15. Dezember 1965

Idee einer gemeinsamen Verwaltung

In der Kreistagssitzung vom 15. Dezember 1965 im Bürgerhaus in Lich sorgte Landrat Dr. Maraun für eine kleine Sensation. Das am gleichen Tag im Hessischen Landtag verabschiedete Finanzausgleichsgesetz für 1966 sieht eine Neuerung vor: erhöhte Schlüsselzuweisungen im Falle eines Zusammenschlusses mehrerer kleiner Gemeinden.

Um das neue Gesetz durch praktische Beispiele augenfällig zu machen, hatte Landrat Dr. Maraun für neun Gemeindegruppen des Landkreises Gießen - damit erstmals für einen hessischen Landkreis überhaupt - konkrete Zahlen errechnen lassen. Diese vom Finanzministerium ermittelten Zahlen waren erst am Tag vor der Kreistagssitzung geboren worden, gelangten also gewissermaßen noch "warm" vor die Öffentlichkeit.

Zwei markante Beispiele aus dem vom Landrat genannten Gemeindegruppen mögen hier für die anderen stehen: Errechnet wurden zunächst die Schlüsselzuweisungen für das Jahr 1966 für die einzelnen Gemeinden allein und dann für den Fall, dass sich die betreffenden Gemeinden zusammenschließen.

Schlüsselzuweisung 1966 für Lardenbach (417 Einw.) 28.514 DM und Klein-Eichen (168 Einw.) 13.952 DM, zusammen 585 Einw. und 42.466 DM Schlüsselzuweisung

Nach der Zusammenlegung ergebe sich eine neue Schlüsselzuweisung von 55.752 DM. Ein Zuwachs von 13.286 DM (31,3%). Für 10 Jahre wäre das ein Betrag von 132.000 DM.

Ein Zuwachs von nur 31,3 Prozent wäre beim Zusammenschluss dieser beiden Gemeinden zu wenig. Deshalb nahm man Weickartshain und Stockhausen noch dazu. Nun ergibt sich folgendes Bild:

Schlüsselzuweisung 1966 für Lardenbach (417 Einw.) 28.514 DM, Klein-Eichen (168 Einw.) 13.952 DM, Weickartshain (538 Einw.) 32.648 DM und Stockhausen (246 Einw.) 13.224 DM. Macht zusammen für 1369 Einw. 88.338 DM

Nach der Zusammenlegung ergebe sich eine Schlüsselzuweisung von 147.560 DM. Somit ein Zuwachs von59.222 DM (67%). Für 10 Jahre wäre das ein Betrag von 592.000 DM

Der Vorteil ist offentsichtlich: Die vier Gemeinden bekämen zusammen jährlich nahezu 600.000 DM, während es im "Alleingang" nur etwa 88.000 DM insgesamt wären.

Völlig neue Wege, so machte Landrat Dr. Maraun in seiner langen Etarede eindringlich klar, eröffnen sich durch dieses Zusammenschluss-System für die Entwicklung der einzelnen Gemeinden; In jedem Fall ergibt sich eine Konzentration der Verwaltung. Sie kann 1. sparsamer arbeiten und 2. können in vielen Fällen hauptamtliche Kräfte anstelle der ehrenamtlichen treten.

Vor allem die kleinen Gemeinden können sich in ihrer Verwaltung gut ausgebildete Fachleute leisten. Viele Planungen der einzelnen Dörfer lassen sich sinnvoller und im Endeffekt billiger durchführen, wenn man beispielsweise für zwei Orte nur einen gemeinsamen Kindergarten errichtet oder eine Mehrzweckhalle. Die erhöhten Schlüsselzuweisungen werden im Falle von Zusammenschlüssen einzelner Gemeinden vom Land Hessen für die nächsten 10 Jahre garantiert. Diese Garantie für einen so langen Zeitraum erschien in der nachfolgenden Grundsatzdebatte etwas zu kühn.

Wie bekannt wurde die Idee so nicht umgesetzt. Sondern es führte zur Gebietsreform mit noch größeren Einheiten.

 
05. Dezember 1965

Regen und Sturm am Wochenende

Das Herbstwetter hat in diesem Jahr 1965 seine besonderen Launen. Vor Tagen noch waren die Straßen mit Eis und Schnee überzogen. Weitershain meldete hohe Verwehungen und war regelrecht von der Außenwelt abgeschnitten, weil der Schnee die Zufahrten versperrte.

Der lang anhaltende Regen am Wochenende (4.-5. Dezember 1965) überschwemmte die Wiesen. Wolkenbruchartig platschte das Wasser hernieder, während die meisten Menschen zu Hause in der warmen Stube die Stunden verbrachten. Bei Ettingshausen stauten sich die Fluten zu regelrechten Seen.

Die Seenbach schwoll bei Weickartshain zu einem reißenden Strom an, der stellenweise mehrere hundert Meter breit war. Den Kraftfahrern drohte allenthalben Gefahr. Die Zufahrtsstraßen nach Groß-Eichen waren von Ilsdorf und Sellnrod her regelrecht überspült. Am späten Sonntagnachmittag waren die braunen Fluten schlecht zu erkennen, so daß mancher Kraftfahrer erschrak, als plötzlich sein Wagen in einen See hineinschoß.

Ein vom Vogelsberg herkommender Fahrer stand am Sonntagabend mit seinem Auto vor Lardenbach an der Kreuzung nach Klein-Eichen vor einer Wasserbarriere. Hier reichte das Wasser fast bis an die Katzenaugen der Straßenbegrenzungspfosten. Das Auto wäre auf der Weiterfahrt sicherlich im Wasser stehengeblieben. Die Zufahrt nach Klein-Eichen war gerade noch frei.

Am Sonntagabend warf der Sturm einen dicken Kiefernstamm mit mächtigem Wurzelwerk auf die Straße zwischen Ruppertsburg und Friedrichshütte. Die Fahrbahn w2ar längere Zeit blockiert. Förster Melchior zerlegte mit seinen Männern mit einer Motorsäge das Verkehrshindernis.

Zwischen Atzenhain und Nieder-Ohmen mußte das Hessische Straßenbauamt ebenfalls zwei über die Straße liegenden Bäume zersägen lassen.

Bei Saasen floss das Wasser so stark über die Straße, dass noch in der Nacht Verkehrsschilder aufgestellt wurden, die darauf hinwiesen, dass die Strecke nur mit niedriger Geschwindigkeit passierbar ist.

Zwischen Beltershain und Reinhardshain, Grünberg und Weickartshain lagen armdicke Äste auf der Straße. In Mücke drückte der Sturm zwei Schaufenster eines Elektrogeschäftes ein und fegte mehrere Ziegel von den Dächern. In Wäldern stürzten mehrere Bäume um. Die Forstämter können den Schaden noch nicht übersehen.

Im Seenbachtal ist das Hochwasser von Sonntag bis heute morgen wieder etwas zurückgegangen. "Jedes Jahr haben wir hier um die gleiche Zeit die Überschwemmungen", sagte Bürgermeister Sartorius von Merlau. Eine Wasserregulierung ist ein teures Projekt. Allein für die Gemeinde Merlau betrügen die Kosten 430.000 DM. "Wir bemühen uns schon seit Jahren vergeblich um Zuschüsse", sagte der Bürgermeister.

