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25. September 1983 |
Herbstmanöver 1983
Wenn man heute an die Zeit zurück denkt, als in Europa noch der Kalte Krieg wütete, dann kann man eigentlich nur mit wenig Wehmut an diese Zeit zurück denken. Zum einen war die Sicherheitslage übersichtlicher, d.h. es gab nur zwei große Parteien, nämlich die NATO und den Warschauer Pakt, zum anderen hatte man zwar Angst vor einem dritten Weltkrieg, aber im Nachhinein muss man die damalige Zeit weitaus sicherer bewerten als heute. Kein Terror, keine neuen Atommächte, keine fundamentalistischen Staaten, die die freie Welt bedrohten.
Manöver der Großverbände wurden in den Jahrzehnten der Ost-West-Konfrontation in großer Anzahl durchgeführt. Während die Ausbildung bis auf Bataillons-Ebene auf den größeren Truppenübungsplätzen stattfinden konnte, war es nötig das Zusammenwirken der Kräfte beim Einsatz von Großverbänden bis hinauf zur Korpsebene in freilaufenden Übungen außerhalb dieser Plätze zu trainieren.
Große Manöver zeigten den Einsatz zehntausender Soldaten auf einer Fläche, die mehrere hundert Quadratkilometer umfassen konnte.
Für die Allgemeinheit wurde die während des Kalten Krieges große Anzahl an im Lande stationierten Streitkräften vor allem während der Manöver ersichtlich. Aus heutiger Perspektive ist es kaum noch vorstellbar, dass Massen an Militär durch die zivile Landschaft rollten. Größere Städte wurden von den Übungen meist gemieden, ansonsten fanden Bewegungen in allen Gebieten statt.
Die Bevölkerung hatte mit allerlei Einschränkungen zu rechnen. Es gab Lärmbelästigungen durch Land- und Luftfahrzeuge sowie beim Abfeuern von Manövermunition. Auch nachts sind viele Truppenbewegungen und Gefechte durchgeführt worden. Stets ergaben sich durch den Übungsbetrieb etliche Manöverschäden an Straßen, Feldern und Wäldern.
Die Manöver waren vor allem im Herbst angesetzt. Damit wurde Rücksicht auf die Landwirtschaft genommen, die Ernte sollte zuvor von den Feldern eingefahren werden können. Es galt während des Kalten Krieges der Begriff: Herbstzeit = Manöverzeit.
Die Übungen fanden keineswegs nur in den real eingeplanten Verteidigungsabschnitten statt, sie wurden oft wechselnd in anderen Regionen durchgeführt. Klassischer Fall eines Manövers war das Antreten der Verteidiger "Blau" gegen den angreifenden Feind "Rot".
"Fulda-GAP", dieser Begriff stand Jahrzehnte als Synonym für eine mögliche Auslösung des Dritten Weltkrieges. Er bezeichnete die wahrscheinlichste Einmarschrichtung eines durch die Sowjetunion vorgetragenen Angriffes. Im Raum dieses "Fulda-GAP", dass sich ganz grob zwischen Hanau und Gießen sowie Mellrichstadt bis Witzenhausen erstreckte, wurden detaillierte Abwehrpläne entwickelt, und militärische Einrichtungen geschaffen.
Während des Kalten Krieges fanden im gesamten Vogelsberger Raum mehrere Manöver der Amerikaner und deren Verbündeten statt. Reforger 83 FTX-Confident Enterprise - so der Titel des Manövers im Herbst 1983 - umfasste ein Truppenstärke von 61.000 Teilnehmern. Überall begegnete man militärischen Fahrzeugen. Jeeps, Lastkraftwagen und Panzer bestimmten dann nicht nur das Straßenbild. In Dörfern, auch in Klein-Eichen, standen die Höfe voll mit getarntem Kriegsgerät. In Feld, Wald und Flur blieben nach solchen Manövern große Schäden zurück.
Und die Tiefflüge der Düsenjäger, die Tag und Nacht übers Land fegten, war ein großes Thema der ganzen 80er Jahre. Selbst Grünbergs Bürgermeister Siegbert Damaschke machte sich im September 1983 extra auf den Weg nach Köln um bei der Flugbetrieb- und Informationszentrale der Luftwaffe nachzufragen, ob nicht der Flugbetrieb über dem neuen Luftkurort Grünberg eingeschränkt werden könne. Natürlich musste der Bürgermeister unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Für sein Städtchen würde es keine Sonderregelung geben.
