31. Dezember 1990

Kommunale Bilanz

Zum Jahresschluss veröffentlichte die Gießener Allgemeine Zeitung die Kommunale Bilanzen einiger Gemeinden. Für Grünberg teilte Bürgermeister Siegbert Damaschke u. a. mit, dass den Bedürfnissen der Lardenbacher und Klein-Eichener Mitbürger mit der Errichtung des letzten Dorfgemeinschaftshauses der Großgemeinde gerecht werde. Die Planung sei abgeschlossen und die Ausschreibung vollzogen.

Und mit der Einweihung der Kläranlage in Nieder-Ohmen wurden für die Seenbachtal-Gemeinden die Voraussetzungen für den Anschluss an die Kläranlage geschaffen, der 1991 erfolgen soll.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
27. Dezember 1990

Gymnastikfrauen spenden

Auch aufgrund eigener Erfahrungen, etwa der erlebten Gastfreundschaft in der UdSSR, beschloss die Gymnastikgruppe des SSV Lardenbach/Klein-Eichen auf eine gegenseitige Beschenkung bei der Weihnachtsfeier zu verzichten. Die Frauen, die unter der Leitung von Annita Schmidt trainieren, spenden stattdessen für die notleidende Bevölkerung in der Sowjetunion.

Einige Hundert DM sollen in den nächsten Tagen Pfarrer Klein vom "Arbeitskreis Leben nach Tschernobyl" der Kirchengemeinde Langgöns übergeben werden. Bisherige Hilfsaktionen sowie daraus entstandene Kontakte zeigten, dass die Hilfe ihr Ziel erreicht. So wurden und sollen auch in Zukunft besonders Kinder, die Opfer der Katastrophe von Tschernobyl sind, mit Lebensmitteln und Medikamenten bedacht werden.

(Karl-Ernst Lind)

 
15. Dezember 1990

"Bunter Abend" des Gesangvereins

Einen guten Zuspruch verzeichnete am Samstag (15. Dezember 1990) der Bunte Abend der beiden Dörfer Klein-Eichen und Lardenbach im Saal Dietz. Zu dieser auf das Weihnachtsfest einstimmenden und zumeist vom Männergesangverein "Eintracht" organisierten Veranstaltung begrüßte der Vorsitzende Heinz Schwanke neben den beiden Ortsvorstehern Karlhein Erdmann (Lardenbach) und Manfred Daniel (Klein-Eichen) auch Pfarrer Tilmann Schmidt sowie den Chorleiter Ottmar Hasenpflug (Saasen).

Ein besonderer Gruß galt dem Kirchenchor, der in diesem Jahr zum ersten Mal bei dieser traditionsreichen Veranstaltung sein Können zu Gehör geben sollte. In seinen Eröffnungsworten ging Schwanke auf Weihnachten ein, das er auch als Fest der Kinder bezeichnete. Die überall leuchtenden Kerzen seien ein Zeichen des Friedens. So sei gerade jetzt nach 45 Jahren die Wiedervereinigung das Schönste für die Menschen in Deutschland.

Programmgemäß eröffnet hatte der Männerchor mit den Liedern "Winternächte Schweigen hüllet", "Stern auf den ich schaue" und "Am Brunnen vor dem Tore". Zusammen mit dem Frauenchor erfreuten dann die Kinder beider Dörfer mit dem Lied "Advent". Hiernach folgte das von Sigrid Ruppel und Doris Rühl mit den Kindern einstudierte Spiel "Herberge gesucht".

In Klavierbegleitung von Gisela Langohr trugen hiernach die Kinder das Lied "Über Bethlehem steht ein heller Stern" vor. Mit den Gedichten "Knecht Ruprecht", "Nikolaus, Nikolaus", "König Nußknacker" und "Gedicht zum 6. Dezember" - vorgetragen von Tanja Fitzthum, Simone Larbig, Christian Ruppel, Daniel Rühl, Michaela Rühl, André Frank und Jan Schmidt - sowie einem Flötenspiel von Tanja und Sonja Fitzthum und Pia Scharmann beendeten die kleinen Künstler ihre Vorstellung.

Auf dem Programm stand danach in Bedleitung durch den musikalischen Alleinunterhalter Helmut Schleer, der im Laufe des weiteren Abends für die notwendige Stimmung sorgte, das gemeinsame Singen des Weihnachtsliedes "O du Fröhliche" und der Auftritt des Frauenchores mit dem "Wiegenlied zur Weihnachtszeit". Den Abschluß des offiziellen Teiles vor dem Eintreffen des Nikolauses, der den Kindern reichlich Geschenke bescherte, machten dann Karlheinz Erdmann und Hans-Joachim Siebel, die einen Sketch "Beim Finanzamt" zur Unterhaltung des Saales zum Besten gaben.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
13. Dezember 1990

Haushalt in der StaVo

Bürgermeister Siegbert Damaschke legte den Grünberger Stadtverordneten einen Rekordetat vor. Der Haushalt klettert auf 35 Millionen DM. Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen mit steigenden Steuereinnahmen sind nach den Worten des Bürgermeisters dafür verantwortlich, dass die Eckdaten für die städtische Finanzplanung im kommenden Jahr nach oben korrigiert werden konnten.

Damaschke führte u. a. aus, dass im Vermögenshaushalt die Abwasserbeseitigung als teuerster Investitionsbereich an erster Stelle rangiert: 3,21 Millionen DM werden 1991 ausgegeben. Es folgt die Stadtsanierung und der Straßenbau. Ein Löwenanteil fließt in den Ausbau der Ortsdurchfahrt Harbach und in den Sammleranschluß der Ortsentwässerungen von Stockhausen, Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen und Lehnheim.

Auch für die Ausgestaltung von Dorfmittelpunkten wird einiges getan. So steht der Neubaubeginn für das Bürgerhaus Lardenbach/Klein-Eichen an.

(tb/Gießener Allgemeine Zeitung)

 
08. Dezember 1990

Treue Blutspender

Rund 140 Bürger beteiligten sich kürzlich an der Blutspendeaktion des DRK in der Gallushalle, darunter viele Mehrfachspender, die mit Ehrenurkunden und -naseln ausgezeichnet wurden. Die Bronzenadel für dreimaliges Spenden erhielt u. a. Brigitte Ruppel aus Lardenbach. Für 25maliges Spenden wurde u. a. Annelore Roth aus Klein-Eichen ausgezeichnet.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
05. Dezember 1990

Ortsbeiratssitzung

Die Busverbindung Grünberg - Klein-Eichen beschäftigte die Lokalpolitiker am Mittwoch (5. Dezember 1990) abend in der Ortsbeiratssitzung Klein-Eichens im Gasthaus Bingel. Laut Mitteilung eines Mitgliedes dieses Gremiums würde der 15 Uhr-Bus nicht mehr fahren. Da keiner der Anwesenden über eine Änderung des bisher bestehenden Fahrplanes informiert war, einigte man sich darauf, den Magistrat zu fragen. In diesem Zusammenhang wurde die Busverbindung zwischen dem Stadtteil und Grünberg als mangelhaft gewertet.

In einem Appell an die Verwaltung im Rathaus wurde sich für das Zurückschneiden von Hecken im Bereich Galgenberg ausgesprochen, da hier einige Wege zugewachsen sind.

Ausführlich setzte sich der Ortsbeirat mit dem ersten Nachtragsetat der Großgemeinde auseinander. Stadtrat Hans Pigors erläuterte der Runde das Zahlenwerk, das anschließend einstimmig befürwortet wurde.

Dem Wahlausschuß zur Landtagswahl im Januar wird Manfred Daniel vorstehen, zu seinem Stellvertreter wurde Stephan Volp ernannt. Gewählt wurden desweiteren: Thomas Zabel (Schriftführer), Gerhard Schildwächter (stellvertretender Schriftführer), Werner Zimmer, Walter Müller, Helmut Rühl, Ernst Paha und Bernhard Bunke (alle als Beisitzer).

Die Innenaeinrichtung des geplanten Dorfgemeinschaftshauses für Klein-Eichen und Lardenbach soll am 11. Dezember hier in der Wirtschaft besprochen und geplant werden. Darüber informierte Ortsvorsteher Manfred Daniel. Er informierte auch über acht landwirtschaftliche Flächen der Stadt, die wieder zu verpachten seien. Erinnert wurde zum Ende der Sitzung an die Jahresabschlußfeier des Ortsbeirates am 27. Dezember.

(hd/Gießener Allgemeine Zeitung)

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02. Dezember 1990

Bundestagswahl

Die Bundestagswahl fand am 2. Dezember 1990 statt. Dabei handelte es sich um einen turnusmäßigen Termin nach der Bundestagswahl 1987. Die Wahl zum 12. Deutschen Bundestag stand ganz im Zeichen der am 3. Oktober 1990 erreichten deutschen Wiedervereinigung. Neben den Bürgern der ehemaligen DDR waren erstmals auch die West-Berliner wahlberechtigt. Die gesetzliche Mitgliederzahl des Bundestages wurde auf 656 Abgeordnete erhöht.
Bei einer hohen Wahlbeteiligung (77,8%) kann die Union mit 43,82% ihr Ergebnis knapp behaupten, die FDP mit 11,03% gegenüber der letzten Bundestagswahl sogar noch zulegen. Auf Seiten der SPD sorgt das Wahlergebnis (33,5%), das schlechteste für die Partei auf Bundesebene seit 1957, für Konflikte. Der größte Verlierer der Wahl sind die Grünen (3,9%).

In Klein-Eichen waren 180 Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt. An der Wahlurne im Lokal Bingel wurden 148 gültige Stimmen gezählt. Ungültig war 1 Stimme. Die 6 Briefwähler konnten vor Ort nicht mitgezählt werden. In Lardenbach gab es 266 Wahlberechtigte die 263 gültige Stimmen abgaben.

Die Ergebnisse für Klein-Eichen:

1990
1987
1983
1980
1976
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
CDU
78/81
70/73
95/95
81/79
86/86
SPD
41/43
46/39
33/24
45/45
37/39
FDP
12/11
9/12
4/7
3/6
11/11
GRÜNE
10/10
14/17
11/18
-
-
Grauen
-
-
-
-
-
REP
2/1
-
-
-
-
NPD
-
3/3
-
-
-
ÖDP
2/2
-
-
-
-
CM
-
-
-
-
-

 

Die Ergebnisse für Lardenbach

1990
1987
1983
1980
1976
Erst-/Zwei-
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
Erst-/Zweit-
CDU
135/114
143/131
159/155
139/138
157/158
SPD
94/95
117/109
104/101
112/107
97/97
FDP
17/33
8/19
6/14
11/19
14/16
GRÜNE
8/11
9/16
7/5
-
-
Grauen
-/2
-
-
-
-
REP
4/5
-
-
-
-
ÖDP
3/3
-
-
-
-
NPD
-
?
?
?
?
CM
-/2
-
-
-
-

 
12. November 1990

Diskussion Flächennutzungsplan

Vor mehr als einem Jahr beschlossen die Grünberger Parlamentarier die Neuaufstellung eines Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan. Die von der Planungsgruppe Seifert erstellte Vorplanung reichte man den "Trägern öffentlicher Belange" zur Bewertung ein. Erst in den letzten Wochen gingen die ausstehenden Bewertungen ein. Nicht jedoch die Stellungnahme des Kreisausschusses.

Gegenüber der ursprünglichen Planung gibt es einige Änderungen, mit denen sich der Landwirtschafts- und Umweltausschuß sowie der Bau- und Verkehrsausschuß des Grünberger Stadtparlamentes am Montagabend zu beschäftigen hatten.

Die Ausschußvorsitzenden vermißten die Stellungnahmen der Ortsbeiräte zu den stadtteilspezifischen Änderungen. Abgesehen von vier Ortsbeiräten, so der Bürgermeister, seien von allen anderen Gremien klare Entscheidungen eingegangen. Dabei entschieden sich alle Ortsbeiräte für den neuen Flächennutzungsplan - abgesehen von Klein-Eichen, wo man den Plan unter anderem wegen Ablehnung des Baugebietes "Südlicher Kahlsberg" verworfen hatte.

Vor allem dort, wo die gewünschte Siedlungsentwicklung über die im regionalen Raumordnungsplan vorgesehene hinausgeht, gab es Ablehnung; dies trifft etwa auf Lumda, Klein-Eichen/Lardenbach und Göbelnrod zu.

(os/Gießener Allgemeine)

 
06. November 1990

Ortsbeiratssitzung

Unter anderem aus Anlass der Bundestagswahlen traf sich der Ortsbeirat von Klein-Eichen am Dienstag (6. November 1990) zu einer Sitzung in der Gaststätte Bingel. Die Lokalpolitiker hatten vor allem die Aufgabe, einen Wahlvorstand zu ernennen und die Namen dem Magistrat mitzuteilen. Zum Wahlvorstand berufen wurden Manfred Daniel, Hermann Loob, Gerhard Schildwächter, Elke Rühl, Uwe Zimmer, Eduard Schmidt, Klaus-Dieter Hansel, Michael Roth und Ernst Paha.

In der Sitzung wurde desweiteren darauf hingewiesen, dass etliche Hecken und Sträucher in Wegebereiche wachsen. Betroffen sind hier besonders städtische Grundstücke, die verpachtet sind. Auf diese Problematik wurde bereits im Februar Bürgermeister Siegbert Damaschke und der damalige Bauamtsleiter Körber bei einer Ortsbegehung aufmerksam gemacht.

Der Apell der Ortsbeiratsmitglieder richtete sich nun an die Stadtverwaltung, doch hier ein Zurückschneiden der Hecken und Sträucher zu veranlassen.Ebenfalls als wichtig angesehen wird die Säuberung des Grenzgrabens. Im Bachbett wuchern viele Sträucher und Büsche, die das Wasser stauen. Auch hier sollte die Stadtverwaltung aktiv werden.

Vom Ortsbeirat anwesend waren an diesem Abend: Manfred Daniel, Dieter Faust, Hermann Loob, Gerhard Schildwächter und Thomas Zabel.

(hd/Gießener Allgemeine)

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31. Oktober 1990

Stadtverordnetensitzung

Bürgermeister Damaschke legte am Mittwochabend in der Stadtverordnetensitzung den ersten Nachtrag der Jahresrechnung 1990 vor, der den einzelnen Verschiebungen bei den Einnahmen und Ausgaben im Vergleich der Schätzung vom Jahresanfang Rechnung trägt. Unter vielen anderen Punkten verkündete der Bürgermeister den Beginn des Baues des Dorfgemeinschaftshauses für Lardenbach und Klein-Eichen im kommenden Jahr.

