31. Dezember 1963

Zum Jahresende 1963

Nach Information von Landrat Dr. Maraun bauten 1963 insgesamt 20 Gemeinden ihre Straßen aus. Unter den 20 Gemeinden ist auch Klein-Eichen zu finden. Der Ort baute im abgelaufenen Jahr für 101 000 DM ihre Dorfstraßen aus. Vorher hatte man schon die Kanalisationsarbeiten fertiggestellt. Und erst am 29.Oktober des Jahres gründeten die Gemeindevertretungen von Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen und Stockhausen den Abwasserverband Seenbachtal.

(Gießener Freie Presse)

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29. Oktober 1963

Abwasserverband Seenbachtal gegründet

Nach einigen vorausgegangenen Besprechungen versammelten sich am Dienstagnachmittag (29.10.1963) die Gemeindevertretungen von Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen und Stockhausen auf Veranlassung von Landrat Dr. Maraun zur Gründung des Abwasserverbandes Seenbachtal im Dorfgemeinschaftshaus Stockhausen. (Nicht zu verwechseln mit dem später gegründeten Abwasserverband Ohm/Seenbachtal).

Oberinspektor Stühler vom Landratsamt eröffnete die Versammlung, während Landrat Dr. Maraun mit der Gemeindevertretung von Stockhausen noch die übliche Ortsbesichtigung vornahm. Oberinspektor Stühler erläuterte kurz den Satzungsentwurf in Bezug auf die Vorstandswahl und das Stimmzahlverhältnis. Kostenanteile und Stimmzahlverhältnis bei Abstimmungen werden nach Einwohnerzahl und Einwohnergleichwerten der ansässigen Industrie usw. berechnet. Weickartshain hat 40, Lardenbach 30, Stockhausen 17 und Klein-Eichen 13 Stimmen.

Über Sinn und Zweck der Gründung sprach Baurat Holländer vom Wasserwirtschaftsamt Friedberg. Die Kläranlage soll zwischen der B 276 und dem alten Schlammteich hinter Stockhausen in Form eines Oxydationsgrabens gebaut werden. Die Kosten für die Zubringerkanäle ab Regenüberfällen der beteiligten vier Gemeinden belaufen sich auf 413.000 DM, die Kläranlage selbst fordert 270.000 DM. 189.000 DM haben die vier Gemeinden für interne Anlagen aufzubringen.

Landrat Dr. Maraun entschuldigte sich später, weil er die Stockhäuser Gemeindevertretung entführt hatte und erklärte, dass er endlich einmal mit den Ortsbesichtigungen fertig werden wolle. Klein-Eichen, dessen Besichtigung auf Wunsch des Bürgermeisters bis zur Fertigstellung des Ortsstraßenausbaues zurückgestellt wurde, brauche keine Angst zu haben, als kleine Randgemeinde an die 85. Stelle zu kommen, denn dort sei Grünberg eingetragen. Sein besonderes Lob galt den vier Verbandsgemeinden, weil sie trotz ihrer Finanzschwäche die Kanalisation restlos und die Straßen zum größten Teil ausgebaut hätten. Als Krönung käme nun der Bau einer Kläranlage hinzu. Ganz besonders dankte er Bürgermeister Jochim (Stockhausen) für seinen uneigennützigen Einsatz für die finanzschwachen Gemeinden im Kreisausschuss und Kreistag.

Bei der Vorstandswahl wurden: Verbandsvorsteher: Bürgermeister Jochim, Beisitzer die Bürgermeister Theiß (Weickartshain), Mölcher (Lardenbach) und Funk (Klein-Eichen), stellvertretender Vorsteher Bürgermeister Theiß, Beisitzerstellvertreter die 1. Beigeordneten von Weickartshain, Lardenbach und Klein-Eichen. Der Verbandsrechner wird in einer späteren Sitzung bestimmt.

Landrat Dr. Maraun verpflichtet den Verbandsvorsteher und seine Stellvertreter zu treuer und gewissenhafter Amtsführung. Er freue sich, sagte er, dass vier kleine Nachbargemeinden am Rande des Kreises solche Pionierarbeit leisten, und sagte ihnen die Hilfe des Kreises zu,

Bürgermeister Jochim dankte, auch im Namen seiner Berufskameraden, für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und bat alle Gemeindevertreter, bei den bevorstehenden Verhandlungen mit Privatpersonen wegen Geländeentschädigungen usw. beratend und aufklärend mitzuwirken. Als Verbandsvorsteher verpflichtete er die Beisitzer Bürgermeister Mölcher und Funk. Humorvoll versicherte er dem Landrat, dass er mit 100% Baukostenzuschuss zufrieden wäre. Die Unterhaltung der Anlage wollten sich die vier Gemeinden schon teilen.

Zum Abschluss der Verbandsversammlung appellierte Dipl.-Ing. Kolmer nochmals an die Verbandsmitglieder, dafür zu sorgen, dass in die Kanalisation keine Jauche eingeleitet wird, weil dadurch die Funktionsfähigkeit der Kläranlage in Frage gestellt werde.

(r/Grünberger Heimat Zeitung)

P.S.: Mit dem Bau einer Kläranlage bei Stockhausen ist es nichts geworden. Und der Abwasserverband Seenbachtal ist dann in dem 1983 gegründeten Abwasserverband Ohm/Seenbach aufgegangen.