Alle Fotoaufnahmen wurden auf und über, sowie in unmittelbarer Nachbarschaft der Klein-Eichener Gemarkung gemacht.
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29. Mai 1983 |
Wandern im Regen
Das schlechte Wetter konnte die 165 Teilnehmer des Volkswanderns (am Pfingstsonntag, 22. Mai 1983) nicht abhalten, sich auf die 8,2 Kilometer lange Strecke zu begeben. Der Spiel- und Sportverein, der diesen Wandertag mit anschließendem Kinderfest veranstaltet, hatte eine Strecke ausgesucht die bei Sonnenschein jedem Wanderfreund große Freude bereitet hätte. Trotz der aufgeweichten Schlamm- und Wasserwege herrschte bei den Teilnehmern Zufriedenheit über die Streckenführung durch die Fluren und Wälder der engeren Heimat.
Leid konnten einem jedoch die Kinder tun, für die mit einem Kinderfest dieser Familientag des SSV Lardenbach/Klein-Eichen enden sollte. Da die Durchführung jedoch unmöglich war, verlegte der Verein kurzentschlossen dieses Kinderfest auf den nächsten Sonntag.
Eine Woche später, am 29. Mai 1983, regnete es schon wieder. Da ließen sich einige Wanderer davon abhalten beim EVG-Wandern an den Start zu gehen. Es wagten sich dann doch 823 Wanderer zu diesem Abenteuer der 2. EVG-Veranstaltung des SSV. Die drei Strecken waren 7, 12 und 20 Kilometer lang. Als Gruppenpreise wurden bei der Siegerehrung 5 Pokale und 5 Ehrenpreise vergeben. Vom 1. Vorsitzenden des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen, Reiner Roth erhielt die Gruppe aus Trais Horloff den Siegerpokal. Die Wanderer erhielten als Auszeichnung eine Urkunde und einen Wandteller. Dieser ca. 19 cm im Durchmesser große Teller zeigte als Motiv die Fachwerkkirche von Klein-Eichen. Damit setzte der SSV die Serie fort, die er den oberhessischen Fachwerkkirchen widmete. (Anmerkung: Ist solch ein Wandteller noch vorhanden?)
(kl) |
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14. Mai 1983 |
Bürgeranhörung zur Kläranlage
Im Mai 1983 fand eine Bürgeranhörung der Stadt Grünberg im Dorfgemeinschaftshaus Stockhausen statt. Bürgermeister Siegbert Damaschke erläuterte zu Beginn den Sinn und Zweck solcher Bürgeranhörungen. Solche Gespräche mit den Bürgern sei zwar durch die Hessische Gemeindeordnung (HGO) vorgeschrieben, dass er aber über diese vorgeschriebene Anhörung hinausgehen wolle und in jedem Ortsteil eine Bürgeranhörung durchführen werde, um sich mit den Bürgern über deren kommunalpolitischen Probleme auseinandersetzen zu können.
Ein Hauptpunkt in den Ausführungen des Bürgermeisters an diesem Abend war die Gründung eines Abwasserzweckverbandes der Gemeinde Mücke mit den zur Stadt Grünberg gehörenden Seenbachtalgemeinden Weickartshain, Lardenbach, Klein-Eichen und Stockhausen. An Hand von Kartenmaterial erläuterte Damaschke wie sich dieser Zweckverband zusammensetzt sowie die Lage der Kläranlage und den Verlauf der Sammler.
Die Kläranlage wird ihren Standort hinter dem Mücker Ortsteil Nieder-Ohmen in Richtung Gemünden haben. Für den Bau und die Unterhaltung dieser Kläranlage kommen auf die Stadt Grünberg Kosten in Millionenhöhe zu. Damaschke meinte, dass die Stadt nicht umhin könne, einen Teil dieser Kosten auf die Abwassergebühren umzulegen. Eine Erhöhung der Kanalgebühren auf annähernd 5,- DM sei deshalb nicht auszuschließen.
Auf die Frage eines Bürgers, warum man die Anlage erst jetzt baue und nicht schon vor 10 oder 15 Jahren, wo ein Bau bereits geplant war, und die Kosten wesentlich geringer gewesen seien, antwortete Damaschke, dass vom Land Hessen andere Projekte, wie zum Beispiel den Bau von Dorgemeinschaftshäusern bevorzugt habe. Außerdem seien Anlagen, die vor 15 Jahren gebaut wurden, heute nicht mehr auf dem neuesten technischen Stand und müssten deshalb schon wieder erneuert werden.
