21. November 1974

Sitzung der Stadtverordneten in Lardenbach 1974

In den ersten Jahren des Bestehens der Großgemeinde Grünberg war es Üblich, die Stadtverordnetensitzungen im Wechsel auch mal in einem Stadtteil ab zu halten. So versammlte sich das Gremium in den letzten Novembertagen 1974 in Lardenbach im Saal der Gastwirtschaft Felsing.

Geleitet wurde die Sitzung vom Stadtverordnetenvorsteher Walter Corell. Unter mehreren Tagesordnungspunkten ging es auch um die Haushaltsrechnung für das Jahr 1972, dem letzten Amtsjahr von Bürgermeister Karl Anschütz. Nachdem die Aufsichtsbehörde keine Beanstandungen angemeldet hatte, wurde dem Magistrat durch die Stadtverordneten Entlastung erteilt.

Einstimmig und ohne Diskussion wurden auch formaljuristische Beschlüsse gefasst, die in den betreffenden Ausschüssen genau vorbehandelt waren. Weiter wurde eine Baulandumlegung in Lumda beschlossen. Die Veräußerung der Lehrerwohnung und des Schulgartens in Stockhausen wurde in nichtöffentlicher Sitzung behandelt.

Auch ein Antrag der SPD "Essen auf Rädern" für ältere Leute wurde diskutiert. Der Magistrat konnte bisher lediglich fünf Bedarfsfälle feststellen. Weitere Untersuchungen sollen nun für die Stadtteile angestellt werden. Bürgermeister Herzog meinte in diesem Zusammenhang, wichtiger wäre es, eine zusätzliche Krankenschwester einzustellen.

In der aktuellen Fragerunde in der Parlamentssitzung wollte Stadtverordneter Helmut Felsing (CDU) wissen, wie es sich mit den Kündigungsschreiben des TSV verhalte, die dieser an die Fußballvereine in Bezug auf die Benutzung der Turnhalle an der Wald-Theo-Koch-Schule versandt habe. Seine Frage ziele insbesondere auf die Zukunft des Trainingsbetriebes der Fußballer aus Klein-Eichen, Lardenbach und Weickartshain. Erster Stadtrat Damaschke sagte hierzu, die Kündigungsschreiben seien eigenmächtig versandt worden. Zumindest für das nächste Jahr bleibe alles bei den bisherigen Regelungen.

Stadtverordneter Erich Funk (Klein-Eichen) wollte wissen, ob der Löschteich für den Raum Klein-Eichen-Lardenbach zugeschoben würde. Bürgermeister Herzog antwortete: Solange er noch gebraucht wird - und sei es nur für Erholungszwecke - ist dies nicht der Fall. Nur müsse eine entsprechende Absicherung erfolgen, damit keine Unfälle (durch spielende Kinder) sich ereignen.

Helmut Felsing erkundigte sich nach dem Stand des Kindergartens Seenbachtal. Herzog teilte mit, nach den neuesten Feststellungen sei der Umbau der alten Schule in Lardenbach statisch möglich. Der Kostenvoranschlag liegt hier bei 150.000 DM. Ein Neubau würde 400.000 DM erfordern und vor 1978 nicht verwirklicht werden. Funk wies darauf hin, dass zur Zeit Sportvereine die alte Schule benutzen, für die dann eine andere Lösung gesucht werden müsse. Der Bürgermeister versicherte, dass das Problem noch nicht ganz ausgelotet sei und er automatisch auf das Parlament wieder zukommen werde, sobald alle Fragen geklärt seien.

 
27. Oktober 1974

Große Politik in Klein-Eichen

Anlässlich des Wahlkampfes zur Wahl des Hessischen Landtages am 27. Oktober 1974 sind die Parteien bis in die kleinsten Vogelsbergdörfer vorgedrungen. Schon im September veranstaltete der FDP-Ortsverband Grünberg in der Gaststätte Bingel einen Abend mit dem damaligen FDP-Landtagskandidaten Hermann Otto Solms. Solms Vater war Hermann Otto Wilhelm Ludwig Erbprinz zu Solms-Hohensolms-Lich. Erst seit 1971 ist Solms Mitglied der FDP. Und seit 1973 ist er persönlicher Referent der damaligen Bundestagsvizepräsidentin Liselotte Funcke. Einige Jahre später wird er auch noch Mitglied des Deutschen Bundestages.

An diesem Donnerstagabend, in der Dorfkneipe in Klein-Eichen, hat sich Hermann Otto Solms zu der Bereitschaft der FDP geäußert, erneut mit der SPD eine Koalition einzugehen. Der CDU in Hessen müsse auch weiterhin Gelegenheit gegeben werden, die eigene Erneuerung in weiteren Oppositionsjahren zu betreiben. Mit den Parolen der fünfziger Jahre, mit einer Politik der Versprechungen und der Verängstigungen könne die CDU die kritische Anhängerschaft der FDP nicht beeindrucken. Die CDU Dreggers habe die Lehre der vergangenen Jahre nicht verstanden.

Keine zwei Wochen später besuchte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Gießener Stadtparlament, Zenger, die Klein-Eichener ebenfalls in der Gastwirtschaft Bingel. Als eine ernsthafte Gefahr für den Fortbestand einer rechtsstaatlichen Ordnung in Deutschland bezeichnete er den ständig wachsenden Einfluss vieler Jungsozialisten in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Zenger forderte die Führungsspitze der hessischen Sozialdemokraten auf, der Volksfrontstrategie eines großen Teils der Jusos endlich ein Ende zu setzen und gemeinsam mit allen Demokraten zum politischen Kampf gegen Kommunisten aller Schattierungen anzutreten.

Auch der Grünberger CDU-Ortsvorsitzende S. Damaschke wies darauf hin, dass die Haltung der FDP auf Landesebene sehr widersprüchlich sei. Und ob die Gebietsreform tatsächlich so gut sei, könne jeder Bürger selbst anhand der Gemeindereform beurteilen. Das diese Reform kein Geld kosten würde, stimme auf keinen Fall, da die neuen Gebilde (Orts-Zusammenschlüsse) eine aufwendigere Verwaltung brauchen.

Eine ausführliche Diskussion nach dieser Wahlveranstaltung, die unter der Leitung von Günther Zimmer stand, schloss sich mit den Besuchern an.