 

 
23. Oktober 1963

Neuntes Schuljahr

Seit durch Rechtsverordnung der hessischen Landesregierung auch für den Kreis Gießen das neunte Schuljahr eingeführt worden ist, erreichen die Redaktion immer wieder Anfragen interessierter Eltern oder lehrlingssuchender Kaufleute und Betriebe. Wir veröffentlichen dsher auf vielseitigen Wunsch die Namen der Gemeinden, in denen das neunte Schuljahr noch nicht eingeführt wird.

Das sind: ... Beltershain, ..., Göbelnrod, ..., Groß-Eichen, Grünberg, Kesselbach, Klein-Eichen, ..., Lardenbach, Lauter, ..., Lumda, ..., Stangenrod, ..., Stockhausen, ..., Weickartshain und Weitershain. In allen übrigen hier nicht aufgeführten Gemeinden wird das neunte Schuljahr zu Ostern 1964 eingeführt.

(Gießener Freie Presse)

 
19. Oktober 1963

Straßensperrung aufgehoben

Aufgehoben ist die am 23. April 1963 angeordnete Sperrung der Kreisstraße Nr. 40 zwischen Klein-Eichen und Ilsdorf. [Warum war die Straße gesperrt?]

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
05. Oktober 1963

Ortsdurchfahrten

375 000 DM Zuschüsse hat das Land Hessen für den Um- oder Ausbau von Ortsdurchfahrten in 16 Gemeinden des Regierungsbezirkes Darmstadt bewilligt. Darunter ist auch die Ortsdurchfahrt Lardenbach.

(Gießener Freie Presse)

 
15. September 1963

Unfall in Lardenbach

Nach einem Besuch der Lardenbacher Kirmes machte sich in der Nacht zum Sonntag (15. September 1963) gegen 1 Uhr der 18jährige Frankfurter Metzger Peter Ordner mit seinem Kleinkraftrad in Richtung B 276 auf den Rückweg zu seinem Campingplatz am Weickartshainer Teich. Beim Durchfahren einer übersichtlichen Linkskurve in der Bahnhofstraße kam er nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte nach 10 Meter gegen eine Streukiste. Der Aufprall war so stark, daß die gefüllte Kiste um 2 bis 3 cm von ihrem Standort verschoben wurde. Der Fahrer wurde erst am anderen morgen gegen 7 Uhr mit zertrümmertem Schädel tot aufgefunden. Der Sachschaden am Moped betrug nur 100 DM.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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27. August 1963

Propst Weinberger gestorben

Wenn es auch im vertrauten Kreis bekannt war, dass Propst Weinberger schwer darniederlag, so dass wohl mit einer Rückkehr in sein Amt nicht mehr zu rechnen war, so traf es doch alle, die es hörten, tief, als am gestrigen (27. August 1963) Tag die Nachricht von seinem Tode kam.

Wilhelm Weinberger wurde am 1. Mai 1899 in Lardenbach bei Grünberg (Oberhessen) als Pfarrersohn geboren. Er besuchte das Gymnasium zu Laubach und bestand dort im Jahre 1917 das Abitur. Sein Studium absolvierte er in Gießen und fand in der studentischen Verbindung Wingolf einen Freundeskreis, mit dem er sich sein Leben lang besonders verbunden wußte. Die Studentenjahre fielen in die unglückselige Zeit nach dem verlorenen Krieg und waren mit all den Nöten und Schwierigkeiten der damaligen Geldentwertung verbunden.

Am 14. Oktober 1923 wurde Weinberger in Jugenheim a. d. B. ordiniert. Nach kurzer Tätigkeit in der dortigen Gemeinde folgten die damals üblichen Wanderjahre als Religionslehrer in Offenbach und Pfarrassistent in zwei Darmstädter Gemeinden. 1926 übernahm dann Weinberger die zweite Pfarrei in Friedberg. Es folgte eine Ereignissreiche Tätigkeit in Darmstadt.

Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde Wilhelm Weinberger später zum Propst von Oberhessen gewählt. 1956 und 1962 erfolgte die Wiederwahl zu diesem auf Zeit befristeten Amt. Oberhessen ist mit seinen 208 Pfarrstellen und 283 Gemeinden der weitaus größte Bezirk der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

(Gießener Freie Presse)

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15. August 1963

ZOV-Schalthaus Grünberg

Die Leitung des Zweckverbandes Oberhessische Versorgungsbetriebe veranstaltete am Donnerstag (15. August 1963) eine Pressefahrt, bei der auch das neue Schalthaus in Grünberg besichtigt wurde.

Zuvor schaute man sich in Friedberg im Hauptbetriebs- und Verwaltungsgebäude um. Damit die Stromversorgung in Oberhessen klappt, überwacht diese Kontrollzentrale Tag und Nacht die Einspeisung von Fremdstrom, die Eigenerzeugung und die Verteilung der elektrischen Energie auf die Abnehmergebiete.

Die Einspeisungen der Preußen-Elektra in Wölfersheim, Lauterbach und Nieder-Wöllstadt (demnächst auch in Grünberg) werden hier z. B. laufend von schreibenden Instrumenten registriert. Besonderen Augenmerk wird den Belastungsspitzen geschenkt, damit das Wasserkraftwerk Lißberg täglich in den Stunden der Spitzenabnahme rechtzeitig eingesetzt werden kann.

