben. Vor Ablauf der Erfassungszeit ist die ausgefüllte Zählkarte bei der Meldestelle wieder abzugeben.

(Heimat Zeitung)

 
11. Januar 1950

Neue Gendarmeriestation in Freienseen

Durch das Kreiskommisariat Gießen wurde mit Wirkung vom 11. Januar 1950 in Freienseen, das seither zum Gendarmeriebezirk Laubach gehörte, eine eugene Gendarmeriestation eingerichtet.

Gendarmeriemeister Görnert versieht den Dienst in diesem neuen Bezirk, zu dem auch die Ortschaften Lardenbach, Klein-Eichen, Weickartshain und Stockhausen gehören.

(r/Heimat Zeitung)

 
09. Januar 1950

Willkommen in der Heimat

Ungefähr zwei Millionen Gefangene kehrten aus der Sowjetunion zurück; 1,3 Millionen Gefangene gelten als verstorben oder vermisst.

Als Spätheimkehrer werden vom Gesetzgeber alle ehemaligen Kriegsgefangenen bezeichnet, die nach dem 31. Dezember 1946 entlassen wurden.
Sie erhielten nach dem Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz eine Entschädigung von 30 DM je Gefangenschaftsmonat ab dem 1. Januar 1947 und 60 DM pro Gefangenschaftsmonat ab dem 1. Januar 1950.

Die ersten Freigelassenen aus der Sowjetunion wurden vielerorts feierlich empfangen; später ließ die öffentliche Aufmerksamkeit nach. In der Sowjetischen Besatzungszone (ab 7. Oktober 1949 DDR) war es den ehemaligen Gefangenen verboten, über ihre Lagererlebnisse zu berichten, um kein schlechtes Licht auf die Sowjetunion zu werfen.

In seiner Silvesteransprache 1949 ermahnte Bundespräsident Theodor Heuss seine Mitbürger, „gerade den späten Heimkehrern eine sonderliche Stütze zu geben, damit ihre Hoffnung auf das neue und freie Leben nicht in Enttäuschungen zerrieben werde“.

Am 9. Januar 1950 wurde u. a. aus dem Lager "Waldschenke" bei Hersfeld Ernst Schwarzbach in die Heimat nach Klein-Eichen entlassen. Das heißt, eigentlich nicht in die Heimat, sondern in das Dorf im Vogelsberg nachdem dort seine Familie als Flüchtlinge untergekommen waren. Ernst Schwarzbach war im russischen Saratow in Gefangenschaft. Dies ist eine Stadt in der gleichnamigen russischen Oblast. Und liegt am rechten, sogenannten „Bergufer“ der mittleren Wolga.

(wiki/Heimat Zeitung)

 

 

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