(Heimat Zeitung)

 
17. Oktober 1990

Bezirkstierschau zum Gallusmarkt

Rotbunte, Fleckvieh und Kälber, Schafe und Ziegen: Tierzucht-Ergebnisse "zum Anfassen", das bot die 10. Bezirkstierschau, die die Stadt Grünberg und das Tierzuchtamt Gießen an der Reithalle in der Au im Rahmen des 510. Gallusmarktes veranstalteten. 47 Kühe und sieben Kälber waren zu sehen, ebenso ein Bulle, 30 Schafe und 35 Ziegen. Die Schau mit Prämierung und Verkauf war erstmals verbunden mit einer Zuchtkälbervorstellung.

Eine Auszeichnung vom Verband Hessischer Rotbuntzüchter gab es für Walter Müller aus Klein-Eichen (Rotbunt-Siegerkuh alt). Und ein Ehrenpreis der Stadt Grünberg bekam Walter Müller noch für den 3. in der Rotbunt-Einzelzüchtersammlung dazu.

(av/GAZ)

 
16. Oktober 1990

Bürgermeister eröffnet den Gallusmarkt

"Heute gilt es nicht Politik zu machen. Denn wir wollen unser Fest, den Gallusmarkt, feiern." Bürgermeister Siegbert Damaschke sprach damit gewiß allen Anwesenden aus dem Herzen, die sich am Abend auf dem Marktplatz versammelt hatten. Nachdem der Laternen-Zug zu Ende, der Marktplatz sich gefüllt hatte, begann die seit altersher geübte Zeremonie zur Eröffnung des Gallusmarktes.

Stadtoberhaupt Siegbert Damaschke begann mit seinem ebenso traditionellen "Bericht zur Lage der Stadt Grünberg", in dem er alljährlich kommunalpolitische Schlaglichter des vergangenen "Grünberger Jahres" aufzeigt. Unter vielen anderen Themen sprach er auch von den Bedürfnissen der Lardenbacher und Klein-Eichener Mitbürger. Und um denen Gerecht zu werden, baue die Stadt in Lardenbach das Dorfgemeinschaftshaus. "Wir stehen in den Startlöchern, warten wie viele Bürger auf die Baugenehmigung, um mit dem Bau beginnen zu können", versprach der Bürgermeister.

(tb/GAZ)

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14. Oktober 1990

MGV in Thüringen

Im Rahmen einer Tagesfahrt in das neue Bundesland Thüringen traten die aktiven Sänger des Gesangvereins "Eintracht Lardenbach/Klein-Eichen" mit ihrem Können in der Öffentlichkeit auf. Unter der Leitung des Dirigenten Ottmar Hasenpflug erfreute der Männerchor im Anschluß an einen sonntäglichen Gottesdienst die Besucher der Evangelischen Kirche in Eisenach mit zahlreichen Chören.

Begonnen hatte der Tagesausflug, bei dem nahezu fast alle Aktive mit ihren Ehepartnern teilnahmen, mit der Abfahrt von Lardenbach in Richtung Osten nach Herleshausen. Von der ehemaligen Grenzstadt ging es weiter direkt zur Wartburg. Dort fand unter einer fachkundigen Führung der wohl derzeit in Deutschland bekanntesten Burg eine Besichtigung statt, die alle sehr beeindruckte.

Anschließend hatten die reiselustigen Sangesfreunde noch genügend Zeit, um den Sehenswürdigkeiten in Eisenach sowie der Innenstadt einen Besuch abzustatten. Zum Mittagessen traf man in Friedrichsroda ein. Von wo es weiter durch den westlichen Thüringer Wald ging. Hierbei streifte man die Orte Tabarz, Gr.-Inselsberg und Luisenthal.

Besonderes Interesse fand Oberhof, das als bekannter Wintersportort gilt und dessen Sprungschanzen man besichtigte. Die Heimreise führte über Schmalkalden, Bad Salzungen, Vacha und die ehemaligen Grenzorte Buttlar und Rasdorf nach Michelsrombach in der Nähe von Hünfeld, wo man in geselliger Runde den Abschluß der Fahrt beging.

(Karl-Ernst Lind)

 
07. Oktober 1990

Agrarwahlen

Die Agrarwahlen 1990 vom Sonntag, dem 7. Oktober 1990 hatten im Bereich der Stadt Grünberg folgendes Ergebnis: Wahlberechtigte Landwirte waren es 367, wahlberechtigte Landfrauen waren es 309. Wahlberechtigte Arbeitnehmer gab es nicht. Von den Landwirten gaben 170 ihre Stimme ab. Von den Landfrauen 64. Zehn Landwirte wurden für den Gebietsagrarausschuß gewählt. Bei den Landfrauen waren es sechs.

Zur Wahl der Ortslandwirte haben in Klein-Eichen 6 Wahlberechtigte Walter Müller gewählt. Ebenfalls mit 6 Stimmen wurde Dieter Faust zum stellvertretenden Ortslandwirt gewählt. In Lardenbach wurden Heinrich Frank und Gerhard Pernak mit jeweils 4 Stimmen gewählt.

Alle landwirtschaftlichen Betriebsinhaberinnen und – inhaber, mithelfende Familienangehörige und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus landwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als 2 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche können bei dieser Wahl mitmachen.

(Heimat Zeitung)

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01. Oktober 1990

Kindergartensituation

"Sehr positiv" - so die Beurteilung des Landesjugendamtes zur Dezentralisierung der Kindergärten in der Großgemeinde Grünberg. Als Vertreterin dieses Amtes erläuterte Barbara Schirmer am Montagabend in der Sitzung des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses ihre Einschätzung der Kindergartensituation in der Kernstadt und den Stadtteilen. Grundlage ihrer Ausarbeitungen war eine Besichtigung aller sechs Kindergärten in der Großgemeinde.

Unter anderem machte Schirmer auf die personelle Situation im Kindergarten in Lardenbach aufmerksam. Hier ist nachmittags immer nur eine Erzieherin da. Nach Urteil des Verwaltungsgerichtes müßte neben der Erzieherin noch eine weitere Person (etwa Reinigungskraft) im Haus sein.

Auf die Frage von Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Schmidt nach der personellen Ausstattung der Kindergärten, antwortete Schirmer: "Geht gerade so." Bürgermeister Damaschke führte als Vorschlag der Verwaltung ein, auch für die Kindergärten in Lardenbach und Reinhardshain zwei weitere Teilzeitkräfte einzustellen, wie dies für andere Kindergärten im Laufe dieses Jahres geschehen sei.

(hd/GAZ)

 
28. September 1990

Ortsbeiratssitzung

Am Freitagabend (28. September 1990) saß der Ortsbeirat, im Gasthaus Bingel, unter Leitung von Manfred Daniel beisammen, um den Haushaltsplan 1991 und das Investitionsprogramm bis 1994 zu besprechen. Ein besonderer Wunsch für 1991 ist der Bau des Gemeinschaftshauses für Klein-Eichen und Lardenbach. Zur Zeit wird mit Spannung auf die Baugenehmigung aus Gießen gewartet.

Auch soll die Brücke über den Grenzgraben zwischen den beiden Dörfern ein neues Geländer bekommen. Der Ortsbeirat sprach sich für den zügigen Weiterbau an der Zuleitung zu der Kläranlage Ohm-Seenbach in Nieder-Ohmen aus. Gleichzeitig soll überprüft werden, ob es nötig ist, das Kanalsystem zu erneuern oder für den Anschluß an die Kläranlage Ohm-Seenbach zu erweitern. Dabei soll das Wochenendgebiet für einen möglichen Anschluß mit überprüft werden.

Die Bordsteine und Bürgersteine an der Ilsdorfer Straße am Ortseingang und am Galgenbergsweg sind 1991 zu reparieren. Sowie ebenso die wassergebundene Decke des Weges aus dem Hinterdorf bis zum Grenzgraben und dann diesem entlang bis zur Feuerwehrzisterne. Die Räumung des Grenzgrabens ab der Ausbaustrecke bis ca. der Hälfte in Richtung Stockhausen sei unbedingt erforderlich, da der Graben so verschlammt ist. In Herbst und Winter ist hier ein Wasser-Rückstau bis ins Dorf zu befürchten.

Der Anschluß an die Kläranlage soll 1992 erfolgen. Reparaturen an einigen Ortsstraßen werden auch erforderlich sei. Aber nur dann, wenn die Kanalbaumaßnahmen abgeschlossen sind. Für 1993 ist vorgesehen, das Wochenendgebiet auch an den Kanal anzuschließen.

Die Renovierung des Ehrenmals auf dem Friedhof mit den dazugehörigen Grünanlagen soll auch vorgesehen werden. Für 1994 ist der Ausbau eines Feldweges als Investition angedacht.

Der Ortsbeirat wünscht, dass die eine Million Mark für den Bedarf eines neuen Hochbehälters fortgeschrieben werden. Auch die 50.000 Mark für einen Versammlungsraum in Klein-Eichen sollen im Haushalt bleiben, da dieser trotz Gemeinschaftshausbau notwendig bleibt.

Unter Punkt Verschiedenes wählte das Gremium den Wahlvorstand der im Oktober stattfindenden Argrarwahl. Vorsteher soll hier Manfred Daniel sein. Beisitzer Dieter Faust und Hermann Loob. Als Stellvertreter sind Gerhard Schildwächter und Stefan Volp genannt.

(ta/Heimat Zeitung)

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12. September 1990

Friedhofsordnung der Stadt Grünberg

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg hat in einer ihrer Sitzungen diese Satzung, Friedhofsordnung beschlossen. Sie gilt für alle im Gebiet der Stadt Grünberg gelegenen Friedhöfe. Die Friedhöfe dienen der Bestattung aller Personen, die bei ihrem Ableben Einwohner der Stadt Grünberg waren oder ein Recht auf Beisetzung in einer bestimmten Grabstätte besaßen. Die Bestattung anderer Personen bedarf der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung.

In der Friedhofsordnung gibt es mehrere Ordnungsvorschriften wie die Öffnungszeiten, das Verhalten auf dem Friedhof oder die gewerbliche Betätigung auf dem Friedhof. In den allgemeinen Bestattungsvorschriften geht es um die Anzeigepflicht und die Bestattungszeit. Geregelt sind die Särge, das Ausheben der Gräber, Ruhezeit und Umbettung. Weiter in der Satzung geht es um die Arten der Grabstätten.

In der Friedhofsordnung ist auch die Gestaltung der Grabstätten, Unterhaltung und Entfernung aufgeführt. Ebenso die Herrichtung und Pflege oder auch die Vernachlässigung der Grabpflege. Die Nutzung der Leichenhalle und die Trauerfeierlichkeiten werden in der Satzung behandelt.

Diese Satzung tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Gleichzeitig treten die Friedhofsatzung vom 24.05.1974 und alle übrigen entgegenstehenden ortsrechtlichen Vorschriften außer Kraft.

Der Magistrat

 
02. September 1990

Grenzgrabenfest

Nur wenige Tage nach dem "Hinterdorf-Fest" feierten die Klein-Eichener schon wieder. Das Grenzgrabenfest bei Loobs auf dem Hof fand im September 1990 zum achten mal statt. Der Stammtisch der Feuerwehr, die Grenzgrabenspritzer, sorgten wieder für ein stimmungsvolles Wochenende. So gab es am Samstagabend nicht nur Musik und Tanz. Mit einem Sketch unterhielten Margit Müller und Annita Schmidt die Gäste. Der Sonntag begann mit dem Frühschoppen. Und es spielten die Amigos bis zum späten Nachmittag. Zu den zahlreichen Gästen aus Klein-Eichen und Lardenbach gesellten sich auch Besucher umliegender Orte.

Fotos

 
01. September 1990

Verordnung zum Schutz der Trinkwassergewinnungsanlage

Auf Antrag und zugunsten der Stadt Grünberg werden im Interesse der öffentlichen Wasserversorgung für die Trinkwassergewinnungsanlagen der Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen in den Gemarkungen Grünberg-Lardenbach und Ulrichstein-Wohnfeld zwei Wasserschutzgebiete festgesetzt.

Die Wasserschutzgebiete gliedern sich in jeweils drei Zonen: I - Fassungsbereich, II - Engere Schutzzone, III - Weitere Schutzzone. In der Gemarkung Lardenbach befindet sich der Brunnen in der Zone I in der Flur 1 (Flurstück 336/1. Und in Wohnfeld sind es die Quellen in der Zone 1 in der Flur 5 auf mehreren Flurstücken.

In dieser amtlichen Bekanntmachung werden dann eine Reihe von Verboten für die einzelenen Schutzzonen aufgeführt. So ist das Versenken oder versickern von Abwasser oder radioaktiver Stoffe verboten. Oder das Errichten und Betreiben von gewerblichen und industriellen Anlagen. Auch das Halten von Tieren in Großbeständen, wenn das Beseitigen der Hinterlassenschaften nicht gesichert ist.

In Schutzzone II sind auch Viehansammlungen und Pferche verboten, soweit dadurch das übliche Maß der landwirtschaftlichen Düngung überschritten wird. Das Aufbringen von Klärschlamm oder Gärfuttermieten sowie Kleingärten und Gartenbaubetriebe sind verboten.

In der Schutzzone I ist dann auch der Fahr- und Fußgängerverkehr und die land- und forstwirtschaftliche Nutzung verboten. Natürlich ist auch das Düngen und die Anwendung für Pflanzenschutzmitteln nicht erlaubt.

Diese Verordnung tritt am Tage nach der Veröffentlichung im Staatsanzeiger für das Land Hessen in Kraft. In der Grünberger Heimatzeitung erfolgte die Veröffentlichung am 1. September 1990, einen Monat später.

(Heimat Zeitung)

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30. August 1990

Kläranlage der Öffentlichkeit vorgestellt

Der Wissensdurst mancher Mücker Einwohner konnte am "Tag der offenen Tür" in der erst kürzlich in Betrieb genommenen Kläranlage unterhalb von Königsaasens gestillt werden. Im Abstand von einer halben Stunde wurden Führungen durch das Kläranlagenpersonal angeboten, das fachkundig und anschaulich den Betrieb der Anlage vorstellte. Video-Aufzeichnungen der Rohrleitungen konnte man in einem eigens bereitgestellten Kamerawagen verfolgen, zumal eine Kamera, die im Kanal deponiert war, die Erläuterungen "anschaulich" unterstützten.