Tief beeindruckt von den komplizierten technischen Vorgängen, die man als Laie ahnen, aber nicht völlig begreifen kann, fuhr die Gruppe anschließend zum neuen Schalthaus in Grünberg, das ein weiteres Wunderwerk der Elektrotechnik darstellt.

Das Umspannwerk auf dem Freigelände der PREAG wird, wenn im September der noch fehlende Transformator aufgestellt sein wird, über die von Borken-Lauterbach her kommende 110 000 Volt Leitung der PREAG gespeist. (Diese Überlandleitung führt seit 1962 quer über die Klein-Eichener Gemarkung.) Auf dem Freigelände wird der Strom auf 20 000 Volt herunter transformiert und über drei Kabel mit je 185 qmm Durchmesser dem neuen Schalthaus des Überlandwerks zugeführt. Bis zur Inbetriebnahme des Transformators der PREAG wird die Leitung Lauterbach-Grünberg mit 20 000 Volt betrieben.

Das zweigeschossige Schalthaus umfasst 18 Schaltzellen, darunter elf Schaltzellen für die Leitungsabgänge. Aus fünf Zellen gehen bereits Leitungen ab - zwei nach Grünberg, je eine nach Lauter, Laubach und Homberg. Sechs Zellen sind noch frei. Das Schalthaus in Grünberg hat etwa eine halbe Million DM gekostet.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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24. Juli 1963

Fanfarenzug im Zeltlager

Es ist bereits zur Tradition geworden, daß der Hansa-Volksmusikverein, Gießen (1959), jährlich im Rahmen seiner Jugendpflege ein eigenes Zeltlager veranstaltet. So fuhren zu Beginn der Sommerferien Vereinsmitglieder mit ihren Pkw nahezu 40 Jugendliche in das gut vorbereitete Vereinszeltlager an einem idealen Zeltplatz in der Gemeinde "Klein-Eichen-Lardenbach" am Fuße des Vogelsberges.

Das Zeltlager stand unter der Leitung von Berthold Goß. Die über 20 Mitglieder des Kinder-Fanfarenzuges, dem seit kurzem auch einige Mädchen angehören, hatten die Möglichkeit, auch während der täglich angesetzten Übungsstunde ihr Können zu erweitern. Das Lagerprogramm schloß täglich mit einem Lagerfeuer, bei dem die Kinder und Jugendlichen mit großer Begeisterung zusahen, Lieder sangen und musizierten. Um 22 Uhr erklang der Zapfenstreich, geblasen von einigen Hörnerbläsern, der in den umliegenden Ortschaften zu hören war.

Höhepunkt des Lagerlebens war ein nächtliches Geländespiel, das auch die jüngsten Mitglieder des Kinderfanfarenzuges (zwei siebenjährige Mädchen waren auch dabei) nicht versäumen wollten.

Zum Abschluß des Zeltlagers gab der Kinderfanfarenzug zum ersten Male in seiner neuen Besetzung unter der Stabführung von Hans Sachs jun. in den Gemeinden Klein-Eichen und Lardenbach ein Platzkonzert, dem viele Ortsbewohner lauschten und Beifall spendeten. Der neu zusammengestellte Kinderfanfarenzug wird sich zum erstenmal der Gießener Bevölkerung während der Herbstausstellung vorstellen.

Für das leibliche Wohl im Zeltlager sorgte Frau G. Groß. Da der Zeltplatz eine herrliche Höhenlage hatte, lud der Hansa-VMV seine übrigen Mitglieder zu einem Sommernachtsfest ein. Lampions und ein großes Lagerfeuer lockten die Anwohner der umliegenden Ortschaften an.

Gießener Freie Presse)

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14. Juli 1963

Kreisverbandstag der Feuerwehren

In Verbindung mit dem Jubiläum der Holzheimer Freiwilligen Feuerwehr fand der Verbandstag der freiwillligen Feuerwehren des Stadt- und Landkreises Gießen statt. Der Landrat nahm die Ehrungen von Wehren und Wehrmännern vor. Unter den Besten Wehren des Kreisleistungswettbewerb war auch die Mannschaft aus Lardenbach vertreten.

(Gießener Freie Presse)

 
11. Juli 1963

Erster Entwurf für die Mittelpunktschule

Unter dem Vorsitz von Revierförster Rühl (Reinhardshain) genehmigte am Donnerstagabend (11.07.1963) die Verbandsversammlung des 16 Gemeinden umfassenden Zweckverbandes "Mittelpunktschule Grünberg" im Sitzungssaal des Rathauses einstimmig den vom Architekturbüro Wolf (Himbach) vorgelegten ersten Entwurf für die weiträumige Schulanlage. Diese Anlage kann 1200 Schüler aufnehmen, wird etwa 30.000 cbm umbauten Raum enthalten und einschließlich Nebenkosten 5,5 Millionen DM erfordern.