Auch aus Gießen wird Hochwasser gemeldet. Die Lahn trat über die Ufer. Der Stadtteil Sachsenhausen wurde zum Teil überschwemmt. Man überlegte sogar, einige Evakuierungen vorzunehmen. In der Innenstadt konnte das Kanalnetz die Regenfluten gar nicht alle aufnehmen. Das Wasser drang bis in einen Aktenkeller des Landratsamtes.

(HZ)

 
27. November 1965

Frohe Stunden für alte Menschen

Im MIttelpunkt einer Veranstaltung im Villinger Bürgerhaus standen am Samstagnachmittag (27. 11. 1965) die Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre aus sieben Gemeinden des Kreises Gießen. Sie waren einer Einladung des Landrats gefolgt, um bei Kaffee und Kuchen und einem bunten Programm einige frohe und unbeschwerte Stunden zu verleben.

Man zählte 390 Besucher, von denen der älteste 03 Jahre alt war. Die Gäste aus Albach, Gonterskirchen, Klein-Eichen, Lardenbach, Muschenheim und Stockhausen nahmen erstmals an einem solchen Altennachmittag teil.

(t/fp)

 
01. Oktober 1965

Richtfest der Mittelpunktschule

Seit gestern (1. Oktober 1965) nachmittag hängt über der Mittelpunktschule Grünberg die Richtkrone. Zum Richtfest hatten sämtliche öffentliche Gremien der Stadt ihre Vertreter entsandt. Eine milde Herbstsonne überstrahlte die weiträumigen Gebäudekomplexe. Hochheroben vom Dach des Hauptbaues sprach der Zimmermann in alter Tracht den eigens für diesen Zweck verfassten, feierlichen Richtspruch. Dann beförderte der große Baukran langsam die Richtkrone nach oben, der Zimmermann trank den ersten Schluck auf alle, die das Werk bis dahin gelingen halfen.

Bürgermeister Anschütz verlas zunächst die lange Liste der Ehrengäste und dankte im Namen der 18 dem Schulverband angeschlossenen Gemeinden Grünberg, Stockhausen, Lardenbach, Klein-Eichen, Reinhardshain, Stangenrod, Weitershain, Beltershain, Göbelnrod, Saasen, Queckborn, Ettingshausen, Weickartshain, Münster, Lauter und Lumda sowie der Gemeinden Atzenhain und Lehnheim im Kreis Alsfeld allen, die sich für das Zustandekommen dieser Baumaßnahme eingesetzt haben. Nach gut einem Jahr, führte Bürgermeister Anschütz weiter aus, präsentiere sich die Mittelpunktschule als ein Bauwerk, das zu den größten seiner Art in Hessen zähle. Es müssten auch alle Anstrengungen unternommen werden, um langsam mit anderen Ländern gleichzuziehen, die uns in der Gestaltung des Schulwesens voraus seien.

Architekt Wolf beglückwünschte den Schulverband zur Lösung der außerordentlich großen kommunalen Aufgabe und der gut verlaufenen Halbzeit. Beherberge das Bauwerk doch später 27 normale Schulklassen, 10 Fachschul- und vier Sonderschulklassen. Es sei, fuhr Architekt Wolf fort, nicht nur termin- sondern auch fachgerecht gearbeitet worden, um den Kindern des 20. Jahrhunderts eine gemäße Schulstätte zu schaffen. Noch in diesem Jahr soll mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden, der die Errichtung einer Turnhalle und einer Hausmeisterwohnung vorsieht.

Vom Kreis war Regierungsoberamtmann Bodenbender in Vertretung des Landrates gekommen. In erster Linie, begann er seine kurze Ansprache, sei dies ein Tag der Handwerker. Schulrat Risse wies darauf hin, dass 50 Prozent der Stadtkinder heute weiterführende Schulen besuchten. Auf dem Land sei der Prozentsatz noch weit geringer. Es sei zu wünschen, dass dieser Stand bald ausgeglichen werde. Dekan Grünwald wünschte sich die bestmöglichsten Bildungsstätten um die Zukunft zu meistern.

Nach dem offiziellen Teil fanden sich Handwerker, die Bürgermeister der 18 Verbandsgemeinden und die Ehrengäste zum Festschmaus in der Halle der Arbeiterwohlfahrt zusammen. Rektor Amadori von der Volksschule Grünberg machte in seinem Gespräch klar, wie dringend ab Ostern 1966 weitere Klassenräume benötigt werden. Im Augenblick besuchen 726 Schülerinnen und Schüler die Volks- und Realschule Grünberg. Im nächsten Jahr wird die Zahl deutlich ansteigen, da ausnahmsweise der Erfassungszeitraum für die Neuzugänge mehr als ein Jahr betragen wird. Der Grund liegt darin, dass der Schulanfang ab 1967 verschoben wird, und zwar in den Herbst.

(HZ)

 
19. September 1965

Bundestagswahl 1965

Die Wahl am 19. September 1965 war eine Zäsur in der Geschichte der Bundesrepublik. Erstmals trat Konrad Adenauer nicht mehr an, er hatte 1963 zugunsten von Ludwig Erhard „abgedankt“, dessen Name mit dem „Wirtschaftswunder“ der 50er Jahre verbunden war. Erhard schnitt besser ab als Adenauer vier Jahre zuvor, die Union kam auf 47,6 Prozent. Was auch daran lag, dass die FDP ihr außerordentlich gutes Ergebnis von 1961 nicht halten konnte und jetzt nur noch 9,5 Prozent holte.

Enttäuscht war die SPD, obwohl sie ihr Ergebnis nochmals deutlich verbessern konnte und auf einen historischen Bestwert kam: 39,3 Prozent. Willy Brandt trat wieder als Kanzlerkandidat an, er hatte die Partei nun endgültig an die Regierungsfähigkeit im Bund herangeführt. Wie schon 1961 wäre rechnerisch ein sozialliberales Bündnis möglich gewesen. Allerdings hätte eine SPD/FDP-Koalition nur sechs Sitze mehr gehabt als die Union – das erschien den sozialdemokratischen Strategen als zu knapp.

 

Die Ergebnisse aus Klein-Eichen:
Wahlbeteiligung 124 Wähler, Gültige Erststimmen 107, Gültige Zweitstimme 102

1965
1961
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
SPD
35/30
28/30
CDU
25/29
24/27
FDP
47/43
52/48
AUD
-
-
DFU
-
2/2
NPD
-
-

 

Die Ergebnisse von Lardenbach:
Wahlbeteiligung 290 Wähler, Gültige Erststimmen 228, Gültige Zweitstimmen 224

1965
1961
Erst-/Zweitstimme
Erst-/Zweitstimme
SPD
105/102
103/101
CDU
56/62
56/51
FDP
63/56
56/53
AUD
-
-
DFU
2/1
4/5
NPD
2/3
-

Fotos

 
04. September 1965

Chorgruppe lud Sänger ein

Das alljährliche Sängertreffen der Chorgruppe des Dirigenten Ernst Nicolai fand unter reger Beteiligung der verschiedenen befreundeten Vereine in der Gastwirtschaft Döring in Oppenrod statt. Der Veranstalter des Festes, die Sängerlust (Oppenrod), hatte die Vereine "Eintracht" (Hausen), "Germania" (Lauter), "Eintracht" (Lardenbach und Klein-Eichen), "Sängerkranz" (Grünberg), "Heiterkeit-Sängerkranz" (Großen-Buseck) und den Kirchenchor aus Oppenrod eingeladen.

