Dezember 1973

Letzte Parlamentssitzung

In seiner letzten Sitzung im Jahre 1973, die in der Schwimmbadgaststätte stattfand, verabschiedete das Grünberger Stadtparlament den Nachtragshaushalt für das Jahr 1973. Die Stadtverordneten nahmen den vom Magistrat vorgelegten Nachtragshaushalt mit zwei Gegenstimmen an. Der Nachtraghaushalt schließt ab im ordentlichen Haushalt mit 8 340 000 DM (gegenüber bisher 7 420 000 DM) und im außerordnetlichen Haushalt mit 5 040 700 DM (gegenüber bisher 5 322 500 DM).

Bürgermeister Gerulf Herzog gab ausführliche Erläuterungen zu den einzelnen Haushaltsplänen. Die Aufstockung der Haushaltsstelle für Ehrungen von 6000 auf 11 000 DM, so führte Herzog aus, sei notwendig geworden durch die Verabschiedung der ehemaligen Gemeindevertreter und Beigeordneten der früher selbständigen Stadtteile sowie durch die Verabschiedung des Altbürgermeisters und die Einführung des neuen Bürgermeisters.

Der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Erich Funk (Klein-Eichen), wies darauf hin, daß es verschiedentlich zu starken Überschreitungen der angesetzten Beträge gekommen sei. Bedauerlich sei es aber vor allem, daß ein Ausgleich nur durch die Inanspruchnahme der Rücklagen erreicht werden konnte. Der Fraktionssprecher der SPD, Leonhard Schmidt, kritisierte, daß der persönliche Verbrauch des Bürgermeisters zu hoch sei.

Eine Erhöhung der Gebühren für die Müllabfuhr beschloß das Stadtparlament gegen die Stimmen der SPD-Fraktion. Die Gebührenerhöhung, um die es eine längere Diskussion gegeben hatte, beträgt monatlich 25 Pfennig (von 3,30 auf 3,55 DM) für den 50-Liter-Eimer und zwei DM (von 65 DM auf 67 DM) für das Großgefäß.

Einstimmig verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung den Waldwirtschaftsplan 1974 für die Waldungen der Stadt Grünberg, bei dem mit dem recht beachtlichen Überschuß von 53 500 DM zu rechnen ist. Insgesamt ist für das kommende Jahr (1974) ein Solleinschlag von 5670 Festmetern vorgesehen. Einsparungen im Wald der Kerngemeinde lassen zu, daß in den Waldungen der Großgemeinde mit einem Ausgleich gerechnet werden kann. Der Fehlbetrag, mit dem der Wirtschaftsplan der Wälder in den Stadtteilen Klein-Eichen, Lardenbach, Stockhausen und Weickartshain abschließt, wird mit der Neuaufforstung einer größeren Wiesenfläche sowie mit der Beseitigung von größeren Schneebruchschäden im Stadtteil Lardenbach erklärt.

(gs/Gießener Allgemeine Zeitung)

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23. November 1973

Stadtverordnetensitzung

Die Stadtverordnetensitzung am 23. November 1973 fand in Lardenbach statt. Der Parlamentsvorsteher Walter Corell machte zu Beginn eine kurze Betrachtung über ein Jahr gemeinsamer Parlamentsarbeit in Grünberg (nach dem Zusammenschluß). Als herausragend nannte er den Bürgermeisterwechsel (Anschütz-Herzog) und die Vereinheitlichung des Satzungsrechtes. Die beiden großen Parteien (CDU und SPD) hätten einiges lernen müssen, da man jetzt nicht mehr wie in einem Dorfparlament arbeiten könne.

Nach eingehender Beratung im Haupt- und Finanzausschuß und Landwirtschaftsausschuß wurde nun auch die Faseltierhaltung vereinheitlicht. Über die Rechtsgrundlagen referierte ausführlich der Vorsitzende vom Landwirtschaftsausschuß. Schweinehalter müssen künftig je Sprung 18,- DM und Rinderhalter 16,- DM bezahlen. Bei künstlicher Rinderbesamung wird ein Zuschuß von 10,- DM gewährt.

Ohne Diskussion wurden die formaljuristischen Änderungen für die Satzung der Altstadtsanierung beschlossen. Desgleichen wurde noch einmal bekräftigt, daß für das Klein-Eichener Wochenendhausgebiet ein Planungsauftrag erteilt werden soll, nachdem sich herausstellte, daß für die bereits angelaufenen Arbeiten kein eindeutiger Auftrag des Parlaments vorlag.

Eine längere Aussprache entspann sich um die Festlegung zentraler Müllplätze. Es handelte sich hier um einen Vorschlag für den Regierungspräsidenten. Bürgermeister Herzog berichtete, daß jeder Ortsbeirat in den letzten Tagen bemüht gewesen sei, möglichst für den eigenen Stadtteil Deponien für neutralen Müll (Bauaushub, landwirtschaftliche Abfälle) zu erhalten.

Stadtverordneter Felsing (CDU, Lardenbach) beantragte, neben den zentralen Deponien in Stangenrod, Queckborn und Weickartshain noch Lardenbach vorzusehen, da Weickartshain nur noch 10.000 cbm aufnehmen könne. Das Parlament schloß sich dem an und ordnete einen Stopp für die Lardenbacher Rekultivierungsmaßnahmen und ein Ankauf des dortigen benachbarten Geländes für die Deponie an. Felsing wies darauf hin, daß nach dem Ankauf Ablagerungsmöglichkeiten für die nächsten 50 Jahre bestünden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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18. November 1973

Ehrung verdienter Mitglieder

Im Anschluß an die Feierstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kreisverband Gießen Land, eine Würdigung und Ehrung verdienter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Volksbundarbeit statt. Die Verdienstmedaille für mehr als 25jährige Mitarbeit erhielten sieben Mitarbeiter.