(BB HZ) |
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12. Mai 1983 |
Vatertag im Steinbruch
Zum Vatertag gehören für viele Männer feuchtfröhliche Bräuche, oft mit Bierfass und Leiterwagen im Grünen. Schon seit einiger Zeit bieten an Christi Himmelfahrt die Klein-Eichener eine Anlaufstelle für solche im Umlauf befindliche Grüppchen. So war es auch wieder am Donnerstag. Allerdings waren die Besucher natürlich nicht nur Wandergesellen. So kam jeder und jede die wollten hoch zum Steinbruch. Zahlreich waren wieder die Gäste aus den Nachbarorten Lardenbach und Stockhausen vertreten. Bis zum Abend wurde die Bewirtung aufrecht erhalten.
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26. März 1983 |
10 Jahre gemeinsamer Jagdbezirk Stockhausen/Klein-Eichen
Einen harmonischen Verlauf nahm die Hauptversammlung der Jagdgenossen vom Jagdbezirk Stockhausen/Klein-Eichen, zu der Jagdvorsteher Karl Bräuning für vergangenen Samstag (26. März 1983) in der Gaststätte Bingel in Klein-Eichen neben den zahlreich erschienenen Jagdgenossen auch den Jagdpächter Karl Jüngst aus Flensungen (der zweite Pächter, Dr. Burk aus Grünberg, war beruflich verhindert), den Vertreter des Magistrates, Stadtrat Alfred Jochim aus Stockhausen und den Vertreter des Hessischen Forstamtes Grünberg, Karl-Heinz Keitzer, begrüßen konnte. Zuvor jedoch hatte die Jagdhornbläsergruppe unter Leitung von Otto Biedenkopf mit einigen Jagdsignalen für die richtige Einstimmung gesorgt.
In seinem Geschäftsbericht verwies Jagdvorsteher Bräuning darauf, dass der Jagdbezirk Stockhausen/Klein-Eichen nun seit genau 10 Jahren bestehe. Man habe vor 10 Jahren die Zusammenlegung der ehemals selbständigen Jagdbezirke Stockhausen und Klein-Eichen beschlossen, weil diese, in Folge der Gebietsreform, nicht mehr die vorgeschriebene Flächengröße hatten.
Ansonsten war der Geschäftsbericht wie immer sehr kurz, was der Jagdvorsteher als gutes Zeichen wertete, denn wenn man viel über einen Jagdbezirk zu berichten habe, dann sei meistens auch viel Negatives dabei, wie etwa Wildschäden. Im vergangenen Jahr habe man keine nennenswerten, durch Wild verursachten Schäden verzeichnen müssen.
Dem Kassenbericht des Rechners Otto Reitz war zu entnehmen, dass die durch die Jagdpacht eingenommenen Gelder zum Feldwegebau verwand wurden.
Auf die immer wieder im Kreis und auch im Jagdbezirk auftretenden Fälle von Tollwut und ihre Gefahren machte noch einmal der Jagdpächter Karl Jüngst aufmerksam. Weiterhin wies er darauf hin, dass im vergangenen Jahr keine Treibjagd stattfinden konnte, da der Bestand in Hasen zur Zeit sehr gering sei. Fasanen und Rebhühner gäbe es fast überhaupt keine mehr im Jagdbezirk. Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte er sich für das gute Verhältnis zu den Jagdgenossen und zum Jagdvorstand.
An der Kassenführung hatten sich keine Beanstandungen ergeben, so dass dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt wurde. Die Jagdpacht soll auch in diesem Jahr, sowohl in Stockhausen, als auch in Klein-Eichen, wieder für den Feldwegeausbau verwand werden.
Auch der Vertreter des Magistrates, Alfred Jochim, stimmte diesem Entschluss zu, meinte jedoch, dass man versuchen sollte Rücklagen zu bilden, um damit eventuell wieder ein Stück Feldweg teeren zu können. Andererseits sollte man aber auch darauf achten, dass die bisher geschaffenen Teerwege nicht so vernachlässigt würden, wie das in der vergangenen Zeit desöfteren geschehen sei. Hier müsse jeder Anlieger darauf achten, dass die Wege nicht unnötig verschmutzt werden. Man solle sich doch einmal überlegen, dass ein Kilometer Feldwegeausbau ca. 60.000 DM kostet.