Das Schüler-Akkordeon-Orchester unter Leitung von Ernst Nicolai eröffnete den musikalischen Abend. Vorsitzender H. Schepp betonte die Freundschaft innerhalb der Chorgruppe. Zum musikalischen Höhepunkt des Abends wurden beliebte Operettenmelodien, die das Akkordeonorchester spielte.

(od/GAZ)

 
04. August 1965

Spielplatzförderung

Wie der hessische Arbeits- und Sozialminister Heinrich Hemsath bereits angekündigt hat, sollen in den nächsten drei Jahren alle Gemeinden des Landes Hessen einen Kinderspielplatz erhalten, um die Kleinkinder vor den Verkehrsgefahren, die heute auch in den abgelegenen Landgemeinden bestehen, zu schützen. Dies berichtete die Gießener Freie Presse im August 1965.

Im Zuge des Förderungsprogramms der hessischen Landesregierung bewilligte Minister Hemsath für diese Spielplätze weitere 1 902 300 DM, von denen der Landkreis Gießen 376 800 DM erhält.

Einen Zuschuß erhalten die Gemeinden Heuchelheim, Großen-Buseck, Treis/Lda., Hungen, Allendorf/L., Ruppertsburg, Beltershain, Grüningen, Wetterfeld, Lardenbach, Hattenrod, Geilshausen, Mainzlar, Holzheim, Utphe, Rüdingshausen, Lich, Watzenborn-Steinberg, Garbenteich, Arnsburg und Klein-Eichen.

(GAZ)

 
22. Juli 1965

Bemühungen um Sportplatz

Die letzte Gemeindratsitzung in Lardenbach am Donnerstagabend (22. Juli 1965) drehte sich hauptsächlich um einen Antrag der sporttreibenden Jugend. Die viel zu unreichenden Raumverhältnisse auf dem Turnplatz am Dorfende sind unerträglich geworden. Die Jugend schlug daher vor, an einer günstig gelegenen Stelle dem Turnplatz einen "Bruder" zuzugesellen.

Im Gespräch war ein Gelände, das nur 400 Meter von der Schule entfernt liegt. Hier böte sich also eine ideale Spiel- und Sportmöglichkeit für die Schulkinder. Das Gelände setzt sich aus einigen Wiesen zusammen, die mehreren Privatbezitzern gehören. Es sollte angestrebt werden, dass die Gemeinde den Grund entweder ankauft oder eintauscht. Zwei Besitzer sind schon mit einem Tausch einverstanden. Kreissportdezernet Pliska soll zu den weiteren Verhandlungen zugezogen werden.

Nicht alle Gemeinderäte waren von der Notwendigkeit, eine weitere Sportmöglichkeit innerhalb des Dorfes zu schaffen, überzeugt. Mit Argumenten, wie "Wir haben keinen Sportverein, also brauchen wir auch keinen Sportplatz", lehnten sie den Antrag ab.

Der alte Turnplatz bietet keine Erweiterungsmöglichkeit mehr. Mit zwei Seiten grenzt er an die Straße nach Sellnrod, mit den beiden anderen an den Löschteich und an den Bach. Die Geländeausmaße für eine neue Sportplatzanlage betragen etwa 120x100 Meter. Der alte Turnplatz hat eine Größe von 80x60 Meter. Vor Jahren wurde auf dem hinteren Teil Bauerde angefahren, die bis heute noch nicht planiert wurde.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Fischpacht-Vertrag der Gemeinde mit G. Ruppel (Hungen) der 1968 abläuft. Ruppel, der in Klein-Eichen ein Wochenendhaus besitzt, stellte schon jetzt den Antrag, die Pachtzeit auf weitere zwölf Jahre zu verlängern. Er will, falls sein Wunsch angenommen würde, das Jahresgeld von 20 DM freiwillig auf 100 DM erhöhen. Die Gemeindevertreter stimmten einer Verlängerung aber nicht zu. Sie wollen die Pacht zu gegebener Zeit öffentlich vergeben, weil in der eigenen Gemeinde noch weitere Sportangler wohnen.

(HZ/z)

 
17. Juni 1965

Aus Stadt und Land

Nach Londorf und Groß-Eichen hielt der Ohm-Lumdatal-Sängerbund am Sonntag (23. Mai 1965) sein drittes Kritiksingen in Lauter ab. Die Vereine stellten sich im Saale Tröller dem Wertungsrichter Alexander von Hamm aus Michelstadt im Odenwald. Unter den Chören die sichmit ihren Dirigenten der Kritik stellten war auch die "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen mit Ernst Nicolai. In der an das Singen angeschlossenen Kritik betonte von Hamm, daß immer die Stimmbildung die wesentliche Grundlage guten Singens sei. Durchweg hätten alle aufgetretenen Chöre eine Besserung in ihren gesanglichen Leistungen seit dem vergangenen Jahr gezeigt.

Auf der Käswiese in Grünberg wurden am Sonntag (13. Juni 1965) die Kreisfeuerwehrwettkämpfe ausgetragen. Als beste Feuerwehr des Kreises gingen bereits zum drittenmal die Lardenbacher hervor. Der Wettbewerb gliederte sich in zwei Übungen. In der ersten Übung mußten mit einer Tragkraftspritze und einer von Hand bedienten Kübelspritze Klappen umgespritzt werden. In einer sportlichen Übung waren 100 Meter Schlauch durch Hindernisse auszulegen und einige Knoten unter Zeitdruck auszuführen.
Im Kreis Gießen gibt es 83 Freiwillige Feuerwehren. Jede ist im Besitz einer Tragkraftspritze. Trotzdem nahmen nur neun Mannschaften teil. Landrat Dr. Maraun und Kreisbrandinspektor Hahn wiesen bei den Kämpfen darauf hin, die geringe Beteiligung sei wohl darauf zurückzuführen, daß viele Landwirte, die den Feuerwehren angehören, wegen der Feldbestellung und Heuernte keine Zeit gehabt hätten.

Zu Fronleichnam (17. Juni 1965) erlebte die katholische Kirchengemeinde eine große Enttäuschung. Es regnte so stark, daß an eine Prozession nicht zu denken war. Pfarrer Josef Biewer aus Weickartshain-Seenbrücke hat alle zu sich eingeladen, die die Prozession nachholen möchten. Wegen der Größe seines Betreuungsgebietes hält Pfarrer Biewer jährlich sowieso zweimal eine Prozession, einmal an Fronleichnam selbst und am folgenden Sonntag auch in Seenbrücke.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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25. Mai 1965

Verhexte Kuh

Im Mai 1965 berichtete die Heimat Zeitung von einer Geschichte, die bei so manchem älteren Klein-Eichener noch in Erinnerung ist: In einem hiesigen Kuhstall, nämlich dem von "Tröllers" gab plötzlich eine frischmelkende Kuh, die gerade erst gekalbt hatte, von einem auf den anderen Tag statt 25 nur noch 12 Liter Milch.