Für über 15jährige treue Mitarbeit wurde die Ehrennadel in Gold dreimal verliehen. Dabei war auch der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Eckhardt aus Klein-Eichen. Die Ehrennadel in Silber erhielten für mehr als zehnjährige Mitarbeit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ehrungen wurden von Landtags-Vizepräsident Hans Otto Weber vorgenommen.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
8. November 1973

Wahlkampf in Klein-Eichen

Der CDU-Ortsverband Grünberg hatte zu einer politischen Diskussion nach Klein-Eichen in die Gastwirtschaft Bingel eingeladen. Aber anstatt auf kommunale oder gar auf Themen, die das Dorf betreffen würden, gingen die Redner nur auf die große Politik ein. CDU-Ortsvorsitzender Siegbert Damaschke erwähnte etwa die Preisentwicklung in der Bundesrepublik ein und bezeichnete die kürzlich angekündigte Postgebührenerhöhung als einen großen Wucher.

In seinem Referat zum Thema "Hessen vor der Landtagswahl 1974" bezeichnete Landtagsabgeordneter Adolf Roth die politische Wachablösung in Wiesbaden als oberstes Ziel seiner Partei im kommenden Jahr. Der SPD warf Roth vor, sich in den über 25 Jahren ihrer Regierungstätigkeit verbraucht und verschlissen zu haben. Der FDP warf Roth vor, sich bereits heute auf eine Fortsetzung der Koalition mit der SPD festgelegt zu haben.

In der abschließenden Diskussion kamen dann doch wohl einige kommunalpolitische Probleme zur Sprache, die Stadtrat Damaschke dem Magistrat vortragen wolle, wie er versicherte.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
31. Oktober 1973

Stadtverordnetenversammlung

Übereinstimmung in den meisten Punkten der Tagesordnung herrschte in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, die unter Leitung des stellvertretenden Stadtverordnetenvorstehers Willi Stühler im Gemeindesaal der Stadtkirche stattfand.

Zu Beginn der Sitzung führte Stühler den neuen Stadtverordneten Paul Schulz, Lumda (FWG), ein, der für die aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedene Stadtverordnete Annelie Godosar ins Parlament nachrückt. Schulz sagte, es sei bedauerlich, dass nach dem Ausscheiden der Stadtverordneten Godosar nur noch eine Frau im Parlament vertreten sei, obwohl doch die Frauen die Hälfte der Bevölkerung ausmachten.

Im Bericht des Magistrats über die laufenden Verwaltungsangelegenheiten wies Bürgermeister Gerulf Herzog unter anderem darauf hin, dass der Auftrag zur Errichtung einer Feuerlöschzisterne in Lardenbach und Klein-Eichen vergeben wurde.

Zugestimmt wurde einem Antrag der FWG, wegen der beabsichtigten Schließung des Stückgutbahnhofs Grünberg schäfsten Protes einzulegen, da eine solche Schließung einen schweren Schlag für die gesamte Bevölkerung und für die Industrie bedeute. Einem Antrag der CDU entsprechend wurde der Magistrat beauftragt, die Grenzen der Großgemeinde zu überprüfen und gegebenenfalls Korrekturen vornemen zu lassen.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
20. Oktober 1973

Straßenschilder

Magistrat der Stadt Grünberg: "Im September erhielt der Magistrat der Stadt Grünberg einen Brief von einer Grünberger Bürgerinitiative, die sich über die mangelnde Beschilderung von Straßen beschwert. Da in dem Brief weder ein Name noch eine Adresse angegeben ist, ist dies der einzige Weg (über die HZ), den der Magistrat zur Beantwortung wählen kann. In der Tat ist die Umschilderung auf die neuen Straßennamen noch nicht erfolgt, und es handelt sich tatsächlich um einen Mißstand, den es abzustellen gilt.

Es ist beabsichtigt, Straßenschilder anzuschaffen, deren Aufschrift nachts reflektiert, weil sie ohnehin demnächst von der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben werden. Auch sollen die Schilder auf Ständern gesetzt werden.

Nach bereits vorliegenden Angeboten wird für die Umschilderung für die neugeänderten Straßennamen ein Betrag von 20 000 bis 25 000 DM erforderlich sein. Hinzu kommen noch die in der Mehrheit sich befindlichen gebliebenen Straßennamen, denn es sollen einheitliche Schilder in der Großgemeinde angebracht werden. Die gesamte Maßnahme wird sich wohl kaum in einem Rechnungsjahr realisieren lassen.

Die Verwaltung ist zur Zeit damit beschäftigt, bei den neubenannten Straßen neue Hausnummern zu vergeben und dies mit den beteiligten Behörden abzustimmen. Es ist wahrscheinlich nur wenigen bekannt, welchen Verwaltungsaufwand die Straßenumbenennungen, die sowieso auf wenig Verständnis in der Bürgerschaft stoßen, mit sich gebracht haben.

Am Ende der Aktion ist aber beabsichtigt, ein Gesamtstraßenverzeichnis mit genauer Bezeichnung des Stadtteils aufzustellen und bekanntzugeben. Auch werden DRK, Polizei, Feuerwehr und Ärzteschaft, sobald das Verzeichnis erstellt ist, dieses erhalten."

(Grünberger Heimat Zeitung)

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18. Oktober 1973

Gallusmarkt

Völlig überfüllt war das Festzelt beim traditionellen Frühschoppen in der Gallusmarkt-Woche am Donnerstag (18. Oktober 1973). Bei diesem Frühschoppen hat die Gallusmarkt-Kommission Altbürgermeister Anschütz zum Ehren-Oberwurzelbürger und Bürgermeister Herzog zum Oberwurzelbürger ernannt. Bürgermeister nämlich würden nicht gebürstet (der alte Brauch, mit dem alljährlich am Gallusmarkt "Zugereiste" zu Grünbergern gemacht werden).

