27. Dezember 1989

Zirkus um den Zirkus

In einer Sitzung des Ortsbeirates in Lardenbach im November 1989 ging es in einem Tagesordnungspunkt um die Nutzung des Lardenbacher Festplatzes. Hierbei wurde der seit dem 27. Oktober dort befindliche Zirkus als "keine gute Sache" gesehen. Nach dem derzeitigen Stand (1989) wurde die vorgesehene Drei-Tage-Aufenthaltsdauer schon mehr als drei Wochen überschritten. Ortsvorsteher Erdmann verwies auf unhaltbare hygienische Zustände, sprich keine Toiletten und kein fließend Wasser. Es sei wohl für jeden vorstellbar, wie das Gelände um den Sport- und Festplatz aussieht, wenn täglich 30 bis 40 Personen ihr "Geschäft" in der freien Natur verrichteten. Hierbei seien auch private Grundstücke mitbetroffen. Es sollten daher nach Meinung des Ortsbeirates umgehend Maßnahmen ergriffen und gesundheitsamtlich eingeschritten werden. Im übrigen beklagte Erdmann die Verschmutzungen mit Gerümpel und Schrott.

Nach Meinung des Ortsbeirates besteht zudem noch eine Gefahr für die Bevölkerung durch den Löwen, der sich in einem schlechten und baufälligen Käfig befindet. Es bestünde im gesamten Stadtteil eine große Angst, die weiterhin noch durch streunende Hunde vergrößert werde. Auch die Ruhestörung der Anlieger, die jede Nacht nach 22 Uhr durch das Laufen eines Notstromaggregates belästigt werden, sei unzumutbar.

Neben den gesundheitlichen Bedenken bestehe auch eine enorme Einschränkung des Sportbetriebes. Die Fußballer litten unter der Anwesenheit des Zirkus sehr, da der Sportplatz durch die frei weidenden Tiere nicht nur durch den Kot stark in Mitleidenschaft gezogen werde. Der Ortsbeirat forderte einstimmig im Interesse der Bevölkerung eine sofortige Abhilfe, das Sport- und Festplatzgelände zu räumen. Weiterhin schlägt der Ortsbeirat den städtischen Gremien vor, das Festplatzgelände den örtlichen Vereinen als Übungsgelände zur Verfügung zu stellen.

Wie Bürgermeister Siegbert Damaschke hierzu mitteilte, sei er guter Hoffnung, dass die Zusage, am Mittwoch oder Donnerstag abzuziehen, von den Zirkusleuten eingehalten werde. Keine Gefahr sieht der Verwaltungschef in dem angeblich baufälligen Zustand des Löwen-Käfigs, auch wenn das Ordnungsamt diesen nicht geprüft habe. Die Bemühungen mit den Zirkusleuten ins Gespräch zu kommen blieben vergeblich.

Verärgerung löste der Zirkus auch beim Sportverein aus, sei doch die Stromrechnung nicht vollständig bezahlt worden. Der nicht gerade finanzstarke Dorfverein sah sich daher gezwungen abzuklemmen. Übrigens muß im Winter im Sportheim das Wasser abgestellt werden, so dass eine Benutzung der Toiletten ohnehin nicht in Frage gekommen wäre.

Die Angst vor einem Zirkuslöwen beschäftigt auch im Dezember 1989 das Dorf nach wie vor. Was eine Satiere zu sein scheint, ist bittere Realität. Etwa vier Wochen schon steht der Troß des "Circus Charles" auf dem Lardenbacher Festplatz. Mit ihm auch 28 Menschen und zahlreiche Tiere; die meiste Zeit schon ohne fließend Wasser und ohne Strom. Zahlreiche Probleme beschäftigen seit dieser Zeit die Anwohner, so dass der "Zirkus um den Zirkus" auch Thema des Ortsbeirates und der Stadtverordnetenversammlung wurde.

Ruhestörung durch das laufende Notstrom-Aggregat und die Angst vor dem Zirkuslöwen, der in einem scheinbar baufälöligen Käfig untergebracht ist, sind die zwei bedeutendsten Beschwerde-Punkte. Wie lange der Zirkus allerdings noch bleibt, ist bislang nicht abzusehen. "Wenn wir Wasser und Strom bekommen, sind wir nach Weihnachten weg," erklärte ein Mitglied des Zirkus. Eigentlich, so führte er weiter aus, wolle man schon seit langem im Frankfurter Winterquartier sein und von dort aus andere Engagements wahrnehmen.

Schäden an der Zugmaschine und an anderen wichtigen Ausrüstungsteilen zwängen aber bislang zum Verweilen. Erst müssten Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten vorgenommen werden, dann könne man auch weiterziehen. Ohne Strom sei dies allerdings nicht möglich. Den Strom hatte die Zirkusfamilie anfangs vom Sportverein bezogen. Doch diese Quelle sei trotz regelmäßiger bezahlung "versiegt".

Eben diese Schäden an der Zugmaschine waren es wohl auch, die die Zusage des Bürgermeisters Siegbert Damaschke hinfällig machte. Er hatte den Lardenbachern zugesichert, dass der Zirkus schon Mitte letzter Woche abreise.

Auch die hygienischen Voraussetzungen seien unter aller Würde, führte ein Mitglied der Zirkusfamilie weiter aus. Weder fließendes Wasser noch Toiletten stehen zur Verfügung. Die Kinder, die beim Zirkus mitreisen, müssen aufs Feld oder in den Wald, und auch das Waschen sei problematisch. Mit dem wenigen Wasser, das von einer Tankstelle in Grünberg geholt wird, müsse man sehr sparsam umgehen.

Nicht verstehen können die Mitarbeiter vom Zirkus Charles, warum der Stromanschluß nicht gewährt wird, obwohl ein Verteiler auf dem Platz steht. Je schneller man Strom bekomme, desto schneller sei man weg und desto eher hätten die Anwohner wieder ihre Ruhe, erklärte der Stellvertreter des Direktors weiter. Er könne gut verstehen, dass der Lärm des Aggregates störend sei, denn die 240-PS-Maschine höre man noch im Nachbardorf, doch irgendwo müsse der Strom ja herkommen. Dennoch bestehe mit den Bürgern ein gutes Auskommen.

Nicht ganz so positiv sehen die Anwohner das Verhältnis zum Zirkus: Der Lärm und die Angst vor dem Löwen belasten eben dies. Der Löwe ist zusammen mit einem Schwein in einem Käfigwagen untergebracht, der einen baufälligen Eindruck macht. Hinzu kommen weidende Ponys, Schafe und andere kleinere Tiere. Zwar ist der Löwe nach Angaben der Zirkusleute sicher hinter Gittern, doch beim Anblick des Wagens kann man die Sorge der Lardenbacher verstehen. Eine offensichtliche Gefahr besteht allerdings scheinbar nicht.

Ein weiters Problem, das die Abreise verzögern kann, spitzt sich zu: Der Dieseltreibstoff wird knapp. Pro Stunde benötigt das Aggregat etwa 20 Liter, die aus den Tanks der Zugmaschine entnommen werden müssen. Wenn nun neben den Batterien des LKW auch der Tank leer sei, dauere es noch länger bis man "wegkomme". Man wolle zwar schnellstmöglich fort, aber wenn es so weitergehe, müsse man doch hier überwintern, erklärte das Zirkusmitglied abschließend.

Nachdem die Zusage an die Stadtverwaltung, in der vergangenen Woche (Beginn Dezember) Lardenbach zu verlassen, nicht eingehalten worden ist, hat diese nun dem Zirkus eine Frist gesetzt: Wie Bürgermeister Siegbert Damaschke sagte, laufe diese am Dienstagmittag (12. Dez. 1989) aus, werde diesmal bei Nicht-Verlassen des Geländes Anzeige erstattet.

Zum Schutz der Nachbarn habe die Stadt jetzt dem Zirkus ein Baustellen-WC zur Verfügung gestellt, die Bereitstellung von Strom und Wasser sei nicht möglich. Schon in der vergangenen Woche habe man ihnen Geld zum Tanken gegeben, der Kreis habe seinerseits Mittel für die Anmeldung der Fahrzeuge gewährt. Freilich, die Zirkusleute seien dennoch geblieben, führten ständig neue Gründe an. Nun werde auf die defekte Wasserpumpe der Zugmaschine verwiesen, die angeblich erst im nächsten Jahr geliefert werden könne.

Eingeschaltet worden ist von der Stadtverwaltung Grünberg auch das Staatliche Veterinäramt Gießen. Wie Amtstierarzt Sann sagte, wurde am Mittwoch (6. Dezember 1989) dieser Woche eine erste Kontrolle vorgenommen, wurden nach Feststellung von Mängeln einige Auflagen zur Tierhaltung erteilt. Die Zirkusleuste seien insbesondere zur Hufpflege und zur Ausmistung der Wagen verpflichtet worden.

Die Furcht der Lardenbacher vor einem ungebetenen Gast mit Zottelmähne und mächtigem Gebiss konnte Sann entkräften, die Angst vorm Löwen in Lardenbachs Straßen sei unbegründet, der Käfig nicht baufällig. Zwar sei der Ernährungs- und Pflegezustand des Tieres "nicht ideal", vor allem brauche er Bewegung, Auflagen für den an sich gesunden Löwen brauchten jedoch nicht erteilt werden. Wären die vom Tierschutzgesetz geforderten "erheblichen Bedenken" attestiert worden, bliebe nur die sehr harte Auflage, den Löwen einzuschläfern. Zoos seien nämlich, so Amtstierarzt Sann, nicht zur Aufnahme bereit.

Der Mitarbeiter des Veterinäramtes betonte, dass für die Aufsichtsbehörde die Angelegenheit nicht abgeschlossen sei. Für gestern (8. Dezember 1989) sei der bei dem Besuch nicht anwesende Direktor ins Amt zitiert worden, um erforderliche Genehmigungen wie Tierbestandsbuch vorzulegen. Eine weitere Kontrolle werde am Montag erfolgen. Sann bemerkte abschließend, dass sein Amt nur für den Tierschutz zuständig sei, um die hygienischen Verhältnisse der Menschen habe sich das Ordnungsamt der Stadt zu kümmern.

Im Bürgerhaus Weickartshain hatten am Samstag (16. Dezember 1989) die Grünen Grünberg und die "Vobo-Initiative" zur Abschlußfeier geladen. Mit dabei Artisten vom Zirkus "Charles". Neben artistischen Einlagen der Zirkusleute informierten diese über ihre mißliche Situation in Lardenbach. Artistisch ebenso der Auftritt der Jongleure "Lami und Jörg". Die Band "Rockin Doctors" verzichtete selbst auf die Gage und überwies sein Honorar an den Zirkus, mit weiteren Spenden der Versammlung und der Grünen Mücke kamen 550 DM zusammen.

Entrüstet zeigte sich der Lardenbacher Ortsbeirat in seiner letzten Sitzung des Jahres über das Verhalten der Grünen, die den Aufenthalt des "angeblichen" Zirkus "Charles" noch außerordentlich unterstützten. Auch für viele Einwohner sei es unverständlich, dass ein für die Bevölkerung kaum noch ertragbarer Zustand finanziell noch unterstützt werde. Es dürfte den Verantwortlichen dieser Partei, die ihre Entscheidung wohl nur aus der Ferne träfen, gar nicht bekannt sein, welche Probleme für die Lardenbacher durch die Anwesenheit des Zirkus enstehen. Dass besonders die unmittelbar am Festplatz wohnenden Bürger wie auch der Sportverein schon große, nicht nur materielle, Opfer gebracht hätten, werde von den Grünen nicht gesehen.

Die Einladung des Zirkus zur Jahresabschlußfeier im Bürgerhaus Weickartshain sei nur aus politischen und nicht aus menschlichen Gründen erfolgt, war die mehrheitliche Meinung im Ortsbeirat. Die von den Zirkusleuten als "mißlich" bezeichnete Lage sei von diesen selbst verursacht worden. Zum einen hätten diese nach dem gesetzlich zustehenden mehrtägigen Aufenthalt Lardenbach längst wieder verlassen haben können; statt dessen habe man mit "faulen Ausreden" die Einwohner Lardenbachs und die Verwaltung in Grünberg, die sich wirklich um die Belange des fahrenden Volkes gekümmert habe, weiterhin "drangsaliert".

Städtische Hilfen, hier vor allem das Aufstellen einer Toilette, seien einfach nicht in Anspruch genommen worden; öffentliche Plätze und die Bushaltestelle seien vielmehr als verkotet anzusehen. Verwunderung löse bei Ortsbeirat und Landwirten aus, dass der Mist und die Gülle so einfach in die Natur gelangen. In der Landwirtschaft gebe es heute Vorschriften bezüglich der Abfuhr von Mist und Gülle, die ja auch für den "sogenannten" Zirkus gelten sollten. Doch von diesem werde der Mist einfach auf den Lardenbacher Festplatz gesetzt, von wo aus dann die Gülle, bedingt auch durch die starken Regenfälle der letzten Tage, in die Abwasserkanäle gelange.

Auch dieses werde ohne Kommentar von der "sogenannten" Umweltpartei hingenommen. Noch viel schlimmer dürfte nach Meinung des Ortsbeirates das Auslaufen von Treibstoffen und Ölen sein, die das Erdreich verseuchten. Dass auch hier nicht von den "Umweltschützern" eingegriffen werde, widerspreche doch förmlich der Politik dieser Partei.

Der Ortsbeirat zeigte sich auch gespannt, ob sich die Grünen bei der Renaturierung des stark in Mitleidenschaft gezogenen Festplatzes auch finanziell beteiligen werden und vielleicht sogar dann auch eine Feier zugunsten der Lardenbacher durchführen.

(gaz/tg/tb/ld)

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09. Dezember 1989

Liederabend des MGV

Zu einem Liederabend (9. Dezember 1989) in der Vorweihnachtszeit hatte der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen in den Saal "Dietz" eingeladen. Gestaltet wurde das Programm von den Sängern und von den Kindern beider Dörfer. Eröffnet hatte den Abend der Chor unter Leitung von Ottmar Hasenpflug. In seiner Begrüßung sprach der Vorsitzende des Gesangvereins, Heinz Schwanke, von der Tradition dieser Feier.

Mit Advents- und Weihnachsgedichten von den jüngsten Akteuren Andre Frank, Andreas Ruppel und Michaela Rühl ging es im Programm weiter. Danach boten unter der Leitung von Beate Herdejost, Brigitte Ruppel und Sigrid Ruppel die Jungen und Mädchen ein unterhaltsames und zugleich auch nachdenkliches Weihnachtsspiel. Musikalisch begleitet wurden sie von Michele Frank, Michael Ruppel, Katrin Maus, Johannes Paha, Christian Ruppel, Thilo Berg, Frank Pernak, Simone Pleik, Nadja Schmidt, Sonja Fitzthum, Björn Swoboda, Sebastian Sauer, Tanja Fitzthum, Heiko Rühl, Daniel Rühl, Oliver Sauer und Simone Larbig sowie am Klavier von Pia Scharmann, die auch zusammen mit Sonja und Tanja Fitzthum ein weihnachtliches Flötenspiel darbrachte.