Am Wahlsonntag, dem 27. Oktober 1974, bei der Wahl zum Hessischen Landtag ergab sich folgendes Ergebnis:

 
1974
1970
1966
Stimmberechtigte
150
abgegebene Stimmen
130
   
gültige Stimmen
130
   
 
SPD
34
24
30
CDU
80
60
11
FDP
10
15
29
DKP
1
2
-
NPD
1
8
15

 

 
30. Juni 1974

Ortslandwirtwahl

Gemäß der Wahlordnung für die Wahlen nach dem Gesetz über die Auflösung der Land- und Forstwirtschaftskammern Hessen-Nassau und Kurhessen und die Mitwirkung des Berufsstandes bei der Förderung der Landwirtschaft vom 22. April 1974 wird hiermit das Ergebnis der Wahl der Ortslandwirten und Stellvertreter für die Stadt Grünberg bekannt gemacht:

Für den Stadtteil Klein-Eichen wurde Ernst Lein, Hinterdorf 4 zum Ortslandwirt gewählt. Als sein Stellvertreter wurde Werner Biedenkopf, Groß-Eichener Straße 5 gewählt. In Lardenbach ist Heinrich Frank, Am Larbach 23 zum Ortslandwirt gewählt worden. Als dessen Stellvertreter gewählt wurde Robert Metzger, Seentalstraße 6.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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23. Juni 1974

Erster Volkswandertag

Ein gutes Echo fand der Volkswandertag, den der SSV Lardenbach/Klein-Eichen am vergangenen Sonntag (23. Juni 1974) zum ersten Male veranstaltete. Rund 180 Teilnehmer hatten sich zum Start an der neu errichteten Grillhütte am Morgen um 8 Uhr in Lardenbach eingefunden.

Die 13 Kilometer lange Wanderstrecke führte durch ein landschaftlich sehr reizvolles Gelände mit schöner Aussicht. Für seine Mühe erhielt jeder Teilnehmer, der die Strecke in der vorgeschriebenen Zeit absolvierte, eine Medaille der Aktion "Trimm Dich" überreicht. Mit Erbsensuppe von der Bundeswehr und mit Würstchen vom Grill konnte man sich dann am Mittag an der Grillhütte stärken.

Im Anschluß daran fand ein Kinderfest statt, das viel Begeisterung auslöste. Für die Kleinen hatte man sich verschiedene Wettspiele ausgedacht, für die viele Preise zur Verfügung standen.

[Die Trimm-dich-Bewegung war eine Fitness- und Gesundheitsbewegung in Deutschland, die durch Kampagnen des Deutschen Sportbundes in den 1970er und 1980er Jahren getragen wurde. Sie gilt als Vorläufer des heutigen Fitness-Booms. Der Deutsche Sportbund verwendete die Schreibweise Trimm Dich mit großgeschriebenem Dich, was der damaligen Rechtschreibung entsprach.]

(Gießener Allgemeine Zeitung/Grünberger Heimat Zeitung)

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22. Juni 1974

Meldungen

Am Donnerstagabend (20. Juni 1974) konnten die Zeltabende in Lardenbach eröffnet werden. Ortspfarrer Repp grüßte im Namen aller derer. die diese Veranstaltungen vorbereitet haben. Er konnte schon am ersten Abend eine beachtliche Anzahl Besucher willkommen heißen. Unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Jugendliche. Einen namentlichen Gruß richtete Pfarrer Repp an die anwesenden Pfarrer aus den Nachbargemeinden.

Wahlbekanntmachung für die Durchführung der Wahl des Ortslandwirts und seinen Stellvertreters. Wahltag ist der Sonntag, 30. Juni 1974 um 13 Uhr. Für den Stimmbezirk 5, Stadtteil Klein-Eichen ist die Lage des Wahlraums im Gasthaus Bingel. Wahlberechtigt ist, wer am Wahltag Deutscher im Sinne des Art. 116 Abs. 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublick Deutschland oder Staatsangehöriger eines Mitgliedstaates der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ist, das 18. Lebensjahr vollendet hat, im Geltungsbereich des Gesetzes seit mindestens drei Monaten ununterbrochen seinen Wohnsitz hat und einen landwirtschaftlichen Betrieb ab 2 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche [...] bewirtschaftet, [...]. Wählen kann nur, wer im Wählerverzeichnis der Landwirte [...] eingetragen ist. Die Wahl erfolgt in einer Wählerversammlung, zu der nur Wahlberechtigte Zutritt haben. [...]

Wahlbekanntmachung für die Durchführung der Wahl zum Gebietsagrarausschuss [...]. Wahltag ist Sonntag, 30. Juni 1974, von 14 bis 17 Uhr. Für den Stimmbezirk 5, Stadtteil Klein-Eichen ist die Lage des Wahlraums im Gasthaus Bingel. Gewählt wird in 3 Gruppen: wer einen landwirtschaftlichen Betrieb [...] bewirtschaftet [...], Zu wählen sind 5 Landwirte. [...] wer als Betriebsinhaberin, mitarbeitende Ehefrau oder mithelfender weiblicher Familienangehöriger eines Betriebsinhabers oder Ehefrau eines Arbeitnehmers [...], Zu wählen sind 3 Landfrauen. Wer als Arbeitnehmer in der Landwirtschaft tätig ist. Zu wählen sind 4 landwirtschaftliche Arbeitnehmer. [...] Die Stimmangabe erfolgt geheim. [...]

(Grünberger Heimat Zeitung)

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19. Juni 1974

Meldungen

Zu ihrer Jahreshauptversammlung traf sich die Freie Wählergemeinschaft (FWG) der Großgemeinde in den Condomer Stuben des Bürgerhauses. In seinem Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr gab der 1. Vorsitzende der FWG, Erich Funk (Klein-Eichen), einen Überblick über die von Vorstand und Fraktion geleistete Arbeit.
Der bisherige 1. Vorsitzende der FWG, Erich Funk stellte wegen Arbeitsüberlastung und angegriffener Gesundheit sein Amt zum Bedauern der Versammlung zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde an diesem Abend gewählt.

(Gießener Allgemeine Zeitung/Grünberger Heimat Zeitung)

 
18. Juni 1974

Meldungen

In Klein-Eichen feiert morgen (19. Juni 1974) Wilhelm Hoffmann seinen 77., Lina Träger, geb. Kümpel, ihren 76., übermorgen (20. Juni 1974) feiert Karl Faust seinen 70. Geburtstag.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
15. Juni 1974

Zeltmission

Ein Zelt der Deutschen Zeltmission steht am alten Turnplatz in Lardenbach. Die evangelische Kirchengemeinde Lardenbach und Weickartshain sowie ein Arbeitskreis für Evangelisation laden zu den besonderen Veranstaltungen (ab 20. Juni 1974) ein. Es zeigte sich, dass sich diese Veranstaltungen noch immer eines guten Zuspruchs erfreuen. An den ersten beiden Abenden wird ein Evangelist sprechen. Als ehemaliger Jungkommunist weiß er, den heutigen Menschen in seinen besonderen Problemen anzusprechen. Gleich am Eröffnungsabend wird er sich dem aktuellen Thema stellen: "Hat Jesus versagt?"

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14. Juni 1974

Meldungen

Vor einem einschneidenden Personalengpass steht das Dekanat Grünberg. Durch die Pensionierung von Pfarrer Fischer (Groß-Eichen), Pfarrer Berlermann (Wetterfeld) und dem bevorstehenden Weggang von Pfarrer Burlein (Grünberg) stehe das Dekanat an der Spitze der verwaisten Pfarrstellen in Hessen. Wie weiter erklärt wurde, wird bis 1976, bei acht freien Pfarrstellen, die Hälfte der Stellen im Dekanat nicht besetzt sein. Man rechnet damit, dass erst bis 1986 die "Durststrecke" überwunden sein wird.