Mit dem Bau soll 1964 begonnen werden. Am Eingang zum Stadtwald werden für die Schulanlage 3,7 ha aus dem Waldverband ausgeschieden, dafür aber in der "Taufe" vom Südhang des Tannenkopfs bis hinunter zum Fischteich 4,5 ha Feldmark zum Waldverband geschlagen und aufgeforstet.

Architekt Werner Wolf begrüßte eingangs die zahlreiche Beteiligung, Aufgeschlossenheit und Solidarität der Gemeindevertreter des Grünberger Bezirks. Die Stimmung unterscheide sich angenehm von der in anderen Bezirken. Nebenbei erwähnte er, dass die Mittelpunktschule Grünberg - abgesehen von der Sportschule auf dem Tannenkopf - die 50. Schule sei, mit deren Errichtung das Architekturbüro Wolf betraut wurde.

Architekt Kühle erläuterte anhand der Lagepläne und der ersten Ansichtsskizze das Bauprogramm und beantwortete Anfragen. In der Aussprache wurde klargestellt, dass außerhalb des Programmes für den ersten Bauabschnitt Gelände für eine Halle mit Lehrschwimmbecken vorgesehen werden soll.

Die Versammlung verlief zügig und harmonisch. Auf Antrag von Stadtrat Albach (Grünberg) und Bürgermeister Kern (Göbelnrod) wurde als Nachfolger des bisherigen Stadtrechners Kreuder (Grünberg) Stadtrechner Heinrich Sachs mit Wirkung seines Amtsantritts in Grünberg zum Rechner des Zweckverbandes gewählt.

Erläuterungen zum Entwurf: Das Hauptgebäude wird dreistöckig, die beiden Seitenflügel zweistöckig. Der Klassentrakt nimmt 20 Normalklassen (je 60 qm) auf, dazu kommen sieben Großklassen (je 75 qm) und zwei Naturkunderäume, eine Küche, einen Nähraum, zwei Werkräume, zwei Kursräume, eine Mehrzweckklasse. Zwischen den beiden Seitenflügeln liegt der Gemeinschaftsraum mit Innenhof. Eine Pausenhalle verbindet die Seitenflügel.

Sofern sich nicht noch Änderungen im Laufe der weiteren Planungsarbeit ergeben, werden 16 Normal- und Großklassen in den Seitenflügeln, die restlichen Räume im Hauptgebäude untergebracht. Je zwei Klassen erhalten ein eigenes Treppenhaus. Weiterhin sind vorgesehen eine Turnhalle und dahinter eine Gymnastikhalle. Diese ist umschlossen von Umkleide- und Duschräumen. Die Hausmeisterwohnung soll rechts der Hallen gebaut werden.

Das extra Verwaltungsgebäude beinhaltet je ein Rektor-, Lehrer- und Geschäftszimmer sowie ein Lehrerseminar mit Lehrbücherei. Hinter diesem Gebäude liegt der Pausenhof und die Gebäude für die Sonderschule.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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01. Juli 1933

Neue Kehrbezirke

Durch die Vereinheitlichung der Kehrgebühren in Hessen und die damit verbundene Erhöhung der Kehrgebühren im Regierungsbezirk Darmstadt ist eine Neueinteilung der Kehrbezirke notwendig geworden. Dabei wurden verschiedene neue Kehrbezirke gebildet. Während seither im Landkreis Gießen vier Kehrbezirke bestanden, sind es nunmehr seit dem 1. Juli 1963, zehn.

Davon gehören zum Kehrbezirk Laubach (Inhaber Bezirksschornsteinfegermeister Lauster): Laubach, Gonterskirchen, Freienseen, Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen, Weikartshain, Lauter, Wetterfeld, Röthges, Ober-Bessingen und Münster.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
22. Juni 1963

Ernte Aussichten

Was für den Säugling die Milch, das ist für das Gras das Wasser. Ohne dieses köstliche Naß gäbe es kein fettes, saftiges Grünfutter. Eine alte Regel sagt zwar, Juniregen bringt reichen Segen, aber es scheint, als habe der Wettergott in diesem Jahr (Juni 1963) des Guten ein bißchen zu viel getan. Die Bauern, die in diesen Wochen ihre Heuernte einbringen, haben das deutlich zu spüren bekommen. Ein Städter mag vielleicht die Frage stellen: Was geht mich das an? - Nun, mehr als mancher denkt; denn Heu ist das A und O der gesamten Viehwirtschaft. Butter, Milch und Rindfleisch müßten auf manchem Speisezettel fehlen, gäbe es nicht genügend Heu für das Vieh während der langen Wintermonate.

Hochsommerliches Wetter in der vergangenen Woche bewog viele Bauern, mit dem Grasschnitt zu beginnen. Mit Mähmaschinen, aber auch bewaffnet mit Sense und Rechen zogen sie aus, das junge Gras zu mähen. Alles was Hände und Füße hatte, wurde für diese Arbeit eingespannt. Die Frau, die Nachbarn, ja sogar die Kinder legten mit Hand an. Der Bauer freut sich in dieser vielleicht für ihn arbeitsamsten Zeit des Jahres über jeden freiwilligen Helfer. So konnten in unserem Kreisgebiet bis jetzt 50 Prozent der Heuernte eingebracht werden. Welche Menge an Heu das sind, verdeutlicht die Zahl, daß von 35 375 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche im Kreis Gießen 10 000 ha der Futtergewinnung dienen.