Viel Beifall erhielt Heiko Rühl für seine auf dem Akkordeon gespielten Weisen. Den Sketch "Der Großeinkauf" führten der Vereinsvorsitzende Heinz Schwanke und der Rechner des Vereins Karlheinz Hollederer auf. Zum Abschluss waren nochmals die Sänger zu hören.

(Karl-Ernst Lind)

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05. Dezember 1989

Stadtverordnetensitzung

Der vom Volumen her umfangreichste Haushaltsplan in der Geschichte der Großgemeinde Grünberg liegt seit gestern abend den in der Gallushalle tagenden Stadtverordneten zur Beratung vor. Bürgermeister Siegbert Damaschke brachte einen Etatentwurf ein, der mit einem Gesamtvolumen von 31,94 Millionen DM die bisherigen Haushalte beachtlich überragt. Bei dem vorliegenden Zahlenwerk habe es gegolten, die Wünsche der Ortsbeiräte zu berücksichtigen, die von der Verwaltung als notwendig erachteten Maßnahmen einzustellen wie auch den Forderungen der neuen rot/grünen Merheit Rechnung zu tragen.

Bürgermeister Damaschke legte schon in der Sozialausschuß-Sitzung eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Auslastung der Kindergärten vor. Bei steigender Tendenz sind u. a. im Kindergarten der Seentalgemeinden in Lardenbach 39 Kinder gemeldet. Zur Personalauslastung führte Damaschke weiter aus, sind in Lardenbach eine Erzieherin sowie eine Kinderpflegerin beschäftigt. Für den Bau des Dorfgemeinschaftshaus Lardenbach/Klein-Eichen ist eine Investitionsrate von 500 000 DM im Entwurf ausgewiesen.

Auf Anfrage der Grünen teilte der Bürgermeister mit, dass eine Probeaufstellung des vom Ortsbeirat geforderten Altglascontainers für Klein-Eichen der Kreis inzwischen angekündigt habe.

(tb/gaz)

 
01. Dezember 1989

Basteln für den Kindergarten

Mit zahlreichen selbst geschaffenen Artikeln werden beim Weihnachtsmarkt-Wochenende wieder die Eltern des Kindergartens Lardenbach vertreten sein. Die Eltern, die von den beiden Erzieherinnen tatkräftig unterstützt werden, erhoffen sich mit ihrer Aktion einen finanziellen Erlös, der letztendlich wieder den Kindern, die aus den Seentaldörfern Klein-Eichen, Lardenbach, Seenbrücke, Stockhausen und Weickartshain kommen, dienlich sein soll. Viele Väter und Mütter opferten ihre Zeit, um in gemeinsamer Arbeit liebevoll die verschiedensten Sachen zu basteln. So entstanden in den letzten Tagen neben herrlich verzierten Adventkränzen noch zahlreiche ansehnliche Gestecke. Auch Baumschmuck und Fensterbilder aus Pappe können günstig erworben werden. Besonders stolz sind die Frauen auf ihren selbstgebackenen Weihnachtsstollen. Der Verkauf erfolgt am Samstag auf dem Grünberger Marktplatz.

(Karl-Ernst Lind)

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20. November 1989

Frischgebackene Vizechorleiter

Eine ungewöhnliche Gesangsstunde erlebte dieser Tage der Männerchor der "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen im Saal ihres Vereinslokals Dietz. Ein ganzer Dirigentenkursus des Ohm-Lumdatal-Sängerbundes war zu Besuch gekommen. Und jeder der acht Teilnehmer wollte zum Abschluß des Lehrganges - den übrigens alle bestanden - auch selbst den Chor dirigieren.

Aus dem Bundeskritikerausschuß hatte der OLS drei Mitglieder gebeten, ein Kursprogramm für Vizechorleiter zusammenzustellen. Die Chorleiter Johann Wolfgang Horst, Ottmar Hasenpflug und Werner Betz folgten diesem Ruf. In der Grundschule Grünberg traf man sich zum ersten Unterrichtsabend. An zehn weiteren Abenden wurde der Kurs fortgesetzt.

Bei den Sängern der "Eintracht" bedankte sich der Kursleiter für ihre Bereitschaft und bat um Verständnis, wenn von den jungen Vizedirigenten "Ich bete an die Macht der Liebe ..." zwei- oder dreimal dirigiert würde. Die beiden Frauen und sechs Herren traten nacheinander ans Pult. Und es klappte. Die Sänger aus Lardenbach und Klein-Eichen waren auch durch unterschiedliche Dirigiertechniken nicht aus der Ruhe zu bringen. Ihr Dirigent Ottmar Hasenpflug hatte sie auch gut vorbereitet.

Eine Bestätigung erfolgreicher Teilnahme erhielten Antje Müller (Sellnrod), Eugen Müller (Göbelnrod), Manfred Welke (Stangenrod), Heiko Stock (Ober-Ofleiden), Dirk Ihle (Harbach), Dieter Freitag (Freienseen) und Minette Horst (Ruppertenrod).

(st/AZ)

 
07. Nov. 1989

Personalnotstand in den Kindergärten

Die Elternbeiräte der Kindergärten am Rondell, in der Schulstraße, in den Stadtteilen Lardenbach, Lumda und Reinhardshain sehen sich angesichts eines "Personalnotstandes" in den von der Stadt Grünberg getragenen Einrichtungen veranlaßt, an die Öffentlichkeit zu gehen. In einer Pressemitteilung (7. November 1989) heißt es: "Wir meinen, dass wir an einem Punkt angekommen sind, an dem wir nicht länger schweigen können. Gleichzeitig haben wir eine Resolution an den Landrat des Kreises Gießen mit der Bitte, uns kurzfristige Lösungen anzubieten, verfasst."

Seit Jahren engagieren sich die Eltern und Elternbeiräte für eine Verbesserung der räumlichen und personellen Situation in den hiesigen Kindergärten. Alle bisherigen Bemühungen waren jedoch vergeblich. Die Kindergärten werden als "nicht gewinnbringende Zuschußbetriebe" angesehen. Wir aber sehen in unseren Kindern auch unsere Zukunft, die es sich lohnt zu fördern und zu bezuschussen. Unseren Kindern wird später in Schule und Beruf sehr viel abverlangt werden. Deshalb sollten wir bemüht sein, ihnen eine schöne Kindheit zu gewähren.

Unsere Kinder sind heute anders, selbständiger, lebhafter und auch aggressiver; vor 40 Jahren konnte man vielleicht noch 40 Kinder an einen Tisch setzen, wo sie dann auch blieben. Sie haben nicht mehr so viel Raum sich zu bewegen, Straßenverkehr und andere Gefahren schränken sie vielmehr ein als früher.

Unsere Kindergärten sind wahrlich auch keine Oasen für Kinder. Teilweise viel zu kleine Räume für 25 Kinder führen zu Streßsituationen. Es steht für 25 Kinder nur eine Erzieherin zur Verfügung, die sich so kaum noch um das einzelne Kind kümmern kann. Differenziertes Arbeiten in kleinen Gruppen, Förderung einzelner Kinder und die so notwendige Sprachförderung und Integration der Aus- und Umsiedlerkinder sind fast nicht möglich. Hierzu kommt noch die besonders schwierige Situation der Asylantenkinder.

Hier sind nur einige wichtige Punkte genannt. Für alle so nötigen Aufgaben steht nur eine Erzieherin zur Verfügung. Wenn dann auch noch etwas Unvorhergesehenes geschieht, zum Beispiel Unfall, Telefongespräch und so weiter, und diese eine Erzieherin muß kurz den Raum verlassen, sind 24 Kinder allein. Wer kann das verantworten?

Die Leiterinnen der Kindergärten haben keine ausgebildete Fachkraft, die sie vertreten oder entlasten könnte. Für verwaltungstechnische Aufgaben, Vor- und Nacharbeiten, Betreuung und Ausbildung von Vorpraktikanten, Elterngespräche oder auch für Gespräche und Vorbereitungen mit ihren Kolleginnen bleibt ihnen kaum Zeit. Selbst der Gang zur Toilette muß teilweise mit Kinderbegleitung stattfinden.

In einer solchen Situation wird nicht einmal ein Kind, dass sich kurz entschlossen auf Blümchenfang machte, vermißt. Unsere Kindergärten werden zu Verwahranstaltungen degradiert und sind zudem noch "unrentabel". Wir wehren uns dagegen! Unser Ziel ist es, den Gruppenleiterinnen eine zweite Fachkraft zur Unterstützung bei ihren vielfältigen Aufgaben zur Seite zu stellen."

(AZ)

 
22. Oktober 1989

"Blende89"

Zwei Geburtstage hat die Heimat-Zeitung zum Anlaß genommen, sich in diesem Jahr erstmalig an dem Photowettbewerb "Blende89" zu beteiligen:150 Jahre Photographie und 40 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Der Photoindustrie-Verband, der diesen alljährlichen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit deutschen Zeitungen ausschreibt, hatte vier Themen zur Wahl gestellt: "Bundesrepublik Deutschland - Landschaft, Dörfer, Städte, Menschen", "Typisch deutsch", "Mein schönstes Photo zum 150. Geburtstag der Photographie" und "Der Blick aus dem Fenster". Die Heimat-Zeitung hat für ihre Leser die ersten beiden Themen ausgewählt.

Anfang Oktober ermittelte eine Jury aus vier ansässigen Photographen aus den zugesandten Bildern die drei Siegerphotos zu den beiden Themen. Am letzten Tag des Gallusmarktes erhielten vier Hobbyphotographen eine Medaille mit Urkunde und einen Sachpreis für Film- und Photomaterial oder ein Buch nach Wahl.

Sieger "Bundesrepublik Deutschland":
1. Siegbert Damaschke, Grünberg, für "Berchtesgardener Land";
2. Helga Bohrmann, Grünberg, für "Freienseen";
3. Dirk Oßwald, Laubach, für "Laubacher Schloß"

Sieger "Typisch deutsch":
1. Werner Zimmer, Klein-Eichen, für "Historische Feuerwehr";
2. Siegebert Damaschke, Grünberg, für den "Herrgottschnitzer";
3. Werner Zimmer, Klein-Eichen, für "Heuernte".

Diese sechs Photos wurden nun nach Frankfurt zum Photoindustrie-Verband geschickt und nehmen an der bundesweiten Endausscheidung teil.

(sk/hz)

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22. Oktober 1989

EVG-Wandern

1059 Wanderfreunde aus ganz Hessen nahmen am vergangenen Wochenende an der 8. EVG-Wanderung des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen teil. Den Teilnehmern aus 46 EVG-Vereinen sowie den nicht einem Verein angeschlossenen Freunden des Wandersportes bot der SSV gleich die Möglichkeit, mehrere Strcken mit acht, zwölf und 20 Kilometer zu absolvieren. Start und Ziel war das Sportgelände. Auf den Strecken wurden die Wanderer von den Helfern des gastgebenden Vereins unter Leitung des 1. Vorsitzenden Arno Böcher und des Wanderwartes Klaus Weeke mit Speisen und Getränken versorgt.

Für die Wertung der Vereine standen für die zehn gruppenstärksten Clubs Pokale bereit. Bei der vom 1. Vorsitzenden Arno Böcher vorgenommenen Siegerehrung erhielten die Berg- und Wanderfreunde Lindenstruth mit 78 Teilnehmern den ersten Preis. Auf den weiteren Plätzen folgten die Wölfersheimer Wanderer, der JSV Lehnheim, die Gipfelstürmer Lehnheim, der VfR Lindenstruth, Gut Fuß Bauernheim, die Wanderfreunde Rüddingshausen, der KSV Ober-Seibertenrod, die Berg- und Wanderfreunde Ulfa und der SV Göbelnrod.

(Karl-Ernst Lind)

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19. Oktober 1989

Uznamen und Spottverse, 1989

Die Gießener Allgemeine Zeitung veröffentlichte im Oktober 1989 eine Serie über Uznamen und Spottverse die Emil Winter zusammengetragen hatte. Dabei wurden die Dörfer und Städte im Landkreis Gießen aufgeführt.

Früher erhielten Dörfer und ihre Einwohner von Nachbarn Spottnamen. Aus Neid oder um die Menschen in den Nachbarorten zu verspotten, kam es zu solchen Verunglimpfungen. Ein Ortsneckname ist die scherzhafte Bezeichnung der Ortseinwohner durch die Bevölkerung benachbarter Orte. In der Regel erzählt man sich eine schwankhafte Geschichte (nicht selten aber auch mehrere, voneinander abweichende), die den Ortsnecknamen erklärt. Häufig ist der Ursprung des Necknamens aber nicht mehr bekannt. Oder sie sind nur noch der älteren Generation bekannt.

Ursprünglich meist höchst abfällig gemeint, wurden die Ortsnecknamen im 20. Jahrhundert häufig von den so Verspotteten selbst aufgegriffen und mit Stolz als Teil ihrer Identität betrachtet. Gelegentlich sind den Ortsnecknamen moderne Denkmal-Skulpturen gewidmet (Siehe Spielplatz Lardenbach). Die Klein-Eichener Grenzgrabenspritzer trugen offiziell letztmals die Dorf-Uznamen als Wagenmotiv beim Freienseener Fastnachtsumzug zur Schau.

Emil Winter hat für Klein-Eichen den Dorfnamen mundartlich überliefert als: "Kloa-Eiche", "Klee-Äche", "Kleeäiche" und "Kleenäche". Den Spottnamen gibt er an als "Esel" und "Ringelnattern". Wobei das Kriechtier Natter umgangssprachlich als "Narrn" oder "Narren" rüberkommt. Einige waren der Meinung mit Narren seien die törichten Menschen gemeint die sich in lächerlicher Weise täuschen und irreführen lassen.

Lardenbach hat Winter mundartlich als "Loardebach" aufgeschrieben. Der Spottname "Speckmäus" ist heute noch eher geläufig. Als weiterer Name wird "Foaze" oder "Foarze" genannt. Hier ist die kleine Weidenpfeife gemeint.

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16. Oktober 1989

Feuerwehrübung

Die Klein-Eichener Freiwillige Feuerwehr führte im Oktober (16.10.1989) die alljährliche Nachtübung durch. Angenommen wurde ein Brand auf dem landwirtschaftlichen Hof Kühn in der Groß-Eichener Straße. Weiterhin angenommen wurde das Personen zu Schaden gekommen sind. Nach der Alarmierung versammelten sich die Wehrmänner am Spritzenhaus. Von dort rückte die Wehr der Freiwilligen mit der gesamten Ausrüstung in das Dorf aus.

Der Tragkraftspritzenanhänger wurde vom Traktor gezogen. Und der ganz alte Schlauchwagen von 1911 kam ebenfalls zum Einsatz. Unter Leitung von Wehrführer Andreas Biedenkopf wurde die Löschaktion mit Personenrettung durchgeführt. Einige Schaulustige hatten sich ebenfalls eingefunden. Mit Kritik im Detail, aber Zufriedenheit im Großen und Ganzen, zog der Wehrführer sein Resümee am Ende der Übung. Mit dabei waren bei der Nachtübung: Andreas Biedenkopf, Jens Daniel, Manfred Daniel, Dieter Faust, Timo Faust, Herbert Kühn, Hermann Loob, Walter Müller, Eduard Schmidt, Martin Zimmer und Uwe Zimmer.