Im Stadtteil Klein-Eichen hat der Magistrat im Wochenendgebiet "Am Galgenberg" 18 Wochenendhausplätze zugeteilt, so dass die Bewerber noch in diesem Sommer mit den Baumaßnahmen beginnen können. Im übrigen wies Bürgermeister Herzog darauf hin, dass der Magistrat die Auffassung vertreten habe, im Außenbereich keine Baumaßnahmen über 15 Kubikmeter Rauminhalt mehr zu genehmigen, mit Ausnahme der für die Land- und Forstwirtschaft notwendigen Einrichtungen. Alle anderen Bauvorhaben sollen nur in besonders ausgewiesenen Gebieten errichtet werden. Damit will der Magistrat einer Zersiedlung der Landschaft entgegentreten.

(Gießener Allgemeine Zeitung/Grünberger Heimat Zeitung)

 
11. Juni 1974

Meldungen 1974

Im vorigen Jahr machte man gute Erfahrungen in einem Zelt der Deutschen Zeltmission. Aus diesem Grunde beschloß man im Kirchenvorstand (Lardenbach), in diesem Jahr in Lardenbach ähnliche Veranstaltungen durchzuführen. So soll vom 20. Juni bis zum 3. Juli 1974 das Zelt auf dem alten Turnplatz stehen. Es werden Sonderbusse in verschiedene Richtungen verkehren.

Sinn für vorbildliches demokratisches Verhalten hat ein Lardenbacher Bürger bewiesen. Er beanstandete, dass die viel benutzte Ruhebank am Helgenstock in den Wald versetzt worden ist. Die Eingabe hatte Erfolg. Bürgermeister Herzog versprach, dass die betreffende Bank nun wieder zurückkommt und im Wald eine ansprechende aus Holz gezimmerte Ausführung aufgestellt wird. So wie sie auch im Stadtwald und in Klein-Eichen errichtet worden sind.

Vor einer Radikalisierung der deutschen Landwirtschaft und vor unkontrolierbaren Aktionen der deutschen Bauern warnte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes bei einer Zuspitzung der Lage auf dem Agrarmarkt. Er wies in Gießen darauf hin, dass sich die deutsche Landwirtschaft in ihrer ernstesten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg befinde. Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes wird über Kampfmaßnahmen beraten.

Der Magistrat hat in seinen Juni-Sitzungen eine Reihe von Problemen diskutiert und Beschlüsse darüber gefasst. So stellte Bürgermeister Herzog fest, dass es sicherlich erforderlich wäre, die Zielplanung des Magistrates der Stadt Grünberg, in Queckborn und in den Seentalgemeinden Weickartshain, Stockhausen, Lardenbach und Klein-Eichen einen weiteren Kindergarten zu bauen, erfüllt werden müßte. Es wäre empfehlenswert, wenn die Hessische Landesregierung noch in diesem Jahr den Bewilligungsbescheid für den Bau dieser Einrichtung zugehen lassen würde.
Der Magistrat hat die Wochenendhausplätze "Am Galgenberg" im Stadtteil Klein-Eichen den 18 Bewerbern zugeteilt. Damit könnten die Bewerber noch im Sommer beginnen, ihre entsprechenden Aufbauten auf den zu verpachtenden Grundstücken vorzunehmen.

Vor dem Magistrat wies Bürgermeister Herzog darauf hin, dass im Außenbereich keine Baumaßnahmen mehr über 15 cbm Rauminhalt genehmigt werden sollten, mit Ausnahme für die Land- und Forstwirtschaft notwendigen Einrichtungen. Alle anderen Bauvorhaben sollen nur in besonders ausgewiesenen Gebieten errichtet werden. Dadurch will der Magistrat einer Zersiedlung der Landschaft entgegentreten.
Gleichzeitig schlägt der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vor, den § 3 der Geschäftsordnung für die Ortsbeiräte zu ändern, in dem die Bauanträge als wichtige Angelegenheit zur Beschlußfassung den Ortsbeiräten zugeleitet werden müssen. Dieser § würde dem geltenden Recht der Hessischen Bauordnung widersprechen und müßte daher geändert werden. Außerdem würden Bauanträge zu lange in der Stadtverwaltung ligen bleiben. Die demokratischen Einrichtungen dürften nicht den Verwaltungsaufwand hemmen, sondern im Gegenteil müssten sie ihn beschleunigen.

(Grünberger Heimat Zeitung, Juni 1974)

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22. Mai 1974

Stadtverordnete vereinheitlichenen Friedhofswesen

Zentrales Thema der letzten Stadtverordnetensitzung (22. Mai 1974) war die Vereinheitlichung des Friedhofwesens in der Großgemeinde. Nach einer Mustervorlage des hessischen Gemeindetages wurde mit 23 gegen 4 Stimmen zunächst eine Friedhofsordnung erlassen, die zuvor eingehend im Haupt- und Finanzausschuß beraten worden war. Manchen Stadtverordneten war die Vorlage des Magistrates zu perfektionistisch verklausuliert. Schließlich stimmte jedoch die Mehrheit dafür, da man auch keinen anderen Weg sah, rechtlich klare Verhältnisse zu schaffen und Prozesse zu vermeiden.

27 Ja-Stimmen erhielt die Friedhofsgebührenordnung. Künftig sollen erhoben werden: je 150 DM für die Bestattung eines Erwachsenen. Jede weitere Bestattung in einem Grab (mit mehreren Grabstellen) kostet 200 DM. Für Kinder unter fünf Jahren werden jeweils 100 DM und 150 DM erhoben, wenn es sich nicht mehr um die erste Bestattung in diesem Grab handeln sollte. Für Urnenbestattungen gilt ein einheitlicher Satz von 60 DM.

Sollte ohne gesetzlichen Zwang auf einer Bestattung an Sonn- oder Feiertagen bestanden werden, dann verdoppelt sich jeweils die Gebühr. Mit dem Erwerb des Grabes ist eine 40jährige Nutzungsdauer verbunden. Wahlgräber mit einer Stelle kosten 300, mit zwei Stellen 600 DM. Bei mehr Grabstellen wird je Stelle 300 DM erhoben. Bei Urnenwahlgräbern, die bekanntlich kleiner sind, gelten jeweils 150 DM.

Nach dem ausführlichen Bericht des Vorsitzenden vom Haupt- und Finanzausschuß, Erich Funk, wurde einstimmig die Ortssatzung für Kindergartenbeiräte gebilligt, die damit als erste Regelung dieser Art im Landkreis beschlossen wurde.