Bauer Biedenkopf und Sachverständige standen vor einem Rätsel.

Eines Nachmittags gelang es der Bäuerin, das Geheimnis zu lösen. Die im gleichen Stall untergebrachten Ferkel waren unter der Lattentüre ihrer Umzäunung hindurchgekrochen und säugten an der Kuh. Nach beendeter Mahlzeit liefen sie von selbst wieder in ihren Stall. Eine rationelle Ferkelmästung , wenn man die Kuhmilch nicht mitrechnet ...

 

 
15. Mai 1965

Schulsachen

Allen Beteiligten war wohl die Bedeutsamkeit der Stunde klar. Heute morgen (13. Mai 1965) rollten zum ersten Male zwei Schulbusse auf dem Mittelpunktschulgelände an. Ihnen entstieg eine vor Aufregung zappelnde Kinderschar (nur aus Grünberg), die offensichtlich darauf brannte, von den nagelneuen Räumen Besitz zu nehmen. Einige kleine Mädchen hielten Feldblumensträuße in den Händen, und hell erklang das Einweihungsständchen. In Reih und Glied waren Kinder, Lehrer und Ehrengäste unter dem Vordach des fertigen Klassentrakts zu einer kleinen Feierstunde angetreten. Bürgermeister Anschütz ergriff das Wort. Dies sei ein Anfang, um der Schulraumnot zu begegnen. Der Dank Rektor Amadoris galt allen, die an der Vollendung des großen Mittelpunktschulprojektes mitarbeiteten und noch mitarbeiten. Es wird mit Volldampf weitergearbeitet.

In einer sehr schlecht besuchten Gemeinderatssitzung in Lardenbach wurde auch über das Lehrerwohnhaus beraten. Die durch den Fortzug der Lehrerin (Schanz?) freigewordene Wohnung soll wieder vermietet werden. Die Räume wurden bisher für einen neuen Lehrer freigehalten, der nach Rücksprache mit dem Kreisschulrat vorläufig doch nicht kommt. Die Kinder werden zur Zeit von dem hiesigen Schulleiter (Steinmüller) und einem von auswärts kommenden Aushilfslehrer unterrichtet. Nach einer lebhaften Debatte mit verschiedenen Einwänden soll die Wohnung an den Meistbietenden vergeben werden. Bis jetzt sind drei Gesuche da. Der Mittelpunktschulverband möchte die Räume gerne als Dienstwohnung haben, jedoch wurde dies abgelehnt. Oberhalb des Lehrerwohnhauses wird ein Senkkasten eingebaut, der das aus dem Felde kommende Wasser auffangen soll.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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07. Mai 1965

Aus Stadt und Land

Der Landkreis Gießen stehe hinsichtlich des Ausbildungsstandes seiner Feuerwehren und der Schlagkraft dieser Einrichtungen mit an führender Stelle im Regierungsbezirk Darmstadt, erklärte Bezirksbranddirektor Zerbe am Samstagnachmittag (24. April 1965) in einer Dienstbesprechung der Ortsbrandmeister in der Volkshalle Londorf, in deren Mittelpunkt die Ehrung und Auszeichnung verdienter Feuerwehrmänner und -mannschaften stand. Bezirksbranddirektor Zerbe überreichte den Vertretern der Mannschaften aus Lardenbach (Helmut Felsing), Großen-Linden, Großen-Buseck und Grünberg die Leistungsplakette des hessischen Innenministers.

Am 1. Mai 1965 konnte Emil Bräuning aus Lardenbach auf eine 40-jährige Zugehörigkeit zur Firma Otto Nickel Landmaschinenhandel und Reparatur, in Stockhausen zurückblicken. Der Jubilar, der vor 14 Tagen 65 Jahre alt wurde, istr am 1. Mai 1925 bei der Firma eingetreten. Von seiner Schulentlassung bis zu diesem Zeitpunkt war er, wie fast alle jungen Leute aus dieser Gegend, im heimischen Eisensteinbergbau beschäftigt. Von der Handwerkskammer in Darmstadt wurde er zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum mit einer Urkunde ausgezeichnet. Von der Firma erhielt er ein Geldgeschenk.

Der langjährige Klein-Lindener Ortsgeistliche, Pfarrer Paul König, jetzt im Ruhestand, kann heute (3. Mai 1965) sein 40-jähriges Ordinationsjubiläum feiern. Einem alten Pfarrergeschlecht entstammend, wurde er am 20. Februar 1897 in Bellersheim geboren. Er studierte evangelische Theologie in Gießen und Tübingen. Den ersten Kirchendienst versah er als Vikar in Ettingshausen. 1926 übernahm König den Pfarrdienst in der Gemeinde Groß-Eichen und den Nachbargemeinden Klein-Eichen, Lardenbach und Sellnrod. Am 1. August 1935 siedelte er nach Klein-Linden über. Hier wirkte er 27 Jahre für die Gemeinde, bis er am 1. Juli 1962 auf seinen Antrag wegen Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand trat.

Wenn auch die Bevölkerungszahl in den letzten Jahren nach den Feststellungen des Statistischen Amtes leicht rückläufig war (jetzt zählt Lardenbach rund 420 Bürger), so besteht trotzdem eine gewisse Nachfrage nach Baugrundstücken. Diesem Wunsch kam die Gemeindeverwaltung nach und beschloß nach eingehender Beratung die Fertigung eines neuen Baugebietsplanes. Und zwar sollen nach diesem Beschluß die "Brückenäcker" und Teile der Flur "auf dem Zilgesgarten" baureif gemacht werden. Nach dem jetzt (7. Mai 1965) vorliegenden Bauplanentwurf würden dadurch mehr als 35 Bauplätze gewonnen. Außerdem werden neue Straßenzüge entstehen.

Großes Glück hatte gestern (7. Mai 1965) ein Grünberger Pkw-Fahrer. Er fuhr in Lardenbach etwas zu schnell die Kirchstraße hinauf, paßte an der Einmündung in die Bahnhofstraße nicht auf und sauste einem Lkw aus dem Kreis Alsfeld in die Flanke. Der Lkw-Fahrer sah das Unglück kommen und riß im letzten Augenblick das Steuer herum. Durch dieses Manöver kollidierte der Lkw derart mit der nächsten Hausecke, daß seine Hinterachse brach. Der allgemeine Sachschaden ist erheblich: 5000 DM am Wohnhaus, je 2500 DM an den Fahrzeugen. Der Pkw-Fahrer erlitt nur leichte Knieverletzungen.

(Grünberger Heimat Zeitung, Gießener Freie Presse)

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25. April 1965

Goldene Konfirmation

Am Sonntag nach Ostern fand die goldene und diamantene Konfirmation für das Kirchspiel Groß-Eichen statt. Der Festgottesdienst begann um 10 Uhr und war mit der Feier des hl. Abendmahls verbunden.