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05. Oktober 1989

Recycling-Bemühungen abgelehnt

Ohne Verständnis .haben die Ortsbeiräte Lardenbach und Klein-Eichen die Ablehnung ihrer Anträge zum Aufstellen eines größeren bzw. eines neuen Glasbehälters in ihrem jeweiligen Stadtteil durch den Landkreis Gießen zur Kenntnis genommen. Das Aufstellen von neuen Behältern ist nach Ansicht beider kommunaler Gremien notwendig, da für beide Dörfer derzeit nur ein Glasbehälter zur Verfügung steht und dieser seit der Umstellung auf die neuen Mehrfachbehälter, wo noch Weißblech gesammelt wird, ständig überfüllt ist. Hinzu kommt noch, dass der Behälter beim Feuerwehrgerätehaus in Lardenbach an der Durchgangsstraße steht und daher auch von vielen umweltbewußten Bürgern der Ortsteile der Nachbargemeinde Mücke, die keine Sammelbehälter haben, ständig mitgenutzt wird.

Durch das umweltfreundliche Verhalten und das damit verbundene regelmäßige Sammeln von wiederverwertbaren Flaschen und Gläsern durch die Bevölkerung kommt es zu immer wieder auftretenden Überfüllungen des Behälters. Hierbei landen dann die Flaschen vor dem Container, wobei es auch immer wieder Bruch gibt. Neben dem katastrophalen und verschandelten Aussehen auf dem Gelände des Feuerwehrgerätehauses besteht zudem noch die Gefahr der Verletzungen und Beschädigungen durch Scherben. Besonders zu bedenken ist, dass sich in unmittelbarer Nähe die Schulbushaltestelle befindet und somit auch die Kinder gefährdet sind.

Aufgrund dieser Umstände hatten beide Ortsbeiräte unabhängig voneinander im Sommer diesen Jahres (1989) bei der Stadt Grünberg die Aufstellung weiterer Behälter gefordert. Die Stadtverwaltung Grünbergs hatte den Antrag der Ortsbeiräte unterstützt und ihn an die zuständige Behörde beim Landkreis Gießen weitergeleitet. Von dieser Stelle erhielten nun die Ortsbeiräte die Nachricht, dass das Aufstellen von weiteren Glascontainern nicht möglich sei.

Über die angeführten Gründe der Ablehnung sind beide Gremien jedoch sehr verwundert. So wird in dem Schreiben vom 18. August (1989) darauf hingewiesen, dass das Aufstellen von Glascontainern sich im Durchschnitt von nur 1300 Kreisbewohnern rentiere. Und da die Stadtteile Lardenbach ca. 420 und Klein-Eichen etwa 220 Personen zähle, erscheint die Bereitstellung eines neuen Behälters, der pro Stück rund 3000 Mark koste, nicht angeraten. Als besonders schwerwiegend sieht der Ortsbeirat Lardenbach die Äußerung, dass bei Erfüllung des Wunsches damit zu rechnen sei, dass sich eine Vielzahl anderer Orte mit dem gleichen Begehren an den Kreis wenden würden.

Hier liegt nach Ansicht des Ortsbeirates "der Hase wohl begraben". So wird auf der einen Seite von der rot/grünen Koalition im Landkreis auf das Umweltbewußtsein des einzelnen Bürgers immer wieder appelliert, so wenig Müll wie nur möglich zu erzeugen und auch die Möglichkeit des Recycling's zu nutzen. Auf der anderen Seite wird dieses Verhalten und das Eintreten für die Umwelt durch den Bürger gerade durch eine sich immer nach außen hin als die einzige Alternative zum Umweltschutz ganz einfach ignoriert.

Nach Ansicht des Ortsbeirates Lardenbach sind es diese Entscheidungen, die am grünen Tisch und ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten getroffen worden. Die Lokalpolitiker vermuten, dass weder der Landrat bzw. ein zuständiger Sachbearbeiter sich die Situation in Lardenbach und Klein-Eichen angeschasut haben.

Nach Meinung des Ortsbeirates dürfte diese Entscheidung der Kreisverwaltung, die auch bei der Bevölkerung zu großem Unmut geführt hat, die getrennte Müllsammlung in ein schlechtes Licht gesetzt haben, so dass in Zukunft wieder damit zu rechnen ist, dass Altglas wieder in der schwarzen Tonne landet.

Die Vertretungen der Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen hoffen jedoch zusammen mit der Stadtverwaltung, die sich in nennenswerten Bemühungen ebenfalls für das Aufstellen von weiteren Behältern einsetzt, dass bei der Kreisverwaltung einmal über "den Schatten der Bürokratie" gesprungen werden kann, und die Verwaltung für den Bürger da ist und nicht umgekehrt.

(Karl-Ernst Lind)

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05. Oktober 1989

Gemeinsame Sitzung der Ortsbeiräte

In einer gemeinsamen Sitzung der Ortsbeiräte der beiden Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen am 5. Oktober 1989 berieten beide Gremien über den weiteren Fortgang der Planungen zum Bau des gemeinsamen Dorfgemeinschaftshauses. Das Bürgerhaus, das in unmittelbarer Nähe des Lardenbacher Festplatzes entstehen soll, und für das von seiten der Stadt Grünberg im Investitionsplan schon Mittel eingeplant sind, sollte nach Meinung der Ortsbeiräte, neben der Nutzung durch einzelne Bürger, besonders den örtlichen Vereinen zur Verfügung stehen.

In der vom Lardenbacher Ortsvorsteher Karlheinz Erdmann geleiteten Sitzung wurde daher ein erster vorläufiger Plan erstellt, der nun der Stadt Grünberg vorgelegt werden soll. Des weiteren soll ein in ähnlicher Bauweise errichtetes Dorfgemeinschaftshaus in Absprache mit der Stadt Grünberg und mit der Beteiligung von Verantwortlichen der Stadtverwaltung besichtigt werden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde nochmals die Ablehnung des Antrages zur Aufstellung von Glasbehältern durch den Landkreis Gießen in beiden Stadtteilen bemängelt. Beide Stadtteilvertretungen lobten hierbei die Bemühungen der Stadt, die sich auch wie die Ortsbeiräte in Zukunft für die doch notwendige Aufstellung einsetzen werden.

Zahlreiche Beschwerden zum Linienfahrplan des Stadtverkehrs Grünberg durch die Fahrgäste seien bereits zu verzeichnen. Besonders das Problem mit den Anschlüssen an den weiteren öffentlichen Nahverkehr werde von Arbeitnehmern aufgrund enormer Zeitaufwände immer wieder als nachteilig angesehen. Besonders der Ortsbeirat von Lardenbach fordert hier eine umgehende Verbesserung im Sinne der Busbenutzer.

(Karl-Ernst Lind)

 
19. September 1989

FWG Ortsbegehung

Bei einer Ortsbegehung der FWG_Fraktion rückte dieser Tage (September 1989) Ortsvorsteher Manfred Daniel die Forderung nach einem öffentlichen Raum für Ortsbeiratssitzungen und andere Zusammenkünfte in den Vordergrund, da momentan derartige Versammlungen nur in der Gaststätte oder in Privaträumen stattfinden könnten.

Erstes Ziel des Rundganges war dann das Neubaugebiet "Am Kahlsberg", wo nur noch drei städtische Bauplätze zur Verfügung stehen. Für die Ausweitung des Neubaugebietes laut Flächennutzungsplan hat der Ortsbeirat Änderungsvorschläge eingebracht, die eine günstigere Bebauung gewährleisten sollen. Man erwarte nun eine entsprechende Berücksichtigung der Vorschläge.

Am Friedhof hofft der Ortsbeirat, dass im Rahmen des bevorstehenden Ausbaues eines Rundweges der bestehende Teil des Kiesweges miteinbezogen wird und nicht laut städtischer Planung ausgespart wird. Letzter Besuchspunkt war der nahe gelegene Steinbruch. Hier besteht der dringende Wunsch des Ortsbeirates, eine offene Schutzhütte oder einen Unterstellplatz zu errichten. Benutzern des Wanderweges oder auch den Teilnehmern von Veranstaltungen müsse hier eine Schutzmöglichkeit geboten werden. Leider sei das berechtigte Anliegen durch die Untere Naturschutzbehörde abgelehnt worden, die den Steinbruch als Pflanzenbiotop erhalten will und eine Beeintrechtigung der Nist- und Brutplätze der heimischen Vogelwelt befürchtet. Mit dieser "totalen Ablehnung" hätten die Teilnehmer der Runde nicht konform gehen können, denn "sollte sich der Mensch nicht auch an einer intakten Natur erfreuen dürfen?"

Abschließend dankte FWG-Vorsitzender Thomas Kreuder den Anwesenden für ihre Teilnahme und versicherte, dass die berechtigten Anliegen und Wünsche des Stadtteils Klein-Eichen die Unterstützung der FWG fänden.

(gaz)

 
16. September 1989

Anschaffung Zerkleinerungsmaschine

In Verbindung mit der Eröffnung der diesjährigen Kelterzeit beim Obstbau- und Kelterverein Lardenbach/Klein-Eichen nahm der jüngste Grünberger Stadtteilverein am vergangenen Samstag die neu angeschaffte Zerkleinerungsmaschine zur Vorbereitung der Kompostierung in Betrieb. Die Anschaffung dieser Einrichtung soll der nützlichen und natürlichen Verwendung des Abfalles, der beim Baum-, Hecken- und Grünschnitt anfällt, zur Kompostierung dienen.

Finanziert wurde der Zerkleinerer von dem Obstbau- und Kelterverein und von der Jagdgenossenschaft Lardenbach, die dem örtlichen Verein einen Zuschuss zur Anschaffung gewährte. Ausgeliehen werden kann das Gerät gegen eine geringe Gebühr von allen Ortsbürgern aus Lardenbach und Klein-Eichen. Einzelheiten sowie auch Auskunft über die Keltertermine erteilt der für diese Aufgabe zuständige Albert Roth.

(Karl-Ernst Lind)

 
16. September 1989

Aktion Saubere Landschaft

An der im Rahmen der 1. Grünberger Umwelttage am vergangenen Samstag (16. September 1989) durchgeführten Aktion "Saubere Umwelt" beteiligten sich neben den einzelnen Ortsbeiratsmitgliedern von Klein-Eichen und Lardenbach auch Mitglieder der örtlichen Vereine. So hatten es sich die Freiwilligen Feuerwehren Klein-Eichen und Lardenbach, der Obstbau- und Kelterverein und der Spiel- und Sportverein mit seiner Wanderabteilung zur Aufgabe gemacht, an diesem Tage die Gemarkung der beiden Stadtteile sowie den Lardenbacher Wald von Müll zu befreien.

Zur Abfuhr des aufkommenden Mülls hatte eine Grünberger Container-Firma kostenlos Behälter aufgestellt. Die "Saubermänner" äußerten den Wunsch, dass es in Zukunft von seiten der Bevölkerung mehr Beachtung für unsere Umwelt geben müsse und dass den Verursachern auch durch derartige Aktionen gezeigt werden müsse, welches unverantwortliche Handeln sie an den Tag legen.

(Karl-Ernst Lind)

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6. September 1989

Legenden des SSV

Alle Jahre wieder kommen Annelore Rühl und Brunhilde Schwanke aus Lardenbach in die Häuser der beiden Dörfer am Larbach um für den hiesigen Sportverein die Beiträge der Mitglieder zu kassieren. Eigentlich sind die beiden für diese ehrenvolle Aufgabe das ganze Jahr unterwegs. Wird doch in vielen Haushalten, der von den Zwei so sehr geschätzte Apfelkorn serviert. Oft schon wird der Besuch im Vorraus angekündigt, damit das Getränk gut gekühlt bereit steht. Und wenn der Vereinsbeitrag erhoben, die Buchführung abgehakt ist, verweilt man gerne noch etwas in geselliger Runde.

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3. September 1989

Grenzgrabenfest 1989

Das Grenzgrabenfest bei Loobs auf dem Hof fand am Samstag und Sonntag (2. und 3. September 1989) statt. Zum siebenten Male hatte der Stammtisch der Feuerwehr, die Grenzgrabenspritzer, zu ihrem Grenzgrabenfest eingeladen. Wieder ein stimmungsvolles Wochenende erlebten die Klein-Eichener. So gab es am Samstagabend Musik und Tanz. Der Sonntag begann mit dem Frühschoppen. Und am ganzen Tag spielten die "Amigos" ihre Schlagermusik zur Unterhaltung. Zu den zahlreichen Gästen aus Klein-Eichen und Lardenbach gesellten sich auch Besucher umliegender Orte.

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2. September 1989

Ehrung von Wanderer

Im Rahmen des regelmäßigen Wanderstammtisches und zugleich auch des Jahresabschlusses der Wanderabteilung des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen wurden am vergangenen Samstag vom Abteilungsleiter Klaus Weeke elf aktive Wanderfreunde für ihre im letzten Jahr regelmäßige Wandertätigkeit geehrt.

Der Abteilungsleiter übergab an Leo Müller, Christel Müller, Arno Böcher, Gerlinde Böcher, Manfred Lind, Bärbel Erdmann, Gerda Weeke, Karlheinz Erdmann, Klaus Weeke, Hartmut Erdmann und, als jüngsten Wanderer, an Thomas Erdmann für die mindestens 25malige Teilnahme an einer Europa-Volkswanderung jeweils einen Erinnerungsbecher aus Porzellan.

Gleichzeitig dankte Weeke allen Aktiven für deren Teilnahme, die somit neben der sportlichen und für den Körper nützlichen Betätigung auch den heimischen Sportverein bei den verschiedensten Wanderungen in ganz Hessen vertreten. Er äußerte zugleich die Hoffnung, dass die rege Teilnahme erhalten und zusätzlich neue aktive Wanderfreunde gefunden werden können.

(Karl-Ernst Lind)

 
25. August 1989

K.A.R.L.-Fest

Zum dritten Mal veranstalteten die Klein-Eichener ihr Sommerfest (25. Aug. 1989) im Lardenbacher Steinbruch. Diesmal hatte "K.A.R.L." eingeladen. Der "Klein-Eichener Arbeitskreis zur Rettung der Lebensfreude" formierte sich nach den zwei Veranstaltungen mit der Feuerwehrjugend und nutzte die gute Lage der Lardenbacher Grillhütte für sein Fest.

Zwar ohne Live Musik, aber mit der richtigen Stimmung gab es Musik mit zwei Schallplattenspieler! Als Discjockey legte Manfred Purr die richtigen Scheiben auf, um die Besucher zum schwofen zu bringen. Auf seinem E-Piano brachte Bernhard Köcke einige Musikstücke zu Gehör. Zwischendurch glaubte man das Publikum mit Super 8 Filmen unterhalten zu können. Auch hier kam mit dem Bauer Projektor schon etwas ältere Technik zum Einsatz.

Das "K.A.R.L."-Fest sollte wieder eine alternative Kultur bieten. Ausdruck dafür war natürlich die entsprechende Musik. Aber diese haben sich nicht nur jung, sondern auch ältere Gäste angehört.