Stadtverordneter Funk von Klein-Eichen erinnerte an den seinerzeitigen Beschluß, den Müllplatz (im Buchholz) in Klein-Eichen zu rekultivieren.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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19. Mai 1974

Reitturnier

Schon am Mittwoch wurde das große Reit- und Springturnier des Reitvereins Grünberg in der Au eröffnet. Die Höhepunkte des sportlich-anspruchsvollen Teils lagen auf dem Samstag und Sonntag. Am Sonntagnachmittag gab die C-Gruppe der Voltigierabteilung unter Voltigierlehrer Albert Müller (Klein-Eichen) ihr erstes Debut.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
14. Mai 1974

Molkereigenossenschaft

Die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Molkereigenossenschaft Groß-Eichen fand wiederum in der Turnhalle statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Karl Fuchs konnte zahlreiche Genossen und auch einige Gäste aus diesem Anlass begrüßen. Besonders nannte er die neuen Milchlieferanten aus Lardenbach, Stockhausen, Flensungen und Lauter, die erstmals an einer Jahresversammlung teilnahmen, nachdem sie sich nach der Auflösung der Zentralmolkerei Weickartshain für eine Milchlieferung nach Groß-Eichen entschieden hatten.
Über die wesentlichsten Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr berichtete der Vorsitzende Karl Merz. Die Milchlieferung habe eine generelle Umstellung erfahren. Anstelle der althergebrachten Milchfuhrwerke seien nunmehr zwei neue Tankwagen getreten, die diese Aufgabe zur Zufriedenhait erfüllten. Bedingt durch die Umstrukturierung in den landwirtschaftlichen Betrieben und den Zug zur größeren Einheit, habe die Zahl der Milchliferanten leicht abgenommen. Dieser Rückgang habe aber durch die neuen Mitglieder aus dem Raum der Molkerei Seim ausgeglichen werden können.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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08. Mai 1974

Verschönerungsbesprechung

Gut besetzt war gestern (8. Mai 1974) nachmittag der kleine Versammlungssaal der Gallushalle bei der Verschönerungsbesprechung der Vereine, Schulen und Ortsbeiräte im Rahmen der Großgemeinde. Eingeladen hatte der Magistrat durch Bürgermeister Herzog. Die Aktion "Bürger, verschönere Deine Stadt", beginnt am Mittwoch, dem 15. Mai, um 17 Uhr auf dem marktplatz. Die Bevölkerung ist herzlich dazu eingeladen, zu ihrem Vergnügen einmal zuzusehen, wie der Magistrat der Stadt Grünberg schwitzt bei Verschönerungsarbeiten an der trostlosen Fahrbahndecke des Grünberger Marktplatzes, um noch etwas mehr wieder von dem Charm freizukratzen, den der Molloch Verkehr und das Unverständnis früherer Stadtverordnetenversammlungen verschüttet haben.
Danach soll auch für Vereine, für Schulen, für Einzelpersonen der "Ernst" beginnen, indem sie sich an ähnlichen Verschönerungsaktionen beteiligen. Es wurde auch klar, wie aus den Diskussionsbeiträgen der Ortsbeiräte zu ersehen war, dass in den Stadtteilen die Gemeinschaftsaktionen schon durch die Verschönerungswettbewerbe der letzten Jahre einen beachtlichen Stand erreicht haben.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
04. Mai 1974

Rundwanderweg

In Fortführung des Rundwanderweges, der einmal durch sämtliche Stadtteile gehen soll, werden heute (4. Mai 1974) in Eigenleistung von Ortsbeiratsvertretern um Klein-Eichen herum Sitzgruppen und Bänke an landschaftlich reizvollen Punkten aufgestellt. Die Tische und Sitzgelegenheiten wurden von Waldarbeitern unter Forstamtmann Keller zusammengebaut.
Man wird an der Westecke des Ilsdorfer Waldes beginnen, in östlicher Richtung weitergehen zum Waldrand des Köppel. Von hier hat man einen herrlichen Blick über das Seenbachtal, wie auch vom höchsten Punkt der Gemarkung (ca. 330 Meter) oberhalb des Hochbehälters hin zum Vogelsberg. Hier ist beabsichtigt, die Sitzgruppe später durch eine Schutzhütte mit Grillplatz zu ergänzen.
Die heutigen Arbeiten führen den am Sportheim der Kerngemeinde beginnenden Wanderweg weiter, der durch den Stadtwald zu den "Drei Linden" nach Stockhausen Richtung Stockhäuser Hof und Ilsdorfer Wald führt.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
28. April 1974

Voltigierturnier

Zufrieden mit ihrem Erfolgen kehrten die beiden Turniergruppen der Voltigier-Abteilung des Grünberger Reitervereins von den Hessenmeisterschaften zurück, die am vergangenen Wochenende (28. April 1974) in Darmstadt stattfanden. Hier haben sich ganz offensichtlich wieder die Mühen gelohnt, die sich Voltigierlehrer Albert Müller (Klein-Eichen) in den letzten Wochen und Monaten mit den Jungen und Mädchen der Voltigierabteilung machte.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
21. April 1974

Einweihung der Gallushalle

Mit Hörnern, Fanfaren und Trompeten wurde gestern (19. April 1974) nachmittag das Bürgerhaus in Grünberg eröffnet, das den Namen Gallushalle trägt, verbunden mit der Gallusschänke und den Condomer Stuben. Zu Beginn spielten die Jagdhornbläser des Kreisjagdvereins Alsfeld. Die überwiegende Zahl der über 500 Gäste war dunkel gekleidet, um die Würde der Stunde zu unterstreichen.

Das Stadtoberhaupt, Bürgermeister Herzog, bedankte sich nach der allgemeinen Begrüßung für die gute Gemeinschaftsarbeit der Handwerker. Besonders erfreut zeigte er sich, dass die Bevölkerung so zahlreich erschienen war. Andererseits bedankte sich Herzog auch bei der Landesregierung und beim Landrat Ernst Türk. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass nun die Voraussetzungen geschaffen seien für einen kulturellen Mittelpunkt des Ostteiles im Landkreis.
Nach einem Rundgang durch das gesamte Gebäude trafen sich die geladenen Gäste noch zu einem Abschlußmenü.

Mit Schwung, Elan, Begeisterung nahmen am Sonntagabend (21. April 1974) die Bürger der Großgemeinde, die Platz im großen Saal der Gallushalle gefunden hatten, von ihrer neuen Heimstatt Besitz. Die Grünberger der Großgemeinde fühlten sich gleich wie zu Hause in den Räumen der Halle, Restaurant, Condomer Stuben und Kegelbahn. Bürgermeister Herzog begrüßte alle mit den Worten: "Jetzt sind wir endlich unter uns in unserer guten Stub, [...] dies Haus ist nicht nur eine Stätte der politischen, sondern auch der kommunalen Begegnung". Die Begriffe hier Kerngemeinde, dort Stadtteile müßten der Vergangenheit angehören. Benutzt werden müsste die Stadthalle von allen 13 Stadtteilen, so der Stadtverordnetenvorsteher.

Das Unterhaltungsprogramm begann die Chorgemeinschaft Grünberg. Es folgte der Mandolinenclub Weickartshain, die Tanzgruppe und der Musikverein aus Stangenrod. Über 200 Sänger aus den Stadtteilen Lardenbach/Klein-Eichen, Beltershain, Queckborn, Harbach, Weickartshain und Weitershain brachten zwei Massenchöre ... Weiter traten auf der Fanfarenzug Grünberg, der Musikverein Grünberg, die Karnevalistische Vereinigung, dann nochmal etwa 200 Sänger und Sängerinnen aus Grünberg, Lumda, Stangenrod, Stockhausen, Lehnheim und Reinhardshain. Die Diebsturmspatzen und die zwei Grünberger Musikvereine bildeten das Ende des offiziellen Teils.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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15. April 1974

Konfirmation

Am 7. April 1974 werden in Lardenbach konfirmiert: Brigitte Dörr, Heike Felsing, Margit Dörr, Beate Scharmann, Bärbel Berkenkamp, Sonja Hofmann, Burhard Felsing, Peter Keller und aus Ilsdorf Armin Loth.