Zu Wurzelbürgern gebürstet wurden in diesem Jahr vier Neu-Grünberger: Erich Funk, der ehemalige Bürgermeister von Klein-Eichen, Josef Ilg, seit 1948 in Grünberg ansässig und im Musikverein tätig, Dieter Nothnagel, Polizei-Hauptkommissar, seit 1968 in Grünberg und bei den Diebsturmspatzen tätig sowie Studiendirektor Kurt Funk, der als Wetterauer ein echter Oberhess' sei, seit 1954 in Grünberg wohnt und den Heimatkundlichen Arbeitskreis leitet. Nach einer Mundartprobe wurden die vier in die Gemeinschaft der Grünberger gebürstet.

Sehr zufrieden zeigten sich alle Beteiligten mit dem Verlauf der Kreisfohlenschau, die vom Kreis-Pferdezuchtverein Gießen in Verbindung mit dem Magistrat der Stadt Grünberg am Mittwoch (17. Oktober 1973) abgehalten wurde. Das Interesse an der Schau war so groß, daß man sich bereits jetzt mit der Absicht trage, den Prämierungsmarkt im nächsten Jahr zu erweitern und eventuell auf Pferde und Rinder auszudehnen. Aufgelockert wurde die Schau durch Vorführungen der Voltigiergruppe des Grünberger Reitvereins unter Leitung von Albert Müller aus Klein-Eichen.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

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12. Oktober 1973

Schulreform

Am Freitag hatte die Waldschule in Grünberg einen großen Tag: Sie erhielt auch offiziell ihren Namen Theo-Koch-Schule, der Erweiterungsbau wurde seiner Bestimmung übergeben und der seitherige Schulleiter Robert Maushagen wurde nun auch offiziell im Amt bestätigt. Die Schüler selbst hatten aus diesem Anlaß schulfrei.

Zur Feier geladen waren das Kooegium der Schule, die Vertretungen der Eltern- und Schülerschaft sowie Oberschulrat, der für den Regierungspräsidenten sprach. An der Feier nahmen auch Vertreter der Kirchen teil.

Landrat Ernst Türk gab einen kleinen Rückblick, wie die Landschulreform angefangen hat bis zur heutigen Gesamtschule. Er überreichte Maushagen die Urkunde für die Namensgebung der Gesamtschule, die nun Theo-Koch-Schule heißt und damit den großen Grünberger Volksforscher sowie das frühere Gymnasium weiter ehrt.

Schulleiter Maushagen führte aus, dass riesige Summen der Schulträger schon bereitgestellt habe. Weitere Summen seien notwendig. Leider treffe dies mit einer allgemeinen Verknappung der Mittel zusammen. Aber die Reform sei schon zu weit vorangetrieben, dass man befürchten müsse, sie könne durch den Mangel der Mittel wieder erstickt werden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
11. Oktober 1973

Ortsbeirat Lardenbach

In der letzten Ortsbeiratssitzung (Oktober 1973) in Lardenbach wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass das Gelände am Schuttabladeplatz "Auf dem Höhfeld", das zum Verkauf ansteht, unter allen Umständen erworben werden sollte. Andernfalls bestünde Gefahr, dass die Lardenbacher ihren Bauschutt und Abraum sowie die landwirtschaftlichen Abfälle in eine andere Gemarkung fahren müßten. Die Verkaufsbereitschaft des Besitzers wäre vorhanden. Es sei nur noch keine Einigung über den Preis erzielt worden.

Da die Reparaturarbeiten am Löschwasserbecken wegen der beengten Platzverhältnisse sich sehr schwierig gestalten würden, soll nun auf der Klein-Eichener Seite des "Grenzgrabens" eine Zisterne errichtet werden. Dem notwendigen Geländetausch steht nichts mehr im Wege. Darüberhinaus empfiehlt der Ortsbeirat, dass von der Zisterne zur Ortsstraße eine Ansaugleitung verlegt wird. Die Reparatur des Löschwasserbeckens wurde schon vor dem Zusammenschluß diskutiert.

Ein weiterer Punkt war die Freigabe des Stockhäuser Weges für den Durchgangsverkehr, um eine direkte Verbindung zwischen Lardenbach, Klein-Eichen und Stockhausen zu bekommen. Allerdings hätte diese Maßnahme für die Anlieger, für Benutzer und für den Unterhaltspflichtigen des Weges bedeutende rechtliche Folgen. Der Magistrat soll um Stellungnahme gebeten werden.

(zr/Grünberger Heimat Zeitung)

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12. September 1973

Kinderspielgruppe in Stockhausen

Im Gemeinschaftshaus des Grünberger Stadtteils Stockhausen wurde eine neu eingerichtete Kinderspielgruppe ihrer Bestimmung übergeben. Damit wurde die erste Einrichtung von Schwerpunktkindergärten, die innerhalb der Großgemeinde Grünberg geplant sind, fertiggestellt. Mit einem Kostenaufwand von nur knapp 5000 DM dürfte es wohl auch mit Abstand die billigste sein.

In den nächsten Wochen und Monaten werden weitere Kindergärten in den Stadtteilen Lumda und Lehnheim folgen. Die Kindergruppe in Stockhausen wird von den Kindern der vier Seenbachtalgemeinden (Stockhausen, Lardenbach, Klein-Eichen und Weickartshain) besucht. Angemeldet sind zunächst dreißig Kinder. Sie werden von Bärbel Stock, Grünberg betreut.

Die Kinderspielgruppe in Stockhausen, so sagte Bürgermeister Gerulf Herzog bei der Übergabe, stelle einen Versuch im Hinblick auf einen neu zu bauenden Kindergarten an der Seenbrücke dar. Die Grüße des Landrats überbrachte Oberverwaltungsrat Bodenbender. Er wies darauf hin, daß es vor fast 20 Jahren eine ähnliche Einrichtung im Dorfgemeinschaftshaus von Stockhausen gegeben habe, deren finanzielle Belastung jedoch für die Gemeinde zu groß war. Durch den Zusammenschluß zur Großgemeinde Grünberg werde diese Belastung nun auf stärkere Schultern verlagert.