Aber seit Tagen schaut der Bauer immer öfter und immer sorgenvoller zum Himmel auf. So froh er auch über den Regen war, so sehr wünscht er sich jetzt trockenes Wetter. Denn hilflos muß er mit ansehen, wie der Regen wertvolles Futter verdirbt. "Ja, das langandauernde Regenwetter schadet der Heuernte sehr", erklärte der Direktor der Landwirtschaftsschule und Wirtschaftsberatungsstelle in Gießen. Im großen und ganzen könne man aber mit der Entwicklung zufrieden sein. Wenn keine unvorhergesehenen Wetterumschwünge kämen, sei auch mit einer guten Heuernte zu rechnen. Viel Heu sei schon eingebracht, aber es liege auch noch eine ganze Menge draußen. Durch den Regen werde es ausgelaugt und verliere an Nährstoffen und an Wert.

Die Getreideernte hingegen verspricht sehr gut zu werden. Ein gleiches gilt für die Hackfrüchte. Die Getreideernte habe sogar durch den Regen gewonnen. Was des einen Leid, könne eben des anderen Freud sein. Es dürfe jetzt aber nicht mehr weiterregnen, da sich das Getreide sonst lagere, zu Boden gedrückt und die Kornbildung stark beeinträchtigt werde.

Bei den Hackfrüchten hat die große Trockenheit, die vor Wochen hier Schäden angerichtet hatte, durch den Regen größtenteils wieder beseitigt. Für diese Fruchtgattung war der Regen somit ein reiner Segen. Hoffen wir auf viel Sonne, damit auch noch der Rest der Heuernte unter Dach und Fach gebracht werden kann.

(rö/Gießener Freie Presse)

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22. Juni 2023

Kreisgemeinden bauen Straßen aus

Zweieinviertel Millionen Mark sind eine stattliche Summe. Und die wird in diesem Jahr (1963) in den gemeindlichen Straßenbau gesteckt. Nach einer Information von Landrat Dr. Maraun bauen 1963 insgesamt 20 Gemeinden ihre Straßen aus. Das bedeutet, daß im Durchschnitt jede Gemeinde 112 500 DM in ihre Straßen investiert. Zu den gesamten Straßenbaumaßnahmen gibt das Land Hessen einen Zuschuß von 387 000 DM, während der Kreis 367 500 DM zuschießen möchte. Die restlichen 167 500 DM soll der Kreistag in seiner nächsten Sitzung noch genehmigen.

Unter den 20 Gemeinden ist auch Klein-Eichen zu finden. Der Ort baut jetzt alles aus und erhält als Landeszuschuß 21 000 DM. Der Kreiszuschuß beträgt 24 000 DM. Als Voraussetzung für diese Zuschüsse zum Straßenbau galt die Fertigstellung der Kanalisationsarbeiten, damit die Straßen nicht später noch einmal aufgerissen werden müssen. Klein-Eichen hat dies erfüllt.

(Gießener Freie Presse, 22. Juni 1963)

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11. Mai 1963

Teilwertungssingen

Neun Vereine und über 360 Sängerinnen und Sänger trafen sich im Saalbau Kreutz in Queckborn zum Wertungssingen, das von dem früheren Chormeister der Berliner Staatsoper, Karl Schmidt (Wetzlar), und dem 1. Vorsitzenden des Ohm-Lumdatal-Sängerbundes bewertet wurde.

U. a. stellten sich den Wertungsrichtern auch der Männergesangverein "Eintracht" Lardenbach/Klein-Eichen (Dirigent Ernst Nicolai) mit den Liedern "Es zogen drei Sänger" und "Liebe göttliche Harmonie".

Karl Schmidt wertete die einzelnen Liedvorträge. Die Rhytmik und Dynamik seien sehr gut gewesen. Auf die vorgetragenen Chöre könne jeder Verein stolz sein. Es wurden nur die Noten "Gut" und "Sehr gut" vergeben.

(oy/Gießener Freie Presse)

 
05. Mai 1963

Feuerwehrfest in Lardenbach

Sogar der Himmel hatte ein Einsehen und hielt den Befehl "Wasser marsch" zurück, als die Lardenbacher Feuerwehr am Samstag und Sonntag (4. und 5. Mai 1963) ihren großen Gerätehauseinweihungstag feierte.

Aber empfindlich kalt wars beim Kommers am Samstagabend im Festzelt. Kein Wunder, daß der Ansager des Abends, Hans Klös (Nidda), zu Beginn seiner Plaudereien die "Gefriergemeinschaft Lardenbach" willkommen hieß. Zuvor hatte Ortsbrandmeister Helmut Felsing herzlich die Erschienenen begrüßt, besonders die Ehrengäste: die Abordnung der befreundeten Wehr aus Lehenrotte (Niederösterreich), Unterkreisführer Kopp (Laubach) und die Rhönradgruppe des Postsportvereins "Schwarz-Gelb" Gießen, die später übrigens ganz ausgezeichnete Leistungen zeigte.

Der Gesangverein Lardenbach/Klein-Eichen unter Dirigent Ernst Nicolai, der Spielmannszug Allendorf (Lda.) und die Feuerwehrkapelle Grünberg umrahmten das Programm musikalisch.