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29. Juli 1989

Fußballmannschaft 1989/90

Die Fußball-Kreisliga B Gießen ist ab der Sasion 1989/90 nur noch in drei Gruppen unterteilt. Mit der Einführung der Kreisunterliga B 1 wird nicht nur eine Anhebung des Niveaus zwischen Kreisliga B und Kreisliga A erwartet. Auch von der untersten Spielklasse erhofft man sich für die Zukunft mehr Spannung, mehr Ausgeglichenheit. Dieser Wunsch ist verständlich und dürfte im ersten Spieljahr allein aufgrund der neuen Staffel-Zusammensetzung erfüllt werden.

Die Spreu hat sich etwas vom Weizen getrennt. Für die in der Kreisliga B verbliebenen Teams soll dies keineswegs eine Herabsetzung bedeuten. Aber für sie steht noch immer der Spaß an der Fußball-Sache im Vordergrund - und den förderten die zum Teil gar zweistellige Niederlagen der Vergangenheit nicht gerade. Natürlich wird es auch wieder stärkere und schwächere Mannschaften geben, die Leistungsunterschiede werden aber nicht mehr so groß sein.

In der Gruppe Nordost tritt die Spielgemeinschaft Lardenbach/Weickartshain an. In der letzten Sasion waren die 13. in der Gruppe Süd. Als Zugänge in der Mannschaft werden verzeichnet: Alexander Schätzle, Joachim Erdmann, Roman Schmidt (alle aus der eigenen Jugend). Abgänge zum JSV Lehnheim sind Günther Frank und Dieter Frank. Trainer im 1. Jahr ist Karl Schäfer. Im Tor stehen Bernd Irlmeier und Stefan Jäger. Die Abwehr besteht aus Joachim Erdmann, Marco Böcher, Hans-Dieter Dickel, Thorsten Herdejost, Frank Hollederer, Ralf Mölcher, Thomas Mölcher, Peer Theiß, Markus Weeke und Martin Zimmer. Im Mittekfeld und Angriff spielen Alexander Schätzle, Roman Schmidt, Ulrich Ebenhöh, Jürgen Gill, Gunter Hartmann, Dieter Kühn, Martin Oswald, Alexander Reitz und Dietmar Schuch.

(ra/gaz)

 
08. Juli 1989

"Internationale" Feuerwehrwettkämpfe

Lardenbach stand am Samstag (8. Juli 1989) ganz im Zeichen der Feuerwehren, denn die Lardenbacher Wehr war Ausrichter der Internationalen Feuerwehrwettkämpfe. Ehrenvorsitzender Helmut Felsing war ein wettkampferfahrener Leiter, der zusammen mit Karl-Ernst Lind auch eine erfahrene Gruppe aufweisen konnte. Seit Jahren nehmen die Lardenbacher an internationalen Wettkämpfen teil und konnten bei der letzten "Olympiade" eine Goldmedaille erringen. Am Wettkampf am Samstag nahmen 32 Mannschaften in der Klasse A, 13 in der Klasse B und drei Frauenmannschaften teil.

Außer zwei Mannschaften aus Niederösterreich kamen alle übrigen aus dem ganzen Bundesgebiet. Gewertet wurde in zwei Disziplinen, und zwar im Löschangriff und im Staffellauf nach den international geltenden Richtlinien für Feuerwehrwettkämpfe. Neben dem reinen Pokalwettbewerb konnten sich auch die Mannschaften, wenn sie dies wollten, für die Wettkämpfe anläßlich des Deutschen Feuerwehrtages in Friedrichshafen qualifizieren. Hiervon machten 18 Mannschaften in der A-Gruppe, sieben in der B- und drei Damenmannschaften Gebrauch.

Am Ende konnten sich in der A-Gruppe sieben Mannschaften qualifizieren. Dies waren Niddertal-Eichen II, Niddertal-Eichen I, Gondsroth I, Niddatal-Heldenbergen, Schöneck-Kilianstädten, Gondsroth II und Nieder-Issigheim. In der B-Gruppe konnten sich Grünberg-Lardenbach und Niddatal-Eichen qualifizieren.

Bei der Siegerehrung am Nachmittag dankte Karl-Ernst Lind den Schiedsrichtern und dessen Helfern für ihre objektiven Bewertungen. Dank sagte er auch dem Lardenbacher Ehrenvorsitzenden Felsing, der den Wettkampf geleitet hatte. Grüße und Glückwünsche des Hessischen Feuerwehrverbandes überbrachte dessen Präsident, Kreisbrandinspektor Otto Schaaf.

Nach den Grußworten von Grünbergs Bürgermeister Siegbert Damaschke nahm der Wettkampfleiter die Siegerehrung vor. Den ersten Platz in der A-Gruppe belegte die Mannschaft aus Bundenthal (Rheinland-Pfalz) vor Niddatal-Eichen I. In der Gruppe B siegte Olpe vor Lardenbach II. Bei den Frauen siegte die Mannschaft aus Bienenbüttel III.

Die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Eichen belegte in der Klasse A mit 377,1 Punkten den 28. Platz. Dabeisein ist alles - im Aufgebot standen: Andreas Biedenkopf, Jens Daniel, Thilo Daniel, Bernhard Köcke, Dieter Kühn, Herbert Kühn, Michael Roth, Martin Zimmer und Uwe Zimmer.

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06. Juli 1989

Radrundwanderwegeplan

In der Bürgerversammlung am Donnerstag wurde der Entwurf der Verwaltung für ein Radrundwanderwegenetz vorgestellt. Für das in den kommenden "drei bis vier Jahren zu verwirklichende Netz" (Bürgermeister Damaschke) sind die Bürger aufgerufen, Verbesserungsvorschläge zu machen. In den einzelnen Streckenvorschlägen ist auch ein Rundweg mit Start und Ziel am Gerätehaus in Lardenbach vorgesehen. Die Strecke soll dann über Klein- und Groß-Eichen, Ilsdorf, Flensungen und Stockhausen über eine Länge von 10 Kilometer führen.

(tb/gaz)

 
30. Juni 1989

Ortsbeirat

Der Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan ist beim Klein-Eichener Ortsbeirat auf einhellige Ablehnung gestoßen. Moniert wurde zunächst, dass keine Erläuterungen von Planer- oder städtischer Seite bei der Sitzung dieser Tage (30. Juni 1989) gegeben wurden. Zudem seien im Plan weder die Ortsgrenzen noch Feuerwehrgerätehaus, Gefrierhaus und weitere Flächen eingezeichnet worden. Nicht mal der Ortsnamen Klein-Eichen ist aufgeführt. Auf Mißbilligung stieß auch, dass keine weiteren Bauplätze vorhanden seien. Das Gremium schraffierte eine Fläche, die als Bauerwartungsland in Frage käme.

In Klein-Eichen, am Eingang des Hinterdorfes, sollten Altglascontainer aufgestellt werden, war eine weitere Forderung. Gerade Älteren sei es oft nicht möglich, den Container in Lardenbach aufzusuchen. Ortsvorsteher Daniel rief dazu auf, bei der Suche nach einer Person für Pflegearbeiten unter anderem für den Friedhof behilflich zu sein.

Weitere Themen der Sitzung waren der geplante Rundweg auf dem Friedhof und die baufällige Mauer an der Innenseite des Feuerlöschteiches. Dies sei durch den derzeit niedrigen Wasserstand gut sichtbar. Die Bauabteilung möge sich diese ansehen.

Den Bau einer Schutzhütte im ehemaligen Steinbruch hatte die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis (UNB) mit der Begründung des schutzwürdigen Geländes abgelehnt. Der Ortsbeirat hält aber an diesem Gelände fest, da die Ortsbesichtigung der UNB zu einem Termin erfolgte, der dem Beirat nicht mitgeteilt wurde und keine Begründung der Schutzwürdigkeit bisher erfolgte.

Bei der Sitzung in der Gaststätte Bingel waren die Ortsbeiratsmitglieder Manfred Daniel, Hermann Loob, Gerhard Schildwächter Stephan Volp und Thomas Zabel anwesend. Gefehlt hat Dieter Faust.

(Karl-Ernst Lind)

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25. Juni 1989

Feuerwehrfest in Ilsdorf

Anlässlich des Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Ilsdorf nahmen am Festumzug am Sonntag (25. Juni 1989) auch die umliegenden Nachbardörfer teil. So marschierte die Klein-Eichener Feuerwehr mit zwei Zugnummern durch Ilsdorf. Das waren zum einen die Einsatzgruppe mit neun Mann und der Feuerwehrstammtisch mit acht Mann.

Die Teilnehmer: Herbert Kühn, Jürgen Müller, Dieter Kühn, Andreas Biedenkopf, Thilo Daniel, Jens Daniel, Gerhard Schildwächter, Erwin Kühn und Bernhard Köcke. Mit dem alten Schlauchwagen waren unterwegs: Manfred Daniel, Hermann Loob, Walter Müller, Erwin Roth, Bernhard Bunke, Dieter Bienek, Eduard Schmidt und Klaus Hansel.

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18. Juni 1989

Europawahl

Trotz neuerlicher schwerer Verluste sind CDU und CSU bei der Europawahl (18. Juni 1989) vor der SPD stärkste Partei geblieben. Nutznießer der Unionseinbußen waren vor allem die ultrarechten Republikaner, die mit mehr als sieben Prozent auf Anhieb ins Europaparlament einzogen. Sie überrundeten die FDP, die aber mit rund 5,5 Prozent nach fünfjähriger Abwesenheit ins Straßburger Parlament zurückkehrte. Während die Grünen geringfügig zulegen konnten, erlitt die SPD wider Erwarten leichte Einbußen.

In Klein-Eichen waren 175 Einwohner zur Wahl des Europäischen Parlaments am 18. Juni aufgerufen. Im Vorfeld hatten davon vier Wahlberechtigte von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht. Auf den Weg zum Wahlraum im Wahllokal der Gastwirtschaft Bingel machten sich 111 Wahlberechtigte. Das war eine Wahlbeteiligung von über 63 Prozent. In der Großgemeinde Grünberg gingen 60 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen.

Das Ergebnis:

Wahlberechtigt: 175  
Wähler: 111 63,4 %
Wähler (mit Briefwahl): 4 2,3 %
Ungültige Stimmen: 1  
Gültige Stimmen: 110 62,8 %
     
Davon entfielen auf (ohne Briefwahl):    
SPD
39 35,1 %
CDU
45 40,5 %
GRÜNE
12 10,8 %
FDP
2 1,8 %
ZENTRUM
- -
ÖDP
- -
Mündige Bürger
- -
BP
- -
BSA
- -
LIGA
- -
CM
- -
DKP
- -
ÖKO-Union
- -
DVU
- -
REP
12 10,8 %
FAP
- -
Für das Europa der ... Demokratie
- -
HP
- -
MLPD
- -
Bewußtsein
- -
Patrioten
- -
     

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13. Juni 1989

Stadtbuslinie zum 1. August 1989

Die Zeiten, da nicht für jeden Stadtteilbürger ein öffentliches Transportmittel ins Einkaufs- und Behördenzentrum Grünberg führte, sind aller Voraussicht nach dem 1. August vorbei. Der Regierungspräsident Gießen hat einem örtlichen Privatunternehmer die auf acht Jahre begrenzte Konzession für eine Stadtbuslinie erteilt, lediglich Fahrplandetails und Tarifkoordinierungen mit den anderen beiden Busunternehmen Regionalverkehrsverband Kurhessen (RKV) und Hessische Landesbahn (Butzbach-Licher) sind noch zu klären. Diese Mitteilung machte gestern (13. Juni 1989) die Behörde des RP bei einer Pressekonferenz, zu der Bürgermeister Siegbert Damaschke eingeladen hatte.

Das Stadtoberhaupt begrüßte das Ergebnis siebenmonatiger Planungen, die Schaffung eines "Bürgerservices", der eine attraktive Anbindung der Stadtteile durch öffentlichen Personennahverkehr gewährleiste. Die Attraktivität der Stadtbuslinie resultiere nicht allein aus der Möglichkeit, von Montag bis Freitag morgens die Schulbusse mitbenutzen zu können, sondern vielmehr aus dem ebenso ganzjährigen Angebot von zwei Anfahrten am Nachmittag. Je nach Resonanz stehe der ÖPNV-Versuch für Erweiterungen offen.

Für nächsten Monat wurde die Vorlage eines endgültigen Fahrplans wie auch der Tarife avisiert. Voraussichtlich werden auf drei Routen morgens drei und nachmittags zwei Anfahrten erfolgen, wird der Fahrpreis vermutlich je nach Entfernung zwischen 1,50 DM und 2,80 DM liegen.

Künftig das ganze Jahr über - mit Reduzierungen in den Ferien und nicht an schulfreien Samstagen - wird fünf- bis sechsmal am Tag, zwischen 7.30 Uhr und 18.30 Uhr, unter anderem der Stadtbus auch auf der Route Grünberg - Stangenrod - Lehnheim - Stockhausen - Lardenbach - Seenbrücke - Weickartshain - TKS - AW-Siedlung fahren. Allen Benutzern wird Gelegenheit gegeben, an der Höfetränke und am Bahnhof ein- und auszusteigen.

(tb/gaz)

 
02. Juni 1989

Landesehrenbrief an 16 Bürger

Volker .Bouffier, Staatssekretär im hessischen Justitzministerium, überreichte gestern abend (2. Juni 1989) im Barfüßer-Kloster 15 Bürgern der Stadt als Anerkennung ihrer Verdienste um das Gemeinwohl den Ehrenbrief des Landes Hessen. In seiner Lobrede mochte er hie und da geäußerte Kritik an der Vergabepraxis dieser Auszeichnung nicht gelten lassen. Bouffier verwies denn auch auf das gewaltige Maß an persönlichem Verzicht, das mit Ehrenämtern verbunden sei. Man könne stolz sein auf solche Bürger, die sich zum Teil über 30 Jahre lang den Anliegen des Allgemeinwohls gewidmet haben. Der Staatssekretär abschließend: "Die Stadt braucht dieses Engagement, sowohl in der Kommunalpolitik als auch im Vereinsleben".

Neben den 15 gestern mit dem Landesehrenbrief bedachten Bürgern - der 16. war wegen Krankheit verhindert - dankte die Stadt erstmals in einer Feier im Kloster den nach der Kommunalwahl ausgeschiedenen Mandatsträgern; nicht nur mit Lobesworten des Bürgermeisters, sondern auch mit einem Geschenk: Für die Herren gab es den "Grünberger-Schlips", für die Damen eine Blumenvase.

Die Begrüßung der zahlreichen Gäste hatte Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Schmidt übernommen. Eine gute Idee sei gewesen, zur Feierstunde ins Barfüßer-Kloster einzuladen, hätten doch einige ihm gegenüber eingestanden, erstmals den Veranstaltungsort für Grünbergs Kleinkultur betreten zu haben. Sein besonderer Dank gehe freilich an die zu Ehrenden, womit er das Wort an den Bürgermeister übergab.