Hatte man dieses Programm bewältigt, war für das leibliche Wohl schon gesorgt. Viele hundert Neugierige kamen an diesem schönen Tag der Einladung der Gemeinde nach, sich über den Betrieb der Kläranlage umfassend zu informieren.

(le/hz)

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26. August 1990

Bunter Nachmittag der Kirchengemeinde

Einen guten Besuch konnte am vergangenen Sonntagnachmittag der "Bunter Nachmittag" der Kirchengemeinde Lardenbach/Klein-Eichen im Saal des Gasthauses Dietz verzeichnen. Der Erlös dieser Veranstaltung, die in erster Linie von den Mitgliedern des Kirchenchores durchgeführt wurde, sollte der Anschaffung eines Klavieres für die Chorarbeit dienen.

Begrüßt wurden die Gäste von Waltraud Bergenkamp, die als Mitglied des Kirchenvorstandes auch Grüße des sich im Urlaub befindlichen Pfarres Tilmann Schmidt übermittelte. Sie wünschte den Gästen bei dem von dem heimischen Frauenchor eröffneten Programm viel Vergnügen. Freude bereiteten danach der Frauen- und Kinderchor Freienseen ebenfalls unter der Leitung von Gisela Langohr mit zwei Liedern den Besuchern.

Anerkennung erhielten im Anschluß die Kinder des allwöchentlichen Kindergottesdienstes, die mit dem Theaterspiel "Der verhexte Topf" auftraten und für eine abwechslungsreiche Unterhaltung sorgten. Bevor dann ein gemeinsames Kaffeetrinken angesagt war, erklang, gesungen von allen der Kanon "Lobet und preiset ihr Völker den Herrn".

Zum gelingen dieses Nachmittages traten hiernach die Aktiven des Männergesangvereins "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen unter der Leitung von Ottmar Hasenpflug auf. Einen Sketch mit dem Titel "Der Eierhandel" spielten zur Belustigung der Anwesenden Waltraud Berkenkamp und Gisela Langohr, die ebenso wie der nachfolgende Auftritt des Kirchenchores reichlich Beifall ernteten.

Bevor dann die beiden Frauenchöre aus Lardenbach/Klein-Eichen und Freienseen unter der Leitung von Gisela Langohr mit dem Lied "Abendstille überall" das Programm beendeten.

(Karl-Ernst Lind)

 
26. August 1990

Pfarrgemeinde feiert im Freien

Zahlreiche Gläubige der Katholischen Kirchengemeinde Seenbrücke und Nachbargemeinden versammelten sich am Sonntag zur Feier des "St. Anna-Festes".

Das Fest, das zu Ehren der Gottesmutter Maria alljährlich zum gleichen Zeitpunkt gefeiert wird, hat für die Gemeindeglieder der Kirche Seenbrücke, die auch mit dem Namen der "St. Anna" geweiht wurde, eine große Bedeutung. Verbunden mit dem Gedenken, das nach dem Krieg von den Heimatvertriebenen mit in die neue Heimat gebracht wurde, ist im Anschluß auch ein gemeinsames Kaffeetrinken.

Nach der Begrüßung der Gottesdienstbesucher durch den zuständigen Priester Leonhard Heckmann und der Einladung zum anschließenden Pfarrfest folgte das Singen des "Alten Anna-Liedes". Die Eucharistifeier hielt der aus Laubach stammende und derzeit in Offenbach tätige Kaplan Manfred Schmutzer.

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes zeigte sich Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ernst Paha als Organist verantwortlich. Weiterhin umrahmte der gemischte Chor des Liederkranzes Stockhausen unter der Leitung des Dirigenten Werner Berk (Flensungen) diesen festlichen Nachmittag. Für das leibliche Wohl bei dem Pfarrfest sorgten die Frauengruppe und der Pfarrgemeinderat, die reichlich Kaffee und Kuchen anboten.

(Karl-Ernst Lind)

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24. August 1990

Kläranlage Ohm-Seenbach nimmt Betrieb auf, 1990

Die Kläranlage in der Nähe von Königsaasen ist offiziell eingeweiht (24. August 1990). Anwesend waren Vertreter der Gemeinden, des Kreises und des Regierungspräsidiums. Von der Gemeinde Mücke sind an die Kläranlage unterhalb von Nieder-Ohmen die Ortsteile Nieder-Ohmen, Merlau, Flensungen, Ilsdorf, Kirschgarten, Wettsaasen, Ruppertenrod, Ober-Ohmen und Windhain, von der Stadt Grünberg die Stadtteile Stockhausen, Lardenbach, Klein-Eichen, Seenbrücke und Weickartshain angeschlossen.

Die Kläranlage Ohm-Seenbach ist für 15.000 Einwohner ausgelegt. An ihrem Einlauf sortiert die automatische Rechanlage sperrige Stoffe aus. In einem Becken wird erdiger Sand vom übrigen Abwasser getrennt. Die einfließenden Wassermengen und deren Qualität wird von der Einlaufmenegenmeßanlage gemessen. In dem Belebungsbecken wird das aus dem Sandfangbecken kommende Wasser von Mikroorganismen, welche sich durch Zufuhr von Luft entwickeln, gereinigt. Die Mikroorganismen bewirken einen natürlichen Abbau von organischem Schmutz. In den nachfolgenden zwei Nachklärbecken setzt sich der Schlamm auf der Beckensohle ab und das gereinigte Wasser fließt über Rohrleitungen in die Ohm.

Aber vorher wird die Qualität und Menge des gereinigten Wassers registriert. Der abgesetzte Schlamm wird als Biomasse durch ein Pumpwerk in das Belebungsbecken zum Teil zurückgepumpt. Anfallender Überschußschlamm wird im Schlammentwässerungsgebäude durch das Auspressen von Wasser auf ein Zehntel seines Volume reduziert. Zur Pressung und Hygienisierung des Schlammes wird Kalk benutzt. Danach gelangt der Schlamm auf einen Lagerplatz, wo er auf seinen Abtransport wartet.

Zur Übergabe der Kläranlage begrüßte Bürgermeister Böck unter den Gästen Landrat Lipphardt, ferner den Gemeindevorsitzenden Jürgen Reißner und den Grünberger Bürgermeister Siegbert Damaschke als stellvertretenden Abwasserverbandsvorsitzenden. Böck berichtete , dass zu den Kosten in Höhe von 8,7 Millionen Mark das Land 5 Millionen Mark Zuschüsse gewährte. Die Bürger würden einen erheblichen Teil dazu beitragen. Und zwar einmal durch die Umlage und zum anderen durch die laufenden Gebühren. In den Haushalten sollte mit chemischen Stoffen sparsam umgegangen werden, um die Anlage zu entlasten. Schließlich merke man es am eigenen Geldbeutel, wenn die Anlage nicht alle Gifte beseitigen könne und daher belastetes Wasser in die Ohm abgeben müsse.

Ein Vertreter des Regierungspräsidiums überbrachte den Erlaubnisbescheid zur Einleitung des gereinigten Abwassers in die Ohm, ohne den die Anlage nicht in Betrieb gehen konnte.Ein Vertreter des Wasserwirtschaftamtes bestätigte den technisch einwandfreien Zustand des Bauwerks. Abschließend führte der Leiter der Anlage, Ernst Semmler, die Gäste über das Gelände.

(HZ)

 
18. August 1990

K.A.R.L. im Hinterdorf

Nachdem K.A.R.L. drei Jahre im Lardenbacher Steinbruch seine ersten Feste veranstaltet hatte, fand am 18. August 1990 das Hinterdorf-Fest bei Beckers auf dem Hof statt. Die Besucherzahl war noch recht überschaubar. Das war aber auch dem unbeständigem Wetter zuzuschreiben. Geboten wurde von den Veranstaltern Musik von heimischen Künstlern. So hatte Bernhard Köcke einen Soloauftritt mit seinem Harmonium. Ebenfalls mit dem Harmonium und dazu noch elektrischer Gitarrensound brachten Uwe Zimmer und Michael Roth dem Publikum zu Gehör. Übrigens nannten sie sich "Naptal-Duo".

Michael Roth war auch der Moderator des Festes an diesem Abend. Einige Dias zum Dorfleben zeigte Werner Zimmer. Und als Discjockey legte Manfred Purr noch echte Schallplatten auf. Hierzu wurde auch das Tanzbein geschwungen. Natürlich wurden die Besucher mit kleinen Köstlichkeiten versorgt - wie Wurscht und Bier...

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02. August 1990

Ortsbeiratsitzung

In der letzten Ortsbeiratssitzung (2. August 1990) befand man noch einmal über den Flächennutzungsplan, soweit er Klein-Eichen betraf. Überrascht stellte man fest, dass der gesamte Dorfkern in die vorläufige Denkmalsliste eingetragen ist. Man trat dafür ein, alle Hausbesitzer über diese neue Situation zu informieren, da sie mit erheblichen Erschwerungen bei Um- und Anbauten zu rechnen haben, in manchen Fällen sogar mit einer Veränderungssperre und hohen Auflagen bei Sanierungen, falls das Verfahren bis hin zum vollen Denkmalschutz durchgezogen wird.

Wie Ortsvorsteher Daniel weiter berichtete, kann man dem behördlichen Ansinnen nicht zustimmen, für Klein-Eichen zur künftigen Entwicklung nur drei Bauplätze vorzuhalten. Man fordert nach wie vor, eine zweite größere Fläche mit einzubeziehen, die zusätzlich sechs bis acht Häuser ermöglichen würden.

Das Wochenendgebiet in der Steinkaute verfügt über Wasser, Strom und eine ordentliche Straße. Der Ortsbeirat stimmte dem Ansinnen der Behörden zu, hierfür einen Bebauungsplan aufzustellen und einen Kanal zu verlegen. Ganz und gar nicht einverstanden ist man mit der Maßnahme, die Heckenlandschaft des Steinbruches am Galgenberg als Naturschutzgebiet auszuweisen. Derzeit wird hier nämlich gegrillt. Dies wäre dann später unmöglich. Die Bevölkerung hätte keinen Treffpunkt mehr.

Der Kinderspielplatz erhält zwei neue Spielgeräte. Anhand eines Kataloges, den die Stadtverwaltung zur Auswahl vorlegte, entschied man sich für ein Häuschen und eine Holzlokomotive mit Anhänger, auf denen man nach Herzenslust herumturnen kann.

Außergewöhnlich an dieser Sitzung des Klein-Eichener Ortsbeirates am Donnerstagabend war, dass sie in der Wohnung des Ortsvorstehers Manfred Daniel stattfand. Anwesend waren außerdem noch Dieter Faust, Hermann Loob, Gerhard Schildwächter, Stephan Volp und Thomas Zabel.

(HZ)

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08. Juli 1990

Kirmes in Lardenbach

Die Lardenbacher Vereine laden ein zur Kirmes. Am Freitag ging es los mit der "Star-Disco" im Festzelt. Tanz mit den "vielseits" bekannten "Die Amigos" war der Höhepunkt des Samstagabend. Und der Sonntag startete mit dem Frühschoppen ab 10 Uhr. Die "Ohmtal-Musikanten" machten dann Blasmusik mit 16 Mann bis zum Ausklang der Kirmes.

Die Vereine

 
28. Juni 1990

41 Steuerberater in "Freiheit"

Im Rahmen einer Freisprechungsfeier erhielten gestern (28. Juni 1990) in der Fernwaldhalle 41 Prüflinge der Berufssparte "Steuerfachgehilfe" ihre Zeugnisse überreicht. Dabei betonte Herbert Haas, Vorsitzender des Prüfungsausschusses Gießen der Steuerberaterkammer Hessen, dass alle Auszubildenden das gesteckte Ziel erreicht hätten. Aus Klein-Eichen war unter den Prüflingen auch Annette Neuß vertreten.

(l/gaz)

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24. Juni 1990

650 Jahre Stockhausen

Einen bunten Bilderbogen des Lebens und Arbeitens früher und heute im Dorf boten die Stockhausener ihren zahlreichen Gästen am Sonntag (24. Juni 1990) mit ihrem stehenden Festzug zur 650-Jahr-Feier. Zwischen Stockhäuser Hof und Festplatz ließen die Stockhausener altes Handwerk aufleben, zeigten Folklore sowie landwirtschaftliche Geräte und Tiere in der Landwirtschaft und ließen so ihren stehenden Festzug zu einem Augen-, Ohren- und Gaumenschmaus werden.

Zahlreiche Klein-Eichener waren an diesem Tag mit dabei. Entweder als Akteure oder sie mischten sich unter die vielen Besucher die so manches geboten bekamen.

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23. Juni 1990

Ehrungen beim Verbandstag

Eine eindrucksvolle Jahresbilanz stellte Kreisbrandinspektor Otto Schaaf am Samstag (23. Juni 1990) beim 44. Kreisfeuerwehrverbandstag in Allertshausen vor.1989 leisteten etwa 4793 Wehrmänner und -frauen rund 9223 Einsatzstunden bei 1175 Einsätzen. In dieser Bilanz nicht berücksichtigt wurden die 902 Einsätze der Wehren der Stadt Gießen. In den 42 Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises gibt es derzeit 140 aktive Frauen.

Bei den Ehrungen im Rahmen des Kreisfeuerwehrverbandstages ragte die Verleihung des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Gold an Hauptbrandinspektor Gerhard Jung aus Gießen heraus. Vier Feuerwehrkameraden erhielten das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40jährige Dienstzeit. Das silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre Dienst gab es u. a. für Hermann Loob aus Klein-Eichen, Wilfried Berg und Klaus Kratz aus Lardenbach und Wolfgang Siedler aus Stockhausen.

(wi/vv/gaz)

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22. Juni 1990

Feuerwehr Partnerschaft

Einer Einladung ihrer niederösterreichischen Partnerwehr Eichhorn zur Teilnahme an dem 28. Wettbewerb des Abschnittes Zistersdorf nahe der tschechischen Grenze folgten kürzlich einige Lardenbacher Wehrmänner. Verbunden mit diesem Wettkampf war auch die Weihe und Inbetriebnahme eines neuen Rüstlöschfahrzeuges der gastgebenden Partnerwehr Eichhorn. Die Oberhessen, denen sich auch ein Wehrmann mit Frau aus Klein-Eichenangeschlossen hatte, waren wie schon häufig in Privatquartieren untergebracht. Hierbei wurden die ausgezeichneten Kontakte, die seit dem Bestehen der nunmehr 16jährigen Partnerschaft gepflegt werden, weiter ausgebaut.