Im Jahre 1915 wurden im Kirchspiel Groß-Eichen insgesamt 14 Kinder, nämlich acht Jungen und sechs Mädchen, konfirmiert. Einige der damaligen Konfirmanden sind inzwischen verstorben.

Man freute sich besonders, daß man zu dieser Feier auch einige Teilnehmer begrüßen konnte, die bereits vor 60 Jahren (1905) konfirmiert wurden.

Aus Klein-Eichen waren damals, bei beiden Konfirmationen, nur jeweils ein Mädchen dabei.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
23. April 1965

Aus Stadt und Land

Über Ausgrabungsfunde auf einem Acker bei Stumpertenrod sprach im Museumssaal in Alsfeld an Hand zahlreicher Lichtbilder der Gießener Museumsdirektor Dr. Krüger. Es handelt sich um umfangreiche Feuersteinfunde, die zum Teil aus der Zeit zwischen 8 000 und 4 000 Jahren vor unserer Zeitrechnung stammen. Die Steine müssen über erhebliche Entfernungen in den Vogelsberg gebracht worden sein, da dieser Stein an Ort und Stelle nicht vorkommt. Sie sind bearbeitet und für alle möglichen Arbeitszwecke zugerichtet. Auf dem "Feuersteinacker" des Bauern Willi Dietz wurden an einem einzigen Tag bis zu 1400 derartige Funde sichergestellt. Die Hoffnung, Wohnhüttengrundrisse, Feuerstellen oder ähnliche umfangreichere Überreste der frühesten Besiedlung des Vogelsberges zu finden, haben sich bisher nicht erfüllt.

Wann kann ein Bürgermeister gebührenpflichtige Verwarnungen erteilen? Dies war ein Punkt aus einem umfangreichen Fragenkomplex, über den gestern (14. April 1965) Oberregierungsrat Walter Kayser vom hessischen Innenministerium im Landratsamt vor etwa 80 Bürgermeistern und Beigeordneten aus dem Kreisgebiet sprach. Der Redner behandelte die rechtliche Abgrenzung zwischen Schutzpolizei und Gemeindeverwaltung. Die rechtliche Stellung des Bürgermeisters ist mehrschichtig. Das Gemeindeoberhaupt kann zum Beispiel neuerdings gebührenpflichtige Verwarnungen erteilen, und zwar als Ortspolizei- oder als Verwaltungsbehörde. Maßnahmen bedürfen aber jeweils der Genehmigung des Landratsamtes.

Eine unliebsame Überraschung gab es für einen Pkw-Besitzer aus Rüsselsheim, als er in der Nacht zum Montag (19. April 1965) in seinen vor einer Gaststätte in Lardenbach abgestellten Wagen steigen wollte: Der rechte vordere Reifen war zerschnitten und die rechte Seite mit einem Messer zerkratzt.

Im "Hohen Vogelsberg" liegt wieder Schnee. Nach einem Schauer, der am Nachmittag des Ostermontags (19. April 1965) niederging, wurden auf dem Hoherodskopf 6 cm Schnee gemessen. Die Temperatur lag bei -2 Grad. In der Nacht zum Montag zeigte das Thermometer auf dem Gipfel -3 Grad. Auch in den Niederungen fiel am Montag Schnee, der jedoch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt nicht liegen blieb.

Als Erstkommunion oder erste heilige Kommunion wird, der meist festlich begangene erste Empfang des Sakraments der heiligen Kommunion bezeichnet. In der katholischen Kirche des Westens empfangen Kinder erstmals die Kommunion, wenn das sogenannte Vernunftalter erreicht ist, und zwar in der Regel in einer gemeinsamen Feier der Erstkommunion in der Pfarrgemeinde. Seit dem 19. Jahrhundert wurde der Weiße Sonntag zum bevorzugten Termin für die Erstkommunion.
Der Erstkommunion gehen der Kommunionunterricht voraus. Die Erstkommunion wird meistens besonders feierlich und kindgemäß gestaltet; kirchenrechtlich und liturgisch ist allerdings keine besondere Form vorgeschrieben.
Am 23. April 1965 waren die Erstkommunikanten in der katholischen Kirche in Weickartshain-Seenbrücke: Hans-Ewald Heuser (Sellnrod), Donald Scholze (Lardenbach), Ralf Schombert (Groß-Eichen), Reinhard Waldert (Groß-Eichen) und Werner Zimmer (Klein-Eichen).

(Grünberger Heimat Zeitung)

Fotos

 
05. April 1965

Verwaltungseinrichtungen

Bei der Arbeitstagung der elf Landräte des Regierungsbezirks Darmstadt wies am vergangenen Montag Regierungspräsident Dr. Wetzel bei der Aussprache über die Schaffung von gemeinsamen Verwaltungseinrichtungen für kleine Gemeinden einleitend darauf hin, daß von den 773 kreisangehörigen Städten und Gemeinden im Regierungsbezirk Darmstadt 513 weniger als 1000 und 325 weniger als 500 Einwohner hätten. Von diesen 325 "Kleingemeinden" würden gegenwärtig schon 58 von Bürgermeistern anderer Gemeinden mitverwaltet. Die Praxis habe den Vorteil einer derartigen Verwaltungsregelung bestätigt.

Angesichts der ständig wachsenden Aufgaben seien die ehrenamtlichen Bürgermeister kleiner und kleinster Gemeinden vielfach überfordert. Darüber hinaus führe die Arbeitsbelastung aller im Berufsleben stehenden Bürger dazu, daß der Personenkreis, der in der Lage wäre, das Amt eines ehrenamtlichen Bürgermeisters in einer kleinen Gemeinde zu übernehmen, immer kleiner werde.

Vorschläge, wie dieses Problem gemeistert werden könne, seien schon wiederholt und mit den verschiedensten Lösungsmöglichkeiten gemacht worden. Es gebe jedoch keine Patentlösung, die für alle Teile des Landes passe. Anderseits aber gebe es genügend Beispiele dafür, daß die Bereitschaft einiger benachbarter Gemeinden, sich auf gemeinsame Verwaltungseinrichtungen zu einigen, sich für diese Gemeinden überaus günstig ausgewirkt habe.

Zahlreiche Gemeinden seien heute schon an den verschiedensten gemeinsamen Einrichtungen beteiligt, und dabei zeige sich eine fruchtbare überörtliche Zusammenarbeit. Beispiele seien Wasser- und Bodenverbände, Schulverbände, gemeinschaftliche Ortspolizei- und Standesamtsbezirke und sonstige Zweckverbände. Es sollte Wert darauf gelegt werden, soweit möglich, einheitliche gemeinsame Einrichtungen zu schaffen.

In der anschließenden Diskussion wurde die Auffassung vertreten, daß zur Lösung dieses Problems bald etwas geschehen müsse. Der Regierungspräsident gab zu verstehen, daß das Land nicht abgeneigt sei, derartige freiwillige Zusammenschlüsse zu fördern.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
04. April 1965

Konfirmation 1965

Die Konfirmation ist ein bedeutender Schritt im Leben vieler evangelischer Christen. Sie ist eine feierliche Segenshandlung, die den Übergang ins kirchliche Erwachsenenalter markiert. Der Begriff stammt vom lateinischen „confirmatio“, was „Bekräftigung“ oder „Bestätigung“ bedeutet.