Hans Klös bewies als Ansager wieder einmal mehr, daß er sein Fach versteht. Sogar alte Witze bringt er so "neu", daß man zweimal darüber lachen kann.

Landrat Dr. Maraun traf gegen 22 Uhr ein und brachte die Grüße des Ministerpräsidenten und des Regierungspräsidenten mit. Für ein paar Stunden nahm er noch teil an der allgemeinen Fidelitas (Ausgelassenheit).

Bei der dem Kommers vorangegangenen Totenehrung sprachen die Pfarrer beider Konfessionen.

Beim Weckruf am Sonntagmorgen (Spielmannszug Allendorf) lachte eine freundliche Frühlingssonne über den festlich mit Tannengrün und bunten Fähnchen geschmückten Häusern und über den extra blank gefegten Straßen.

Nach dem Festgottesdienst starteten die Wehren von Lardenbach, Grünberg und Freienseen zur Schauübung. Die Schwierigkeit bestand darin, daß die drei Wehren in der Reihenfolge Grünberg-Freienseen-Lardenbach sich aus dem in Richtung Sellnrod gelegenen Teich gegenseitig das Wasser zupumpen mußten. Pech, daß der "Endstation Lardenbach" drei Schläuche platzten. Obwohl also das Zusammenspiel der Wehren nicht ganz so reibungslos klappte, wie man es sich gemeinhin wünschte, konnte nach etwa einer Stunde die Übung erfolgreich beendet werden.

Durch ein Platzkonzert sorgten danach die Allendorfer dafür, daß die Festhochstimmung nicht abflaute. Um ein Uhr konnte Bürgermeister Mölcher vom Fenster seines neuen Amtssitzes im Obergeschoß des neuen Gerätehauses neben den Männern von 23 Wehren auch Landrat Dr. Maraun und den Kreisbrandinspektor Hahn begrüßen. Sein Dank galt vor allem dem sehr rührigen Ortsbrandmeister Felsing und seinen Männern, die sich uneigennützig für den Bau des Gerätehauses einsetzten. Zu den Baukosten von 70 000 DM (in diesem Betrag sind auch die Eigenleistungen enthalten) steuerte die Brandversicherungskammer 10 000 DM bei. Landrat Dr. Maraun überreichte der Gemeinde im Anschluß an seine Ansprache einen Scheck über 5000 DM.

Bürgermeister Mölcher richtete, ehe er dem Ortsbrandmeister den Schlüssel zum Gerätehaus übergab, noch einen eindringlichen "Befehl" an alle Männer der Gemeinde, die Wehr zu unterstützen, getreu dem Grundsatz "Gemeinnutz geht vor Eigennutz".

Ortsbrandmeister Felsing dankte allen, die den Bau, der mit zu den schönsten im Kreise zählt, erstellen halfen: der Kreisverwaltung, der Brandversicherungskammer, den Handwerkern und der einsichtigen Gemeindevertretung.

Bevor Landrat Dr. Maraun zu den Versammelten sprach, intonierte die Feuerwehrkapelle Grünberg das "Deutschlandlied". Die Bundes- und hessische Flagge stiegen an den Masten hoch. Der Landrat wertete diesen Akt zu Beginn seiner Ansprache als sinnvolle Aufmerksamkeit in den Tagen der Gesamtdeutschen Wochen. Er bescheinigte der kleinen, nur 450 Einwohner zählenden Gemeinde und ihren Wehrmännern unter dem seit Jahren unermüdlich für das Projekt tätigen Ortsbrandmeister ihr beispielhaftes Handeln. Besonders erfreulich sei die deutsch-amerikanische Verständigung gewesen, als es galt, mit einem Hubschrauber das Dach auf den Turm des Gerätehauses zu befördern.

Der Kreis hoffe, die Einsatzbereitschaft der Lardenbacher in ein bis zwei Jahren mit einem neuen Feuerwehrauto belohnen zu können. Der Landrat wünschte der Wehr weiterhin viel Erfolg, auch bei den Leistungswettkämpfen, bei denen Lardenbach in der Spitzengruppe rangiert. Kreisbrandinspektor Hahn vermerkte mit besonderer Genugtuung, daß an der äußersten Peripherie des Kreises eine mustergültige Anlage entstand.

Gegen 14 Uhr startete der Festumzug dessen Weg durch Lardenbach und Klein-Eichen führte. Voran drei Reiter und die weißgekleideten Festjungfrauen Lilo Roth, Rosel Lichau und Helga Keller. Zum Festzug formierten sich auch die 23 Wehren und drei Musik-Kapellen. Als Ehrengäste fuhren Kreisbrandinspektor Wilhelm Hahn, Landrat Dr. Georg Maraun und Bürgermeister Reinhard Mölcher in einer Pferdekutsche mit. Im Festzelt und auf dem Juxplatz klang das Feuerwehrfest aus.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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17. April 1963

Standort Mittelpunktschule

Im Sitzungssaal des Rathauses tagte am 17. April 1963 die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Mittelpunktschule Grünberg. Von 42 Vertretern konnte der Vorsitzende 37 aus den 16 Mitgliedsgemeinden neben dem vollzählig anwesenden Verbandsvorstand begrüßen. Wie früher schon berichtet, sind hier auch Klein-Eichen und Lardenbach vertreten.