(Karl-Ernst Lind)

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21. Juni 1990

Erdkippe

Am 21. Juni veröffentlichte die HZ die Änderung der Gebührenordnung über die Benutzung des Schuttabladeplatzes (Erdkippe) in Lardenbach. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg hatte folgenden Beschluss gefasst: "Die Gebühr für die Nutzung des Schuttabladeplatzes für die Benutzung durch Bürger der Stadt Grünberg oder durch Unternehmen, die in der Stadt Grünberg Arbeiten durchführen, beträgt pro cbm abgekipptem, losem Material DM 15,-"

(hz)

 
20. Juni 1990

Stadtverordnetenversammlung

Eingangs der Stadtverordnetenversammlung am 20. Juni 1990 in der Gallushalle legte Bürgermeister Siegbert Damaschke den Magistratsbericht vor. Daraus ging hervor, dass u. a. folgende Personen als Wildschadenschätzer bzw. Stellvertreter bestellt worden sind: Für Klein-Eichen Walter Müller und Hermann Loob, für Lardenbach Ernst Knöß und Edwin Scharmann.

In dieser Sitzung beschlossen die Parlamentarier auch, dass entsprechend den Wünschen der Ortsbeiräte, ein Detail der Bürgerhausplanung, nämlich das die WC im Keller auch vom Jugend- und Kelterraum zugänglich sein werden. Die vom Bauausschuß zunächst vorgesehene Vergrößerung des Jugendraumes wurde fallengelassen.

(tb/gaz)

 
17. Juni 1990

Waldbegehung

Unter der Leitung des ersten Vorsitzenden des Obstbau- und Kelterverein Lardenbach/Klein-Eichen, Johann Zimmer, und der fachlichen Führung des zuständigen Revierförsters, Forstoberinspektor Karlheinz Keitzer, unternahmen zahlreiche Mitglieder und Einwohner der beiden Dörfer am Sonntag (17. Juni 1990) eine Waldbegehung.
Hierbei wurden ausführlich über den vom Wind stark in Mitleidenschaft gezogenen Waldbestand unterrichtet. Förster Keitzer zufolge sind nach dem vorgesehenen Einschlag von 400 Festmetern bei dem Sturm dann nochmals 1600 Festmeter gefallen. Er erläuterte jedoch, dass die bisher vorgenommenen Maßnahmen zur neuerlichen Aufforstung, kontinuierlich ihren Fortgang nehmen. Den Abschluß dieser Veranstaltung bildete das traditionelle Sommerfest an der Grillhütte.

(Karl-Ernst Lind)

 
08. Juni 1990

K.A.R.L.-Gründungsversammlung

Trotz aller unkonventionellen Ansprüche fand am 8. Juni 1990 die Gründungsversammlung des "Klein-Eichener Arbeitskreises zur Rettung der Lebensfreude" statt. Nach den ersten Festen, seit 1987 in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr, kristallisierte sich ein Zusammenschluß von Interessierten heraus, die nun einen Verein gründeten. An diesem Freitagabend kamen ca. 15 Leute in der Gaststätte Bingel zusammen. Verfolgt von einigen Zuschauern, gab es eine Darstellung des Vereins. Hierbei lag der Schwerpunkt eine etwas andere Kultur ins Dorf zu bringen. So mancher hatte dabei das etablierte Fest am Bach im Kopf, wozu ein Kontrastprogramm auf die Beine gestellt werden sollte. Nach der Vorstellung und der Verabschiedung einer Vereinssatzung erfolgte die Wahl des ersten Vorsitzenden. Nachdem er sich schon bei den bisherigen Veranstaltungen sowohl als Musiker und auch als Moderator bewährt hatte, war Michael Roth der richtige Mann für diesen Posten. Um die Kasse kümmerte sich, wie schon vorher, Manfred Purr. Als nächste Veranstaltung kam dann das "Hinterdorf-Fest" zur Sprache.

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24. Mai 1990

Vatertag im Steinbruch

Der "Vatertag" ist landläufig ein volkstümlicher Gedenktag, der immer an dem kirchlichen Feiertag "Christi Himmelfahrt" stattfindet. Das bewegliche Datum dieses Tages ist abhängig vom Osterdatum. Der Donnerstag 1990 war der 24. Mai. Die Form des "Vatertagfeierns" kam Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin und Umgebung auf. Manch einer sieht den "Vatertag" als Gegenstück zum "Muttertag". Eher ist es ein "Männertag" an dem Gruppen von Männern vollgepackt mit Bier durch die Lande ziehen.

Ein Anlaufpunkt ist seit nunmehr über 10 Jahren der Klein-Eichener Steinbruch. Hier treffen sich aber nicht nur Männer um den "Vatertag" zu begehen. Vielmehr ist es auch ein Familienfest, dass hier in schöner Umgebung, den ganzen Tag lang in bester Gesellschaft und meistens ganz friedlich abgehalten wird. Die Klein-Eichener "Grenzgrabenspritzer" sorgten wieder für die Organisation der Veranstaltung. Und Grünbergs Bürgermeister Siegbert Damaschke machte auch seine Aufwartung.

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21. Mai 1990

Neue Friedhofsordnung

Nahezu komplett tagten die Ortsbeiräte der Stadt um über die neue Friedhofsordnung abzustimmen. Klein-Eichen u. a. hatten der veränderten Fassung bereits zugestimmt, mit der Bitte allerdings, jemanden mit der Pflege der Rasenflächen und der Leichenhalle zu beauftragen.

In der Stadtverordnetenversammlung am Montag (21. Mai 1990) wurden noch Änderungen in der Friedhofsordnung vorgenommen und angenommen.

(tb/gaz)

 
20. Mai 1990

1062 Wanderer unterwegs

An der am vergangenen Wochenende (20. Mai 1990) von der Wanderabteilung des Spiel- und Sportvereins.Lardenbach/Klein-Eichen durchgeführten neunten EVG-Wanderung nahmen insgesamt 1062 Wanderfreunde teil. Hierbei beteiligten sich Wandergesellen aus insgesamt 45 aus ganz Hessen kommende Vereine, wovon 44 Vereine dem Hessischen Landesverband der EVG angehörten.

Für die Wanderung, die über zwei Tage lief und von dem ausrichtenden Verein trotz vieler behördlicher Auflagen, die zum Gegensatz zu den Grundlagen des Breitensportes stünden, als "Schikane" gesehen werden und vermutlich nur aus finanziellen Gründen erteilt wurden, standen mit sieben, 13 und 20 Kilometer gleich drei Wanderstrecken zur Verfügung.

Bei der Siegerehrung dankte die 1. Vorsitzende des SSV Lardenbach/Klein-Eichen, Bärbel Erdmann, allen Teilnehmern. Zusammen mit dem stellvertretenden Wanderwart Manfred Lind übergab sie an die siegreichen Vereine Pokale. Hierbei konnten die Wanderfreunde aus Ober-Seibertenrod mit 91 Teilnehmern den ersten Platz belegen. Auf den weiteren Plätzen folgten die Berg- und Wanderfreunde Lindenstruth, der VfR Lindenstruth, die Zugvögel Stangenrod, die Gipfelstürmer Lehnheim, die Lauf- und Wanderfreunde Rüddingshausen und "Gut Fuß" Bauernheim sowie der JSV Lehnheim, die ebenfalls alle einen Pokal erhielten.

(Karl-Ernst Lind)

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18. Mai 1990

Ehrung langjähriger Bläser

Am Freitagabend wurde in den Gotischen Räumen, dem Schloßmuseum, im Beisein von Karl Georg Graf zu Solms-Laubach, I. D. Madeleine Gräfin zu Solms-Laubach und I. D. Fürstin zu Sayn-Wittgenstein sowie der Mitglieder des Vorstandes des Jagdvereins Hubertus Gießen und Umgebung ein Bläsermuseum eingeweiht.

Im Anschluß an die Feierlichkeiten im Schloß überreichte der Erste Vorsitzende Prof. Horst Seuster mit dem Landesbläserobmann Willi Friedl an aktive Jagdhornbläserinnen und -bläser Auszeichnungen für langjährige Mitwirkung in den Bläserkorps.

Ausgezeichnet wurden u. a. mit Ehrennadel in Gold mit Eichenblatt Otto Biedenkopf aus Mücke. Die Ehrennadel in Gold erhielten u. a. Andreas Biedenkopf aus Klein-Eichen und Peter Biedenkopf aus Mücke sowie Hans Zimmer aus Lardenbach.

(lw/gaz)

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13. Mai 1990

Verdiente Fußballer

Verdiente Fußballer ehrte am letzten Sonntag (13. Mai 1990) die Spielgemeinschaft Weickartshain/Lardenbach/Klein-Eichen. Bärbel Erdmann, 1. Vorsitzende des SSV Lardenbach/Klein-Eichen und Abteilungsleiter Reinhard Mölcher jun. zeichneten die Akteure Hansjürgen Böcher, Joachim Rühl (beide 400 Einsätze), Frank Hollederer und Thorsten Herdejost (beide 250 Einsätze) für ihre Vereinstreue aus.

(Karl-Ernst Lind)

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28. April 1990

Vereinsabend

Nach der letztjährigen Premiere fand am vergangenen Samstag (28. April 1990) zum zweiten Mal der Abend der Ortsvereine von Lardenbach und Klein-Eichen statt. Ausrichter in diesem Jahr war der Männergesangverein Lardenbach/Klein-Eichen. Durchgeführt wurde diese gut besuchte Veranstaltung in dem Anbau der Schutzhütte auf dem Sportgelände.

Unter den Gästen des Abends weilte auch der Grünberger Bürgermeister Siegbert Damaschke, der besonders vom Vorsitzenden des Gesangvereins, Heinz Schwanke, begrüßt wurde. Durch das Programm, das vom gastgebenden Männerchor mit den Liedern "Das stille Tal", "Suliko" und "Zwölf Räuber" eröffnet wurde, führte der altbewährte Ansager Reiner Roth. Der geforderten Zugabe des Chores folgten dann die Damen der Gymnastikgruppe des Spiel- und Sportvereins mit einem Balltanz. Auch hier war eine Zugabe fällig.

Viel Beifall ernteten hiernach vom Feuerwehr-Stammtisch Jürgen Maus und Ernst Zimmer, die die mit ihrem Sketch "Der Erfinder Jimmy beim Patentamt" auftraten und das Publikum köstlich erfreuten.

Viel für die Lachmuskeln tat im Anschluß die Freiwillige Feuerwehr Lardenbach mit ihrem Spiel "Samstagsmaler". Im MIttelpunkt standen dabei für die Vorstandsmitglieder von weiteren örtlichen Vereinen das Zeichnen und Erraten von zumeist das Dorfgeschehen betreffende Begriffe. Mit einem weiteren Auftritt, bei dem drei Chöre erklangen, erschienen nochmals die Sänger des Gesangvereins.

Den Abschluß des offiziellen Teiles dieses gelungenen Vereinsabends machten dann die Damen der Gymnastikgruppe, die unter der Leitung von Annita Schmidt einen "Fröhlichen Reigen" darboten und auch hier wieder eine Zugabe geben mussten.

(Karl-Ernst Lind)

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26. April 1990

Stadtverordnetensitzung

Die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus Weickartshain zog sich in die Länge. Die Stadtverordneten schafften also wieder einmal ihr Pensum nicht und werden nachsitzen müssen. Dank eines vorderen Platzes auf der Tagesordnung durchgekommen ist die von Lardenbach und Klein-Eichen gewünschte zügige Zustimmung zur Planung ihres Dorfgemeinschaftshauses, ein Verzögern des für den Herbst geplanten Baubeginns konnte vermieden werden.

(tb/gaz)

 
24. April 1990

Bauausschuß zum Dorfgemeinschaftshaus

Der Bauausschuß (24. April 1990) der Stadtverordnetenversammlung unter Dipl.-Ing. Horst Engelhardt beschäftigte sich nicht mit einer Gebührenerhöhung und Satzungsänderung für die Bauschutt-Deponie Lardenbach, da dies lediglich in den Kompetenzbereich des Haupt- und.Finanzausschusses falle, der am Donnerstagabend tagt. Unter anderem soll eine bezahlte Aufsichtsperson eingesetzt werden.

Ausführlich erläuterte Architekt Helmut Opper dem Ausschuss seinen Plan für das Dorfgemeinschaftshaus Lardenbach/Klein-Eichen, der den Ortsbeiräten und Vereinen schon mehrmals zu Stellungnahmen vorgelegen hat. Einstimmig beauftragte man den Architekten, den Jugendraum im Erdgeschoß zu Lasten des Kelterraumes, der nur einmal im Jahr benutzt würde und bei dem es durchaus etwas enger zugehen dürfte, zu vergrößern. Schließlich seien im Erdgeschoß Toiletten für beide Geschlechter und nicht nur eine kleine sanitäre Einrichtung vorzusehen. Dann sei im Obergeschoß die Toilettentüre so zu versetzen, dass der Betrieb im Thekenbereich nicht gestört werde.

(hz)

 
21. April 1990

"Männerbräut"

Wenn auch nicht mehr in dem gewohnten Rahmen, wo nahezu fast alle Männer aus Lardenbach und Klein-Eichen die "Lardenbacher Männerbräut" besuchten, so findet diese traditionsreiche Veranstaltung dennoch ihre Durchführung (21. April 1990).

Es soll besonders in den früheren Zeiten für jeden Mann eine Verpflichtung gewesen sein, beim "Holzstrich" zu erscheinen, egal ob er Holz benötigte oder nicht. So war dieser "Holzstrich" im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo für jeden einzelnen überaus viele Feiern anstehen, früher wirklich der einzige "Feiertag", wo Männer einmal unter sich feiern konnten.

Die Tradition der Holzveräußerung, bei der in früheren Jahren neben weit über einhundert Festmeter Brennholz noch von vielen Handwerkern auch Bauholz ersteigert wurde, wird bis heute fortgeführt, wenn auch das Ritual der "reinen Männergesellschaft" nicht mehr ganz so aufrecht erhalten wird.