Die Konfirmation hat mehrere Bedeutungen: Bestätigung der Taufe, Abschluss des kirchlichen Unterrichts, Zulassung zum Abendmahl, Eintritt ins Erwachsenenleben.

Die Tradition der Konfirmation geht auf die Reformation zurück. Martin Bucer, ein Reformator, führte sie 1539 als Kompromiss ein, um die Kindertaufe mit einem späteren persönlichen Glaubensbekenntnis zu verbinden.

Am Sonntag, dem 4. April 1965 fand in Lardenbach die Konfirmation statt.

(wikipedia, Sonntagsblatt, vivat)

Fotos

 
03. April 1965

Landjugend im Berufswettkampf

Im Rahmen eines geselligen Beisammenseins wurden am Samstagnachmittag (3. April 1965) die Sieger des Berufswettkampfes der Landjugend geehrt. Mehr als die Erringung eines Preises bedeute die Einsicht, daß die Landwirtschaft der Menschen bedarf, die sich ihrer Stärke, aber auch ihrer Grenzen der eigenen Kräfte bewußt sind und die zum Handeln bereit sind, sagte stellvertretender Kreislandwirt Stumpf (Harbach). Der Redner dankte der Kreisjugendwartin Köhler für die Mühe, die sie sich auch dieses Jahr wieder mit der Leitung des Berufswettkampfes gemacht hatte.

In den letzten Jahren habe es so ausgesehen, als ob die Landjugend ausstürbe, sagte Berufsschuldirektor Heuser. Stadtluft bringt Geld, hieße es heute. Wer aber aufmerksam die Verdienstmöglichkeiten in der Landwirtschaft verfolge, der komme vielleicht in Zukunft doch zu dem Schluß: "Landluft ist doch die beste". Ein Volk, das seine Scholle brach liegen lasse, müsse sterben. "Ihr seid die Pioniere, die die Ernährung sicherstellen müssen!" rief der Redner der Jugend zu. Nicht das Schwert, sondern der Pflug solle die Welt regieren.

Landrat Dr. Maraun hob hervor, Berufswettkämpfe seien besonders wichtig, denn eine gute Ausbildung komme ohne die Erfahrungen in der Praxis nicht aus.

Erste Sieger aus den einzelnen Berufsschulen und und Landwirtschaftsschulen wurden Gerda Kirsch (Stockhausen), u. a. An zweiten und dritten Plätzen rangiert u. a. Ilse Schadt aus Lardenbach.

(Heimat Zeitung)

 
20. März 1965

Aus Stadt und Land

Bei den Qualitätsprüfungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft für Milch und Milcherzeugnisse 1964 erzielten die heimischen Molkereien hervorragende Ergebnisse. Die Molkereigenossenschaft Wetterfeld errang einen Großen Preis für Trinkmilch und die Silberne Preismünze für Sauerrahmbutter, Schichtkäse 10 % Fett i. T. und Sauermilchquark; die Zentral-Molkerei Weickartshain (Besitzer Wilhelm Seim) eine Silberne Preismünze für Sauerrahmbutter; die Molkereigenossenschaft Groß-Eichen die Silberne Preismünze für Kochkäse mager; Kochkäse 10 % Fett i. T., und Kochkäse 20 % Fett i. T., die Bronzene Preismünze für Sauerrahmbutter und Speisequark.

Im Landkreis Gießen ging der Berufswettkampf der Landjugend zu Ende. In fünf Ortsentscheiden rangen etwa 500 Jungen und Mädchen in den Sparten Landwirtschaft und ländliche Hauswirtschaft um die höchste Punktzahl und bewiesen in Theorie und Praxis ihr Wissen und Können. In dem Ortsentscheid Laubach, Leistungsgruppe I (Berufsschule: Hauswirtschaft) belegte Inge Schadt aus Lardenbach den zweiten Platz.

Wieder traf sich die Zweckverbandsversammlung Mittelpunktschule Grünberg im Sitzungssaal des Rathauses. Zunächst befasste sich die Verbandsversammlung mit der Beschaffung der Schulmöbel für den ersten Bauabschnitt. Dem ausscheidenden Verbandsschriftführer galt eine Dankadresse. An seine Stelle wählte die Versammlung einen Nachfolger. Der Haushaltsplan und die Haushaltsatzung 1965 schließt ausgeglichen ab und wurde alsdann einstimmig verabschiedet. Einen Zusagebescheid über 200 000 DM Kreisbeihilfe für 1965 empfing Bürgermeister Anschütz aus der Hand des Landrats. Dieser wies darauf hin, daß auch das Schulsportzentrum konkrete Formen annehme.

"Eine bedenkliches Zeichen ist der Rückgang an Milchtieren. Immer mehr Landwirte verzichten auf die Milchviehhaltung," sagte der Oberlandwirttschaftsrat auf der Jahresversammlung der Abteilung Rotbunt des Verbandes der Niederungszüchter für Hessen und Nassau. Mit den Vorräten an Rindfleisch werde es innerhalb des Europäischen marktes knapp werden, wenn die Rinderbestände nicht stark in die Höhe gingen.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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06. März 1965

Generalversammlung des MGV 1965

Der 1. Vorsitzende des Gesangvereins "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen, Günther Zimmer, beklagte sich am Samstagabend (6. März 1965) in der Generalversammlung beim Jahresrückblick über die nicht besonders gute Finanzlage des Vereins. Sie sei vor allem auf den schlechten Besuch der Veranstaltungen zurückzuführen. Um der Misere abzuhelfen, wurden zwei Vorschläge eingebracht. Beitragserhöhung oder einmalige freiwillige Spende.

Eine sogleich eingeleitete Sammlung hatte ein unerwartet hohes Ergebnis. Fünfzig anwesende Mitglieder stifteten 300 DM. Davon kamen alleine 90 DM von den Ehrenmitgliedern. Der Vorsitzende dankte und verzichtete auf die Beitragserhöhung. Der Monatsbeitrag beträgt weiterhin 1,00 DM.

Die Geldspenden seien ein Beweis von Vertrauen und Idealismus, sagte Günther Zimmer; man brauche sich nun keine Sorge um den Fortbestand des Vereins mehr zu machen. Das diesjährige 80jährige Bestehen wird nicht festlich begangen. Man will aber im Spätsommer einen Kamaradschaftsabend abhalten.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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05. März 1965

Versammlung Kreisbauernverband

Auf der Versammlung des Kreisbauernverbandes in Harbach ging es um die Frage, die die EWG aufwirft: "Wie sieht die deutsche Landwirtschaft nach dem 1. Juli 1967 (EG-Fusionsvertrag tritt in Kraft) aus?" Vorsitzender Stumpf begrüßte zahlreiche Landwirte aus der näheren und weiteren Umgebung.