Auf Anfrage eines Jagdgenossen teilte der Jagdvorsteher mit, dass die Jagd noch auf drei Jahre verpachtet ist. Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Bräuning noch einmal bei den Jagdgenossen sowie beim Jagdvorsteher für das gute zusammenwirken und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die nächsten 10 Jahre genauso harmonisch verlaufen wie die zurückliegenden. Für den sich anschließenden gemeinsamen Umtrunk stiftete der Jagdpächter freie Getränke sowie für jeden Jagdgenossen ein Essen.
(BB) |
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06. März 1983 |
Bundestagswahl 1983
Die Unionsparteien verfehlen bei der Bundestagswahl am 6. März 1983 die absolute Mehrheit nur knapp und erreichen 48,8 Prozent der Stimmen. Die F.D.P. erhält trotz des Koalitionswechsels 6,9 Prozent. Die christlich-liberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Kohl verfügt damit über eine klare Mehrheit. Die SPD, die mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Hans-Jochen Vogel als Kanzlerkandidaten in den Wahlkampf gegangen war, muss deutliche Verluste hinnehmen und kommt nur auf 38,2 Prozent der Stimmen. Den Grünen gelingt mit 5,6 Prozent erstmals der Einzug in den Bundestag. Den hart und kontrovers geführten Wahlkampf dominieren Finanz- und Wirtschaftsfragen sowie die Auseinandersetzung um den NATO-Doppelbeschluss.
Die Ergebnisse aus Klein-Eichen:
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1983 |
1980 |
1976 |
1972 |
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Erst-/Zweitstimme |
Erst-/Zweitstimme |
Erst-/Zweitstimme |
Erst-/Zweitstimme |
SPD |
33/24 |
45/45 |
37/39 |
36/36 |
CDU |
95/95 |
81/79 |
86/86 |
78/79 |
FDP |
4/7 |
3/6 |
11/11 |
10/15 |
GRÜNE |
11/18 |
- |
- |
- |
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Feb.-Mär. 1983 |
Die alte Fichtenhecke auf dem Friedhof
wird gerodet.
Ein neuer Zaun und eine neue Hecke werden angelegt.
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05. Februar 1983 |
Wahlveranstaltung
Dass über die wichtigsten Neuerungen des Mietrechts Unklarheiten bestehen und in der Bevölkerung noch manche Unkenntnis herrscht, sagte der Jurist und Landtagsabgeordnete Rechtsanwalt und Notar Klaus-Peter Möller dieser Tage (im Februar 1983) in einer öffentlichen Wahlveranstaltung der CDU im Gasthof Bingel in Klein-Eichen.
In dieser Wahlveranstaltung zur bevorstehenden Bundestags- und späteren Landtagswahl ging es der Partei an diesem Abend nur um das Thema Stellung des Mieters, Mietverhältnisse, Mietrecht und Wohnraum. Themen die vor Ort zwar für den einen oder anderen auch von Interesse sind, aber doch nicht so die Dorfbevölkerung bedient. Hier wären ganz andere Themen gefragt.
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05. Februar 1983 |
Lardenbacher Holzstrich
Trotz heftigen Schneetreibens besuchten am vergangenen Samstag Bürger aus Lardenbach und Klein-Eichen die traditionelle Lardenbacher Holzversteigerung. Der Holzstrich findet besonders bei den Männern beider Grünberger Stadtteile großen Zuspruch. Man bezeichnet diese schon seit Jahrzehnten stattfindende Veranstaltung auch als "Männerbräut", was bedeutet, daß die Männer nach vollendeter Versteigerung in froher Runde bei Speis und Trank so einiges zusammen brauen. Selbst die Obrigkeit der Stadt Grünberg, Bürgermeister Siegbert Damaschke und 1. Stadtrat Alfred Hammerschick sind seit Jahren regelmäßige Besucher.
Unter der Leitung von Ortsvorsteher Heinz Schwanke, der neben den Stammbesuchern auch einige Neubürger begrüßte und dem zuständigen Forstamtmann Karlheinz Keitzer, der die Versteigerung leitete, sollten wieder etwa einhundert Festmeter Buchenholz unter den Hammer kommen. Nach beendeter Auktion zeichnete der Ortsvorsteher dann den Erststeigerer mit einem Bruch aus, wobei die fröhliche Stimmung in dieser Runde aber bis in die frühen Abendstunden anhielt.