Bei der diesjährigen Versteigerung im Lardenbacher Pfortwald, bei der es naturgemäß bis in die Abendstunden wieder feucht-fröhlich zuging, wurden unter der Leitung des Lardenbacher Ortsvorstehers Karlheinz Erdmann und des zuständigen Forstoberinspektors Karlheinz Keitzer vom Forstamt Grünberg und in Anwesenheit der beiden Grünberger Stadträte Alfred Hammerschick und Gerhold Knöß sechsunddreißig Festmeter Buchenholz versteigert. Für das leibliche Wohl sorgte vor Ort die Gaststätte Dietz.

(Karl-Ernst Lind)

 
05. April 1990

Ortsbeiräte tagen zum neuen DGH

In einer gemeinsamen Sitzung der Ortsbeiräte von Klein-Eichen und Lardenbach am Donnerstag (5. April 1990) im Gasthaus Bingel, an der auch der Grünberger Bürgermeister Damaschke, der Stadtrat Gerhold Knöß und der Architekt Helmut Opper teilnahmen, entschieden sich die Mitglieder beider Gremien für einen vom Architekten vorgelegten Entwurf.

Wenn alles glattgeht, wird der MGV im Frühherbst 1991 zum ersten Konzert im langersehnten Dorfgemeinschaftshaus seine Stimme erheben: So zumindest lautet die Prognose von Bürgermeister Siegbert Damaschke in Sachen Zeitplan für das Bürgerhaus im Akazienweg. Eine wesentliche Voraussetzung für solche günstige Vorhersage ist mit der Erstellung der ersten Planentwürfe durch den Architekten gegeben. Der Magistrat hat sie "abgesegnet", gestern abend beschäftigten sich erstmals die Ortsbeiräte der beiden Stadtteile damit.

Den örtlichen Beratungsgremien und Vereinen dürfte die Planung nicht gar so fremd erscheinen, wurde man doch in die Entwurfsphase einbezogen, wie das Stadtoberhaupt weiter betonte. Nach den Beratungen der Ortsbeiräte und einer Einarbeitung eventueller Abänderungsvorschläge werden die Entwürfe dann in den Bauausschuss kommen. Sollte auch dieses Gremium seine Zustimmung geben, könnte der Beschluß der Stadtverordneten im Mai oder Juni und im Verlauf des Frühherbstes der erste Spatenstich fürs Bürgerhaus erfolgen.

Das vorläufige Raumprogramm für das von der Größenordnung her mit dem Bürgerhaus Lumda vergleichbare, funktionelle und der Topographie gemäße Bauwerk: Im Erdgeschoß sind - dem Wunsch der Ortsbeiräte entsprechend - zwei Säle mit einer Gesamtfläche von rund 185 Quatratmetern vorgesehen, die sich zu einem großen Raum vereinen lassen. Es schließt sich an der heutzutage von vielen Stadtteilen im Nachhinein herbeigewünschte Bühnenanbau, das Foyer ist großzügig gehalten, eine Küche mit Theke, ein Stuhllager und die Toiletten finden sich auf gleicher Ebene.

Der Hanglage angemessen wurde der Keller für weitere öffentliche Nutzungen miteingeplant. In einem Mehrzweckraum könnte ein Jugendzentrum eingerichtet werden. Dem Kelterverein soll ebenfalls ein Raum vorbehalten werden, schließlich ist ein Getränkelager dort vorgesehen.

Die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen sind gegeben, mit der anstehenden Veröffentlichung des Bebauungsplans erlangt dieser Rechtskraft. Die finanziellen Voraussetzungen ebenso: Das Stadtparlament hat im Haushalt 1990 eine erste Rate von 500 000 DM sowie Verpflichtungsermächtigungen eingestellt. Die Gesamtkosten werden auf 1 056 000 DM veranschlagt, laut Damaschke haben die Ortsbeiräte zugesagt, durch Eigenleistungen für das Unterschreiten der Millionen-Marge zu sorgen.

Keine Probleme erwartet man bei der Stadtverwaltung durch den Standort am Rande einer früheren Erzbergbaustätte. Im Vorfeld hatte man eigene Schürfungen vorgenommen, um so die Bedenken des Bergamtes, das von der Stadt freigestellt wurde, zu entkräften. Die Grenze verlaufe zwar durch das Bürgerhaus-Grundstück, der Baukörper wurde jedoch etwas "verschoben", befindet sich dadurch nicht im Stollenbereich, sondern auf gewachsenem Boden.

Zur Absicherung der Gründung soll überdies ein Gutachten mit Bodenuntersuchungen in Auftrag gegeben werden. Allenfalls "an einer Ecke" könnte eine Verstärkung erforderlich werden, insgesamt aber sieht auch Bauamtsleiter Eckhard Körber "kein Problem".

(tb/gaz/hz)

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05. April 1990

Ernennung zu Ehrenbeamten

Bürgermeister Siegbert Damaschke lobte die ehrenamtliche Tätigkeit von Herbert Kühn und Uwe Zimmer bei der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Eichen. Die beiden wurden bei der Jahresversammlung ihrer Wehr am 20. Januar 1990 zum Wehrführer (Kühn) und stellvertretenden Wehrführer (Zimmer) gewählt. Im Rathaus wurden Kühn und Zimmer am Donnerstag nachmittag (5. April 1990) zu Ehrenbeamten ernannt. Der Leiterwechsel bei der Feuerwehr Klein-Eichen war durch den Wegzug des bisherigen Wehrführers Andreas Biedenkopf notwendig geworden.

Das Stadtoberhauptlobte das Engagement von Kühn und Zimmer, "sich in den Dienst der Öffentlickeit zu stellen." Von seiten der Stadt, so Damaschke weiter, wird alles mögliche getan, um ihre Wehr mit den notwendigen technischen Geräten auszurüsten. Bei der Vereidigung der beiden neuen Ehrenbeamten war Stadtbrandinspektor Ernst-Ludwig Ide zugegen.

(da/hz)

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17. März 1990

Hausschlachtung

In einem Interview für "Das weiß ich noch wie heut'" (Ev. Kirchengemeinde 2003) erzählte Erwin Volp aus seinem Leben als Metzger für Hausschlachtungen. Dreizehn Jahre vorher entstand im März 1990 die Foto-Serie bei einer Hausschlachtung bei Familie Kühn in Klein-Eichen.

Erwin Volp: "Hausschlachtung - ich hab das ja lange gemacht. Da hat man allerhand erlebt!
Erstmal wurd's bestellt ... , dann ging es morgens so um 8 Uhr etwa los, ... dann wurde Kaffee getrunken; das war der Anfang morgens. Da gab's "Bornkuche". Und dann, so gegen halb 9 etwa, wurde auf'm Hof totgemacht, egal bei was für Temperaturen, ... Das fing so Ende Oktober an und ging dann den Winter über. Man hatte ja keine Kühlanlage wie heute.

Das Schlachten war viel Arbeit, in der Hauptsach' für die Hazsfrau. Die musste ja einen Tag vorher Kuchen backen, das gehörte ja dazu, und die Vorrichtungen treffen, da war einiges zu tun: Die Töpfe und das, die wurden nochmal zusätzlich gereinigt, net mit Chemie, sondern mit kochendem Wasser usw., mit Salzwasser wurde das nochmal richtig sauber gemacht.

Und die Männer mussten dann für's Holz sorgen, dass man genügend Holz hatte. Wenn totgemacht wurde, musste das Wasser im Kessel schon kochen. Nun ja, da hat man totgemacht, dann wurde das Schwein gebrüht. Kam in einen großen Holztrog rin, da wurden die Borsten abgeschrabbt, sagt man. ..., dann kam das auf so'n hölzernen Tisch, da war 'ne Mulde drin, dass das nicht wieder runterrollte. Das Schlachtgeschirr war mir, die großen Teile, das musst: man haben.

... ging das alles noch mit Muskelkraft. Das fing schon damit an, dass man die Schweine auf den Tisch heben musste. Sie waren so etwa 1 Jahr alt und haben auch dementsprechend gewogen. 3 bis 4 Zentner mussten sie wiegen, wenn man geschlachtet hat. Die Leute wollten ja was haben.

Und wenn's auf diesem Tisch fertig war - es wurde rumgedreht und richtig sauber gemacht - dann kam das an den Dreibock dran. Da wurde das Schwein aufgehängt, mit den Hinterbeinen an den Haken dran. Das wurde dann ausgenommen und in 2 Hälften gespalten. Der Tisch wurde sauber gemacht, abgespritzt mit Wasser und gewaschen, und dann kamen die Innereien auf diesen Tisch drauf. Da wurde ja alles verarbeitet; ... wurde der Darm sauber gemacht, wurde gedreht, wurde leer gemacht, wurde gewaschen in einem großen Bottich, erstmal alles mit kaltem Wasser.

Und dann, wenn ich das Schwein gespalten habe, dann kam die Hausfrau schonemal, und da hat man auch den Schmalz und das Fett ..., da war man ja interessiert dran. Man hat ja das ganze Jahr davon gelebt; es wurde nicht viel dazu gekauft. Und da kam die Hausfrau schonmal und wollt sehen, wie das Fett ist. Ob's reicht oder net reicht, ...

Wenn man den Darm sauber gemacht hatte, gereinigt hatte, kam's darauf an, wie der Fleischbeschauer kam. Man durfte ja auch nicht weiter machen! Man durfte nicht weiter machen, bis beschaut war, bis der Stempel drauf war. Und wenn der Fleischbeschauer dann dagewesen war, haben wir die Hälften genommen und die hat man rein getragen, ... da wurde angefangen und wurde verschnitten, und da hat die Hausfrau wieder gesagt, was sie für Wünsche hatte. Und dann hat man das zerlegt.

Und dann wurde erst das Hackfleisch gemahlen, wurde zu Frikadellen. Und Schlachtfrikadellen, das war 'ne extra Sorte. Das gab das Frühstück, da war's aber meistens schon 12, halb eins mittags. Da waren die Kinder mit dabei, die kamen aus der Schule, haben mitgefrühstückt.

Und wie das dann fertig war - das Fleisch war meistens boch nicht so weit - wurde dann der Darm nochmal mit kochendem Wasser richtig sauber gemacht. Da wurde die Wurst rein gefüllt, in den Dickdarm kam die Kochwurst rinn, und in den Dünndarm kam dann die Bratwurst erinn. Und in den Magen, das war ganz große Klasse, da kam die Zunge erinn, die wurde gespickt und schön nochmal gewürzt zusätzlich. ... Das Fleisch musst' ja dazu im Kessel aufgekocht und weichgekocht werden. Da wurde die Kochwurst gemacht, die Blutwurst, Presskopf, Leberwurst ...

So 3 Uhr mittags war das dann fertig, und dann wurde erst wieder mal Kaffee getrunken. Das war ja wichtig! ... Naja, dann ging's schon zwischen drei und vier. Der Kessel wurde ja durchgeheizt, aber da musste immer wieder frisches Wasser rinn, ..., man musste Brühe haben zum Wurstkochen. Man wollte ja Wurstsuppe haben. Und bei diesem Kochfleisch hat man genommen, was man abends so zum Essen brauchte, ...

Und dann fing's an, dann kam die Mettwurst dran. Das wurde mit der Hand durchgedreht, durch den Wolf, das ging schon schwer, da brauchte man schon einen kräftigen Kerl. Dann wurde die Mettwurst gemacht, diese Bratwurst, und die "stracken Langen" ... Die Bratwurst wurde gefüllt. Das Schwein hat etwa 7 m Dünndarm gehabt, das hat man alles verarbeitet. Und dann beim Würzen ... Wenn ich damals gewürzt habe, dann musste man sich auf jeden einstellen mit dem Würzen.

Die Kartoffelwurst wurde erst gemacht, dann kamen die Dicken dran. Und da wurde gestoppt. Naja, dann ging's so bis vier, halb fünf, nachmittags, und dann kam die Wurst in den Kessel. Die Wurst musste ja am selben Tag noch gekocht werden: nur die Kochwurst. Die Rohwurst konnte man stehen lassen. Und die Frauen haben auch Gläser gemacht, da kam die Wurst in diese Einweckgläser.

So bis fünf, halb sechs war man dann auch fertig, und ich bin heim. Und so um halb acht gab's Abendessen. Das war dann schon der größere Kreis. Da wurde sich Unterhalten. Das war maßgebend. Da wurde von dem gesprochen und von dem, was in den Dörfern so passierte, was man so alles wusste.
Das war also der Schlachttag, in dem Sinn gesehen.

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16. März 1990

Bauausschuss tagte

Am Freitag tagte der Bauausschuss mit mehreren Tagesordnungspunkten. Darunter war auch eine Bauvoranfrage im Wochenendhausgebiet von Klein-Eichen. Dieser stimmte der Bauausschuss mit Mehrheit zu. Das Gebiet sei allerdings noch nicht bauleitplanerisch erfasst und die Entwässerung noch nicht geklärt, mußte die Verwaltung zugestehen. Auf dem noch nicht beschlossenen Flächennutzungsplan ist die Fläche als Mischgebiet ausgewiesen. Mit fünf Ja- und vier Gegenstimmen gab der Bauausschuss eine zustimmende Empfehlung zur Bauvoranfrage.

(st/gaz)

 
09. März 1990

Jahreshauptversammlung der 13 Einsatzabteilungen

Weit über ein halbes Hundert Einsätze hatten die Feuerwehren der Großgemeinde Grünberg 1989 zu verzeichnen. Das betonte Stadtbrandinspektor Ernst-Ludwig Ide während der Jahreshauptversammlung der Grünberger Wehren am Freitag im Bürgerhaus Beltershain.

Unter vielen anderen Punkten erwähnte Ide die Erfolge auf internationaler Ebene, die die Wehren aus Lardenbach, Lehnheim und Klein-Eichen errangen. Hier dankte Ide besonders den Lardenbachern, die bei der Feuerwehr-Olympiade in Warschau eine Bronze-Medaille geholt hatten.

(tr/gaz)

 
03. März 1990

DRK Queckborn

Auf eine große Zahl von geleisteten Stunden konnte der Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes Ortsverein Queckborn verweisen. In seinem Bericht (am 2. März 1990) freute sich der Vorsitzende über den Mitgliederzuwachs von 89 Personen. Der Ortsverein Queckborn habe damit 928 Mitglieder in der Großgemeinde Grünberg. Herzlich bedankte er sich bei den Sammlern und Spendern für das Rote Kreuz. Kreisvorsitzender Klingelhöfer bedankte sich besonders für die geleistete Hilfe zur Betreuung der Aus- und Übersiedler. Eine größere Zahl von Mitgliedern aus dem Gebiet der Stadt Grünberg konnte für 25jährige Mitgliedschaft im Deutschen Roten Kreuz geehrt werden.