Seine Laudatio eröffnete Damaschke mit der Feststellung, dass alle - sowohl die ausgeschiedenen Stadtverordneten, Ortsbeiratsmitglieder als auch die Empfänger der Ehrenbriefe - eines verbinde, nämlich der Einsatz für das Allgemeinwohl. Deren Bereitschaft, Verantwortung und damit zuweilen auch unangenehme Pflichten zu übernehmen, sei Voraussetzung für ein funktionierendes Gemeinschaftsleben. Damaschke appelierte dazu, selbst die Initiative zu ergreifen, gerade der Kulturförderkreis "Barfüßer" sei da ein gutes Beispiel.

Mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet wurde unter anderen auch Ottmar Behrendt. Er war 1977 bis 1989 Mitglied und gleichzeitig Schriftführer im Ortsbeirat Klein-Eichen. Nach der Kommunalwahl aus ihren Ämtern ausgeschieden sind u. a. Ottmar Behrendt, Herbert Kühn und Walter Müller aus Klein-Eichen, Aus Lardenbach waren dies: Heinz Schwanke, Günter Felsing und Heinrich Frank.

(tb/gaz)

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29. Mai 1989

Bauleitplanungen 1989

Erstmals unter Leitung der neuen rot/grünen Mehrheit trat am Mittwoch (17. Mai 1989) der Haupt- und Finanzausschuß zusammen. Neben der Annahme des Waldwirtschaftsplanes wurde u. a. die Bebauungsplanung für das Areal des Neubaues Bürgerhaus Lardenbach/Klein-Eichen durch Änderungsempfehlungen vorangebracht. Zustimmung gab es auch für die Erweiterung der Erddeponiefläche in Lardenbach.

Machtwechsel auch in der Exekutive: Die neue rot-grüne Mehrheit in Grünbergs Stadtverordneten-Versammlung hat sich nun auch im Magistrat das Sagen gesichert. SPD und Grüne setzten bei der Montagssitzung (29. Mai 1989) des Stadtparlaments in der Gallushalle eine Änderung der Hauptsatzung durch, wonach sich künftig der Magistrat aus zehn statt bisher neun ehrenamtlichen Stadträten zusammensetzt. Der zehnte Stadtrat wird dann Hans Pigors, SPD sein - er wurde dann auch der beratende Vertreter des Magistrates beim Ortsbeirat Klein-Eichen.

Nach weiteren Wahlen von Vertretern der Stadt für verschiedene Verbandsversammlungen, wurden in dieser zweiten Stadtverordnetensitzung nach der Kommunalwahl, einige von den Ausschüssen vorbereitete Vorlagen zu Bauleitplanungen ohne Gegenstimmen beschlossen. Darunter war auch der Änderungsbeschluß für den Bebauungs- und Flächennutzungsplan "Am Triesch" in Lardenbach für das neue Bürgerhaus. Und zur Erweiterung der Bauschuttdeponie in Lardenbach wurde beschlossen, ein weiteres Grundstück von 8900 qm anzukaufen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Gebührenordnung zu überarbeiten. Von Seiten der Grünen wurde eine Überwachung gefordert, da hier eine Ablagerung von Haus- und Sondermüll festgestellt worden sei.

(tb/gaz)

 
21. Mai 1989

Diamantene und Goldene Konfirmation 1989

Mit einem Gottedienst und einer gemeinsamen Feier begingen am vergangenen Sonntag (21. Mai 1989) zwölf der insgesamt vierzehn Konfirmandinnen und Konfirmanden der Jahrgänge 1939 und 1929 ihre Goldene und Diamantene Konfirmation. Der Gottesdienst wurde von dem Pfarrer der Kirchengemeinde Lardenbach/Klein-Eichen, Tilman Schmidt, gehalten. Hierbei nahmen die Jubilare auch am heiligen Abendmahl teil.

Im Anschluß gedachten die Konfirmanden mit ihren Angehörigen auf den Friedhöfen von Klein-Eichen und Lardenbach der verstorbenen Alterskameraden und -kameradinnen. Einem gemeinsamen Mittagessen folgte am Nachmittag eine Kaffeetafel, bei der zahlreiche Erinnerungen der Jugendzeit ausgetauscht wurden.

Das Foto zeigt die Jubilare Erna Gabriel (geb. Becker), Ernst Böcher, Otto Keller, Karl Ruppel, Frieda Koch (geb. Ruppel), Marie Kauß (geb. Schwanke), Harmina Braam (geb. Dröst) und Ilse Darga (geb. Opper), die alle vor fünfzig Jahren konfirmiert wurden.

In der ersten Reihe sitzen Reinhard Mölcher, Emma Jahnke (geb. Rühl), Anna Kratz (geb. Groß) und Martha Hamel (geb. Zeiler), die 1929 konfirmiert wurden. Im Hintergrund Pfarrer Tilman Schmidt. An dem Jubiläum nicht teilnehmen konnten Anna Stein (geb. Rinow) und Johanna Leßmann (geb. Rahn).

(Karl-Ernst Lind)

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04. Mai 1989

"Vatertag" im Steinbruch

Zum "Vatertag" am 4. Mai hatten die "Grenzgrabenspritzer" wieder in den Steinbruch eingeladen. Bei passendem Wetter spazierten nicht nur Klein-Eichener auf den Galgenberg. In geselliger Runde verbrachte man einige Zeit mit dem Austausch von Neuigkeiten und sonstiger Unterhaltung. Für Getränke und Speisen war gesorgt. Im Steinbruch war der "Vatertag" eher ein Familientag.

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30. April 1989

Vereinsabend und Ortssporttag

In Verbindung mit dem traditionellen Ortssporttag führte der Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen am vergangenen Wochenende (29. April 1989) zum ersten Mal einen Vereinsabend sowie eine Zelt-Disco aus. Zum Vereinsabend am Samstag konnte der 1. Vorsitzende des gastgebenden Vereins Arno Böcher neben dem Lardenbacher Ortsvorsteher Karlheinz Erdmann auch die Vereinsvorsitzenden der örtlichen Vereine sowie deren Mitglieder empfangen. Sein Willkommensgruß galt auch der Bevölkerung der beiden Grünberger Stadtteile Klein-Eichen und Lardenbach.

In einem von Reiner Roth geführten abwechslungsreichen Programm beteiligten sich fast alle örtlichen Vereine an der Gestaltung des Abends. Zu Beginn trat die Freiwillige Feuerwehr Klein-Eichen mit einer Jagdhorn-Bläsergruppe und Michael Roth, Herbert Kühn und Timo Faust als "Holzhacker-Buam" auf. Mit seinen gekonnt vorgetragenen Liedern folgte im Anschluß der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen. Mit einem "Zigeunertanz" zeigten die Damen der Gymnastikgruppe des Spiel- und Sportvereins ihr Können und ernteten ebenso viel Beifall wie die Tischtennis-Jugendspieler Stefan Weeke, Markus Kratz, Jochen Hansel und Jens Pernak die anschließend die Gäste im beheizten Zelt mit einigen Tischtennis-Kabinett-Stückchen überraschten.

Als Vertreterinnen der "Klein-Eichener Grenzgrabenspritzer" führten Annita Schmidt und Margit Müller in einem Sketch ein Gespräch, das die Lachmuskeln der Besucher in Bewegung brachte. Für ihren Gesangsbeitrag "Babylon" heimsten sich Sandra Schwanke und Kerstin Müller eine wahre Beifallsovation ein und kamen zugleich auch nicht um eine Zugabe herum.

Begeistert wurde von den Anesenden der zweite Auftritt des Männerchores, der unter der Leitung von Ottmar Hasenpflug stand, mit zwei weiteren Liedern aufgenommen. Eine weitere Tanzeinlage boten dann nochmals die unter der Leitung von Bärbel Erdmann stehenden Damen der Gymnastikgruppe "Senioritas". Einen Höhepunkt durfte dann das vollbesetzte Zelt erleben, als Arno Böcher und Ernst Zimmer vom Feuerwehr-Stammtisch in einem Verkaufsgespräch den Erwerb einer Flasche Pommes vorspielten.

Zum Abschluß des abwechslungsreichen Programmes präsentierte die Freiwillige Feuerwehr Lardenbach mit ihrem Saufbrett ein neues Löschgerät, bei dem jedoch neben den Mitgliedern des Feuerwehrstammtisches noch Ortsvorsteher Erdmann und weitere Gäste zum Vergnügen des Publikums kein Löschmittel Bier, sondern Milch schlucken mußten.

Am zweiten Tag dieser Veranstaltung, am Sonntag (30. April 1989), standen zunächst sportliche Aspekte im Vordergrund. So spielten sechs Mannschaften, die aus den verschiedenen Straßen der beiden Orte zusammengestellt waren, um die Straßenmeister im Fußball. Bei den spannenden und fairen Spielen setzte sich am Ende doch der Favorit "Am Larbach" vor dem Team "Hölzchesweg/Bodenweg" mit knappem Ergebnis durch. Auf den weiteren Plätzen folgten der Pappelweg und die Seentalstraße sowie die beiden punktgleichen Mannschaften aus Klein-Eichen.

Im Rahmen dieses sportlichen Tages wurde von den Damen der Gymnastikgruppe auch wieder ein Kinderfest ausgeführt. Hierbei konnten die Kleinen bei zahlreichen Spielen wie Stelzenlaufen, Pfeilewerfen, Eierlaufen, Büchsenwerfen und Ringewerfen wieder zahlreiche Preise gewinnen.

Den Abschluß dieser bei der jungen und älteren Generation gut angekommenen Veranstaltung auf dem Sportgelände machte dann auch der am Sonntagabend stattfindende Disco-Abend in den Mai mit der im heimischen Raum bekannten Star-Disco. Auch hierbei war das Interesse von seiten der Besucher sehr groß.

(Karl-Ernst Lind)

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27. April 1989

Neuer Ortsbeirat

Zu seiner konstituierenden Sitzung hat sich am Donnerstag (27. April 1989) der Klein-Eichener Ortsbeirat in der Gaststätte Bingel versammelt. Dem neuen Ortsbeirat gehören an: Manfred Daniel, Dieter Faust, Hermann Loob, Gerhard Schildwächter und Stephan Volp. Mit dabei ist Stadtrat Gerhold Knöß. Gleich zu Beginn der Sitzung werden die bisherigen Ortsbeiratsmitglieder Herbert Kühn und Walter Müller durch den bisherigen Ortsvorsteher Manfred Daniel verabschiedet. Daniel würdigt die kommunalpolitische Tätigkeit der beiden mit einem Präsent.

Zur Wahl des neuen Ortsvorstehers wird Manfred Daniel vorgeschlagen und in geheimer Abstimmung wieder gewählt. Zum Stellvertreter des Ortsvorstehers wird ebenfalls in geheimer Wahl Hermann Loob gewählt. In einer weiteren geheimen Abstimmung wird Gerhard Schildwächter Schriftführer des Gremiums.

Im Anschluß geht der Ortsbeirat gleich zur weiteren Tagesordnung über und stimmt den Anpflanzungen von Obstbäumen durch den Obst- und Kelterverein zu, sofern dieser das in Frage kommende Grundstück auch sauber hält. Weiterhin wird die Liste des Wahlvorstandes für die Europawahl aufgestellt. Einem Wunsch nach Nutzung der Wiese oberhalb des Feuerlöschteiches für den Auslauf von Geflügel stimmt der Ortsbeirat ebenfalls zu.

Ortsvorsteher Daniel bittet die OB-Mitglieder sich an der Vorstellung und Diskussion des überarbeiteten Landschaftsplanes in der Gallushalle zu beteiligen. Wie Manfred Daniel mitteilt ist von der Unteren Naturschutzbehörde die Errichtung einer Schutzhütte im Steinbruch abgelehnt worden. Und bei einer Begehung des Kinderspielplatzes wurde festgestellt, dass die Geräteausstattung nicht mehr den heutigen Standards entspricht. Daher werden Maßnahmen gefordert diesen Zustand zu beheben.

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23. April 1989

Ausstellung im Gemeindehaus

Am vergangenen Sonntagnachmittag (23. April 1989) präsentierte der Bastelkreis der evangelischen Kirchengemeinde Lardenbach/Klein-Eichen innerhalb einer Ausstellung im Gemeindehaus mit zahlreichen Schmuckstücken auf. Es wurden Arbeiten gezeigt, die von den Frauen bei den wöchentlichen Treffs gefertigt wurden. Dabei waren auch Stücke die nach Anleitung in Bastelstunden zu Hause entstanden. Beachtung fanden bei den zahlreichen Besuchern die gefertigten Teile der Hessenstickerei, der Hardangerstickerei, die vielen Stricksachen, die Rupfenpuppen, die Stickerei- und Häkelarbeiten, die Glasritz- und Seidenmalereien, die Bauernmalerei sowie die Blumengestecke.

Mit dieser Ausstellung erhoffen sich die Frauen des Bastelkreises für die Zukunft eine regere Beteiligung. Vor der Ausstellungseröffnung hatte Pfarrer Tilman Schmidt einen Familiengottesdient gehalten, zu dessen Gestaltung auch der Frauenchor und Kinder des Kindergottesdienstes beitrugen. Schließlich gab es auch eine mit zahlreichen Preisen ausgestattete Tombola, deren Erlös der Renovierung des Gemeindehauses zugute kommen soll.

(Karl-Ernst Lind)

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16. April 1989

Nachwuchssportler auf großer Fahrt

Zu einem Erlebnis wurde am vergangenen Wochenende (16. April 1989) für die 24 Nachwuchssportler des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen die von dem Verein organisierte Dreitagesfahrt in die Jugenherberge Waldeck. Die Jungen, die zumeist bei dem Sportverein Fußballer und Tischtennisspieler sind und mit drei Ausnahmen alle aus Lardenbach und Klein-Eichen stammen, begannen ihre Fahrt am Freitagnachmittag. Reiseziel war die direkt am Edersee gelegene Jugendherberge Waldeck.

Bei dem dreitägigen Aufenthalt in Nordhessen wurden neben der sportlichen Betätigung auch eine Wanderung rund um den Edersee unternommen. Hierbei wurde die Staumauer sowie auch der in unmittelbarer Nähe liegende Tierpark mit seinen zahlreichen Tierarten besichtigt. Viel Spaß bereitete den Teilnehmern zwischen neun und achtzehn Jjahren eine gemeinsame Schiffsfahrt auf dem Stausee sowie das Tret- und Motorbootfahren in kleineren Gruppen. Interessiert zeigten sich die Jungen, die von den Jugendleitern, Betreuern und Vorstandsmitgliedern begleitet wurden, auch bei der Besichtigung des Schlosses Waldeck.