(Karl-Ernst Lind)
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04. Februar 1983 |
Gründung Obst- und Kelterverein
Einen Obst- und Kelterverein gründeten vergangene Woche (4. Februar 1983?) Bürger von Lardenbach und Klein-Eichen im Gasthaus Dietz. Sinn und Zweck des Vereins soll die Herstellung von Säften und Weinen aus verschiedenen Obstarten zum Eigenbedarf für die Vereinsmitglieder sein. Weiterhin hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, den Obst- und Gartenbau durch Informationen und Initiativen in den beiden Dörfern zu erhalten und zu fördern.
In der Gründungsversammlung, in der über eine Vereinssatzung diskutiert wurde, wurde auch gleichzeitig ein Vorstand gewählt. Bei den Wahlen ging Edwin Scharmann als 1. Vorsitzender hervor. Desweiteren wurden Bernhard Nickel als 2. Vorsitzender, Hans Zimmer als Schriftführer, Hans Mölcher als Kassenwart und Reinhard Mölcher jun. als technischer Kellermeister, sowie Richard Dietz als dessen Stellvertreter einstimmig gewählt.
Weiterhin beriet die Gründungsversammlung auch über die Anschaffung und Finanzierung der für die Kelterung notwendigen Geräte nebst Zubehör. Wie hier durch verschiedene Teilnehmer festgestellt wurde, werde durch den überwiegenden Eigenbau der Kelteranlage doch eine bedeutsame Senkung der Anschaffungskosten erreicht.
Weitere Einzelheiten sollen nach eingehender Beratung innerhalb des Vorstandes dann in einer Mitgliederversammlung in naher Zukunft erörtert werden. Hier können dann auch noch weitere Interessenten, die ihren 1. bzw. 2. Wohnsitz in Lardenbach oder Klein-Eichen haben, dem Verein beitreten.
(Karl-Ernst Lind)
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29. Januar 1983 |
Programm zum Karneval 1983
Bei ausverkauftem Saal im Gasthaus Dietz fand am vergangenen Samstag (29. Januar 1983) die dritte Lardenbacher Faschingsveranstaltung statt. In diesem Jahr hatte sich die Freiwillige Feuerwehr als Veranstalter einiges einfallen lassen. So wurde auch ein Rat eingesetzt, was dieser Veranstaltung den Rahmen einer Fremdensitzung verlieh.
Der Präsident des Rates, Helmut Felsing, der zusammen mit Reiner Roth durch das Programm führte, begrüßte alle Narren und Närrinen und ließ sogleich die "Stammtisch-Singers" aufmarschieren. Diese, mit Feuerwehruniform und B-Schlauch ausgerüsteten Wehrmänner, brachten mit dem von Lothar Pleik geschriebenen Lied über die Lardenbacher Wehr gleich eine gute Stimmung unter das närrische Volk.
Als "armer Vater" zog dann "Berliner Schnauze" Günter Gleibs in die Bütt, dem Annita Schmidt als "Türkenfrau" mit ihren Plagen und Sorgen folgte. Viel Amüsantes erfuhr der Saal von den "Drei von der Tankstelle", die von Reiner Roth, Heinz Schwanke und Eduard Schmidt dargestellt wurden, aus der örtlichen Dorfchronik. Die einzelnen Texte und Lieder dieses Vortrages brachten die Narren immer wieder zum Lachen.
Nicht nur Neuigkeiten tauschten anschließend die beiden "Tratschweiber" (Hanni Felsing und Waltraud Berkenkamp) aus. Sie zogen kräftig über die Männer her, was von den Gästen mit viel Beifall bedacht wurde. Aus dem Leben eines "Armen Mannes" berichtete nun Hans Mölcher. Er stellte in seinem Vortrag immer wieder den Vergleich zu den Reichen her, und somit hatte auch er das Volk auf seiner Seite. Diesem folgte Karl-Ernst Lind, der als "Hebamme" in die Bütt ging und seinen Berufsstand würdevoll vertrat.
Danach gab es etwas für das Auge. Denn nun brachte die Damengymnastikgruppe des Spiel- und Sportvereins Lardenbach/Klein-Eichen unter der Leitung von Ida Psiorz den "Ententanz" auf das Parkett. In Begleitung eines Eisbären (Michael Roth) ernteten die als Pinguine auftretenden Frauen vom Publikum viel Beifall.
Aus dem Leben eines "sportlichen Opas" berichtete im Anschluß Karlheinz Berkenkamp. Was für den Zuhörer zum Lachen war, dürfte bei dem unter Obhut der Oma stehenden Freizeitsportler eine Qual gewesen sein.