Redner führten den Zuhörern vor Augen, daß die deutsche Landwirtschaft mit der wachsenden Konzentration der übrigen Wirtschaft Schritt halten müsse. Ein Teil der landwirtschaftlichen Betriebssparten habe schon darauf reagiert. Zum Beispiel gab es in der Bundesrepublick im Jahre 1950 etwa 10.700 Mühlen, zwölf Jahre später waren es nur noch 4.380, von denen 43 Betriebe zu 63 Prozent den markt beherrschten. Es gäbe zum Beispiel einen Schlachthof, der von 15.000 Landwirten Vieh verarbeitet.

Die Lebensmittelerzeugung müsse den Wünschen des Verbrauchers angepasst werden. Ein Anfang liege schon in der Wahl des Saatgutes, das regional auf die Wetter- und Bodenverhältnisse abgestimmt werde.

Die hiesigen Landwirte hatten bisher keine Absatzschwierigkeiten, weil sie sehr nahe an den Verbraucherzentren liegen. Da aber Entfernungen auf die Dauer keine Rolle mehr spielen, wird der Druck der Konkurrenz immer größer.

Hier müssen die oberhessischen Landwirte eine entsprechende Gegenkonzentration bilden, da jeder einzelne Betrieb ohne Rücksicht auf die Größe seiner Bearbeitungsfläche machtlos ist.

Am Schluß herrschte die Meinung vor, daß nur in einem Zusammenschluß die Lebensfähigkeit der Betriebe erhalten werden könne.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
04. März 1965

Aus Stadt und Land

Mit einem Gottesdienst begann die evangelische Dekanatssynode des Dekanates Grünberg am Dienstag (16. Februar 1965) in der Pfarrkirche in Freienseen. Nach dem Gottesdienst eröffnete der Vorsitzende Oberforstmeister Nicolaus (Grünberg) in der Turnhalle die Dekanatssynode. Als Gast hielt Pfarrer Dr. Dienst (Gießen) das Referat über die Sekten. Nach dem Stand vom Jahre 1961 entfallen auf 1000 Einwohner der Bundesrepublik 505 Evangelische, 441 Katholiken, 9 Angehörige von Sekten, 6 Mitglieder von Freikirchen, 2 Angehörige freireligiöser und weltanschaulicher Gemeinschaften und 28 Personen, die keiner Gemeinschaft angehören. Der Einflußbereich der Sekten ist größer, als die Zahlen zu erkennen geben. In unserer Gegend treten besonders Neuapostolische, Zeugen Jahovas und Mormonen, ferner auch die Pfingstgemeinschaft hervor.

Auf ihrer letzten Sitzung der Gemeindevertreter in Merlau wurde beschlossen, in diesem Jahr soll der erste Bauabschnitt zur Regulierung der Seenbach ausgeführt werden. 140 000 DM sind dafür vorgesehen.

Wieder einmal innerhalb kurzer Zeit fanden sich am 26. Februar im Sitzungssaal die Verbandsvertreter und der Verbandsvorstand des Zweckverbandes Mittelpunktschule zusammen. Ostern wird der Sonderschul- und Verwaltungstrakt fertig sein, um Raum für das neunte Schuljahr zu bekommen. Es wurden weitere Arbeiten an Firmen vergeben. Weiterhin wurde ein formaler Beschluß gefaßt, daß an der Mittelpunktschule Grünberg eine selbständige dreiklassige Sonderschule für Lernbehinderte errichtet wird.

In Friedberg wurde am 4. März 1965 ein "Zweckverband Tierkörperbeseitigungsanlage" gegründet. Dem Verband gehören außer den Städten Frankfurt, Hanau und Gießen auch u. a. der Landkreis Gießen an. Die Finanzierung der Anlage soll durch das Land Hessen, die Tierseuchenkasse und den Zweckverband erfolgen.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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12. Februar 1965

Aus Stadt und Land

Laubacher Standesamtamtnachrichten (Januar 1965): Es fanden keine Eheschließungen statt. Am 2. Januar wurde Axel Roth, Sohn von Erwin Roth und Gisela, geb. Högy in Klein-Eichen geboren. Am 28. Januar geboren wurde Frank Hollederer, Sohn von Karl Heinz Hollederer, Bundesbahnassistent, und Hannelore, geb. Faust (Laubach, Bahnhof).

Die Gemeinden des Kirchspiels Groß-Eichen erlebten am 4. Februar einen bedeutsamen Tag. Um 19:30 Uhr verkündete der erste Glockenschlag, daß die elektrische Läuteanlage in Betrieb genommen worden ist. Nachdem im Januar ein eiserner Glockenstuhl eingebaut worden war, die drei Glocken der Pfarrkirche neue Klöppel erhalten hatten und in die Aufhängevorrichtung Kugellager eingebaut worden waren, wurden in den ersten Februartagen die elektrischen Läutmaschinen eingebaut und die Zeiger der Turmuhr an die elektrische Läuteanlage angeschlossen.

Einen Rückblick über die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr gab am Samstagabend (6. Februar 1965) in der Hauptversammlung der Ortsbrandmeister Helmut Felsing. "Wir können", so sagte er, "in diesem Jahr (1965) auf ein 30jähriges Bestehen unserer Wehr zurückblicken. Und so möchte ich meinen Bericht nicht auf das Jahr 1964 beschränken, sondern einmal Rückblick halten bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lardenbach im Jahre 1935." [...]
Ortsbrandmeister Helmut Felsing erwähnte zum Schluß, daß er besonders erfreut sei über die Zahl der Jugendlichen, die sich freiwillig in den Dient der Allgemeinheit stellen. Einem Antrag des Vorstandes entsprechend wurde der Mitgliedsbeitrag einstimmig erhöht.

"Der Mittelpunktschulverband Grünberg gerät in finanzielle Bedrängnis, wenn das Land Hessen und der Kreis mit der Zahlung ihrer zugesagten Zuschüsse zögern," kündigte am 12. Februar 1965 auf der Zweckverbandsversammlung Vebandsvorsitzender Anschütz an. Der Verband besteht z. Z. aus 16 Gemeinden und bei Aufnahme der beiden neuen Bewerber (Münster und Beltershain) aus 18 Gemeinden. Die Einführung des Realschulzuges und die verbindliche Verpflichtung der Einführung des neunten Schuljahres ab Ostern 1965 machten es erforderlich, 23 000 DM für die Anschaffung von Lehr- und Lernmittel bereitzustellen.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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28. Januar 1965

Aus Stadt und Land

Der "Atlas der deutschen Volkskunde" wird in diesen Monaten eine Umfrage durchführen, um ein Bild von der alten bäuerlichen Arbeitswelt zu gewinnen. Für die Erhebung ist eine große Zahl von Mitarbeitern erforderlich. Deshalb wird jeder, der sich an die dörflichen Verhältnisse vor dem ersten Weltkrieg erinnert oder wer alte Bauern kennt, gebeten, die Beantwortung eines Fragebogens zu übernehmen.
Diese Aktion ist deshalb so dringend, weil heute selbst den jüngeren Landwirten alte Arbeitsweisen und hergebrachte Geräte nicht mehr bekannt sind. In zehn Jahren wird kaum noch einer davon berichten können. Doch sind jene Verhältnisse der Niederschlag einer langen Geschichte und deshalb für die historischen und soziologischen Wissenschaften, für Schule und Heimatkunde außerordentlich wichtig.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
26. Januar 1965

Landarbeiter wandern ab

Die Entwicklung wurde von der stärker zunehmenden Einkommensbildung im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und dem davon ausgehenden Sog auf dem Arbeitsmarkt ausgelöst und vor allem von den bisher beispiellosen Fortschritten der Agrartechnik unterstützt. Es laufen jetzt rund 100 000 Mähdrescher und über eine Million Schlepper.