Ortsvorsteher Otto Reitz sagte, man glaube, mit dieser Einrichtung den Vorschulkindern und ihren Eltern einen großen Dienst erwiesen zu haben. Der Ortsbeirat Stockhausen habe der Spielgruppe in Stockhausen im Sinne einer Übergangslösung beigestimmt und hoffe auf die baldige Erstellung eines modernen zentralen Kindergartens auf der Seenbrücke.

Die relativniedrigen Kosten für die Einrichtung der Spielgruppe erklären sich daraus, daß man Möbel des früheren Kindergartens verwenden konnte. So wurden vor allem Spielsachen, insbesondere eine große Puppenecke, neu angeschafft. Im übrigen können Küche und Geschirr des Gemeinschaftshauses mitbenutzt werden.

Gleich am Eröffnungstag ergriffen die Kinder völlig unbefangen Besitz von der für sie geschaffenen Einrichtung. Vom Landkreis hatte Oberverwaltungsrat Bodenbender stabile Holzspielzeuge als Geschenk für den Kindergarten mitgebracht. Bürgermeister Herzog verteilte Süßigkeiten an die Kleinen.

(gs/Gießener Allgemeine Zeitung)

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11. September 1973

Stadtverordnetensitzung 1973

Eine Sitzung der Stadtverordnetenversammlung in der Gaststätte Fuchs in Göbelnrod begann mit der Verabschiedung des ausgeschiedenen Stadtverordneten und Bürgermeister a. D. Otto Schmidt aus Göbelnrod.

Dem Bericht des Magistrates war unter anderem zu entnehmen, dass einem Antrag des Magistrates folgend, der Kreisausschuß einen Großteil der östlichen Gemarkung Grünbergs, nämlich die Gemarkungen Weickartshain, Stockhausen, Lehnheim (allerdings nur den Bereich östlich der B 49) und Klein-Eichen in den Naturschutzpark "Hoher Vogelsberg" aufgenommen habe.

Die Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen werden von Beginn des Winterfahrplanes an den Verkehr der Buslinie Gießen-Grünberg nach Ulrichstein miteinbezogen.

(Gießener Allgemeine Zeitung, 11. September 1973)

[Der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg liegt in den höheren Lagen des Vogelsberges in der Mitte Hessens. Er umfasst das Gebiet von elf rings um den Oberwald, dem zentralen Teil des Gebirges, gelegenen Gemeinden im Vogelsbergkreis, dem Wetteraukreis, dem Landkreis Gießen und dem Main-Kinzig-Kreis.

Der Park wurde 1956 als Landschaftsschutzgebiet Hoher Vogelsberg auf einer Fläche von 225 km² eingerichtet und 1957 in Naturschutzpark Hoher Vogelsberg umbenannt. Zwischen 1963 und 1969 erfolgte eine Erweiterung auf 384,47 km², 1967 die Umbenennung in Naturpark Hoher Vogelsberg, 2017 die Umbenennung in Naturpark Vulkanregion Vogelsberg. Im Jahr 2004 wurde er auf seine heutige Fläche von 883,36 km² erweitert.]

 
08. September 1973

Geburtstag

Frau Lina Volp aus Klein-Eichen feiert ihren 71. Geburtstag im Hinterdorf 8.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
05. September 1973

Grippe-Schutzimpfung

Die Grippe-Schutz-Impfung ist für Anspruchsberechtigte der AOK Gießen und der in Gießen vertretenen Ersatzkrankenkassen bei Vorlage der Krankenscheinhefte kostenfrei.und findet für den Landkreis Gießen in der Stadt Gießen und in allen Orten bzw. Ortsstellen des Landkreises Gießen statt. Die Impfung erfolgt schmerzfrei ohne Nadelstich und bannt die Infektionsgefahr ein Jahr.

Am 27. September 1973 erfolgt die Impfung zwischen 18.40 Uhr und 19.00 Uhr für Lardenbach und Klein-Eichen in der ehemaligen Bürgermeisterei in Lardenbach.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
04. September 1973

Ortsvorsteher im Rathaus

Am Dienstagvormittag (4. September 1973) hatte Bürgermeister Herzog die Ortsvorsteher aller Stadtteile zu einer Besprechung in das Rathaus eingeladen. Stadtverordnetenvorsteher Walter Corell unterstrich, daß er demnächst zusammen mit seinen Vertretern die Ortsbeiratssitzungen in allen Stadtteilen besuchen wolle. Besonders erfreut sei er, daß er an diesem Dienstag erstmals alle Ortsvorsteher einmal zusammen sehen könne. Im Laufe eines Jahres wolle er alle besucht haben.

Corell bedauerte es, daß der Ortsvorsteher der Kerngemeinde an dieser Sitzung nicht teilnehmen konnte, stand er mit ihm doch in besonders lebhafter Diskussion über das Verhältnis des Ortsbeirates zur Stadtverordnetenversammlung.

Als Hauptthemen für die beratende Funktion der Ortsbeiräte nannte Corell (soweit die Probleme die Stadtteile direkt berühren): Entwurf des Haushaltplanes, Änderung der Ortsbezirksgrenzen, Entwürfe von Bebauungsplänen, Standortfrage für öffentliche Einrichtungen, Kindergärten, Alten- und Jugendclubs usw., Investitionsplanungen zu Objekten des Stadtteils, Straßenbenennungen, Änderungen in der Verkehrsführung, Vorschläge für die Besetzung der Ortsgerichte, Bürgerversammlungen, die Besetzung der örtlichen Verwaltungsstellen, Bauanträge.