Hoch her ging es aber auch in dem Vortrag der "Goall aus Dreihausen", der unmittelbar folgte. Inge Nickel heizte damit das Publikum noch einmal richtig ein, bevor dann das Finale folgte. Protokollführer und Büttenschieber Artur Kratz und Jürgen Maus ließen unter den Klängen des Schlagers "Bauernball im Hühnerstall" nochmals alle Akteure des Abends erscheinen. Auch das in Stimmung geratene Narrenvolk ging so richtig mit und ließ eine Bombenstimmung aufkommen, die bei den Klängen des "Busecker Trios" noch bis in den frühen Morgen anhielt.
(Karl-Heinz Lind)
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26. Januar 1983 |
Gemeindearchivpflege, 1983
Damit die gemeindlichen Unterlagen aus vergangenen Jahrhunderten - zumal nach den Gemeindezusammenschlüssen - nicht nach und nach beim Altpapier oder in Mülltonnen landen, hat es sich die Stadt Grünberg, seinerzeit auf Initiative des ehemaligen Bürgermeisters Herzog, zur Aufgabe gemacht, dass "aktenkundige Geschehen" in den eingemeindeten Dörfern in Archivbänden festzuhalten.
Der zweite von vier geplanten Archivbänden, der die Stadtteile Klein-Eichen, Lehnheim und Lumda umfasst, wurden gestern (26. Januar 1983) im Rathaus Bürgermeister Damaschke von Dr. Ernst Jakobi von der Beratungsstelle für Gemeindearchivpflege beim Hessischen Landkreistag übergeben. Der 1974 begonnene erste Band, der die Ortschaften Beltershain, Harbach und Göbelnrod umfasst, wurde 1978 fertiggestellt.
Die Eintragungen Lardenbachs sind bis 1945 aufgearbeitet, und damit ist die Hälfte der Grünberger Stadtteile archiviert. Bei der mühseligen und "staubigen" Kleinarbeit wird Dr. Jakobi von Ewald Klett unterstützt. Beide Herren sind auf dem Gebiet ehrenamtlich tätig und sind hauptberuflich Lehrer.
Das Sichten alter Akten ist aber nicht nur trockene Archivarbeit, sondern vermittelt uns manch interessante und auch oft amüsante Erkenntnis vom Leben, von Wohl und Wehe unserer Vorfahren in den heimischen Dörfern. Da wurde beispielsweise 1908 in Lehnheim eine "Säuferliste" geführt, denn "gegen das Trinken in der Stille, unbemerkt vom Nachbarn" ging man damals noch gesetzlich vor.
Ein anderes Beispiel aus der historischen Fundgrube: die Auswanderungswelle in den Jahren 1840 bis 1860. Auch Göbelnröder Bürger verdingten sich - wie anderswo in deutschen Landen damals ebenfalls - in Paris als Straßenkehrer. 1811 wurde in Lehnheim eine Verordnung gegen das "Einreißen von Mißständen bei Kirchweihen" erlassen.
Ungemein "fortschrittlich" wirkt die Aktennotiz aus dem Jahr 1873. Damals taten sich die Bürgermeister der Gemeinden des Kreises Grünberg und der damaligen Kreisstadt Grünberg zusammen und beauftragten einen Anwalt mit der Vertretung ihrer Interessen bei der II. Kammer der Landesstände.
Die städtischen Archive werden im ehemaligen Hospital (alter Friedhof) aufbewahrt. Ihre Erstellung ist trotz mühseliger Kleinarbeit noch recht "preiswert", denn die Archivierung der drei letzten Dörfer kostete die Stadt nur 29 000 DM. Oberstudienrat Dr. Jakobi, hauptberuflich an einem Gymnasium in Groß-Gerau tätig sagte, dass eine solche Archivierung die Ausnahme sei. Nur ein Viertel der heutigen (1983) hessischen Bevölkerung ist durch kommunale Archive abgesichert.
Oberamtsrat Heinrich Sachs betonte, dass durch den rechtlichen "Untergang" (!) der einzelnen Ortschaften eine Aufarbeitung und Zentralisierung der noch vorhandenen Unterlagen dringend notwendig geworden sei, da nicht davon ausgegangen werden könne, dass künftig Material aufgehoben werde. (!) Es komme dabei darauf an, nachfolgenden Generationen das Leben in den Stadtteilen lebendig zu erhalten.