Mit Urkunde und silberner Ehrennadel zeichnete Klingelhöfer für 25jährige Treue u. a. aus Klein-Eichen und Lardenbach aus: Erika Behrendt, Wilhelm Funk, Erwin Kühn, Annelore Roth, Heinrich Zimmer und Werner Schildwächter sowie Ernst Lind.

(st/gaz)

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28. Februar 1990

Sturm im Frühjahr

Die orkanartigen Stürme, die in der vergangenen Nacht (28. Februar 1990) über unser Gebiet hinwegfegten, raubte manchem Bewohner den wohlverdienten Schlaf. Seit den frühen Morgenstunden waren Mitarbeiter des Forstamtes Grünberg beschäftigt, die Schäden, die der Sturm angerichtet hatte, zu beseitigen. Der am weitesten von Grünberg entfernte Stadtteil Weitershain war am stärksten betroffen.

Während die Stürme der letzten Wochen im Grünberger Stadtwald lediglich 1000 fm Holz umlegten, waren es in der vergangenen Nacht alleine 3000 fm, wie Forstamtsleiter Müller berichtete. Wenn die Entwicklung mit den Stürmen so anhält, gerät allmählich der Holzvorrat in Gefahr. Der normale Einschlag wurde deshalb schon stark reduziert. Man wird sicher nochmal reduzieren müssen. Teure Aufräum- und Pflegearbeiten müssen nun folgen - bei geringen, unsicheren Einnahmen, so der Amtsleiter weiter.

(sk/hz)

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28. Februar 1990

Ortsbeiratsitzung

In Anwesenheit von Stadtrat Hans Pigors beriet der Ortsbeirat von Klein-Eichen in seiner Sitzung am Mittwochabend (28. Februar 1990) über den Entwurf der Friedhofsordnung und über zwei Bauvoranfragen. Durch einen Dringlichkeitsantrag wurde unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Manfred Daniel die Tagesordnung um einen Punkt erweitert. Ein Lardenbacher Bauherr möchte in Klein-Eichen eine Maschinenhalle im Flurstück "In der Steinwiese" errichten. Der Ortsbeirat stimmte dieser Bauvoranfrage zu.

Die dem Ortsbeirat vorgelegte Musterverordnung, dem Entwurf für eine neue Friedhofsordnung, hielten die Mitglieder für ihren kleinen Dorffriedhof etwas überzogen und praxisfremd. Auch kam Kritik auf an den in Grünberg geltenden Vorschriften, wobei an Samstagen nur bei doppelten Gebühren eine Beerdigung zu genehmigen sei. Konkret beschloss der Ortsbeirat zwei Änderungen der Friedhofsordnung. Die Zeit, nach der eine Grabgestaltung beendet sein muss. Ein halbes Jahr ist hier im Entwurf vorgesehen. Dies hält man für zu kurz. In dieser Zeit sei der Grabhügel meist noch nicht völlig eingefallen. Es wurde eine Wartezeit von einem Jahr vorgeschlagen. Auch vermisste der Ortsbeirat eine Regelung über die Reinigung der Leichenhalle. Dieser Punkt solle in der Friedhofsordnung geklärt werden.

Nicht ganz einverstanden war der Ortsbeirat mit der Erweiterung eines Wochenendhauses auf dem Galgenberg. Die Erweiterung übersteige die normalen Maße eines solchen Häuschens. Ortsvorsteher Daniel meinte dazu, die Angelegenheit sei ohnehin problematisch,da für das Wochenendhausgebiet "An der Steinkaute" kein richtiger Bebauungsplan existiere. Man beschloß für das Wochenendhaus eine kleinere Erweiterung zu verlangen.

Am Schluß der Sitzung, in der Gaststätte Bukow, teilte Ortsvorsteher Daniel mit, dass zum Wasserschutzgebiet in Wohnfeld eine Anhörung stattgefunden habe. Für die Anwohner stellte sich das Problem, dass auf diesem Gelände, das noch nicht als Schutzgebiet ausgewiesen ist, Hofreiten liegen. Ein Anwohner kündigte bereits an, dass er bei einer positiven Entscheidung Einspruch dagegen einlegen werde.

Für den Bau des gemeinsamen Dorfgemeinschaftshauses von Klein-Eichen und Lardenbach werden sich die beiden Ortsvorsteher Manfred Daniel und Karlheinz Erdmann mit dem Architekten Opper zusammensetzen, um Einzelheiten der Maßnahme zu besprechen. So sei es noch unklar, wie weit das Gebäude unterkellert werde.

(ta/hz, st/gaz)

 
27. Februar 1990

Faschingsumzug in Freienseen

Seinen traditionellen Faschingsumzug veranstaltete am Dienstag (27. Februar 1990) zum 21. Male das Dorf Freienseen. Nachdem im vergangenen Jahr 18 Zugnummern den Umzug bildeten, waren diesmal 26 Gruppen mit von der Partie. An der Spitze die Prinzengarde, die bereits bei anderen Veranstaltungen, wie etwa bei der Laubacher Prunksitzung, auf sich aufmerksam gemacht hatte. Natürlich war auch das Prinzenpaar und sogar ein Kinderprinzenpaar mit eigenem Wagen dabei.

Weitere Teilnehmer waren unter anderem der Elferrat, der Obst- und Gartenbauverein, der Angelsportverein, der Motorsport-Stammtisch und der Damengesangverein. Zum bunten Fastnachtstreiben hatten sich auch Gruppen aus anderen Gemeinden hinzugesellt. So war neben dem Laubacher Caravanpark auch eine Gruppe aus Lardenbach und die Grenzgrabenspritzer aus Klein-Eichen am Umzug beteiligt.

(mw/gaz)

Fotos

 
25. Februar 1990

Kinderfasching des SSV

Mit Begeisterung zeigten am Sonntag (25. Februar 1990) die Kinder aus Lardenbach, Klein-Eichen und Seenbrücke ihren Gästen in den Räumen des Vereinsheim, dass auch die Kleinen so richtig Fasching feiern können. Unter der Leitung der 1. Vorsitzenden des Sportvereins Bärbel Erdmann, die auch die Begrüßung vornahm, traten zahlreiche Akteure auf und bereiteten den Anwesenden viel Freude.

So erschien zunächst Thilo Berg als Schreckgespenst in der Bütt. Hiernach wurde von dem Lakaien Michael Ruppel Björn Swoboda als Fritzchen in die Bütt begleitet. Das nicht mit Beifall geizende Publikum erlebte danach Jan-Martin Braam als Erlkönig.

Eine gelungene Darbietung für das Auge boten im Anschluß Stefanie Bukow, Lena und Nadja Müller, Liane Forgel, Melanie Kern, Sonja und Tanja Fitzthum, Katrin Maus und Stefanie Berg mit ihrem nach dem Schlager "Gardeoffizier" dargebotenen Tanz. Christian Ruppel erzählte von den Erfahrungen aus dem Kinderleben. Einiges für die Lachmuskeln tat hiernach nochmals Thilo Berg, der mit seinem zweiten Auftritt über seine "Auto-Ente" berichtete.

Den Abschluß der Büttenreden machte dann Gerda Weeke, die auch für das Schreiben und das Einstudieren aller Reden verantwortlich war, mit ihrem Vortrag "Zu spät". Den letzten Programmpunkt lieferten die kleinen Tänzerinnen, die ihren toll vorgetragenen und von Annita Schmidt einstudierten Tanz als Zugabe nochmals vorführten.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
24. Februar 1990

Zirkus räumt den Festplatz

Bereits seit der Vorweihnachtszeit macht der Zirkus "Charles" auf dem Lardenbacher Festplatz Quartier und sorgte damit für Verärgerung bei städtischen Gremien. Der Ortsbeirat artikulierte die Vorwürfe der Bürger, die sich insbesondere über Verunreinigungen beklagten. Im Dorf wurde zuletzt gegen den Zirkus Stimmung gemacht, und die Situation verschärfte sich (Flugblatt). Das Problem scheint nun der Lösung nah: Der Zirkusdirektor sagte: "Spätestens Samstag räumen wir den Festplatz." In dem Dorf, in dem man so schlecht behandelt worden sei, wolle man nicht länger bleiben.

Der Zirkus "Charles" hat seine Ankündigung wahrgemacht. Am Samstag (24. Februar 1990) machte sich die "Karavane" auf den Weg. Wohin genau, das wollte der Direktor nicht mitteilen.

(tg/gaz)

Fotos

 
20. Februar 1990

Flugblatt zum Zirkus

Ruhiger geworden war es um den Zirkus Charles, der seit November letzten Jahres (1989) sein Winterquartier auf dem Festplatz in Lardenbach aufgeschlagen hat. Mehrfach hatte sich der Ortsbeirat mit Schwierigkeiten zu befassen, die im Zusammenhang damit entstanden. Von Ruhestörung, Verwüstung in benachbarten Gärten und Verschmutzung umliegender Grundstücke war die Rede. Anzeige war erstattet worden, da die Gäste sich ohne Erlaubnis niedergelassen hatten. Die Anzeige war jedoch wieder zurückgezogen worden, da offenbar eine durchgreifende Handhabe fehlte.

Für neuen Gesprächsstoff sorgt nun (20. Februar 1990) ein Flugblatt, das in den letzten Tagen anonyme Verfasser heimlich verteilten. Es beinhaltet eine fingierte Einladung des Zirkusses an die Lardenbacher Bevölkerung. In höhnischem Ton heißt es, die Artisten wollten mit der Bevölkerung den Tag "feiern", an dem sie angereist sind. Denn seitdem wurde für kostenlose "Unterhaltung" gesorgt.

Außerdem wolle sich der Zirkus "bedanken", dass unser Wohlfahrtsstaat ihn kostenlos unterhalte, obwohl der Zirkus gar nicht arbeite. Aus Begeisterung hätten die Lardenbacher nun noch eins draufgesetzt und den Artisten zwei Urlaubsorte zur Auswahl angeboten: Dachau oder Ausschwitz. Die Verfasser spielten dabei auf zwei ehemalige Judenvernichtungslager an, in die man die ungebetenen Gäste wohl gerne verfrachtet hätte. Die Hinfahrkarte wollten die Lardenbacher wohl gerne bezahlen. Von Rückkehr war nicht die Rede.

Die Grünberger Stadtverordneten haben sich mit dem Pamphlet schon beschäftigt. Es wurde gegen die Verfasser Anzeige erstattet. Die polizeilichen Ermittlungen laufen.

(HZ)

 
09. Februar 1990

Wettbewerb Blende 89

Für die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb Blende 89 konnte der Klein-Eichener Werner Zimmer gestern in den Redaktionsräumen der Heimat Zeitung Urkunde und Medaille sowie einen Scheck vom Ausrichter, dem Photoindustrieverband, entgegennehmen.

Werner Zimmer ist technischer Angestellter in einem Grünberger Ingenieurbüro und beschäftigt sich seit zwölf Jahren intensiv mit der Fotografie. Schon häufiger hat er an Wettbewerben mit Erfolg teilgenommen. Seine Motive findet er hauptsächlich im Dorfleben von Klein-Eichen (und Lardenbach) aber auch in der Umgebung des Vogelsberges.

Einmal im Jahr lädt er zu einem Dia-Vortrag ein. Zur Zeit sammelt er alte Fotos von Klein-Eichen, wobei ihm die Mitbürger gern behilflich sind. Zu gegebener Zeit sollen die Bilder in einer Ausstellung bzw. in Form eines Diavortrages präsentiert werden.

(sk/hz)

Fotos

 
03. Februar 1990

Faschingssitzung

Mit einem ausgezeichneten Programm wartete am vergangenen Samstag (3. Februar 1990) die Feuerwehr Lardenbach bei der diesjährigen Faschingssitzung in der vollbesetzten Narhalla "Dietz" auf. In Anwesenheit zahlreichen örtlichen Kommunalpolitikern und des Stadtrates Gerhold Knöß sowie des später eintreffenden Grünberger Bürgermeister Siegbert Damaschke, der auch den diesjährigen Faschingsorden verliehen bekam, eröffnete der 1. Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Lardenbach Karl-Ernst Lind um 20.11 Uhr die Sitzung und übergab die Leitung dem "Dreirädchen" Hans Mölcher, Reiner Roth und Herbert Rühl.

Sofort traten die "Drei Schoppepetzer" Karlheinz Hollederer, Eduard Schmidt und Reiner Roth auf, die in ihrer altbekannten Weise das Dorfgeschehen des letzten Jahres in Augenschein nahmen und hierbei so manch nennenswerte Begebenheit erzählten. Viel zu lachen gab es bei den Büttenneulingen "Charlotte und Friedericke" (Margit Müller und Gerda Weeke), die einen Dialog bezüglich ihres Körperbaues führten. Als leidgeplagter Ehemann folgte hiernach Karl-Ernst Lind.

Etwas für das Auge boten die Damen der Gymnastikgruppe des Sportvereins, die mit ihrem Tanz "Kriminal-Tango" zu überzeugen wußten. Hierbei erhielten die unter der Leitung von Bärbel Erdmann stehenden Tänzerinnen Gerda Weeke, Annita Schmidt, Marie-Luise Kratz, Sigrid Ruppel, Karin Kratz, Waltraud Mölcher, Maritta Pernak, Helma Berg, Christa Kratz, Ursula Berg und Sieglinde Mölcher wie auch alle anderen Auftretenden des Abends den Lardenbacher Faschingsorden.

Im Programm folgte Artur Kratz als Schluckspecht. Er klärte das begeisterte Narrenvolk über seine Trinkgewohnheiten auf, wobei er von seinem bediensteten Butler Eduard Schmidt zwischendurch immer wieder einen "Kurzen" kredenzt bekam. Märchenhaft im wahrsten Sinne des Wortes wurde es bei dem Auftritt von Annette Neuß, Cornelia Nickel, Cornelia Dietz, Sandra Schwanke, Kerstin Müller und Annita Schmidt, die in einer eher urigen jedoch überzeugenden Art "Schneewitchen" aufführten und für eine Steigerung der Stimmung sorgten.

Nach der Pause erschien Karlheinz Erdmann als "Klofrau" in der Bütt. Auch über diesen Vortrag, der einiges an Aktualität aus dem Dorfleben enthielt gab es für die Narren viel zu lachen. Überzeugen konnte auch Hans Mölcher als Stadttreicher, der mit seinem italienischen Flaschenfreund "Martini" aus seinem Leben dem begeisterten Publikum berichtete. Einen sehenswerten Leckerbissen legten die "Ballettmäuschen" Annette Neuß, Cornelia Nickel, Cornelia Dietz, Sandra Schwanke, Kerstin Müller, Anja Kratz und Annita Schmidt mit ihrem Can Can auf das Parkett.