Zum Schluß kündigte der Bürgermeister an, daß er sich im Herbst in Bürgerversammlungen den Stadtteilen vorstellen werde, nachdem er die einzelnen Orte schon mit den betreffenden Ortsbeiräten begangen habe. Die Bürgerversammlung in Klein-Eichen wird für den Mittwoch, 6. März 1974 angesetzt. In Lardenbach wird dies bereits am 28. November erfolgen.

[Die Ortsbeiratsvorsitzenden der Stadtteile: Magel (Beltershain), Vogler (Göbelnrod), Schäfer (Harbach), Funk (Klein-Eichen), Mölcher (Lardenbach), Pötz (Lumda), Stühler (Lehnheim), Jakob (Queckborn), Albohn (Reinhardshain), Aff (Stangenrod), Reitz (Stockhausen), Theiß (Weickartshain), Scheerer (Weitershain) und Reitz (Grünberg).]

(Grünberger Heimat Zeitung)

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04. September 1973

Umleitung

Zwischen Mücke-Ilsdorf und Mücke-Groß-Eichen wird in der Zeit vom 5.9. bis 14.9. die L 3325 für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Klein-Eichen und Groß-Eichen.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
22. August 1973

196 Kinder eingeschult

Mit bunten Schultüten im Arm, popfarbenen Ranzen auf dem Rücken und einem erwartungsvollen Glänzen in den Augen, begleitet von Müttern und Vätern, kamen 196 Schulneulinge am Mittwoch zur Schulaufnahme in die Grünberger Turnhalle in der Schulstraße.

Auf die Frage von Rektor Heinrich Hoffmann, wer sich wohl mehr auf diesen Tag gefreut habe, Eltern oder Kinder, ertönte es begeistert von allen Seiten "ich, ich, ich!". Einen ersten süßen Kontakt mit der Schule gab es dann, als die Klassenlehrerinnen und -lehrer die von der Stadt Grünberg traditionsgemäß alljährlich gestifteten Schulbrezeln an die Kinder verteilten.

Erstmals sind auch die Kinder aus den Stadtteilen Harbach, Queckborn, Lumda, Lehnheim, Lardenbach, Klein-Eichen, Stockhausen und Weickartshain dabei. Damit werden, mit Ausnahme des Stadtteils Weitershain, nunmehr alle Kinder der Großgemeinde Grünberg in der Kernstadt unterrichtet.

(gs/ Gießener Allgemeine Zeitung)

 
17. August 1973

Landrat äußert sich zu Schulen

Landrat Ernst Türk gab am am Freitagnachmittag (17. August 1973) einen Situationsbericht von den Aufgaben und Maßnahmen der äußeren Schulverwaltung im Landkreis Gießen, die in die Zuständigkeit des Kreises fallen. Er hatte sich am Donnerstag und Freitag von den Brennpunkten des Geschehens im Schulbau unterrichtet und in Gesprächen mit Schulleitern und Hausmeistern zahlreiche praktische Fragen klären können.

Türk betonte, die Schulen des Kreises seien für ein neues Schuljahr gut gerüstet. Es stünden wesentlich mehr Schulräume, genau 77, zur Verfügung. Der Kreis habe im Jahre 1973 für die baulichen, organisatorischen und sonstigen sachlichen Voraussetzungen eines geordneten Unterrichtes über 26 Millionen DM ausgegeben.

Zu Beginn des neuen Schuljahres am Montag rechnet man im Kreis Gießen mit 17 500 Schülern an den allgemeinbildenden Schulen des Kreises, rund 600 mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt besuchen rund 16 Prozent der Kreisbevölkerung eine allgemeinbildende Schule, zum Teil außerhalb des Kreises.

Der Landrat unterstrich, dass mit Beginn des neuen Schuljahres im Bereich Grünberg keine herkömmlichen Grundschulen mehr in Betrieb seien. Alle Kinder besuchten nunmehr die mehrzügige, durchgegliederte Mittelpunktschule in Grünberg. Deshalb gingen neuerdings auch die Kinder von Klein-Eichen, Lardenbach, Queckborn und Stockhausen nach Grünberg. Eine ähnliche Situation erreiche man in Laubach, weil dort nach dem Freiwerden von Räumen weitere Grundschulklassen aus dem Bezirk Laubach zusammengeführt würden.

Die rund 8300 Grundschüler des Kreises sind im neuen Schuljahr in 34 Schulen zusammengefasst. Mit Ausnahme von dreien sind alle Grundschulen mindestens einzügig, meist jedoch bereits mehrzügig gegliedert. Nach der Fertigstellung eines großen Erweiterungsabschnittes für den naturwissenschaftlich-technischen Fachbereich der Gesamtschule Grünberg sei es durch ergänzende Maßnahmen möglich geworden, alle Klassen vom 5. bis 13. Schuljahr in einem Komplex zusammenzufassen.

Landrat Türk betonte weiter, dass gerade das Schulwesen erhebliche Geldmittel brauche. Für die Unterhaltung der Schulen gibt der Kreis in diesem Jahr 12,5 Millionen DM aus oder 28 Prozent des gesamten ordentlichen Haushaltes. Die Renovierungsarbeiten in den Gerien hätten allein 241 000 DM gekostet. Für die Beförderung der Schüler habe das Land Hessen, dass diese Kosten trage, allein im Landkreis Gießen 2,3 Millionen DM ausgegeben.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

Fotos

 
13. August 1973

Straße gesperrt

Von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche einschließlich gesperrt ist wegen Straßenbauarbeiten die Bundesstraße 276 zwischen Grünberg-Stockhausen und Grünberg-Lardenbach in einer Länge von 1,5 Kilometer. Die Umleitung erfolgt mit einer Mehrlänge von 2,5 Kilometer von der B 49 bei Mücke-Flensungen über Mücke - Ilsdorf - Klein-Eichen - Lardenbach und umgekehrt.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
07. August 1973