Am 15. April 1974 (2. Osterfeiertag) gehen in Groß-Eichen zur Konfirmation: Dieter Ellrich, Peter Handstein, Arno Momberger, Dieter Rühl, Bernd Schwing, Ralf Weber, Carmen Bogusch, Heike Faust, Doris Knöß, Birgit Kornmann, Eva Krauß, Eveline Schmidt und aus Klein-Eichen: Dieter Kühn, Ute Bingel und Edith Schildwächter.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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09. April 1974

Waffenhandel

Seit Dienstag (9. April 1974) ist das Ladenlokal Damaschke in Weickartshain-Seenbrücke nicht mehr geöffnet. Liselotte Damaschke hat den Konkurs des Unternehmens beantragt und kommt nun der Auflage des Amtsgerichtes nach, die noch zur Verfügung stehenden Waren listenmäßig zu erfassen. Dem Personal wurde bereits gekündigt. Am 25. Januar bereits pfändete das Finanzamt Waren im beträchtlichen Umfange und die Wohnungseinrichtung, da Gütertrennung mit ihrem Ehemann nicht bestehe. Liselotte Damaschke berichtete hierzu, daß der Grund eine Steuerschuld sei [...]. Die Verhaftung ihres Mannes am 15. Dezember 1973 habe sich zwar katastrophal auf ihr Arbeitpensum ausgewirkt, nicht aber auf den Geschäftsumsatz. Von dem Fortgang der Ermittlung, geschweige denn von der Erhebung einer Anklage sei nichts zu merken. Ihr Mann sei lediglich von Frankfurt nach Friedberg umquartiert worden, um wohl zu verhindern, daß er mit noch anderen Waffenhändlern im Frankfurter Gefängnis Kontakt sucht. [Tatsächlich haben junge Knaben aus Klein-Eichen zum Ende der 1960er Jahre im Waffengeschäft Damaschke nach Feuerwerkskörpern nachgefragt - aber nichts erhalten ...]

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
07. April 1974

Kath. Kirche Weickartshain

Die katholische Diasporagemeinde Grünberg-Weickartshain, die seit 1956 besteht und sich über 10 Ortschafdten erstreckt, hat ihr Gotteshaus in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Gewerkschaft Louise. Es war im Jahr 1955 zum großen Teil durch Eigenleistung der heimatvertriebenen Gemeindemitglieder eingerichtet und benediziert (weihen) worden. Mittlerweile wurden ein neuer Fußboden und eine neue Heizung eingebaut, der Altarraum den Erfordernissen der neuen Liturgie angepasst und das Dach der Kirche völlig umgebaut. Der Innenraum wurde gründlich renoviert und bietet sich jetzt heller und freundlicher als zuvor dar. Am Abend des Palmsonntag (7. April 1974) weihte Dekan Hermann Sturm aus Laubach in einem Gottesdienst das Kreuz. Pfarrer Falck von Lich und Weickartshain dankte dem Künstler und allen Helfern der Renovierung. Man freute sich auch über die Teilnahme der Geistlichen der evangelischen Gemeinden Pfarrer Repp aus Lardenbach und Pfarrer Theile aus Freienseen und dem Bürgermeister Herzog aus Grünberg.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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5. April 1974

Satzungsänderung für Wasser und Abwasser

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg hat in ihrer Sitzung am 29. März 1974 die laufende Wasserbenutzungsgebühr je Kubikmeter des der öffentlichen Wasserversorgungsanlage entnommenen Wassers von 0,80 DM auf 1,00 DM und die laufende Kanalbenutzungsgebühr je Kubikmeter Abwasser von 0,25 DM auf 0,45 DM erhöht. Die Satzungsänderungen sind mit Wirkung vom 5. April 1974 in Kraft getreten.

 

 
29. März 1974

Stadtverordnetensitzung

Bürgermeister Herzog brachte am Freitag einen Haushaltsplan für 1974 ein, der schon rein äußerlich der umfangreichste der Großgemeinde sein dürfte. Außerdem unterschied er sich im Aufbau von den früheren Jahren, da er laut Gesetz nach einheitlichen Richtlinien aufgestellt werden musste, um das Finanzgebaren des Bundes, der Länder und der Gemeinden besser aufeinander abstimmen zu können. Der Investitionsplan muss gleich für mehrere Jahre aufgestellt werden.

Bürgermeister Herzog unterstrich in seiner Rede, daß sich die finanziellen Verhältnisse der Gemeinden im Vergleich des letzten Jahres nicht gebessert haben. Der Kostenanteil am Verwaltungshaushalt ist im Vergleich zu anderen Städten noch als günstig zu bezeichnen. Man habe allen Anlaß, darauf hinzuweisen, daß nach Inbetriebnahme der Kindergärten in Queckborn und im Seenbachtal keine weiteren Stellen mehr besetzt werden könnten.

Obwohl aus dem Verwaltungshaushalt noch fast eine Millionen Mark für Investitionen herausgenommen werden können, werde es in diesem Jahr unumgänglich sein, Kreditaufnahmen in Höhe von 2,7 Millionen DM zu beschließen. Ende 1973 betrug der Schuldenstand sieben Millionen Mark oder 634 DM pro Kopf. Nach Aufnahme der beabsichtigten Darlehen werden wir eine Pro-Kopf-Verschuldung von 825 DM erreichen.

Der Bürgermeister erinnerte nochmals an die Pflicht der Kommunen, die Gebührenhaushalte auszugleichen, wenn sie mit weiteren Zuschüssen für Investitionen rechnen wollen. Neben der Anhebung der Wasser- und Abwassergebühren schlägt Herzog auch eine Anhebung der Kindergartengebühren vor. Sobald hier der Zuschußbescheid für den Queckbörner Kindergarten eingegangen ist, wird in diesem Jahr mit dem Neubau begonnen. Die neue Einrichtung für das Seenbachtal ist für nächstes Jahr vorgesehen.

Unter anderem sind in diesem Jahr fünf Sitzgruppen entlang des Wanderweges von Klein-Eichen nach Stockhausen vorgesehen. Im Straßenbau ist u. a. der Galgenbergsweg in Klein-Eichen vorgesehen und die Baustraße im Akazienweg in Lardenbach. Ebenso in Lardenbach ist der Feld- und Spazierweg (Hölzchesweg) angedacht.

Das Haushaltsvolumen beträgt bei den Investitonen und der Erhaltung der Vermögenswerte 7,6 Millionen Mark und für den übrigen Teil etwa 8,5 Millionen Mark. Alle Redekünste zwischen den Abgeordneten und dem Bürgermeister halfen nichts: Der Haushalt ging zurück an den Magistrat.

Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses Erich Funk (Klein-Eichen), daß der Auftrag für die Erneuerung eines Teils der Straßenschilder nun vergeben worden sei und man sich für die billigere, stabilere Ausführung mit Auswechselmöglichkeit entschied. Außerdem können dann noch später Angaben für Hausnummern der einzelnen Straßenabschnitte angebracht werden, damit man sich im Notfall als Fremder schneller zurechtfindet.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
16. März 1974

Bekanntmachung

Das Wasserwirtschaftsamt in Friedberg weist immer wieder darauf hin, daß keine Jauchen in die öffentlichen Abwasseranlagen eingeleitet werden dürfen.
Öffentliche Abwasseranlagen sind, die in öffentlichen Flächen verlegten Kanäle sowie die Vorflutgräben und Bachläufe.

Die Ermittlungen der Übeltäter ist nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes Sache der Polizei und der Stadt Grünberg. Das Einleiten von Jauche in den Kanal ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit erheblichen Strafen belegt wird.

Wir bitten daher alle Einwohner darauf zu schten, daß keine Jauche in die Kanäle und Abwasseranlagen geführt wird.

Herzog, Bürgermeister

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
09. März 1974

Liederabend und Ehrungen

Voll und ganz unter dem Motto "25 Jahre Dirigententätigkeit des Chorleiters Ernst Nicolai" stand der Samstag (9. März 1974) in der Gaststätte zur Linde, erstmals unter Bewirtung der Pächterin Elke Dietz, stattgefundene Liederabend des Männergesangvereins Lardenbach/Klein-Eichen.

Die in wechselnder Folge vorgetragenen Chöre des MGV, die musikalischen Darbietungen mit Akkordeon von Nicolaischen Schülern, die Gesangsvorträge des ältesten aktiven Sängers Karl Biedenkopf mit Klavierbegleitung und die im Auftrag des Vorstandes des Hessischen Sängerbundes vom Vorsitzenden des MGV vorgenommenen Ehrungen von Sängern für langjährige aktive Mitgliedschaft ergaben eine abgerundete, vom Publikum mit viel Applaus bedachte Programmfolge.

So wurden für 25jährige Sängertätigkeit der langjährige Rechner des MGV Albert Hofmann sowie Karl Krämer und Karl Ruppel, für 40jährige aktive Mitgliedschaft August Erdmann und für 50 Jahre langer Sängertätigkeit Heinrich Frank senior geehrt. Die Jubilare erhielten eine Urkunde und eine Treuenadel des Hessischen Sängerbundes. Im Zuge dessen wurde auch dem im 76. Lebensjahr stehenden und ältesten Sänger des MGV Karl Biedenkopf für seine mehr als 50 Jahre lang währende Sängertätigkeit Ehre zuteil, indem ihm seitens des Vereins ein Präsent überreicht wurde.

Absoluter Höhepunkt des Abends war die Ehrung des Chorleiters Ernst Nicolai für sein 25jähriges Jubiläum als Chorleiter beim MGV Lardenbach/Klein-Eichen. In flotter, humorvoller Art würdigte Vorsitzender Günther Zimmer die Treue und die Verdienste des Dirigenten, der bestimmt in der Nähe seines Heimatortes lukrativere Chorleitertätigkeiten ausüben könnte und der - so der Vorsitzende - "mit Erfolg uns teilweise ungehobelten Vogelsbergern die fein gehobelten und zart geschliffenen Töne beigebracht hat".

Als Jubiläumsgabe und gleichzeitig Ausdruck des Dankes wurde dem Chorleiter ein Blumenstrauß und eine Holztruhe überreicht. Die Truhe hat ein in Nußbaum eingelegte Fournierarbeit. Sie wurde in monatelanger Handarbeit von einem Lardenbacher Sänger, der nicht genannt sein will, hergestellt und trägt eine aus Holz eingelegte Widmung. Laut Angaben des Herstellers sind zur Fertigung über 4000 Einzelteile benötigt worden.

Die bereits in der Begrüßungsansprache des Vorsitzenden als Gäste willkommen geheißene Abordnung des MGV Hoheneiche (Kreis Eschwege), mit denen der MGV Lardenbach/Klein-Eichen seit Jahren freundschaftliche Beziehungen pflegt, überreichten durch ihren Chorleiter und einstigen Nicolaischen Musikschüler Gerhard Lerch, dem geehrten Dirigenten eine gerahmte Großaufnahme des Marktplatzes von Eschwege.

Auch der Vertreter des Magistrates der Stadt Grünberg, Bürgermeister Herzog, lobte in einer kurzen Ansprache die Leistungen des Chorleiters und seine Treue zum MGV Lardenbach/Klein-Eichen. Er überreichte dem Jubilar eine gerahmte Zeichnung vom Grünberger Schloß aus der Sicht des ehemaligen Schloßgartens.

Sichtlich überrascht vom geschenk und voll des Dankes an die Spender war der Geehrte, wie man aus seinen Worten entnehmen konnte. Er könne sich noch gut erinnern, als der damalige Vorsitzende Adolf Nickel zwecks Aufnahme der Chorleitertätigkeit in Lardenbach bei ihm gewesen sei. Mittlerweile seien 25 Jahre vergangen, an die er sich dankbar erinnere. Er wolle auch weiterhin, soweit sein Gesundheitszustand es zuließe, dem Verein die Treue bewahren. Unter den Klängen der Tanzkapelle "Amigos" wurde noch bis spät in die Nacht bei guter Laune und froher Stimmung getanzt.

(zr/Grünberger Heimat Zeitung)

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09. März 1974

Verkehrsverein Grünberg

In zügiger Wahl, aber streng nach der Satzung, setzte die außerordentliche Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins einen neuen Vorstand ein. Einstimmig beauftragte die Versammlung die Gewählten, eine neue Satzung auszuarbeiten, die dem Verkehrsverein für die heutigen Gegebenheiten voll entspricht. Die zur Zeit noch gültige Satzung stammt aus dem Jahre 1909. Die Gewählten erhielten insbesondere den Auftrag, bei Verkehrsvereinen vergleichbarer Städte die Satzungen einzuholen und mit den verhältnissen der Großgemeinde Grünberg zu vergleichen.

Der stellvertretende Vorsitzende richtete einen Aufruf an alle Großgrünberger, sich zur Mitarbeit im Verkehrsverein oder wenigstens zur Mitgliedschaft bereit zu erklären. Bürgermeister Herzog unterstrich, dass seine Frau ihm immer wieder aufs Butterbrot schmiere, wie charmant doch Grünberg sei und wie wenig die Grünberger dies jedoch herausputzen. Ein besonderer Dorn im Auge sei ihr der trostlose Marktplatz und die zum Teil recht schmutzigen Straßen. Grün und Blumen seien nur selten anzutreffen.