(Karl-Ernst Lind)

 
25. März 1989

Osterei

30 Jahre altes Osterei - Zu Ostern 1989 wurde auf das Ei die Klein-Eichener Kirche gemalt. Die Dekoeier sind frisch.

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24. März 1989

MGV singt im Stift

So wie in den vergangenen Jahren trat auch in diesem Jahr wiederum am Karfreitag (24. März 1989) der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen mit einigen Kostproben seines Könnens im Altersheim des Laubacher Stiftes auf. Die Sänger, die unter der Leitung von Ottmar Hasenpflug (Saasen) stehen, wollten mit diesem Auftritt auch diesmal die Bewohner erfreuen. Daneben sollte den älteren und zumeist pflegebedürftigen Heimbewohnern gezeigt werden, dass sie entgegen vieler Vorurteile von der jungen Generation doch nicht ganz vergessen sind. So fanden dann auch die vorgetragenen Chöre "Stern auf den ich schaue", "Abendfrieden", "Der Schäfer", "Hymne", "s'Herz", "Leuchtet der Morgen" und "La Pastorella" bei den mit Begeisterung lauschenden Bewohnern und Bediensteten viel Anerkennung.

(Karl-Ernst Lind)

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22. März 1989

Die neuen Mandatsträger nach der Wahl

Nach den Kommunalwahlen stellt die CDU künftig in der Stadtverordnetenversammlung 12 (seither 14) Mandatsträger. Die SPD wird 15 (seither 14), die FDP keinen (seither 2), die Grünen 4 (seither 3) und die FWG 6 (seither 4) Vertreter in das Parlament entsenden.

Folgende Bewerber sind in den Ortsbeirat Klein-Eichen gewählt worden: Grüne: Stephan Volp; Bürgerblock: Manfred Daniel, Hermann Loob, Dieter Faust, Thomas Zabel; Freie Bürgergemeinschaft: Gerhard Schildwächter.

In Lardenbach wurde gewählt nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl: Karl-Ernst Lind, Edwin Scharmann, Lothar Pleik, Reinhard Mölcher, Karlheinz Erdmann, Klaus Weeke und Ernst Zimmer.

In ihrer ersten Sitzung werden doe Ortsbeiräte die Ortsvorsteher, Schriftführer und deren Stellvertreter wählen.

(gaz)

 
18. März 1989

Treffen der Hasenpflug-Chöre

Beim Treffen der Hasenpflugschen Chöre aus Lindenstruth, Hattenrod, Rüddingshausen und Lardenbach/Klein-Eichen in der Gaststätte Dietz am Samstag (18. März 1989) wurde erneut der hohe Leistungsstand der von Ottmar Hasenpflug (Saasen) geleiteten Vereine unter Beweis gestellt. Durch sein Können und seinen Ansporn motiviert, präsentierten die Chöre zahlreiche musikalische Glanzpunkte.

Dankesworte für sein Wirken wurden Hasenpflug durch den 1. Vorsitzenden des gastgebenden Gesangvereins "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen, Heinz Schwanke, zuteil. Dieser hatte eingangs der Veranstaltung und nach dem Liedvortrag der "Eintracht" die Gäste begrüßt. Anerkennende Worte sprach auch der 1. Vorsitzende des Ohm-Lumdatal-Säbgerbundes Siegfried Wegener (Ruppertenrod), der im Anschluß an einen weiteren Vortrag des gastgebenden Männerchores einige Ehrungen verdienter Sänger vornahm.

Wegener stellte das Engagement des Chorleiters in den Vordergrund, der allen vier Vereinen zu einem höheren Leistungstand verholfen habe. Dank sprach er auch Karl Krämer, Karl Ruppel, Albert Hofmann für 40 Jahre sowie Werner Siedler für 25 Jahre Sängertätigkeit bei dem Männerchor der "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen aus. Im Auftrag des Hessischen Sängerbundes überreichte er den Jubilaren die silberne beziehungsweise die Ehrennadel des hessischen Sängerbundes. Eine Urkunde verlieh den Sängern auch der Vorsitzende Heinz Schwanke.

Im weiteren Verlauf des Abends, durch den in gekonnter Weise Reiner Roth als Ansager führte, bot der Männerchor mit dem Lied "Dunkle Augen, roter Mund" noch eine Premiere. Ebenfalls zum ersten Mal öffentlich vorgetragen - am Klavier von Bettina Wießner begleitet - wurde von dem gemischten Chor "Germania" Lindenstruth das Lied "An der schönen blauen Donau". Diesem Beitrag war zuvor noch der Chor von Mendelssohn-Bartholdy "Hebe deine Augenauf" vorausgegangen.

Ihr Können dokumentierten hiernach die Männer der "Concordia" Rüddingshausen mit drei Beiträgen. Ein Höhepunkt war der Soloauftritt des Hattenröder Sängers Harald Stark, der in Klavierbegleitung mit dem "Wolgalied" die Zuhörer begeisterte. Diesem Auftritt folgte der gemischte Chor der "Eintracht" Hattenrod mit drei Liedern. Den gesanglichen Abschluß dieser für die Freunde des Chorgesanges ansprechenden Veranstaltung machten die Männerchöre aus Rüddingshausen und Lardenbach/Klein-Eichen mit dem gemeinsamen Auftritt mit den Liedern "Gürtel und Tüchlein" und "La Pastorella".

Unter der Leitung von Bärbel Erdmann traten gleich zweimal die Damen der Gymnastikgruppe des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen auf, die mit ihrer tänzerischen Einlage ebenfalls zu dem Programmablauf beitrugen.

(Karl-Ernst Lind)

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12. März 1989

Kommunalwahl 1989

Die CDU ist klarer Verlierer der hessischen Kommunalwahl: Sie wurde nur noch von rund einem Drittel der Wahlberechtigten gewählt. Der Wahlgang am Sonntag (12. März 1989) zeigte ein Ausweichen vieler Wähler auf Parteien am linken und rechten Rand des politischen Spektrums. Weder SPD noch FDP konnten von den Verlusten der Union profitieren, während die Grünen ebenso Stimmengewinne verbuchten wie rechtsextreme Parteien dort, wo sie antraten.

Die Kreistagswahl (Gießen) brachte erwartungsgemäß eine Zunahme der Stimmen für SPD und Grüne. Die meisten Gewinne hatte jedoch die FWG zu verzeichnen. Die CDU und FDP hatten abermals schmerzliche Verluste hinzunehmen. Bei frühlingshaftem Wetter war die Wahlbeteiligung mit rund 79 Prozent besser als 1985.

Sehr viel schwieriger wird künftig die Arbeit für den Grünberger Bürgermeister, denn er hat es nunmehr mit einer rot-grünen Mehrheit zu tun, die ihm die Arbeit kaum erleichtern dürfte.

Der Ortsbeirat in Klein-Eichen wurde erstmals nicht durch eine Gemeinschaftsliste gewählt. Nachdem die Grünen eine Liste aufgestellt hatten, bildeten sich zwei weitere Listen. Von den 138 Wählerinnen und Wähler haben ganze 15 ungültige Stimmen abgegeben.

Die Abstimmung der Klein-Eichener zum Kreistag:

Klein-Eichen
1989
1985
 
Wahlberechtigte
179
187
 
Wähler
138
140
 
 
 
CDU
63
73
 
SPD
45
32
 
Grüne
16
16
 
FDP
3
8
 
FWG
9
9
 
Friedensliste
-
1
 

 

Die Abstimmung der Klein-Eichener und Lardenbacher zur Grünberger Stadtverordnetenversammlung:

Klein-Eichen
1989
1985
 
Lardenbach
1989
1985
Wahlberechtigte
179
187
 
Wähler
138
140
 
265
 
 
CDU
62
70
 
CDU
103
124
SPD
39
32
 
SPD
93
87
Grüne
20
18
 
Grüne
21
14
FDP
4
10
 
FDP
13
12
FWG
11
8
 
FWG
25
9

 

Ortsbeiratswahl in Klein-Eichen:

Klein-Eichen
1989
 
Wahlberechtigte
179
 
Wähler
138
 
 
Stimmen
 
Grüne

 

Stephan Volp

 

30
 
Bürgerblock

 

Manfred Daniel

Hermann Loob

Dieter Faust

Thomas Zabel

Walter Müller

 

66
 
Freie Bürgergemeinschaft

 

Gerhard Schildwächter

Herbert Kühn

Werner Zimmer

Wolfgang Wollmann

 

27
 
 
 

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11. März 1989

JHV des SSV

In der Mitgliederversammlung des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen berichtete der 1. Vorsitzende Arno Böcher dieser Tage im Gasthaus Bingel von einem ereignisreichen Jahr mit zahlreichen sportlichen Veranstaltungen der einzelnen Abteilungen. In diesem Jahr werde der Ortssporttag am 30. April in Verbindung mit einem örtlichen Vereinsabend und einem Tanzabend in den Mai stattfinden. Veranstaltet wurde auch wieder der Kinderfasching.

Einen positiven Kassenbericht erstattete Gerda Weeke. Zu neuen Kassenprüfern bestimmten die Mitglieder Artur Kratz und Frank Hollederer. Reinhard Mölcher von der Fußballabteilung berichtete, dass die 1. Mannschaft, die in Spielgemeinschaft mit dem FC Weickartshain steht, in der Sasion 87/88 den 10. Platz belegte. Die 2. Mannschaft habe zum Abschluß auf Rang 8 gelegen. Beim Landratspokal sei man in der 2. Runde ausgeschieden. Erfolgreich seien die Fußballer dagegen beim Stadtpokal, wo dieser sogar gewonnen werden konnte.

Nachwuchssorgen führten auch bei den Jugendmannschaften zu einer Spielgemeinschaft. So stehen heute, nach Aussage des Jugendleiters Joachim Rühl, neben Jugendlichen aus Lardenbach/Klein-Eichen und Weickartshain auch noch Spieler aus Lehnheim und Stangenrod in den einzelnen Mannschaften, die auch erfolgreich sind. Es gab zusammen mit dem JSV Lehnheim eine Ausflugsfahrt nach Ungarn, ferner die obligatorische Weihnachtsfeier. Nach Aussage des Jugendleiters ist für Mitte April eine Fahrt in die Jugendherberge nach Waldeck vorgesehen. An dieser Fahrt werden auch die Nachwuchssportler der anderen Abteilungen des Vereins teilnehmen.

Von der Tischtennisabteilung berichtete Spartenleiter Gerhard Ruppel. Er führte aus, dass die letzte Runde von der 1. Mannschaft in der Bezirksklasse Fulda-West mit dem 9. Platz beendet wurde. Erfolgreich sei jedoch eine Mannschaft bei den Spielen um den Stadtpokal gewesen, wo zum zweitenmal Platz eins und somit der Wanderpokal gewonnen werden konnte.

Von einer erfolgreichen Jugenarbeit berichtet der Tischtennis-Jugendwart Klaus Kratz. Die Jugendmannschaft stehe nach dem Erreichen des 10. Platzes in der letzten Runde in diesem Jahr nun auf Platz 6. Nach einer ungeschlagenen Rückrunde wurde in der Schülerklasse der Sasion 87/88 der 2. Platz erreicht, wobei Jens Pernak als bester Einzelspieler hervorstach. In diesem Jahr wurde dieses Team gar Gruppensieger und spielt nun um die Kreismeisterschaft.

Über einen guten Besuch in der Damengymnastik informierte Spartenleiterin Bärbel Erdmann. Sie ging auf zahlreiche Auftritte wie beim 75jährigen Jubiläum des TSV Groß-Eichen oder beim Fasching der Freiwilligen Feuerwehr ein. Dank sprach der Wanderwart des Vereins Klaus Weeke allen Wanderfreunden und den Helfern bei der letztjährigen EVG-Wanderung, die über achthundert Teilnehmer zu verzeichnen hatte, aus. Er hoffe auch für die am 21. und 22. Oktober anstehende Wanderveranstaltung wieder mit der Unterstützung der Mitglieder.

Im Anschluß ehrte Vereinsvorsitzender Arno Böcher die seit 15 Jahren im Verein aktiven Mitglieder Annelore Roth, Karin Kratz, Ernst Zimmer, Gerhard Pernak und Bernd Irlmeier mit der silbernen Vereinsnadel und einer Urkunde. Geehrt wurden auch die drei Ersten der Vereinsjugendmeisterschaft im Tischtennis. Hierbei erhielten Jochen Hansel, Stefan Weeke und der nicht anwesende Jens Pernak jeweils eine Urkunde vom Vorsitzenden Böcher und Jugendleiter Kratz überreicht.

Ein wichtiger Punkt war die Gründung eines Festausschusses für das anstehende 25jährige Vereinsjubiläum. Neben den Vorstandsmitgliedern wurden noch Jürgen Maus, Ulrich Rabenau, Artur Kratz, Bernd Kratz, Leo Müller, Heinz Schwanke, Herbert Rühl und Karlheinz Hollederer in das Gremium berufen.

(Karl-Ernst Lind)

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11. März 1989

Kinder bedanken sich für Spende

Mit einer selbstgemalten und von allen Kindern unterzeichneten Karte dankten die etwa 40 Kinder eines Kinderheimes in Danzig den Sternsingern der Katholischen Kirche "St. Anna" Seenbrücke für Geschenke, die in Haushalten der Seenbachtalgemeinden Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain gesammelt worden waren. Die Spende bestand zum größten Teil aus Lebens- und Genußmitteln.

Das von den zwölf Sternsigern beim Dreikönigssingen ebenfalls gesammelte Geld wurde inzwischen durch das Bistum an notleidende Kinder der Dritten Welt weitergeleitet.

Besonders gefreut haben sich über die Karte die Sternsinger und deren Betreuerin Christel Schultheiß, zumal die Kinder aus Polen, die fast alle behindert sind, die Karte selbst malten und zudem noch persönlich unterzeichneten. Die Grünberger Kinder hoffen, dass sie, unterstützt von der Bevölkerung, weitere Hilfe leisten können.

(Karl-Ernst Lind)

 
10. März 1989

Jahreshauptversammlung des Obstbau- und Keltervereins

Der Obstbau- und Kelterverein Lardenbach/Klein-Eichen traf sich dieser Tage (10. März 1989) zur Jahreshauptversammlung im Gasthaus Dietz. Der Bericht des Kassenwartes Hans Mölcher und der Kassenprüfer Bernd Kratz und Reinhard Werner waren positiv, Entlastung des Vorstandes wurde einstimmig erteilt. Einen Bericht erstattete ebenfalls Hans Mölcher über die Nutzung der Kelteranlage. Hierbei stellte er fest, dass im letzten Jahr mit 45 000 Liter gepressten Saft eine enorme Steigerung erzielt werden konnte.

Dank zollte Mölcher den beiden Verantwortlichen Philipp Frank und Albert Roth, die für einen reibungslosen Kelterablauf gesorgt haatten. Neben dem Keltern seien auch in den letzten zwei Jahren von den Mitgliedern 175 Arbeitsstunden bei der Pflege und Erhaltung des Obstbaumbestandes und bei sonstigen den Verein betreffenden Arbeiten geleistet worden.

Erfreuliches konnte im Anschluß der 1. Vorsitzende Edwin Scharmann berichten. So ging aus dem Tätigkeitsbericht hervor, dass im letzten Jahr ein neues Mitglied beigetreten und der Verein somit auf 49 Mitglieder angewachsen sei. Ein Lichtbildervortrag und zwei praktische Übungen zum Obstbaumschnitt, die bei den Mitgliedern großes Interesse fanden, zählten zum Vereinsprogramm in 1988. Gut sei auch das von drei Mitgliedern organisierte Sommerfest am 17. Juni angekommen. Eine Abordnung nahm auch teil an den Feierlichkeiten zu den Jubiläen des Kreisverbandes und des Ortsverbandes Grünberg.