(Grünberger Heimat Zeitung)
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8. Januar 1983 |
Jahreshauptversammlung des SSV
Zu der Hauptversammlung des SSV Lardenbach/Klein-Eichen am vergangenen Samstag im Gasthaus Bingel begrüßte Vorsitzender Reiner Roth neben den erschienen Mitgliedern auch die Ehrenmitglieder Ida Psiorz und Reinhard Mölcher sen.. Aus dem Geschäftsbericht entnahmen die Anwesenden, dass die Jugendarbeit des Vereins einen breiten Raum einnimmt. So führte der Verein wieder eine Mehrtages-Freizeit nach Diez für die Jugendfußballer durch. Der Vorsitzende berichtete weiter, dass am 8. und 9. Mai das 1. EVG-Wandern in Lardenbach durchgeführt wurde. Diese Veranstaltung mit nahezu 1.400 Meldungen war ebenso erfolgreich, wie auch das traditionelle Pfingstwandern mit Kinderfest, das der Verein nunmehr schon viele Jahre durchführt. Aus Anlass der Schutzhütten-Einweihung auf dem Sportgelände veranstaltete der Verein auch ein Pokalturnier, an dem acht Mannschaften teilnahmen.
Wie Roth weiter berichtete, habe der Verein auch dringend notwendige Anschaffungen getätigt. Für die Tischtennis-Abteilung seien zwei neue Platten, für die Jugendfußballer zwei Tore angeschafft worden, die zum Teil aus öffentlichen Kassen bezuschußt wurden. Auch habe der Verein zur Pflege des Sportplatzes einen neuen Mäher anschaffen müssen. Zum Abschluss seiner Ausführungen dankte der 1. Vorsitzende allen Helfern und Spendern, die im Jahre 1982 den Verein unterstützten.
Nach dem Bericht des Kassenwartes Klaus Weeke über die finanzielle Lage des Vereins, berichteten die einzelnen Anteilungen von ihrer Arbeit. So führte Eduard Schmidt für die Fußball-Senioren aus, dass die 1. Mannschaft in der letzten Runde nur einen hinteren Tabellenplatz belegen konnte. Die Resevemannschaft schnitt etwas besser ab. In der laufenden Sasion liegt diese Mannschaft auf dem 4. Platz. Die 1. Mannschaft begann auch vielversprechend, konnte aber leider diese Leistung nicht halten, wie auch der Verein den damaligen Trainer Klimek nicht halten konnte, der den Verein aus persönlichen Gründen überraschend verließ. Doch sieht der jetzige Trainer durch den Einsatz von jungen Spielern einen Aufschwung in der Fußballabteilung.
Für die Jugendabteilung berichtete Karlheinz Erdmann, dass es im letzten Jahr wechselhafte Leistungen gab. Nach nur mittelmäßigen Platzierungen in der Meisterschaftsrunde geb es aber bei einem Jugendturnier in Schwarz einen Pokalerfolg durch die C-Jugend. Der Bericht des Jugendleiters beinhaltete jedoch auch, dass die Förderung von Kameradschaft eine große Bedeutung beim SSV Lardenbach/Klein-Eichen hat. So führte der Verein für seine Jugendfußballer wieder verschiedene Fahrten und Feiern durch. Abschließend dankte er allen Helfern und Betreuern.
Von einem sportlich erfolgreichen Jahr berichtete Tischtennis-Abteilungsleiter Gerhard Ruppel. Die 1. Mannschaft belegte nach Abschluß der letzten Runde den 7. Platz in der Bezirksklasse Fulda. Bei Bezirks-Pokalspielen sei diese Mannschaft unter die letzten acht Teams gekommen. Besonders erfolgreich sei die Jugendarbeit, wobei in der letzten Meisterschaftsrunde ein ausgezeichneter 2. Platz erreicht werden konnte. Als erfolgreichster Einzelspieler sei hier Frank Hollederer zu nennen, der in der Einzelwertung ebenfalls den 2. Platz belegte. Aufgrund der guten Jugendarbeit konnte in dieser Runde wieder eine zweite Seniorenmannschaft gemeldet werden. Diese befindet sich in der laufenden Runde in der D-Klasse auf dem 2. Platz.
Die Wanderabteilung habe 1982, so Wanderwart Bernhard Nickel, an 56 Wanderungen der EVG mit 2.245 Meldungen teilgenommen. Diese überaus große Beteiligung habe zu 18 Pokalgewinnen und 10 Ehrenpreisen geführt. In der EVG-Hessenmeisterschaft belegte der Verein einen hervorragenden 13. Platz. Bernhard Nickel wünschte sich auch für die Zukunft weiterhin eine rege Teilnahme an den Wanderungen.