Stadtverordneter Corell machte darauf aufmerksam, dass alle Investitionen für den Fremdenverkehr umsonst seien, wenn die Gastronomie der Großgemeinde nicht mitziehe. Der Bürgermeister meinte dazu, dass im gaststättengewerbe wesentlich mehr Initiative entwickelt werden müsste. Das gelte auch für die Stadtteile.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
03. März 1974

Voltigiergruppe Grünberg

Erste Erfolge erzielten die Voltigiergruppe des Grünberger Reitvereins auf dem ersten Voltigierturnier dieser Sasion, das am Wochenende in Frankfurt ausgetragen wurde. Noch zwei Tage vor dem Turnier war durch einen plötzlich aufgetretenen Krankheitsfall die Teilnahme gefährdet gewesen. Reitlehrer Albert Müller (Klein-Eichen) gelang es jedoch durch Umgruppierungen zwei aussichtsreiche Mannschaften zusammenzustellen und nach Frankfurt zu schicken.

Die Grünberger traten in Frankfurt mit je einer A- und einer C-Gruppe an. Die A-Gruppe belegte in zwei Entscheidungen den 4. Platz. Besonders groß jedoch war der Jubel über den Erfolg der C-Gruppe, die einen ersten Platz erringen konnte.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
28. Februar 1974

Stadtverordnetensitzung

Zu Beginn der Stadtverordnetensitzung am Donnerstagabend (28. Februar 1974) gedachte Vorsteher Walter Corell des verstorbenen Ehrenbürgermeisters Jochim aus Stockhausen, der jahrzehntelang auf Gemeinde- und Kreisebene kommunalpolitische Verantwortung getragen habe.

Nach monatelanger Diskussion wurde ohne Gegenstimmen das Lardenbacher Anliegerkostenproblem des Pappelweges gelöst. 1970 hatte der damalige selbständige Gemeinderat beschlossen, dass die neuen Bauherren des Pappelweges keine Anliegergebühren zu bezahlen hätten, um die Bautätigkeit und das Wachstum der Gemeinde anzukurbeln. Da diese Ausnahme in der Praxis nicht durchgesetzt werden kann, weil ihr das Recht entgegensteht, kamen die Anwohner des Pappelweges zu folgendem Kompromiss: Die Bauherren werden an den Bürgersteigkosten beteiligt. Die Fahrbahn übernimmt die Großgemeinde.

Als Gegenleistung hierfür wird auf den allgemeinen Ortsbürgernutzen verzichtet, aus dem Gemeindewald eine bestimmte Menge Holz zu beziehen. Dieser Verzicht auf den Ortsbürgernutzen wird nach dem Willen der Stadtverordneten auf die gesamte ausgedehnt, sollte in irgendeinem Stadtteil ein Ortsbürgernutzen noch bestehen. Von der Existenz eines solchen Rechtes außerhalb Lardenbachs ist in der Großgemeinde den Stadtverordneten und dem Magistrat nichts bekannt.

Mit dem Beschluß will man erreichen, dass der einheitlichen Anwendung der Anliegergebührensatzung nichts mehr in Zukunft entgegensteht. Die Stadtverordneten haben sich allerdings ausdrücklich ausbedungen, dass dem allgemeinen Verzicht in den Stadtteilen widersprochen werden kann, die ebenfalls einen Ortsbürgernutzen nachweisen.

Aus rechtlichen Gründen wurde noch einmal beschlossen, dass der Bebauungsplan für das Wochenendhausgebiet in Klein-Eichen nochmals offengelegt wird.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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28. Februar 1974

Zahl der Fernsprechleitungen vergrößert

Kürzlich machte ein Laubacher Politiker die Anfrage, ob der Ausbau das Laubacher Fernsprechnetz nicht rascher ausgebaut werden könne, da tagsüber fast regelmäßig das Netz überlastet sei, die Bundespost aber immer freiweg neue Anschlüsse lege, ohne die Zahl der Fernleitungen zu vergrößern. Die Bundespost teilte mit:

Zur Beseitigung der Engpässe im Fernsprechdienst von und nach den Ortsnetzen Grünberg, Laubach und Mücke sind wir seit geraumer Zeit dabei, eine Reihe von Fernmeldebaumaßnahmen durchzuführen. Im wesentlichen sind dies: Eine umfangreiche Erweiterung der Fernvermittlungsstelle Gießen; ein weiterer Ausbau des Fernleitungsnetzes, die großzügige Erweiterung von übertragungstechnischen Einrichtungen.

Für den Fernsprechverkehr der Ortsnetze Grünberg, Laubach und Mücke ist die Auslegung eines Fernmeldekabels von Gießen zu den genannten Orten von großer Bedeutung. Mit den Kabelverlegungsarbeiten haben wir bereits im Mai des vergangenen Jahres begonnen. Verlegt wird ein 300paariges Fernmeldekabel, das Grünberg mit 120, Laubach mit 100 und Mücke mit 80 Leitungen zusätzlich zu den bestehenden Leitungspacks versorgt.

Der Kostenaufwand dafür beträgt 3,2 Millionen DM. Inzwischen ist das Kabel vollständig verlegt und die letzten Prüfungen und Messungen werden durchgeführt.

Wegen der besonderen Schwierigkeiten im Fernsprechverkehr für das Ortsnetz Laubach haben wir dieser Tage über das neue Fernmeldekabel Leitungen zusätzlich geschaltet und damit die bestehenden Engpässe beseitigt. Auch für Grünberg und Mücke werden im nächsten Monat die erforderlichen zusätzlichen Leitungen in das neue Fernmeldekabel geschaltet, so daß auch dort der Fernsprechverkehr ungehindert fließen kann.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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16. Februar 1974

Feuerwehrversammlung am 16. Februar

Wehrführer Erwin Kühn eröffnete um 20.15 Uhr die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Eichen. Er begrüßte alle Anwesenden die an diesem Samstag (16. Februar 1974) in die Gastwirtschaft Bingel gekommen waren. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung, gab Kühn einen Rückblick auf das vergangene Jahr 1973. Alle angesetzten 6 Übungen wurden ordnungsgemäß durchgeführt. In seinem Bericht gab der Wehrführer die Anschaffung neuer Geräte und Uniformen bekannt. Im Oktober überprüfte die Brandkasse alle Geräte und hatte keine Beanstandungen.

Heinz Lessmann stellte den Kassenbericht vor. Danach betrugen die Einnahmen 1306,27 DM. Mit Ausgaben von 509,- DM ergab das dann einen erfreulichen Kassenbestand von 797, 27 DM. Die Kassenprüfer Erich Funk und Helmut Zimmer hatten der Kasse eine ordentliche Führung bestätigt und Funk stellte den Antrag auf Entlastung des Rechners und des Vorstandes. Diesem wurde einstimmig entsprochen. Zum Kassierer für das Jahr 1974 gewählt wurde wieder Erhard Haeske. Ebenfalls einstimmig gewählt wurden die neuen Kassenprüfer Hermann Loob und Georg Dittrich.

Wehrführer Kühn hatte 6 Einladungen für den Besuch von Feuerwehrfesten vorliegen. Davon will die Wehr Mainzlar und Wetterfeld besuchen. Um den ordnungsgemäßen Zustand der Hydranten zu gewährleisten, sollen diese überprüft werden. Gegen 21.30 Uhr beendete Wehrführer Kühn den offiziellen Teil und man ging zum gemütlichen Teil über.

Neben dem Wehrführer Erwin Kühn und Schriftführer Thomas Zabel bestand der Vorstand aus Walter Müller, Hermann Loob und Heinz Lessmann.