Im Dienste der Statistik

Ihr 40jähriges Dienstjubiläum als hessischer Berichterstatter für die Agrarstatistik begehen in diesem Jahr Karl Krausmüller (Alsfeld-Leusel), Karl Müller (Grünberg-Klein-Eichen), Karl Opitz (Allendorf/Lda.) und Wilhelm Glaum (Hüttenberg). Als Dank und Anerkennung für ihre Mitarbeit hat Oberregierungsrat Dr. Herbert Küttner im Auftrag des Hessischen Statistischen Landesamtes, Dr. Heinrich Benz, den vorgenannten Berichterstattern eine Urkunde überreicht.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

 
04. August 1973

Ortsbeirat Lardenbach

In der letzten Sitzung des Ortsbeirates Lardenbach wurde unter der Leitung von Ortsvorsteher Reinhard Mölcher insbesondere der Ankauf eines Grundstückes für einen Schuttabladeplatz, die Errichtung einer Grillhütte im ehemaligen Steinbruch sowie der Ausbau der alten Schule zum Bürgerhaus beraten.

In Bezug auf die Grillhütte bekräftigte man die schon in früheren Jahren vertretene Auffassung, dass siie in Eigenhilfe errichtet werden soll.

Über den Ankauf eines Grundstückes bestand keine Meinungsverschiedenheit, damit für Lardenbach und Klein-Eichen in Zukunft dort die Fäkalien abgelassen werden können.

Ausführlich wurde die Möglichkeit des Umbaus der alten Schule diskutiert, die bekanntlich aufgrund des Kreistagsbeschlusses frei wurde, weil die Kinder nun nach Grünberg in die Grundschule gefahren werden sollen. Man kam daher überein, dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung vorzuschlagen, im nächsten Haushaltsplan die Bürgerhausmaßnahmen zu berücksichtigen.

Ein weiterer Punkt war der Ausbau des Feuerlöschteiches, über dessen Beginn immer noch keine Klarheit besteht.

(Grünberger Heimat Zeitung, 4. August 1973)

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24. Juli 1973

Tödlicher Unfall

Kurz vor sieben Uhr ereignete sich an der Einmündung der Ortsausfahrt auf die Hohe Straße heute morgen (24. Juli 1973) ein Verkehrsunfall, dem ein Mensch zum Opfer fiel. Ein Marburger Pkw befand sich auf dem Weg von Grünberg zum Münsterer Kreuz. In der langgezogenen Rechtskurve geriet das Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit einem entgegenkommenden Klein-Eichener Pkw zusammen, der zuvor von Lauter in Richtung Grünberg auf die Landstraße aufgefahren war.

Der 19jährige Wilfried Klöß aus Klein-Eichen erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Seine Frau wurde ebenfalls schwer verletzt ins Licher Krankenhaus eingeliefert. Der Marburger kam mit leichten Verletzungen davon. Ihm wurde der Führerschein einbehalten. Der Sachschaden beträgt mindestens 15 000 DM.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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17. Juli 1973

40 Jahre Feldfruchtberichterstatter

Der Klein-Eichener Landwirt Karl Müller ist nun schon seit 40 Jahren ehrenamtlicher Feldfruchtberichterstatter für das Hessische Statistische Landesamt. Demnach hat er seit 1933 dieses Amt inne. In einer kleinen Feierstunde überreichte Dr. Küttner eben von dieser Institution des Statistischen Landesamtes im Auftrag seines Präsidenten eine Ehrenurkunde. Er unterstrich die viele Kleinarbeit, die der Jubilar geleistet habe, um die landwirtschaftliche Produktion planerisch in die richtigen Bahnen zu lenken.

Grünbergs erster Stadtrat Siegbert Damaschke stattete den Dank der Großgemeinde ab. Oberamtsrat Stühler sprach für die Kommunalaufsicht. Den Stadtteil Klein-Eichen vertrat Ortsvorsteher Erich Funk.

Den Feldfruchtberichterstatter gibt es auch heute noch. Die Ernteberichterstatter berichten in der Zeit von April – Dezember einmal monatlich dem HSL über die aktuelle Situation auf ihren Feldern. Auf dem Meldebogen werden Angaben über Wachstumsstand, Feuchtigkeit und besondere Ereignisse zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen gemacht.

Die Meldungen werden von dem Statistischen Landesamt ausgewertet und ermöglichen frühzeitig eine Ernteprognose. Diese Informationen sind von großer Bedeutung für Landwirte und Bevölkerung, denn keiner kann eine Ernte so genau abschätzen wie mit der Landwirtschaft verbundene Personen aus der Region. Berichterstatter sind tätig in den Bereichen Feldfrüchte und Grünland, Obst und Wein.

(Grünberger Heimat Zeitung, HSL)

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11. Juli 1973

Sitzung der Stadtverordneten

Nur einen Teil der Tagesordnung hatten die Stadtverordneten bearbeitet, als ihre letzte Sitzung (Juli 1973) vor der Sommerpause in der Gaststätte Rohn in Weickartshain gegen Mitternacht zu Ende ging. Die Sitzung wurde auf Mitte August vertagt. Zuvor hatte man noch der Gemeinde Lehnheim Entlastung für die Jahresrechnung 1971 erteilt. Dem Magistrat wurde bewilligt, den Stellenplan um vier Kräfte für die neu einzurichtenden Kindergärten in den Stadtteilen zu erweitern.

Bürgermeister Gerulf Herzog berichtete von Verhandlungen mit der Deutschen Bundesbahn über die Anbindung der Stadtteile Lardenbach und Klein-Eichen sowie Reinhardshain und Harbach an die Verkehrslinien, die durch die Gesamtstadt Grünberg führen. Dabei habe sich ergeben, daß für die beiden Gemeinden im Seenbachtal günstige Voraussetzungen bestehen, ab 30. September dieses Jahres an die Bahnbuslinie angeschlossen zu werden.