Die Versammlung stimmte einstimmig dem vorgetragenen Architektenvertrag zu, dem auf Vorschlag verschiedener Mitglieder ein die Bauleitung betreffender Zusatz hinzugefügt werden soll.

Nach eingehender Darlegung und Aussprache wurde als neuer Standort für die Mittelpunktschule ein etwa 4 ha großes Waldstück am "Bobenhäuser Kopf" am Eingang zum Stadtwald (neben dem neuen Waldstation) festgelegt. Das ursprünglich vorgesehene Gelände an der Londorfer Straße hatte sich als nicht groß genug erweiesen.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Satzungsbestimmung, die Geländegestellung der Stadt Grünberg betreffend, dahingehend geändert, dass die Stadt anstelle des etwa 22.000 qm großen Geländes in der Londorfer Straße nunmehr das ca. 4 ha große Waldstück kostenlos in den Zweckverband einbringt. Den Zweckverbandsgemeinden bleiben dadurch Mehraufwendungen für Grunderwerb und dergleichen in nicht unerheblichem Ausmaß erspart.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
05. April 1963

Kreis baut Straßen aus

Zehn Straßenkilometer, darunter einige Ortsdurchfahrten, mit einer Länge von zusammen etwa 13 Kilometern läßt der Landkreis Gießen im Einvernehmen mit dem Hessischen Straßenbauamt in diesem Jahr ausbauen. Diese Maßnahmen hatte der Kreisausschuß bereits im Janauar beschlossen. Zum Teil sind die Arbeiten bereits vergeben, wie Landrat Dr. Maraun gestern (5. April 1963) erklärte. Er hoffe, daß die restlichen Arbeiten noch im Laufe des Monats April vergeben werden können, so daß mit der Fertigstellung noch bis zum Jahresende zu rechnen sei. Im Jahr 1963 wird für den reinen Ausbau der Straßen eine Million DM ausgegeben, während sich die Gesamtausgaben für die Kreisstraßen einschließlich der Unterhaltungskosten, Zinsen und Tilgung auf knapp 1,6 Millionen DM belaufen.

Mit Ablauf des nächsten Jahres würden voraussichtlich alle Kreisstraßen nach dem Kriege einmal ausgebaut sein. Dies bedeute aber nicht, so betonte Landrat Dr. Maraun, daß ab 1965 keine Ausgaben mehr für den Straßenbau notwendig seien. Vielmehr beginne dann das nächste Straßenbauprogramm, das vor allem der Verbreiterung und verkürzung der Straßen dienen solle. Außerdem müsse mit dem sogenannten Zweitausbau begonnen werden, bei dem die Straßen fester als bisher gebaut werden. Unmittelbar nach dem Kriege habe man, um überhaupt wieder benutzbare Straßen zu bekommen, die Straßen nur ziemlich leicht ausgebaut, weshalb sie mittlerweile durch den starken Verkehr teilweise schon wieder weitgehend beschädugt seien.

Die im Volksmund "Zwiebelstraße" genannte Straße Grüningen - Holzheim westlich der Autobahn wird in einer Länge von 1,3 Killometer ausgebaut. In einer Länge von zwei Kilometern wird die Straße Steinbach - Oppenrod längs der Autobahn ausgebaut, in einer Länge von rund 2,7 Kilometer die Straße Göbelnrod - Beltershain. Der Ausbau erfolgt erst in diesem Jahr, da 1962 erst die Kanalsisationsarbeiten in Beltershain abgeschlossen wurden. Es gilt der Grundsatz, daß Straßen erst dann ausgebaut werden, wenn zuvor die betroffenen Gemeinden ihre Kanalisation verlegt haben, damit nicht zwei oder drei Jahre nach einem Ausbau die Straßen wieder aufgerissen werden müssen, um die Kanalisation hineinzubringen.

Ferner werden in diesem Jahr die Ortsdurchfahrten von Albach (350 Meter) und Klein-Eichen (470 Meter), der drittkleinsten Gemeinde des Kreises Gießen, die auch im letzten Jahr erst ihre Kanalisation fertigstellte, ausgebaut. Für alle bisher genannten Projekte wurden die Arbeiten bereits vergeben.

(gd/Gießener Freie Presse)

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21. März 1963

Straßenbrücke kaputt

Schwer beschädigt wurde durch die Witterungseinflüsse des langen, harten Winters östlich von Flensungen die Straßenbrücke im Zuge der B 49 über den Ilsbach. Der Schaden wurde dieser Tage festgestellt. Wegen des Hochwassers, das der Ilsbach führt, ist der Schaden jedoch noch nicht in seinem ganzen Ausmaß klar zu erkennen gewesen.

Durch die Einflüsse des Winters wurden das Brückengewlöbe verdrückt, der Gewölbescheitel gesenkt und aus der Fahrbahn Teile herausgebrochen. Deshalb wurde eine Vollsperrung der Brücke notwendig, wodurch die gesamte Bundesstraße zwischen Flensungen und der Abzweigung nach Ilsdorf und Groß-Eichen für den Verkehr gesperrt werden musste.