Den Abschluß des Programms vor dem großen Finale, bei dem alle Aktiven nochmals auf der Bühne erschienen, machte die Feuerwehrtruppe unter Leitung von Reiner Roth. Dabei boten Karlheinz Hollederer, Eduard Schmidt, Artur Kratz, Karlheinz Erdmann, Leo Müller, Herbert Rühl und Gunter Berg einen nicht mehr zu übertreffenden Auftritt. Hier stand das aktuelle Thema "Zirkus" im Vordergrund.

Bevor mit dem eigens geschriebenen und beim Finale gemeinsam gesungenen und vom Trio "Gitanes" begleiteten "Zirkuslied" erhielten die fleißigen Helfer Jürgen Maus (Tonmaschinist), Reinhard Mölcher (Büttenschieber), Mark Langohr (Lakai) und Lothar Pleik als Textschreiber den Faschingsorden überreicht.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
27. Januar 1990

Rückschau Männergesangverein

Mit dem Gedenken an das verstorbene Mitglied Georg Kielbassa und dem Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Jahr 1989 eröffnete am vergangenen Samstag (27. Januar 1990) im Gasthaus Dietz der 2. Vorsitzende Karlheinz Erdmann für den erkrankten Vorsitzenden Heinz Schwanke die diesjährige Generalversammlung.

Aus dem Bericht ging hervor, dass das letzte Jahr für die Aktiven sehr arbeit's- und lehrreich war. So wurden neben 38 Singstunden noch 21 Auftritte bei den verschiedenensten Anlässen wahrgenommen. Hervorgehoben wurden das Kritiksingen in Grünberg, das Hasenpflugsche Chorgruppentreffen in Lardenbach, das Singen im Alten- und Pflegeheim Laubacher Stift, der Liederabend in Stockhausen sowie die Auftritte bei den zahlreichen Jubiläen von Vereinsmitgliedern.

Erfreut zeigten sich die Sänger auch über die Bereicherung von verschiedenen Gottesdiensten in den Kirchen von Lardenbach und Klein-Eichen. Aktiv teil nahmen die Sangesfreunde am ersten Lardenbacher Vereinsabend und an Festzügen bei verschiedenen Sängerfesten.

Auch als Übungsobjekt bei einer Abschlußprüfung für Vizedirigenten war der Chor gefragt. Zum Abschluß seiner Ausführungen, wo auch der Dank an den Chorleiter Ottmar Hasenpflug und an alle Aktiven ausgesprochen wurde, nannte der 2. Vorsitzende noch die traditionelle öffentliche Weihnachtsfeier, die für ihn aus nichtverständlichen Gründen nicht so gut besucht war.

Den Berichten des Kassenwarts Karlheinz Hollederer und der Kassenprüfer Erich Dörr und Bruno Trapp folgte die Neuwahl der Kassenprüfer Reinhard Mölcher jr. und Wilfried Berg.

Ausgezeichnet mit einem Geschenk für einen regelmäßigen Singstundenbesuch wurden im Anschluß vom 2. Vorsitzenden Werner Frank, Werner Siedler, Karl Ruppel, Gerhard Pernak und Karl Krämer, die alle bei jeder Übungsstunde anwesend waren. Präsente erhielten auch die nur ein- oder zweimal verhinderten Sänger Erich Dörr, Hans-Joachim Siebel, August Erdmann, Günter Felsing, Erwin Groß, Ernst Paha, Herbert Rühl und Heinz Schwanke. Dank zollte Erdmann auch Heinrich Rahn, Heinrich Frank, Karlheinz Hollederer, Emil Mölcher, Klaus Kratz, Reiner Roth und Wilfried Berg, die bei nur drei Singstunden fehlten.

Wie den Ausführungen des stellvertretenden Vorsitzenden zu entnehmen war, stehen im Jahr 1990 wieder zahlreiche Auftritte im Programm. Musikalisch umrahmt wurde diese Versammlung von dem Chor, der vier Lieder unter Leitung von Reiner Roth, der für den verhinderten Dirigenten Ottmar Hasenpflug eingetreten war, zu Gehör brachte.

(Karl-Ernst Lind)

 
24. Januar 1990

Ortsbeiratsitzung

Nach intensiven Haushaltsberatungen, zu denen auch Stadtrat Hans Pigors in die Gastwirtschaft Bingel gekommen war, wurde der Etat für 1990 einstimmig befürwortet. Unter dem Vorsitz von Ortsvorsteher Manfred Daniel sahen die Ortsbeiräte alle für Klein-Eichen geforderten Maßnahmen erfüllt; mit lediglich einer Ausnahme: Statt der geforderten 10.000 Mark für den Kindergarten wurde nur ein Betrag von 5.000 Mark bereitgestellt.

Einer Bauvoranfrage im Wochenendgebiet stand der Ortsbeirat positiv gegenüber. Das zur Debatte stehende Gelände macht durch ein heruntergekommenes Wohnmobil und ein älteres verlassenens Haus einen verwahrlosten Eindruck. Der Ortsbeirat rät dem Magistrat jedoch, darauf zu achten, daß das zu errichtende Gebäude die Größe eines Wochenendhauses behält. Der Ortsbeirat will sich zu einer Ortsbesichtigung treffen.

Wie Manfred Daniel miieilen konnte, ist durch die Unterstützung des Magistrates inzwischen der geforderte Glascontainer aufgestellt worden. Überrascht war der Ortsbeirat allerdings, daß der Kreis eine Mindestmenge von jährlich fünf Tonnen vorschreibt, so daß es sich bei dem Glasbehälter um ein probeweises Aufstellen handelt. Wie Daniel dazu erklärte, seien die Bürger bemüht, das Müllaufkommen zu verringern, indem sie Mehrwegflaschen benutzten, auf der anderen Seite werden jetzt vom Kreis Auflagen für eine Mindestmenge gemacht.

Die im Steinbruch gewünschte Schutzhütte ist jetzt auch von der Bauaufsicht des Kreises abgelehnt worden, die sich damit der Unteren Naturschutzbehörde anschließt. Als Grund wurde angeführt, daß sich seltene Tiere wie Dachse und Eidechsen in dem Naturschutzgebiet angesiedelt hätten, was der Ortsbeirat allerdings bestreitet. Nach Aussage von Klein-Eichener Bürgern sind diese Tiere dort noch nie gesichtet worden.

Dem Klein-Eichener Ortsbeirat gehören zu dieser Zeit folgende Mitglieder an: Manfred Daniel, Dieter Faust, Hermann Loob, Gerhard Schildwächter, Stephan Volp und Thomas Zabel.

(ta)

 
20. Januar 1990

Feuerwehr JHV

Zur Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Eichen am 20. Januar 1990 begrüßte 1. Vorsitzender Andreas Biedenkopf 32 Mitglieder und Stadtbrandinspektor Ide. Verabschiedet wurde von der Versammlung einstimmig eine neue Vereinssatzung, die zuvor von Biedenkopf erläutert wurde.

Bei den Wahlen zum Vorstand stellte sich Andreas Biedenkopf als Wehrführer und 1. Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung, da er beabsichtigt seinen Wohnsitz außerhalb der Großgemeinde zu verlegen. Sein Nachfolger wurde für beide Ämter der bisherige stellvertretende Wehrführer Herbert Kühn. Zum neuen Stellvertreter wählte die Versammlung Uwe Zimmer, zum Kassenprüfer Manfred Daniel und zum Kassierer Dieter Faust.

.Für 25jährige Tätigkeit als Wehrführer und 1. Vorsitzender wurde Erwin Kühn zum Ehrenwehrführer und Ehrenvorsitzenden ernannt. Biedenkopf überreichte ihm ein Präsent und eine Urkunde. Ein weiteres Präsent ging an den "frischgebackenen" Wehrführer Herbert Kühn, der als Einziger alle Feuerwehrübungen des vergangenen Jahres besucht hatte.

Gegen Ende der Sitzung entbrannte eine hitzige Debatte darüber, wieso und weshalb für 1989 zu der Pacht des Steinbruchs 5 DM Mahngebühr gezahlt werden mußte; wer daran Schuld sei, und wer das nun bezahlen müsse. Andreas Biedenkopf erklärte, er werde der Sache auf den Grund gehen und den Mitgliedern Bericht erstatten.

Anschließend wurde auf Antrag von Dieter Faust der Übungsplan für 1990 ausführlich erläutert. Es gelang dem neuen Wehrführer Kühn und Stadtbrandinspektor Ide, alle Unklarheiten zu beseitigen. Im Anschluß an die Jahreshauptversammlung fand das traditionelle Schnitzelessen statt. Ein Diavortrag über das Dorfleben zeigte danach Werner Zimmer.

(hz/uz)

Fotos

 
13. Januar 1990

Voltigierer der "alten Garde"

Den Wunsch einiger Voltigierer der "alten Garde", wieder einmal diesem Sport nachzugehen, wurde dieser Tage Wirklichkeit. Inge Altscher hatte die Organisation übernommen. In der Grünberger Reithalle war die Überraschung des damaligen Ausbilders Albert Müller aus Klein-Eichen dann natürlich groß: Es waren 26 ehemalige Voltigierer erschienen, um nochmal aufs Pferd zu steigen.

Als es nach kurzer Aufwärmphase richtig los ging, konnte bald festgestellt werden, dass keiner etwas verlernt hat. Nach getaner "Arbeit" wurde zum gemütlichen Teil übergegangen. Bei alten Fotos aus den 70ern wurden Erinnerungen wieder wach.

(gaz)

Fotos

 
12. Januar 1990

Neuer Vorstand des SSV Lardenbach/Klein-Eichen

Ehrungen und Neuwahlen, bei denen es eine personelle Veränderung an der Vereinsspitze gab, waren die wichtigsten Punkte innerhalb der diesjährigen Jahresversammlung des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen am 12. Januar 1990 im Gasthaus Bingel.

Begrüßt wurden die Mitglieder, die dem verstorbenen Mitglied Georg Kielbassa gedachten, vom Vorsitzenden Arno Böcher, der im Anschluß einen umfangreichen Tätigkeitsbericht abgab. Hieraus ging hervor, dass im letzten Jahr die Schutzhütte auf dem Sportgelände fertiggestellt werden konnte. Neben dem traditionellen Kinderfasching habe der Sportverein noch für den erstmals durchgeführten Ortsvereinsabend, bei dem es einen Disco-Abend sowie den Ortssporttag gab, verantwortlich gezeichnet.

Erfreuliches berichtete der Vorsitzende auch über den EVG-Wandertag mit über 1000 Teilnehmern. Erwähnung fand auch die Fahrt der Vereinsjugend in die Jugenherberge am Edersee. Zum Abschluß seiner Ausführungen sprach Böcher allen Helfern, Mitgliedern und Spendern, die zum Wohle des Vereins eintraten, seinen Dank aus.

Im Anschluß an den Kassenbericht von Gerda Weeke und dem Bericht der Kassenprüfer Artur Kratz und Frank Hollederer ehrte der Vereinsvorsitzende die beiden Beitragskassirerinnen Annelore Rühl und Brunhilde Schwanke sowie die in der Jugenarbeit sehr aktiven Eduard Schmidt und Klaus Kratz mit einem Geschenk. Mit der Silbernen Vereinsnadel und einer Urkunde wurden für ihre 15-jährige Vereinstätigkeit die Mitglieder Christa Kratz, Marie-Luise Kratz, Sieglinde Mölcher sowie das verhinderte Mitglied Frank Hollederer ausgezeichnet.

Aus den Berichten der Spartenleiter ging hervor, dass das sportliche Geschehen im vergangenen Jahr sehr wechselhaft war. So berichtete Fußballabteilungsleiter Reinhard Mölcher jun. von einem nicht zufriedenstellenden Abschneiden der Seniorenfußballer, die trotz der Spielgemeinschaft und einem neuen Trainer mit der zweiten Mannschaft den 5. und der 1. Mannschaft den 13. Platz belegten.

Besser sieht es dagegen bei den Jugendmannschaften aus, die trotz der fehlenden Spielerdecke beachtliche Erfolge verbuchten. So errang die C-Jugend die Vizemeisterschaft im Vogelsbergkreis. Die E 7-Jugend belegte in der Kreisklasse Alsfeld knapp hinter Groß-Eichen den 2., und die A-Jugend ebenfalls in der Kreisklasse den 4. Tabellenplatz. Wie Jugendleiter Joachim Rühl weiter ausführte, spielen Jugendliche vom SSV Lardenbach/Klein-Eichen momentan in drei an Meisterschaften beteiligte Mannschaften, die zumeist aus mehreren Vereinen gestellt werden.

Nach dem 11. Platz in der Abschlußtabelle der Tischtennis-Bezirksklasse Fulda West mußte die 1. Mannschaft in die Kreisliga Alsfeld absteigen. Nach den Worten des Spartenleiters Gerhard Ruppel spielen zur Zeit drei Seniorenmannschaften in der Meisterschaft. Erfolgreich war der Verein beim Grünberger Stadtpokal, wo eine von den drei an den Spielen beteiligten Mannschaften den Turniersieg erringen konnte. Besucht wurden von den Aktiven noch Einladungsturniere in Heimertshausen und Schadenbach. Zum Abschluß der vergangenen Sasion belegte die 2. Mannschaft den 3. Platz.

Als sehr erfolgreich erwiesen sich die Nachwuchsspieler der Tischtennisabteilung. So konnten nach Aussage des Jugendleiters Klaus Kratz die Schülermannschaft ohne Punktverlust die Kreismeisterschaft und auch den Kreispokal gewinnen. Die neuformierte A-Jugend landete auf einem hervorragenden 4. Platz. Bei den Ranglistenturnieren belegten die Nachwuchsspieler ausgezeichnete Plätze, wobei Stefan Weeke neben einem 3. Platz im Einzel auch die Vizekreismeisterschaft im Doppel gewinnen konnte.

Von regelmäßig durchgeführten Übungsstunden der Gymnastikabteilung berichtete deren Leiterin Bärbel Erdmann. Daneben wurden bei verschiedenen Veranstaltungen wie zum Beispiel beim Hasenpflugschen Chortreffen und bei drei Silberhochzeiten Auftritte absolviert. Neben einer Wanderung haben die Damen noch eine Nikolausfeier durchgeführt.