Einen breiten Raum der Sitzung nahm die Aussprache über den Bericht des Bürgermeisters zur Lage der Stadt Grünberg ein, den dieser in der Sitzung vom 20. Juni 1973 gegeben hatte. Der Fraktionssprecher der SPD, Leonhard Schmidt, begrüßte, daß erstmals in Grünberg ein solcher Generalbericht gegeben worden sei. Für die CDU-Fraktion sagte Walter Corell, die CDU stehe voll hinter diesem Bericht.

Den Bericht des Bürgermeisters bezeichnete der Sprecher der FWGG-Fraktion, Erich Funk (Klein-Eichen), als einen "weit vorausschauenden Plan". Der Gesamtplan sei sinnvoll, den Einzelplänen müsse nach den finanziellen Möglichkeiten zugestimmt werden. Funk wies hin auf den starken Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung und wandte sich gegen Anträge, die die Schuldenlast immer weiter in die Höhe treiben. Unterschiede zwischen wünschenswerten und notwendigen Maßnahmen müßten gemacht werden.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

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11. Juli 1973

Entwicklungsstudie Raum Grünberg

Eine Entwicklungsstudie für den Großraum Grünberg legten in der letzten Stadtverordneten-Versammlung (Juli 1973) Professor Dr. Moewes und Dr. Seifert vom Geographischen Institut in Gießen vor. Grundlage für diese Untersuchung war nicht nur die Kernstadt Grünberg, sondern der gesamte Grundversorgungsbereich Grünberg, unabhängig von den Gemeindegrenzen. Zu diesem Bereich gehören nsch Meinung des Instituts neben der Großgemeinde Grünberg auch der Raum Mücke sowie die Gemeinden Ettingshausen und Saasen.

Die Untersuchungen wurden auf das Jahr 1985 projektiert. Zu diesem Zeitpunkt werden, bei natürlichem Zuwachs ohne Zuwanderung, rund 24 000 Menschen, davon über 5000 in der Kernstadt, im Raum Grünberg wohnen. Damit sei die Tragfähigkeit für zehlreiche kommunale Einrichtungen gewäheleistet.

Trotz des leichten Bevölkerungszuwachses werde jedoch die Zahl der Erwerbspersonen um rund 500 sinken, während das Angebot von Arbeitsplätzen auf Grund der hohen Eigendynamik der Grünberger gewerblichen Wirtschaft von 6200 auf 8000 steigen werde. Diese Arbeitsplätze müßten entsprechend attraktiv gemacht werden, wolle man die Zahl der Auspendler, die jetzt 2500 betrage, reduzieren.

Nicht sehr günstig sei die Struktur der Arbeitsplätze. Man müsse versuchen, einen Betrieb, der überwiegend Männer beschäftige, in Grünberg anzusiedeln. An Gewerbefläche werden 1985 rund 70 000 Quadratmeter benötigt. Empfohlen wird, diese Fläche zusammenhängend auszuweisen. Der Einzelhandel, so hieß es weiter, müsse seine Verkaufsflächen von 10 000 Quadratmeter auf 20 000 Quadratmeter verdoppeln. Hinzu komme eine zusätzliche Lagerfläche von 5500 Quadratmetern.

Der Umsatz des Einzelhandels könne von jetzt 26 Millionen DM auf 65 Millionen DM gesteigert werden. Jedoch müsse ein Einzelhandelszentrum geschaffen werden, damit die Fußwege zwischen den Geschäften nicht zu lange werden. Positiv sei in Grünberg, daß man hier mit dem PKW relativ nahe an die Einkaufsstätten heranfahren könne; ein Vorzug kleiner Städte gegenüber den größeren.

Zur Zeit könnten in Grünbergs Innenstadt 200 bis 250 PKW abgestellt werden. Wenn der Einzelhandel jedoch seinen Umsatz beträchtlich ausweite, würden mehr Parkflächen, man schätzt rund 7000 Quadratmeter, erforderlich.

Mehr getan werden müsse auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs. Die durchschnittliche Übernachtugsdauer mit 2,2 Nächten sei in Grünberg recht gering. Lediglich im Campingbereich sei eine Verlängerung zu beobachten. Jedoch sei der Raum für kurz- und mittelfristige Erholung und Freizeitbeschäftigung gerade für die Menschen aus den Ballungsgebieten recht interessant. Die waldreiche Gegend zwischen Grünberg und Laubach müsse in Zusammenarbeit beider Städte für den Fremdenverkehr ausgebaut werden.

Die Möglichkeit, Wochenendhäuser und Zweitwohnsitze zu errichten, müsse gegeben werden. Aber Grünberg müsse sich auch um den Aufbau eines städtischen Image bemühen, das bisher nicht vorhanden sei. Städtebauliche Reizpunkte müßten geschaffen werden. Dann könne dieser Raum zu einem Freizeitgebiet von überregionaler Bedeutung und zugleich ein ideales Ergänzungsgebiet für das Rhein-Main-Gebeit werden.

(Gießener Allgemeine Zeitung)

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13. Juni 1973

Grundschulkinder nach Grünberg

Vom Schuljahr 1973-74 an werden auch die Schüler von Lardenbach, Klein-Eichen, Lehnheim, Lumda, Harbach und Queckborn die Grundschule Grünberg besuchen. Diesen Beschluß fasste am 13. Juni 1973 der Kreistag in seiner Sitzung in der Mehrzweckhalle Großen-Buseck.

Zuvor war ein Erweiterungsantrag der CDU zu diesem Tagesordnungspunkt abgelehnt worden. Die CDU hatte darin ihre Zustimmung zur Auflösung der restlichen Grundschulbezirke in der Großgemeinde Grünberg davon abhängig gemacht, daß in Grünberg zwei Grundschulen gebildet werden. Außerdem hatte die CDU gefordert, daß die für die Gesamtschule vorgesehene zweite Turnhalle unverzüglich geplant und errichtet werde.