Die Umleitung erfolgt in Richtung Alsfeld von Flensungen über Lardenbach, Klein-Eichen, Groß-Eichen und Ruppertenrod. Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Alsfeld nach Ilsdorf wollen, können die B 49 benutzen und von dort aus direkt nach Ilsdorf abbiegen. Wer jedoch in den Landkreis Gießen fahren will, muß die Umleitung in rückwärtiger Richtung in Kauf nehmen.

(Gießener Freie Presse)

 
16. März 1963

Zur Schluckimpfung 1963

Wenn im vergangenen Jahr 2 135 467 Einwohner unseres Landes dem Aufruf zur ersten großen Schluckimpf-Aktion in Hessen folgten, so sind das rund 45 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mahr als drei Viertel aller Klein- und Schulkinder konnten geimpft werden. Damit wurde das Ziel einer möglichst umfassenden Impfung in Hessen erreicht.

Die zweite Schluckimpfung beginnt in Hessen am Dienstag, dem 19. März (1963). Allen Haushalten geht rechtzeitig vor der Impfung, teils über die Bürgermeister oder durch Postwurfsendung, teils über die Schulen und Kindergärten ein "grünes Merkblatt" zu, das über die wichtigsten Grundtatsachen informiert.

Die Impftermine für die Gemeinden im östlichen Teil des Landkreises Gießen: ... Samstag, den 30. März: 18.10 Uhr bis 18.40 Uhr Lardenbach und Klein-Eichen ... Montag, den 1. April:: 15.10 Uhr bis 16.00 Uhr Lardenbach und Klein-Eichen ...

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
15. März 1963

Brücke eingestürzt

Am Freitag stürzte die Brücke über die Ils auf der B 49 kurz hinter Mücke infolge von Frostschäden ein. Der gesamte Verkehr in Richtung Alsfeld wird seitdem über die B 276 über Lardenbach, Groß-Eichen, Ruppertenrod umgeleitet, bzw. über Lardenbach und Klein-Eichen nach Ilsdorf.

(Grünberger heimat Zeitung)

 
04. Februar 1963

Postleitzahlen

Es gibt in Westdeutschland (im Februar 1963) genau 24 503 Gemeinden, die einen Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Gemeindevorsteher haben und „sich selbst regieren.“ Jeder dieser Gemeinden hat ihre nur einmal vorkommende, aus acht Ziffern bestehende Kennzahl. Die Postleitzahl weist aber nur höchstens vier Ziffern aus, und es gibt auch nur insgesamt etwa 2700 verschiedene Postleitzahlen. Damit kann die Bundespost dennoch jeden der 24 503 Gemeinden der Bundesrepublik erfassen, weil die Leitzahlen nach dem Dezimalklassensystem aufgebaut sind. Dies wiederum bedingt allerdings, dass oftmals mehrere Gemeinden eines Leitbereichs die gleiche Postleitzahl führen.

Zum Gebiet des Leitbereichs Gießen mit der Postleitzahl 630 gehören insgesamt 102 Gemeinden mit zusammen etwa 202 000 Einwohnern. Alle diese Gemeinden führen mit ihren ersten Ziffern stets die gleiche Zahl. Da auf Grund der Dezimalklassifizierung jeder Leitbereich in neun Untergruppen aufgeteilt werden kann, erhalten bis auf den Ort des Leitbereichsamtes alle anderen Gemeinden als vierte Zahl die Endziffern 1 bis 9. Eine solche vierstellige Postleitzahl kann auch gleichzeitig für die benachbarten Ortschaften gelten.

Das neue Postleitzahlensystem in der Bundesrepublik wurde am 23. März 1962 eingeführt.
Das vierstellige System berücksichtigte ein geeintes Deutschland. Für die Bundesrepublik verblieben 6300 Zahlen. Die Zahlen 0000 bis 0999 wurden nicht vergeben. Bereits ab Ende 1962 trugen rund 75 % aller Briefsendungen die Postleitzahl. Ein Jahr später waren es bereits 94 %.

Für den Leitbereich Grünberg lautete 631 die Postleitzahl. Klein-Eichen – Post Lardenbach hatte die Bezeichnung 6311. Die galt auch für Stadtteile von Laubach oder Nieder-Gemünden, Groß-Eichen, Kölzenhain, Wermertshausen und Ettingshausen.

(Gießener Freie Presse)

 
22. Januar 1963

Schneemassen

Bei dem dieser Tage herrschenden Ostwind wurden sämtliche vier Zufahrtswege nach Groß-Eichen zugeweht. Da die Schneemassen bis zu 2 Meter hoch lagen und kein Schneepflug dagegen ankommen konnte, rief Bürgermeister Stamm den Notstand aus. Über 100 Männer kamen zum freiwilligen Einsatz. Nach sechs Stunden war der Ort wieder erreichbar.

Der Ortsausgang von Lardenbach/Klein-Eichen nach Sellnrod war am Samstagnachmittag (19. Januar 1963) wegen Schneemassen auch nur linksseitig befahrbar. Einem Wagen aus Darmstadt kam ein Kombi aus Hungen in der engen Fahrbahn entgegen. Der Darmstädter Fahrer bremste, rutschte gegen den Kombi und wurde dabei leicht verletzt. Außerdem entstand an beiden Fahrzeugen Sachschaden von 1000 DM.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 

 

 

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