Zum Abschluß der Spartenleiter-Berichte konnte Wanderwart Klaus Weeke von einer Teilnahme an insgesamt 38 EVG-Wanderungen durch Vereinsmitglieder berichten. Er stellte die eigene durchgeführte Wanderung im letzten Oktober, für dessen Durchführung er den Helfern dankte, als erfolgreich heraus, wobei er der Versammlung mit dem 19. und 20. Mai den neuen Termin der diesjährigen EVG-Wanderung nannte.

Für den nicht mehr zur Verfügung stehenden 1. Vorsitzenden Arno Böcher wurde bei den Wahlen Bärbel Erdmann an die Vereinsspitze gewählt. Als deren Stellvertreter nahm Arno Böcher die Position des 2. Vorsitzenden ein. Kassenwart bleibt Gerda Weeke. Neue Funktionen erhalten Reiner Roth als Schriftführer und Gunter Berg als Beisitzer. Kaum Veränderungen gab es in den Sparten, wo Reinhard Mölcher und Eduard Schmidt die Fußball-Senioren, Eduard Schmidt und Joachim Rühl die Jugenfußballer, Gerhard Ruppel und Bernhard Sauer die Tischtennisabteilung sowie Klaus Kratz die Tischtennisjugend leiten.

Bei der Damengymnastik übernahm Annita Schmidt und Sieglinde Mölcher, die wie der stellvertretende Wanderwart Manfred Lind bestätigt wurden, die Ämter an. Neue Kassenprüfer sind Edwin Scharmann und Klaus-Dieter Kraft. Den Mitgliedsbeitrag werden das altbewährte Team Annelore Rühl und Brunhilde Schwanke und die Eintrittsgelder auf dem Sportplatz Klaus Kratz und Jürgen Maus eintreiben.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
07. Januar 1990

Sternsinger im Seenbachtal

Auch im östlichen Kreisgebiet waren wieder Sternsinger unterwegs. Stellvertretend sei hier vom katholischen Pfarrbezirk Laubach/Weickartshain die Rede. Mit einem hervorragenden Erfolg und einem Spendenbetrag von über 1600 DM beendeten die Sternsinger der Pfarrgemeinde St.Anna Weickartshain-Seenbrücke am Sonntag das Stern- und Dreikönigssingen.

Das Singen, das von Kindern aus Stockhausen, Weickartshain und Klein-Eichen unter Leitung von den Betreuerinnen Christina Schultheiß und Katrin Siedler stattfand, sollte jungen Menschen in der "dritten Welt" zu einem sorgenfreieren Leben verhelfen. Unterstützt wurden die jungen Christen nicht nur katholischer Konfession wegen krankheitsbedingter Ausfälle durch die Betreuerinnen selbst sowie auch durch den in Indien tätigen Pfarrer Matthäus.

Die Sternsinger Claudia Klös, Diana Hagenbücher, Nicole Dombowski, Alexandra Jung, Michele Bräuning, Marc Schötterl, Johannes Paha, Elisabeth Lenhart, Carina Nau, Angelika Nau und Tanja Walter wollten mit ihrem Singen nicht nur den Kindern helfen, sie wollten auch die Menschwerdung Gottes verkünden und den Menschen in Klein-Eichen, Lardenbach, Seenbrücke, Stockhausen und Weickartshain den Segen Gottes überbringen.

Begonnen hatte die diesjährige Aktion, die unter dem Motto "Wessige -Wagt Vertrauen, damit Kinder heute leben können" stand, mit einem Aussendungsgottesdienst in Bad Nauheim. Die an die Kinder gespendeten Süßigkeiten wurden zum Teil einem Waisenhaus in Polen zur Verfügung gestellt.

(Karl-Ernst Lind)

Fotos

 
05. Januar 1990

Ortsbeiräte unterwegs, Zirkus "Charles"

In Anwesenheit des zuständigen Stadtrates Gerhold Knöß unternahmen die beiden Ortsbeiräte Lardenbach und Klein-Eichen in der vergangenen Woche (1. KW 1990) eine Besichtigung von Bürgerhäusern vor. Hierbei wurden zwei Dorfgemeinschaftshäuser, die nach den ersten Vorstellungen beider Gremien zunächst für erachtenswert gehalten wurden, ins Auge gefasst. Einzelheiten der Gebäude sowie die Anordnung der Räume und der Bühne wurden besonders begutachtet.

In einer anschließenden gemeinsamen Sitzung wurde einstimmig festgelegt, dass die Stadt Grünberg umgehend einen Architekten für das Bauvorhaben bestimmen sollte, mit dem sich dann die Ortsbeiräte über die bereits vorhandenen Vorstellungen beraten sollten. Auch sollte mit diesem ein weiteres Bürgerhaus besichtigt werden. Nach Meinung der Beiratsmitglieder ist ein Aufschub bei der Planung nun nicht mehr weiter zu vertreten.

Im Verlauf der Sitzung beschäftigte sich der Ortsbeirat von Lardenbach mit der derzeitigen Lage des sogenannten Zirkus auf dem Fest- und Sportgelände. Nach einer erneuten eingehenden Ortsbesichtigung wurde klar festgestellt, dass die in der letzten Sitzung vom Ortsbeirat aufgestellten und von den Grünen in einer haltlosen den Ortsvorsteher und den Ortsbeirat diffamierenden Art und Weise heruntergespielten Mißstände ganz klar aufrechtzuerhalten sind.

Zu dem Pressebericht der Grünen muss von Seiten des Ortsbeirates folgendes klargestellt werden. Während sich der Ortsbeirat in seinem Artikel auf Tatsachen stützt, erahnen die Grünen Unfairnis gegenüber den Zirkusleuten. Nach Erkenntnissen des Ortsbeirates hat sich das von den Grünen als Zirkus bezeichnete Unternehmen vor dem Aufenthalt in Lardenbach an folgenden Orten aufgehalten: Münzenberg, Ruppertenrod, Ulrichstein und Nieder-Ohmen. An keinem dieser Ortschaften hat nach Erkundigungen des Ortsbeirates eine Vorstellung stattgefunden.

Daraus resultiert die Formulierung, dass es sich hier um einen "sogenannten" Zirkus handelt. Eine Vorstellung in der ersten Zeit wäre jedoch aufgrund der guten Witterung und der sonstigen optimalen äußeren Umstände in jedem Fall auch bei uns möglich gewesen. Was jedoch auch hier nicht stattgefunden hat (mit Ausnahme bei den Grünen in Weickartshain).

Auch die von den Grünen unter Punkt 2 in ihrer Stellungnahme geforderte menschliche Hilfe wurde sowohl von der Lardenbacher Bevölkerung als auch von der Stadtverwaltung in den ersten Wochen großzügigst gewährt. Hierbei wurden von vielen Einwohnern neben Sachspenden (Futtermittel und Nahrung) auch Geldspenden zur Verfügung gestellt.

Nach Aussage der sogenannten Zirkusleute wurden sie durch einen Schaden an einer Wasserpumpe an der Weiterfahrt ins Winterquartier im Frankfurter Raum gehindert. Nachdem sich bei der Behebung des Schadens und der im weiteren Verlauf vorgeschobenen Probleme die Stadt und auch der Kreis sehr großzügig gezeigt haben, fand die Abreise trotzdem nicht statt.

Selbst von dem Angebot der Stadt Grünberg, den sogenannten Zirkus mit städtischen Fahrzeugen in das Winterquartier zu bringen wurde kein Gebrauch gemacht. Als auch die Stadt grünberg keinen anderen Ausweg sah, der unkontrollierten Verschmutzung des gesamten Geländes Herr zu werden, stellte sie eine neue Baustellen-Toilette zur Verfügung.

Bei einer Ortsbesichtigung durch den Ortsbeirat am 6. Januar 1990 wurde wiederum festgestellt, dass die Toilette nach wie vor nicht angenommen wird. Diese Tatsache konnte durch die Spuren durch den tagszuvor gefallenen Neuschnee festgestellt werden, die nicht zur Toilette sondern auf den Sportplatz und in das Gelände sowie auch zu dem überdachten Unterstellplatz vor der Schutzhütte führten.

Es wurde weiterhin festgestellt, dass die vom Ortsbeirat monierten Öl-, Fett- und Treibstoff-Verschmutzungen im Erdreich zwischenzeitlich jedoch wieder sichtbar gemacht werden können.

Es verwundert den Ortsbeirat, dass er nach Meinung der Grünen für die Beseitigung des Tiermistes verantwortlich sein soll, wofür nach normalem "menschlichen" Verständnis doch der Verursacher Sorge tragen sollte. Der Ortsbeirat zeigte sich weiterhin sehr verwundert und enttäuscht, dass zum einen mit den aus der Luft gegriffenen und inhaltlosen Unterstellungen seitens der Grünen auch ein derartig unqualifizierter Ton eingeschlagen wird, der von einem solch gebildeten Herrn wohl nicht erwartet worden wäre. Man ist in Lardenbach auch ebenso überrascht, dass die von der Familie Krämer immer wieder vorgetragenen neuen fadenscheinigen Probleme, die angeblich eine Weiterreise ins Winterquartier verhindern, von den Grünen so naiv und gutgläubig übernommen wurden.

Jeder, der meint, dass der Ortsbeirat in seinen Ausführungen den sogenannten Zirkusleuten Unrecht getan hat und zu nahe getreten ist, wird hiermit gerne zu einer gemeinsamen Begehung eingeladen, um die Situation am Ort des Geschehens richtig zu erfassen und zu erkennen.

(Karl-Ernst Lind)

 
05. Januar 1990

Presseerklärung der Grünen zum Zirkus

In einer Presseerklärung weisen die Grünen die Kritik des Ortsbeirates Lardenbach zurück, die dieser an der Unterstützung des Zirkus durch den Stadtverband der Ökopartei geübt hat. Die Berichterstattung über die Sitzung des Lardenbacher Ortsbeirates, die sich weitgehend mit dem Zirkus "Charles" und den Grünberger Grünen beschäftigte, lasse einiges an Unfairnis gegenüber den Zirkusleuten erahnen. Dem Ortsvorsteher sei daher folgendes mitzuteilen:

"1. Es handelt sich bei dem Zirkus "Charles" weder um eine "sogenannten" noch um einen "angeblichen" Zirkus, sondern um ein Familienunternehmen in der sechsten Generation. Diese Kenntnisse hätten Sie sich bereits erwerben können.

2. Als anmaßend betrachten die Grünen die Unterstellung des Ortsbeirates, die Grünen hätten aus politischen und nicht aus menschlichen Gründen den Zirkus finanziell unterstützt. Dem Ortsbeirat steht darüber kein Urteil zu. Wenn die Grünen aus Kenntnis der sozialen Lage der Familie Krämer die Zirkusleute und ihre Tiere finanziell unterstützten, so geht es darum, einen Beitrag zur Sicherung des Existenzminimums für diese Menschen zu leisten.

Der Ortsbeirat maßt sich an, eine derartige Unterstützung zu diskriminieren, um den Grünen hierbei zu unterstellen, ihnen läge politisch etwas daran, den Zirkus in Lardenbach zu halten. Die Logik dieser Verurteilung gibt Aufschluss über die Denkweise des Ortsbeirates, die lautet: die Zirkusleute müssen derart in die Knie gezwungen werden, dass sie den Festplatz räumen.

Wie der Ortsbeirat wissen sollte, geht das jedoch nicht, auch wenn der Zirkus "ausgehungert" wird. Eine Spende sollte hier erlaubt sein! Zur Reparatur einer Zugmaschine fehlt noch ein Teil und eine Achse an einem Hänger muss geschweißt werden, wozu für kurze Zeit Starkstrom benötigt wird, der auf dem Festplatz vorhanden ist. Hier wäre menschliche Hilfe notwendig.

3. In Abwägung zwischen der sozialen und finanziellen Situation der Zirkusleute und den Problemen für Lardenbacher Bürger, die durch den Zirkus entstanden sind, haben sich die Grünen nicht für die einen und gegen die anderen eingesetzt. Das ist auch nicht ihre Aufgabe. Schuldzuweisungen in gehässiger Art, wie sie vom Ortsbeirat Lardenbach vorgenommen werden, zeigen die wahre Problematik. Eine Spende der Grünen an den Zirkus reicht dem Ortsbeirat, um die Grünen für die Verhältnisse in Lardenbach mitverantwortlich zu machen. Pauschal wird auf die Grünen losgedroschen, als wäre die Spende der Grund, warum der Zirkus "Charles" noch immer in Lardenbach verweilt."

Um Mist, Gülle, vorhandene und nichtvorhandene Öl-, Fett- und Treibstoff-Flecken, um die Benutzung der viel zu spät aufgestellten Toiletten sowie um das Aufstellen von Müllcontainern für Mist und Abfall habe sich der Ortsbeirat Lardenbach in Zusammenarbeit mit der Verwaltung in Grünberg zu kümmern, wird von Grünen-Seite weiter betont.

Willkürlich würden die Grünen angegriffen, das Kesseltreiben gegen die Zirkusleute disqualifiziere den Ortsbeirat in seiner Einseitigkeit und Hetze gegen Minderheiten von selbst.

(gaz)

 
02. Januar 1990

Photowettbewerb "Blende 89"

Mit der bundesweiten Endausscheidung wurde der 15. Deutsche Zeitungsleser-Photowettbewerb "Blende 89" abgeschlossen. Er stand im Zeichen von zwei Jubiläen dieses Jahres: dem 40. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland und dem 150. Geburtstag der Photographie.

Mehr als 28.000 Photos gingen bei den Redaktionen ein, die "Blende 89" in 181 Kopfblättern und Bezirksausgaben für ihre Leser ausgeschrieben hatten. Davon wurden 997 Aufnahmen prämiert und zur überregionalen Jurierung an den Photoindustrie-Verband geschickt, in der hundert Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von über 50.000 Mark vergeben wurden.

Werner Zimmer aus Klein-Eichen, der bei dem Wettbewerb unter den Lesern dieser Zeitung mit seinem Bild "Heuernte" den ersten Platz belegt hatte, erreichte bei der Endausscheidung unter fast 1000 Photos einen sehr beachtlichen 85. Platz und wird dafür mit einer Urkunde, einer Medaille und einem Geldpreis im Wert von 100 Mark ausgezeichnet.

(hz)

Fotos

 

 

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