Zum Abschluss der Spartenberichte teilte die Leiterin der Gymnastikabteilung Ida Psiorz mit, dass es im letzten Jahr regelmäßig Gymnastikstunden gegeben habe. Auch einen öffentlichen Auftritt bei der Lardenbacher Faschingsveranstaltung habe man gehabt. Mit einer fröhlichen Weihnachtsfeier sei dann das Jahr für die Damen abgeschlossen worden.
Bei den anschließenden Wahlen der Abteilungsleiter und deren Stellvertreter gab es nur Wiederwahlen. So fungieren Reinhard Mölcher, Eduard Schmidt (Fußball-Senioren), Gerhard Ruppel, Bernhard Sauer (Tischtennis), Karlheinz Erdmann, Peter Swoboda (Fußball-Jugend), Ida Psiorz, Annita Schmidt (Gymnastik) und Bernhard Nickel, Wilfried Berg (Wandern) in ihren Ämtern weiter. Als Kassenprüfer und Beitragskassierer wurden Günther Gleibs, Gerhard Pernak sowie Annelore Rühl und Brunhilde Schwanke gewählt.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurden dann die Mitglieder Helmut Fitzthum, Rudi Hassinger und Roland Kamenik für ihre 15-jährige aktive Vereinstätigkeit mit der Vereinsnadel in Silber und einer Urkunde ausgezeichnet.
Zum neuen Ehrenmitglied und mit der Vereinsnadel in Gold ausgezeichnet wurde Willi Albrecht für seine Verdienste für den Verein, insbesondere für die Wanderabteilung. Vereinsvorsitzender Roth gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Geehrten auch in der Zukunft dem Verein treu bleiben mögen.
Zum Abschluss gab der Vorsitzende einen Überblick über Zukunftspläne des Vereins. So ist es beabsichtigt an die Schutzhütte eine Toilette, sowie in den nächsten Jahren eine Flutlichtanlage zu erstellen. Weiterhin informierte er, dass am 23. Mai das Volkswandern mit Kinderfest, am 28. und 29. Mai das 2. EVG-Wandern und vom 30. Mai bis 5. Juni das Pokalturnier der Stadt Grünberg in Lardenbach stattfinden werden.
(Karl-Ernst Lind) |
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08. Januar 1983 |
Amtliche Bekanntmachung 1983
Durchführung der Schlachttier- und Fleischbeschau
Das Winterhalbjahr bringt für den Fleischbeschauer und den Fleichbeschautierarzt durch die erhöhte Zahl an Hausschlachtungen eine erhebliche Mehrbelastung an Arbeit. Um einen möglichst reibungslosen Arbeitsablauf zu gewährleisten und erhöhte Fahrtkosten sowie Wartezeiten zu vermeiden, ist es erforderlich, die Schlachttier- und Fleischbeschau mindestens 3 Tage vor der Schlachtung dem zuständigen Fleischbeschauer/Fleischbeschautierarzt zu melden.
Bei verspäteten Anmeldungen kann eine erhöhte Beschaugebühr fällig werden, wenn der Fleischbeschauer dadurch über die normale Arbeitszeit hinaus tätig werden muß.
Die Zuständigkeiten für die Orte Beltershain, Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain liegen bei Fleischbeschauer Karl Schmitt, Stockhausen.
Um Beachtung wird gebeten. Gez. Damaschke, Bürgermeister
(Grünberger Heimat Zeitung)
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04. Januar 1983 |
Blutspende
Am Dienstag (4. Januar 1983) hat der Blutspende-Dienst Hessen des Deutschen Roten Kreuzes in Verbindung mit dem Kreisverband Gießen zu einer Blutspendeaktion in der Gallushalle Grünberg aufgerufen. 179 Spendenwillige waren dem Aufruf gefolgt. Nach ärztlicher Untersuchung, unterstützt durch die Ortsgruppe Weickartshain, wurden 172 Blutkonserven erstellt. Doch es könnten noch mehr sein.
Für wiederholtes Spenden wurden Ehrennadeln vergeben. U. a. an Werner Siedler (Klein-Eichen), M. Scholz (Lardenbach), K. Scharmann (Lardenbach), L. Müller (Lardenbach), B. Horst (Lardenbach), K. Stojanek (Lardenbach) und B. Nickel (Lardenbach).
(Gießener Allgemeine Zeitung) |
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