(nach dem Protokoll)

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09. Februar 1974

Rückschau des MGV 1974

In Vertretung des beruflich verhinderten 1. Vorsitzenden Günther Zimmer begrüßte 2. Vorsitzender Heinz Schwanke die Anwesenden zur Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins Lardenbach/Klein-Eichen, vor allem die fleißigen Singstundenbesucher. Den weitaus größten Anteil an den Leistungen des Vereins hätte allerdings Chorleiter Nicolai, stellte Schwanke fest. Aus Anlass seiner 25 Jahre währenden Dirigententätigkeit im Verein solle zu dessen Ehren am 9. März ein Chorkonzertabend mit anschließendem Tanz stattfinden.

Aus dem Tätigkeitsbericht ging hervor, dass der Verein 39 Übungsstunden durchgeführt hat und siebenmal in der Öffentlichkeit aufgetreten ist. Am 7. April folgte der Männergesangverein Hohen-Eichen (Eschwege), dessen Chorleiter ein geborener Lardenbacher ist, der Einladung nach hier zu einem Liederabend.

Am 20. April wurden die Insassen des Laubacher Altenheims mit einigen Chören erfreut. Die Hochzeit eines Sängers und die feierliche Umrahmung der Gedenkstunde beim Ehrenmal am Volkstrauertag wurden erwähnt. Ende August fand dann der Gegenbesuch in Hohen-Eichen statt. Allen Teilnehmern wird er sicher unvergesslich bleieben, schon allein die Art, wie herzlich man aufgenommen wurde.

Das alljährlich sich wiederholende Sängertreffen der Nicolai'schen Vereine fand am 1. Dezember in Großen-Buseck statt. Wohl als absoluter Höhepunkt des vergangenen Jahres kann die alljährlich stattfindeende Weihnachtsfeier angesehen werden. Das von Nicolai'schen Schülern mit Akkordeon vorgetragene Weihnachtspotpourri, der Auftritt und die Gabenverteilung des Nikolauses sowie die unter der Leitung von Ida Psiorz stehende Kinderschar, vermischt mit Gesangsvorträgen des Vereins, fanden wie immer großen Anklang bei allen Besuchern.

Für das Jahr 1974 liegen bis jetzt vier wesentliche und wichtige Auftritte vor, deren Termine aber noch nicht alle bekannt sind. So soll an einem Wertungssingen, wenn möglich an einem Sonntagvormittag, teilgenommen werden. Das Nicolai'sche Chorgruppentreffen findet dieses Jahr in Lardenbach statt. Dies soll möglichst schon im ersten Halbjahr durchgeführt werden.

Zur Verbesserung der Finanzsituation des Vereins soll außerdem eine reine Tanzveranstaltung arrangiert werden. Mit einem Appell zum fleißigen Singstunden besuch und zur weiteren Anwerbung von Mitgliedern endete die Versammlung.

(zr/Grünberger Heimat Zeitung)

 
15. Januar 1974

Meldungen

Am 10. Januar feiert Otto Keil in Lardenbach seinen 76. Geburtstag. Am 17. Januar feiert Wilhelm Kauss, ebenfalls Lardenbach seinen 87. Geburtstag.

Zum Blutspendetermin am Dienstag (15. Januar 1974) in der Grundschule in Grünberg fanden sich 165 Spender ein. Die Abwicklung der Aktion lag wie immer in den bewährten Händen des DRK Weickartshain. Für 15maliges Spendeen erhielten die goldene Nadel mit Kranz u. a. Hans Pigors aus Stockhausen und Heinz Schwanke aus Lardenbach. Die goldene Nadel für 10maliges Spenden nahmen u. a. in Empfang: Brunhilde Schwanke (Lardenbach), Annelore Roth (Klein-Eichen) und Christel Müller (Lardenbach). Die Silbernadel für sechsfache Spende ging u. a. an Klaus-Dieter Hansel (Klein-Eichen) und Arno Böcher (Lardenbach).

Am 20. Januar feiert Otto Böcher in Lardenbach seinen 81. Geburtstag. In Klein-Eichen kann am 25. Januar Marie Funk, geb. Dörr ihren 80. Geburtstag begehen. Und am 31. Januar wird Peter Reiß in Lardenbach seinen 77. Geburtstag feiern.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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12. Januar 1974

Satzung Vatertierhaltung

Aufgrund der Hess. Gemeindeordnung hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Grünberg in ihrer Sitzung am 21. Dezember 1973 die nachstehende Satzung über die Kosten der Vatertierhaltung beschlossen: Die Stadt Grünberg stellt allen Einwohnern zum Decken ihrer gesunden weiblichen deckfähigen Tiere die für die Vatertierhaltung erforderlichen Einrichtungen zur Verfügung. Die Inanspruchnahme dieser Einrichtung erfolgt nach den Bestimmungen des Tierzuchtgesetzes.

Die Deckstationen befinden sich für Eber in den Stadtteilen Beltershain, Göbelnrod, Harbach, Klein-Eichen, Lardenbach, Lehnheim, Lumda, Queckborn, Reinhardshain, Stangenrod, Stockhausen und in der Kerngemeinde Grünberg. Die Deckstationen für Bullen befinden sich in den Stadtteilen Beltershain, Klein-Eichen, Lardenbach, Lehnheim, Stangenrod. Bei vermehrter künstlicher Besamung kann die Stadt Grünberg die Bullenhaltung einstellen.

Jeder Tierhalter von Rindern und Schweinen kann seine gesunden weiblichen deckfähigen Tiere den Vatertieren zuführen. Beabsichtigte Bedeckungen sind mit den Vatertierhaltern rechtzeitig zu vereinbaren.

Die Tierhalter der weiblichen deckfähigen Tiere sind verpflichtet, der Stadt alle im Interesse einer geordneten Vatertierhaltung erforderlichen Auskünfte über ihren Viehbestand, insbesondere auch über den Gesundheitszustand der Tiere, auf Anforderung unverzüglich zu erteilen.

Bei künstlicher Besamung von Rindern gewährt die Stadt Grünberg einen Zuschuß von 10,- DM je künstlicher Besamung. Das Deckgeld beträgt je Bedeckung (einschließlich eines Nachsprungs) für ein Rind 16,- DM, für ein Schwein 18,- DM. Die Pflicht zur Zahlung von Deckgeld entsteht mit der jeweiligen Bedeckung.

Reichen die im Laufe eines Rechnungsjahres eingenommenen Deckgelder nicht zum Ausgleich der Ausgaben für die Vatertierhaltung aus, so kann die Stadt durch besonderen Beschluß der Stadtverordnetenversammlung die restlichen Kosten der Vatertierhaltung auf die Halter aller weiblichen Tiere der betreffenden Tierart umlegen (Deckumlage).

...

Die aufgrund dieser Satzung zu zahlenden Abgaben können im Verwaltungszwangsverfahren beigetrieben werden.

...

Diese Satzung tritt mit dem Tag nach der Bekanntmachung in Kraft.

Grünberg, den 2. Januar 1974

(Grünberger Heimat Zeitung, 12. Januar 1974)

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