Bei den Vorstandswahlen kandidierte der seit sechs Jahren an der Vereinsspitze stehende 1. Vorsitzende Edwin Scharmann aus beruflichen Gründen nicht mehr. So erklärte sich dann Johann Zimmer bereit, dieses Amt für die nächsten drei Jahre zu übernehmen. Dafür votierten die Mitglieder dann einstimmig. Dem Vorstand gehören weiterhin Bernhard Nickel als 2. Vorsitzender, Hans Mölcher als Kassenwart, Richard Dietz und Reinhard Mölcher als Maschinisten an. Für den seitherigen Schriftführer und nunmehr neuen Vorsitzenden Johann Zimmer wurde Dieter Langohr von der Versammlung zum Schriftführer bestimmt.

Unter dem Punkt "Verschiedenes" erklärten sich wieder drei Familien für die Durchführung des Sommerfestes am 17. Juni in der Grillhütte bereit. Hierbei ist auch eine Flur- und Walswanderung für die Bevölkerung geplant. Teilnehmen werden die Naturfreunde auch am Festzug zur 750-Jahr-Feier in Gonterskirchen. Ab sofort steht den Mitgliedern wie auch Nichtmitgliedern in Lardenbach und Klein-Eichen der vom Verein angeschaffte Vertikutierer zur Verfügung. Weiterhin gibt es Zuschüsse für die Neupflanzung von Obstbäumen, deren Zahl im letzten Jahr nur bei sieben Stück gelegen habe.

(Karl-Ernst Lind)

 
08. März 1989

Pressegespräch zum Wahlkampf

In einem Wahlkampfauftritt des Bürgermeisters Siegbert Damaschke, der als Pressegespräch deklariert wurde, zeigte sich Damaschke zufrieden, dass dem Bemühen der Stadt um die Sanierung seitens Regierungspräsident und Land Rechnung getragen wurde und der Förderungsantrag nicht zusammengestrichen wurde. Die bewilligte Summe von 2,1 Millionen wird zu 700 000 DM vom Bund und zu 685 000 DM vom Land Hessen bereitgestellt, die Stadtkasse wird den Restbetrag von 735 000 DM tragen.

Unter den vielen nun anstehenden Maßnahmen ist für 1990/91 die öffentliche Baumaßnahme Dorfgemeinschaftshaus Lardenbach/Klein-Eichen vorgesehen. Vom Magistrat wurde am Montag der entsprechende Bebauungsplan beschlossen, nachdem städtischerseits veranlaßte Schürfungen die Standortwahl gegen Bedenken des Bergamtes Weilburg abgesichert hatten. Der Bürgermeister räumte ein, man habe das Bergamt von Forderungen freigestellt.

(tb/gaz)

 
05. März 1989

Jahreshauptversammlung der VdK-Ortsgruppe 1989

Die VdK-Ortsgruppe Lardenbach traf sich zur Jahreshauptversammlung am Sonntag (5. März 1989). In seinem Tätigkeitsbericht zeichnete Vorsitzender Edmund Glapa die Aktivitäten des vergangenen Jahres nach. Er erinnerte an Fahrten in den Vogelsberg und nach Bad Vilbel, Ausflüge und Veranstaltungen des Kreisverbandes und des Bereiches, eine Weihnachtsfeier sowie Sammlungen und Erholungsmaßnahmen.

Die Kranken und Alten erfuhren eine intensive Betreuung. Die Nachfolge der verstorbenen langjährigen Betreuerin Johanna Schätzle übernahm Hannelore Klös. Einstimmig wurde Elli Ruschig zur neuen Kassiererin gewählt.

Nach drei Neubeitritten gehören der Gruppe nun 33 Mitglieder an. Bei den Ehrungen wurden für 40jährige Mitgliedschaft Elisabeth Mertens, Lina Daniel, Marie Mahal, Johanna Dörr, Andreas Ebenhöh, Heinz Willert, Gottlieb Hertle und Marie Schmidt mit der entsprechenden Treuenadel ausgezeichnet.

In einem ausführlichen Referat informierte Kreisvorsitzender Karl Zipse über die eingetretenen Änderungen in der Rentenversicherung und über die Neuerungen der Gesundheitsreform.

(zw/gaz)

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04. März 1989

Holzstrich

Traditionsgemäß fand am vergangenen Samstag (4. März 1989) im Lardenbacher Wald die auch als "Lardenbacher Männerbräut" bekannte Holzversteigerung statt. Bei der Holzauktion wurden in diesem Jahr unter der Leitung des zuständigen Revierförsters Karlheinz Keitzer (Forstamt Grünberg), dem Auktionator Emil Mölcher II. und dem Lardenbacher Ortsvorsteher Heinz Schwanke wieder nahezu 40 Festmeter Buchenholz veräußert.

Bei dem Feiertag der "Lardenbacher Männerbräut", die nach dem Holzstrich in fröhlicher Runde bei Speis und Trank so manches "zusammenbraut", war auch zwischendurch Bürgermeister Siegbert Damaschke anwesend. Er würdigte ebenso wie Ortsvorsteher Schwanke und Forstoberinspektor Keitzer diese Veranstaltung als eine auch in Zukunft fortzuführende Tradition. Er bedankte sich besonders bei den Männern aus Lardenbach und Klein-Eichen, die diesen Tag aufrechterhalten.

Besonders erfreut zeigte sich das Stadtoberhaupt über die nunmehr 25jährige Durchführung der Versteigerung durch den zuständigen Förster Karlheinz Keitzer. Er würdigte dessen Verdienste um die 1955 erstmals wieder vom damaligen Bürgermeister Reinhard Mölcher sen. ins Leben gerufenen "Lardenbacher Männerfeiertag".

Bereits seit 35 Jahren hat der Lardenbacher Emil Mölcher II. das Amt des Autionators inne. Für diese einmalige Leistung, die ebenfalls von Bürgermeister und Ortsvorsteher Anerkennung fand, wurden beiden zum Dank und zur Erinnerung an dieses einmalige Jubiläum der Weinbecher der Stadt Grünberg überreicht.

(Karl-Ernst Lind)

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02. März 1989

Wahlveranstaltung im Gasthaus Bingel

In der Kommunalpolitik habe die SPD anscheinend kaum etwas aufzuweisen, da sie den Wahlkampf mit bundespolitischen Themen versuche zu bestreiten und die kommunalpolitik ganz außeracht lasse, führte Bürgermeister Damaschke bei einer Wahlveranstaltung der CDU, am Donnerstag (2. März 1989) in der Gaststätte Bingel, aus. Hierbei wiederholte er seine Wahlkampfrede die er schon in Lardenbach zum Besten gab.

Weiter führte Damaschke aus, dass die Landschafts- und Flächennutzungsplanung die neuen Ortsbeiräte intensiv beschäftigen werde, um die kommenden Naturschutzmaßnahmen rechtlich abzusichern. Die restlichen Kläreinrichtungen für die Großgemeinde würden in den kommenden vier Jahren errichtet. Für Klein-Eichen sei die Kläranlage derzeit im Bau. Neben der Heranführung der Kanäle verlange die Sanierung der bestehenden Kanäle große Aufwendungen.

Die Familie stehe im Mittelpunkt der Sozialpolitik der CDU. Die Grundversorgung mit Kindergartenplätzen sei in Grünberg gesichert. In Einzelfällen jedoch gelte es, Ergänzungsmaßnahmen durchzuführen, wie etwa im Kindergarten Lehnheim. Die Kinder der Aussiedler gelte es, durch eine Zusatzbetreuung schnell an das Leben bei uns heranzuführen.

Die Ferienspiele müssten so gestaltet werden, das neue soziale Gruppen von Jugendlichen herangeführt werden. Die Jugend-Arbeit der Vereine bedürfe besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Die freien Jugendclubs könnten sich weiterhin frei entfalten. Die Bemühungen der Arbeiterwohlfahrt um benachteiligte Jugendgruppen habe man mit Nachdruck unterstüzt.

"Die ältere Generation soll ihren Lebensabend nach Möglichkeit in der Nähe ihrer Familie verbringen können. Auch im Alter soll niemand unsere liebenswerte Stadt verlassen müssen. Aus diesem Grund unterstützt die CDU die Errichtung eines Altenwohn- und Pflegeheimes. Was mit caritativen Einrichtungen nicht geschaffen werden konnte, wird nunmehr für alle Bürger durch privates Engagement erreicht."

Ein Dienstleistungssystem für betagte Mitbürger wird angestrebt. Unsere Sozialstation hat sich in der Vergangenheit bewährt. Sie wird den jeweiligen sozialen Bedürfnissen angepasst.

Über den weiteren Verlauf des Abends liegen keine Details vor.

(-/gaz)

 
24. Februar 1989

Wahlveranstaltung im Gasthaus

In einer Wahlveranstaltung in der Gasstätte Dietz kritisierte Bürgermeister Siegbert Damaschke dieser Tage (Ende Februar 1989) die Wahlkampagne der SPD, die hauptsächlich Bundesthemen aufgreife. Auf Kreisebene sei die SPD mit dem Slogan "Arbeit und Umwelt" angetreten. In beiden Bereichen habe sie jedoch nichts vorzuweisen. In der Umweltpolitik zeichne sich für den Kreis ein Müllnotstand ab, falls der bisherige Landrat im Amt bleibe. Veit habe ebenfalls auf dem Sektor der Arbeit versagt.

Selbst die SPD-Fraktion im Kreistag habe ihn in der letzten Sitzung aufgefordert, sich durch Gespräche mit entsprechenden Stellen für eine verstärkte Arbeitsplatzförderung im Bereich Gießen einzusetzen. ZAUG, das "Millionen-Ding", sei ein völlig ungeeignetes Mittel, die Probleme des Arbeitsmarktes im mittelhessischen Bereich anzugehen. Bedauerlicherweise sei man abgewichen von den bewährten Methoden der CDU-FWG-Kreisregierung, die Betriebe gezielt förderte, wenn sie verstärkt Jugendliche einstellten.

Im weiteren verwies Bürgermeister Damaschke auf die großen Investitionen in den letzten Jahren in Grünberg, die sich seit 1981 auf 38 Millionenen beliefen. Dabei sei mit 2,4 Millionen (6,4 Prozent) die Verschuldung als sehr gering anzusehen. Lediglich in Lardenbach und Klein-Eichen fehle noch ein Dorfgemeinschaftshaus. Dieses werde in der kommenden Legislaturperiode errichtet. Der von den Ortsbeiräten Klein-Eichen und Lardenbach gewünschte Standort könne nach Aussagen von Fachleuten beibehalten werden.

Die Wasserversorgung sei derzeit gesichert, auch wenn in Zukunft Arbeiten am Hochbehälter notwendig werden. Die Kläranlage für die Seentalgemeinden befinde sich derzeit im Bau und werde noch 1989 fertiggestellt. Mit dem Anschluß sei in den nächsten drei bis vier Jahren zu rechnen. Schließlich unterstrich Damaschke auch die Bedeutung der Ortsbeiräte, die ein notwendiges Bindeglied zur Verwaltung darstellten.

(cdu/gaz)

 
18. Februar 1989

Mitgliederversammlung der "Eintracht"

Mit einem überaus zufriedenen Jahresbericht wartete dieser Tage (18. Februar 1989) in der Gaststätte Dietz der 1. Vorsitzende des Gesangvereins "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen, Heinz Schwanke, bei der Generalversammlung auf. Nach der Begrüßung der aktiven und passiven Mitglieder sowie des Chorleiters Ottmar Hasenpflug (Saasen) und der Totenehrung berichtete Schwanke von insgesamt 40 Übungsstunden und von 15 öffentlichen Auftritten.

Hierbei standen neben dem Singen bei der Jahreshauptversammlung und dem Singen bei den verschiedensten Anlässen der Mitglieder besonders das Hasenpflug'sche Chortreffen, das Singen im Laubacher Stift, das Kritiksingen in Grünberg, beim Sängerfest in Nieder-Gemünden, das Seenbachtaltreffen, beim Volkstrauertag und bei der öffentlichen Weihnachtsfeier im Vordergrund.

Dank zollte der Vorsitzende dem Chorleiter, durch dessen Wirken der Männerchor derzeit von vielen Freunden des Chorgesanges mit hervorragenden Kritiken bedacht werde. Er dankte auch den Sangesfreunden. Der Verein unternahm im letzten Herbst einen Ausflug an die Nahe, hielt die örtliche Kirmes ab und besuchte zudem noch die Sängerfeste in Bernsfeld und Villingen. Mit der Hoffnung, dass die Mitglieder und Sänger, die diese Versammlung mit sechs Chören umrahmten, auch in der Zukunft zu dem Verein stehen werden, beendete Schwanke seinen Tätigkeitsbericht.

Dem positiven Bericht des Kassenwartes Karlheinz Hollederer folgte der Bericht der Kassenprüfer Hermann Loob und Dieter Bienek. Zu neuen Kassenprüfern wählte im Anschluß die Versammlung Erich Dörr und Bruno Trapp. Mit einem Geschenk bedacht wurden Karl Krämer als eifrigster Singstundenbesucher für die Teilnahme an jeder Übungsstunde sowie Werner Frank, Erwin Volp, Emil Mölcher, Karl Ruppel und Gerhard Pernak mit einem einmaligen Fehlen. Zweimal fehlten August Erdmann, Klaus Kratz, Karlheinz Erdmann, Albert Roth, Erwin Groß und Hans Mölcher.

Nach den Ausführungen des Vereinsvorsitzenden stehen auch im Jahre 1989 wieder zahlreiche Auftritte und Veranstaltungen auf dem Programm. So wäre da das Hasenpflug'sche Chortreffen, Ostersingen in der Kirche, Kritiksingen in Grünberg, Sängerfeste in Rüdingshausen, Odenhausen, Hattenrod, Ruppertsburg und in Weitershain.

(Karl-Ernst Lind)

 
10. Februar 1989

Ehrungen DRK-Ortsgruppe

Die Ehrungen einer großen Anzahl von langjährigen Mitgliedern durch den DRK-Kreisverband standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsverbandes am Freitagabend (10. Februar 1989) in der Sporthalle in Queckborn. Breiten Raum nahm auch der Jahresbericht ein, den Vorsitzender Wolfgang Pfeiffer den zahlreich anwesenden Mitgliedern vorlegte. Derzeit hat man 817 Mitglieder, wovon 108 aus Queckborn und die übrigen aus der Großgemeinde Grünberg kommen.

Groß war die Zahl derer, die für 25 Jahre und mehr Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden. Unter anderen waren dies aus Lardenbach: Ernst Böcher, Reinhold Pleik, Manfred Reining, Robert Metzger, Karl Rühl, Albert Hofmann, Annelore Rühl, Helmut Felsing, Heinrich Rahn, Karl Krämer, Margret Siebel, Willi Lichau, Bruno Trapp, Karl Ruppel, Edwin Scharmann, Ernst Lerch und Otto Groß. Und aus Klein-Eichen geehrt wurden: Erich Funk, Margarete Felsing, Ernst Lein und Richard Träger.