Die Agrartechnik löste selbst vielfältige Wandlungen der Arbeitsverfassung, der Betriebsgrößenstruktur und der Produktionsgestaltung aus. Dieser Umschichtungsprozeß ist noch in vollem Fluß. In der westdeutschen Landwirtschaft ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1949 um rund 21 Prozent zurück.

In den Größenklassen von 0,5 bis zehn Hektar wurden rund 463 000 Betriebe aufgegeben. Dagegen erhöhte sich die Zahl der Betriebe mit 10 bis 100 Hektar um rund 56 000. Auf diese Gruppe entfällt jetzt zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche aller Betriebe.

Es ist notwendig, festzustellen, daß die Fläche der aufgelösten Betriebseinheiten keineswegs vollständig von anderen Betrieben übernommen wurde. Seit fünfzehn Jahren sind etwa 470 000 Hektar aus der landwirtschaftlichen Nutzung ausgeschieden.

Bisher wanderten rund 1,63 Millionen Vollarbeitskräfte oder 42 Prozent des Bestandes aus der Landwirtschaft ab. Bei den ständigen Landarbeitern waren es vor allem die ungelernten Hilfskräfte, so daß heute mindestens die Hälfte aller Landarbeiter aus Fach- oder Spezialkräften besteht. Die höhere Leistung einer verminderten Zahl von Arbeitskräften steigerte die Arbeitsproduktivität um über 150 Prozent, ein auch im Vergleich zur gewerblichen Wirtschaft beachtlicher Erfolg.

Die ständige Abwanderung von Arbeitskräften zwang die Betriebsleiter, in immer stärkerem Maß Kapital in Form von Maschinen und technischen Einrichtungen einzusetzen. Während zu Anfang der fünfziger Jahre je ausgeschiedener Arbeitskraft an Nettoinvestitionen für neue Maschinen 4800 Mark erforderlich waren, muß nun mit 10 300 Mark bereits mehr als das Zweifache dieses Betrages aufgewandt werden. Seit 1950 investierte die westdeutsche Landwirtschaft rund 29 Milliarden Mark für neue Maschinen. Der Wert des gesamten landwirtschaftlichen Aktivkapitals erhöhte sich auf rund 46 000 Mar je Arbeitskraft.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
26. Januar 1965

Hochbetrieb

Der Hoherodskopf hatte am letzten Sonntag (24. Januar 1965) wohl den größten Besucherandrang in seiner Geschichte aufzuweisen. Sämtliche Parkplätze und Parkstraßen waren zeitweise verstopft. Die Schlange der parkenden Autos auf der Straße Hoherodskopf-Poppenstruth-Ulrichstein reichte bis in die Gegend des Wiesenhofs bei Ulrichstein. Hier schon tummelten sich Rodler und Skiläufer auf den Wiesenhängen. Durch Neuschneefall in der Nacht zum Montag erhöhte sich die Schneedecke auf 30 cm. Die Temperaturen lagen gestern um 0 Grad.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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14. Januar 1965

Naturschutzpark

Der Naturschutzpark "Hoher Vogelsberg" war zu Anfang 1958 nur 21 000 ha groß, heute umfasst er bereits 30 000 ha. Die Erweiterungspläne sehen eine Größe von etwa 50 000 ha vor.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
09. Januar 1965

Veranstaltung

Am 12. Januar spricht in Klein-Eichen und Lardenbach Landwirtschaftsrat Dr. Harth über "Aufgaben und Wert der Gemeinschaftsmaschinenhaltung". Am 21. Januar findet in Gießen die Hauptversammlung des Schweineerzeugerringes Gießen-Grünberg statt. Es spricht der Direktor der Genossenschaftsschule Stuttgart-Hohenheim über "Selbsthilfe des Landwirts durch eine moderne Verbundwirtschaft in der EWG".

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
09. Januar 1965

Standesamtnachrichten

Aus den Laubacher Standesamtnachrichten vom Dezember 1964 geht hervor, dass am 11. Christiane Biedenkopf, Tochter von Werner Biedenkopf und Ilse, geb. Schombert (Klein-Eichen) geboren wurde. Am 28. wurde Armin Seipel, Sohn von Herbert Seipel und Lilli, geb. Bär (Lardenbach) geboren.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
09. Januar 1965

Elektrisch von Fulda nach Gießen

Der vom hessischen Verkehrs- und Wirtschaftsministerium herausgegebene Verkehrsbedarfsplan, abgestellt auf die nächsten Jahre, sieht auch die Elektrifizierung der eingleisigen, 106 km langen Bundesbahnstrecke Gießen-Alsfeld-Fulda vor. Mit den Ausbauarbeiten wird jedoch nicht vor Jahresende 1966 begonnen werden. Die Kosten der Elektrifizierung für die Strecke dürften sich nach ersten Voranschlägen auf über 50 Millionen DM belaufen.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
05. Januar 1965

Schulanfang

Das Frankfurter Stadtschulamt erwartet dringend eine bindende Erklärung des hessischen Kultusministerium, ob der Schulanfang erst 1967 in den Herbst verlegt wird und nicht wie ursprünglich geplant, schon 1966. Das Stadtschulamt erklärte, daß annähernd 900 Eltern Anträge auf vorzeitige Einschulung ihrer Kinder zu Ostern 1965 gestellt.

Die meisten Eltern äußerten die Befürchtung, daß ihre Kinder zu alt würden, wenn sie erst im Herbst 1966 in die Schule kämen. Das Ministerium sollte auch für 1967 Übergangslösungen schaffen müssen, da es unmöglich sei, im Herbst sämtliche schulpflichtigen Kinder auf einmal einzuschulen.

Man hofft, daß das Kultusministerium 1967 zwei Einschulungstermine - im Frühjahr und im Herbst - festlegt. Dann könnten die zu Ostern eingeschulten Kinder im Herbst 1967 nach halbjährigem Schulbesuch in die zweite Klasse versetzt werden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
01. Januar 1965

Neujahr

Regen in der Silvesternacht hielt die Knallerei in Grünberg in engen Grenzen. Als um die Mitternachtsstunde die Glocken den Anbruch des neuen Jahres verkündeten, hatte der Himmel allerdings ein Einsehen. Zu Zwischenfällen kam es nirgends, meldete die Landespolizeistation, die Neujahrsnacht war diesmal besonders ruhig.

Die stillen Straßen nach Mitternacht in Laubach, wo sonst reges Treiben und das Prosit-Neujahr stattfand, mögen ein Zeichen dafür sein, daß man seine häusliche Feier nicht unterbrechen wollte.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 

 

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