(tr/gaz)

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07. Februar 1989

Bei den Narrenfröschen in Freienseen 1989

"20 Jahre Fassenachtsumzug", unter diesem Motto beteiligten sich zahlreiche Grüppchen, Clübchen und Vereine an der lustigen Tradition in Freienseen. Auch hier hatte Petrus Einsehen mit Teilnehmern und Besuchern, die zu Hunderten am Straßenrand (7. Februar 1989) standen. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein waren die besten Voraussetzungen für den Jubiläumsumzug.

Die Klein-Eichener Grenzgrabenspritzer machten bei dem Umzug in Freienseen auch wieder mit. Ihr Motivwagen nahm einen kleinen Vorfall im Stall von Bauer Loob zum Anlass, diesen dem Fußvolk im Nachbardorf zu präsentieren.

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05. Februar 1989

Kinderfasching

Viel Spaß bereitete dieser Tage der Spiel- und Sportverein Lardenbach/Klein-Eichen mit einem Kinderfasching den jungen und alten Einwohnern der beiden Grünberger Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen. Das Programm, durch das die Leiterin der Gymnastikabteilung, Bärbel Erdmann, führte, wurde von den Kindern gestaltet, die mit Beiträgen, die von Bärbel Erdmann und Gerda Weeke geschrieben wurden, hervorragend ankamen. Die technische Regie lag in den Händen von Karlheinz Erdmann.

Lakai Thilo Berg trat in die Bütt und belustigte mit seinem Beitrag die Anwesenden. Als Fußball-Schiedsrichter klagte Stefan Weeke sein Leid. Seine Erfahrung als Frauensachverständiger plauderte im Anschluß Björn Swoboda heraus, dessen Worte von so manchem Ehemann eine Bestätigung erfuhren. Mit Nadja Schmidt erlebte das mit Beifall nicht geizende Publikum dann in der Bütt eine emanzipierte Dame.

Nicht um eine Zugabe herum kamen Manuela und Stefanie Kubala, Sonja und Tanja Fitzthum, Simone Pleik, Sabrina Schneider, Katrin Maus und Stefanie Berg, die als Tanzgruppe aus dem Wilden Westen die Narrhalla begeisterten. Mit besonderen Heilmitteln wußte hiernach Sascha Herber als "Dr. Eisenbart" seine Patienten zu heilen.

Von einem abenteurlichen Picknick mit Mutter, Auto und noch mehr berichtete Stefanie Berg und erfreute das närrische Volk. Vor dem Finale, bei dem allen Mitwirkenden, die zu den Klängen der "Nordseeküste" schunkelten, der 1. Vereinsvorsitzende Arno Böcher seinen Dank aussprach, betrat mit Frank Pernak als Fußballstar der jüngste Akteur die Bütt, um vielleicht auch seinem Trainer wieder Hoffnung für den nächsten Sieg zu geben.

(Karl-Ernst Lind)

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02. Februar 1989

Stadtparlament und Bürgermeister über Projekte vor Ort

Ausführliche Informationen zum überarbeiteten Landschaftsplan bestimmten die Stadtverordnetensitzung am Donnerstag in der Gallushalle. Mit dem nun vorliegenden Landschaftsplan, mit seiner Koordinierung von Bebauungs- und Landschaftsplanung müssen sich die Ausschüsse des neuzuwählenden Stadtparlamentes und die Ortsbeiräte befassen. Weiterhin wurde der Beschluß zu dem Bebauungsplan "Am Triesch" für das Dorfgemeinschaftshaus Lardenbach/Klein-Eichen getroffen.

Schon im Januar hatte Bürgermeister Siegbert Damaschke in der Bilanz zur "Halbzeit" seiner zweiten Amtsperiode festgestellt, dass jeder Stadtteil Grünbergs nun über ein Bürgerhaus verfüge - bis auf Klein-Eichen und Lardenbach eben. Der Bürgermeister kündigte auch für 199ß/91 die Abwasserklärung für Lardenbach und Klein-Eichen an.

(gaz/tb)

 
19. Januar 1989

Keine Gemeinschaftsliste 1989

Ortsvorsteher Manfred Daniel hatte die Bürger Klein-Eichens am Freitag (6. Januar 1989) zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Ziel der Veranstaltung war die Erstellung einer Gemeinschaftsliste - hier vor Ort seit 1949 üblich - zur Wahl des Ortsbeirates am 12. März. In der Versammlung wollten die Mitglieder des Ortsbeirates auch über ihre bisherige Arbeit berichten.

Eine Überraschung stellte sich freilich bei der Diskussion um die Listenaufstellung ein: eine Gemeinschaftsliste ist danach wahrscheinlich nicht möglich. Ein Grünen-Vertreter (Stephan Volp) hatte erklärt, seine Partei wolle eine eigene örtliche Liste aufstellen. Diese Ankündigung rief bei einigen Bürgern Enttäuschung hervor.

Es waren jetzt auch nicht mehr alle anderen Teilnehmer der Versammlung bereit, sich an der Gemeinschftsliste zu beteiligen. Sie meinten, die bei einer solchen Liste mögliche Auswahl sei jetzt nicht mehr gegeben. Diese Gruppe, einer ihrer Sprecher kandidierte 1985 noch auf der Gemeinschaftsliste, kündigte an, eine dritte Liste aufzustellen.

Die Mehrheit der Versammlung entschied sich dann, statt der Gemeinschaftsliste die Liste "Bürgerblock Klein-Eichen" zusammenzustellen. Nach den Ergebnissen der Wahl stehen auf dieser Liste in folgender Reihenfolge neun Kandidaten zur Wahl: Manfred Daniel, Hermann Loob, Dieter Faust, Thomas Zabel, Walter Müller, Dieter Bienek, Bernhard Bunke, Heinz Lindenberger und Karl-Heinz Braam.

Wie Ortsvorsteher Daniel feststellte, sind auf der Liste fast alle Berufe und Altersgruppen vertreten. Ein Programm über ihre zukünftige Tätigkeit konnte die Liste noch nicht vorlegen. Der Punkt 2 der Tagesordnung "Bericht über die vergangene Arbeit des Ortsbeirates" fiel wegen der fortgeschrittenen Zeit aus.

(st/gaz)

Am gleichen Ort, am 19. Januar 1989, gab es eine Einladung an die Dorfbevölkerung um die dritte Liste zu Ortsbeiratswahl aufzustellen. Die "Freie Bürgergemeinschaft Klein-Eichen" hatte sich formiert und konnte fristgerecht an diesem Abend die Kandidaten zusammenstellen. Auf der Liste der "FBG" stehen für die Wahl im März Gerhard Schildwächter, Herbert Kühn, Werner Zimmer und Wolfgang Wollmann.

 
14. Januar 1989

Faschingssitzung 1989

Der Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Lardenbach für die Faschingssitzung im Gasthaus Dietz dieser Tage (14. Januar 1989) waren wieder nicht nur zahlreiche Narren aus den beiden Dörfern Klein-Eichen und Lardenbach gefolgt. Neben dem Grünberger Bürgermeister Siegbert Damaschke konnte der 1. Vorsitzende Karl-Ernst Lind und der Sitzungspräsident Hans Mölcher auch den Elferrat aus der Nachbargemeinde Groß-Eichen willkommen heißen.

Das kontrastreiche stimmungsvolle Programm wurde auch gleich von Annita Schmidt und Artur Kratz, die als "alte Jugendliebe" in die Bütt' stiegen, gestartet. Für den zum Teil auch örtliche Probleme betreffenden Beitrag erhielten beide neben dem Beifall dann auch von dem "Lardenbacher Dreirädchen" den von dem Sitzungspräsidenten selbst gefertigten "Lardenbacher Faschingsorden 1989" überreicht. Diesen Orden erhielten im Verlaufe des Abends dann auch alle Akteure und Helfer auf und hinter der Bühne.

Traditionsgemäß erlebte das "närrische Volk" den Auftritt der drei Wirtshausgänger Karlheinz Hollederer, Reiner Roth und Heinz Schwanke, die das Dorfgeschehen der letzten zwölf Monate unter die Lupe nahmen. Hierbei wurde zum Vergnügen der Narrhalla so mancher und manches durch den Kakao gezogen. "Bühne frei" hieß es, als Karin Kratz, Christa Kratz, Marie-Luise Kratz, Ursula Berg, Helma Berg, Annelore Roth, Sigrid Ruppel, Gerlinde Böcher, Gerda Weeke, Marita Pernak. Waltraud Mölcher und deren Leiterin Bärbel Erdmann als Mitglieder der Gymnastikgruppe des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen gekonnt einen Westerntanz boten.

Hiernach stand Karlheinz Erdmann als Playboy in der Bütt. Zünftig ging es dann beim Erscheinen der "fünf wilden Naturburschen" zu. Hierbei gelangen Sandra Schwanke, Kerstin Müller, Cornelia Dietz, Sabine Hansel und Anette Neuß mit ihrem "bayrischen Kulturprogramm" ein stimmungsvoller Auftritt. Als Zugabe wurde von dem erstmals auftretenden Nachwuchs noch ein Jodler vorgetragen.

Hiernach erfolgte im Programm die medizinische Abteilung, bei der "zwei Weiber im Arzt-Wartezimmer" (Sigrid Ruppel und Doris Rühl) mit ihrem Auftritt die Lacher auf ihrer Seite hatten. Von den Leiden eines "Dauerpatienten" klagte im Anschluß Hans Mölcher in der Bütt'. Mit dem Auftritt des altbewährten Duos Inge und Cornelia Nickel stieg die Stimmung im Saal weiter an, die auch nach dem Auftritt der "elf Feuerwehrmänner", die mit Text- und Liedbeiträgen aufwarteten, weiter anhielt.

Hierbei wurden von Reiner Roth, Karlheinz Hollederer, Heinz Schwanke, Herbert Rühl, Leo Müller, Bernd Kratz, Karlheinz Berkenkamp, Artur Kratz, Karl-Ernst Lind und Bernhard Nickel, die von Gisela Langohr am Klavier begleitet wurden, neben örtlichen Problemen auch eine Modenschau präsentiert, die mit den neuesten ausgefallenen Modellen "a la Lardenbach" bestückt war.

Afrikanische Klänge ertönten beim letzten Auftritt vor dem großen Finale. Die "BlackMagic Dancers" (Kerstin Müller, Sandra Schwanke, Cornelia Dietz, Sabine Hansel, Anette Neuß, Annita Schmidt, Doris Rühl, Ernst Zimmer, Joachim Rühl und Helmut Fitzthum) sorgten mit ihrem von Annita Schmidt einstudierten Tanz "Afrika" für ein Überkochen im Saal, das sich auch beim Finale, vor dem noch der Tontechniker Jürgen Maus, an "Dreirad"-Mitglied Eduard Schmidt, Kulissenschieber Reinhard Mölcher und Lakai Mark Langohr mit dem Faschingsorden bedacht wurden, fortgesetzt. Zu den Klängen des Trios "Les Gitanes", das dann anschließend zum Tanz aufspielte, sangen alle Mitwirkenden den Stimmungssong vom "Eiermann", bei dem dann auch von demselbigen Willi Stühler Eier unter das Volk geworfen wurden.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
13. Januar 1989

Bürgerhaus Standort

Die Verwaltung der Stadt Grünberg wird den Bau des Bürgerhauses für die beiden Stadtteile Klein-Eichen und Lardenbach an dem vorgesehenen Standort im Akazienweg weiterverfolgen. Dies ist das Ergebnis einer von der Bauabteilung veranlaßten Schürfung, die dieser Tage (Januar 1989) vorgenommen wurde. Die vom Bergamt Weilburg erhobenen Bedenken, das Gebäude würde auf unsicherem, da verfülltem Gelände errichtet, konnten mit der Bodenuntersuchung ausgeräumt werden.

Wie Bürgermeister Siegbert Damaschke erläuterte, befindet sich die Abbruchkante - der Übergang von gewachsenem Boden zu dem ehemaligen Schlammteich - nicht an der von den Karten des Bergamtes ausgewiesenen Stelle. Die Schürfungen hätten vielmehr bestätigt, dass der Verlauf der Abbruchkante "etwas versetzt" verläuft, von der in den Karten angegebenen Linie abweicht.

Klein-Eichens Ortsvorsteher Manfred Daniel sah ebenso in den Ergebnissen der Schürfung eine Bestätigung für die Richtigkeit der Standortwahl. Um eine zusätzliche und ausreichende Gewährleistung der Bausicherheit zu erreichen, sei die Errichtung einer stärkeren Bodenplatte zu erwägen. Ein Statiker habe dies bestätigt. Der Ortsbeirat habe sich aufgrund oben genannter Ergebnisse gegen weitergehende Probebohrungen ausgesprochen, könne doch für dieses Geld bereits die Bodenplatte bezahlt werden.

Im übrigen verwies Ortsvorsteher Daniel nochmals auf die Vorteile des von den Ortsbeiräten beider Stadtteile ausgesuchten Standortes. Dass sich das Gelände bereits in städtischem Besitz befinde, sei nur ein Vorzug gegenüber dem vom Bergamt empfohlenen benachbarten privaten Gartenland.

(tb/gaz)

Fotos

 
06. Januar 1989

Sternsinger im Seenbachtal

Mit der Hoffnung auf eine Welt, in der Kinder leben können, beendeten am vergangenen Freitag die zwölf Sternsinger der Katholischen Kirche St. Anna Seenbrücke ihr diesjähriges Sternsingen, dessen Erlös den in Not lebenden Kindern der "Dritten Welt" zugute kommen wird. Neben der Hoffnung auf eine bessere Welt wollten die Sternsinger Anke Hartmann, Mark Schötterl, Nicole Domnowski, Claudia Klös, Natalie Domnowski, Katrin Siedler, Jasmin Sürken, Christina Schultheiß, Annette Mrosek, Miche'le Bräuning, Mario Mrosek und Anne Lenhart, auch den heimischen Familien mit dem Segensspruch "19*C+M+B 89" - "Christus Mansionem Benedicat" - Christus segne diese Wohnung" - ein segensreiches 1989 wünschen.

Die Sternsinger, unter ihenen auch Kinder evangelischer Konfession, unter der Leitung von Christel Schultheiß wollten mit ihrem Einsatz Hoffnung geben und selbst etwas gegen Not in der Welt tun. Im Mittelpunkt stand die "gute Tat", die sich auch als finanzielle Hilfe für notleidende Jungen und Mädchen in der dritten Welt ausgezahlt haben dürfte.

Die Sternsinger haben somit für leidgeplagte Kinder die Hoffnung "für eine Welt, in der sie leben können" geweckt und ihnen zugleich auch einen "Rettungsanker" zugeworfen. So kann am Ende des Sternsingens, das von den Kindern in Aufopferung ihrer Ferien und Freizeit in den Seenbachtalgemeinden Klein-Eichen, Lardenbach, Seenbrücke, Stockhausen und Weickartshain durchgeführt wurde, dem Missionswerk der Kinder eine stattliche Summe zur Verfügung gestellt werden.

(Karl-Ernst Lind)

 

 

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