Die CDU-Fraktion stelle sich nicht gegen eine Zusammenlegung der Grundschulen, deren Vorteile sie durchaus sehe. Es sei nur zu fragen, ob die Zusammenlegung zum jetzigen Zeitpunkt zu vertreten sei oder ob man sie noch ein Jahr aufschieben solle. Die CDU fordere, daß in Grünberg die beiden vorgesehenen Grundschulen eingerichtet werden, da es nicht ganz zu verantworten sei, 775 Kinder in einer Grundschule in vier verschiedenen Gebäuden zu unterrichten.

Kreistagsabgeordneter Damaschke (CDU) wies auf einen Brief der Vorsitzenden des Elternbeirates an der Grundschule Grünberg hin, den diese an den Kreistag gerichtet hatten. Darin heiße es, daß man die Zusammenlegung der Grundschule grundsätzlich begrüße, jedoch vor einer übereilten Konzentration kurz vor Beginn der Sommerferien warne. In dem Schreiben wurde die Bitte ausgesprochen, die geplante Eingliederung erst zum Schuljahr 74-75 in Kraft treten zu lassen.

Gerhard Becker (SPD) wies darauf hin, daß sich die Gesamtkonferenz der Grundschule für die Zusammenlegung ausgesprochen habe. Auch Landrat Türk sprach sich dafür aus, in Grünberg zunächst mit einer Mittelpunkt-Grundschule Erfahrung zu sammeln.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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17. Mai 1973

Kindergartenpläne der Großgemeinde

In der kommenden Stadtverordnetensitzung am Freitag (18. Mai 1973) in Queckborn wird der Magistrat durch Bürgermeister Herzog einen Plan vorlegen, wie das Kindergartenwesen in der Großgemeinde aufgebaut werden könnte.

Im Gebiet der Großgemeinde sind sechs Bezirke vorgesehen. Lumda soll zwei Gruppen erhalten und Weitershain noch mit betreuen. Beltershain wird an die beiden Gruppen von Reinhardshain angehängt. Der Einzugsbereich von Lehnheim bezieht Stangenrod mit ein. In die Kerngemeinde gehen noch die Kinder von Göbelnrod. Auf die Seenbrücke gehen die Kinder von Weickartshain, Stockhausen, Klein-Eichen und Lardenbach. Das in der Diskussion befindliche Grundstück für den Neubau wird zur Zeit noch überprüft. Hier sind nicht wie in den anderen Bezirken zwei Gruppen, sondern drei vorgesehen. Drei Gruppen sollen auch noch in Queckborn entstehen, die auch die Kinder von Harbach besuchen sollen.

Diesem Plan liegen Ermittlungen zugrunde, die sich auf die Geburtenhäufigkeit der letzten sechs Jahre erstrecken. Es ist das Ziel, allen Kindern im Alter vom dritten bis sechsten Lebensjahr einen Platz zur Verfügung zu stellen. Für das Seenbachtal könnte zunächst probeweise im Herbst ein Halbtagskindergarten im Dorfgemeinschaftshaus Stockhausen eingerichtet werden, um in der Praxis zu prüfen, inwieweit die Eltern von dem Angebot Gebrauch machen werden. Möbel und Spielzeug sind hier größtenteils vorhanden. Eine Leiterin ist bereits im Gespräch.

Für die Neubauten auf der Seenbrücke und in Queckborn wurden vom Magistrat bei Fertigbauweise zweimal je 400 000 DM veranschlagt. Weitere 400 00 DM würden die Renovierungs-, Umbauarbeiten und Einrichtungen in den übrigen Schwerpunkten verursachen, so daß die gesamte Investitionen 1,2 Millionen Mark ausmachen.

Bürgermeister Herzog stellte auch Berechnungen über die Unterhaltungskosten an, die in 10 Jahren für die insgesamt 500 Plätze in der Großgemeinde bei dem derzeitigen Gehaltsniveau vier Millionen Mark für die Großgemeinde betragen würden. Man könne also annehmen, daß die Investitionskosten ein Drittel von den Unterhaltungskosten für einen Zeitraum von zehn Jahren ausmachen. Das Problem sei also nicht die Einrichtung, der Neubau, sondern die Unterhaltung.

In der Praxis könnten die Umbauten und Erweiterungen in den Stadtteilen ziemlich kurzfristig durchgeführt werden. Der Neubau für Queckborn könnte Ende 1974 stehe, der im Seenbachtal Ende 1975. Der Vorschlag dieses Planes müsste vom Parlament laufend an die Praxis angepasst werden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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06. Mai 1973

Konfirmation Groß-Eichen und Klein-Eichen

Sie wurden am 6. Mai 1973 von Pfarrer Fischer konfirmiert:

Volkmar Bogusch, Volker Dörr, Harald Klaus, Reiner Sauer, Edwin Schombert, Hubert Schwing, Ingrid Gerwien, Silvia Hartmann, Marion Kohlhase, Doris Momberger, Karin Peter, Regina Schwing, Birgit Stamm, Ursula Stamm, Hannelore Stein. Alle aus Groß-Eichen.
Aus Klein-Eichen: Gunter Volp, Ingrid Biedenkopf und Silvia Volp.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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05. Mai 1973

Funk neuer FWG-Vorsitzender

Unter Leitung von Ortsvorsteher Aff (Stangenrod) wählte am Samstag in Grünberg die Jahreshauptversammlung der FWG den seitherigen zweiten Vorsitzenden Erich Funk aus Klein-Eichen zum ersten Vorsitzenden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
07. April 1973

Gerhard Lerch besuchte Heimatgemeinde

Am Wochenende traf sich der Gesangverein "Eintracht" von Lardenbach - Klein-Eichen mit seinem Dirigenten Ernst Nicolai (Großen-Buseck) zu einem freundschaftlichen Liederabend. Anlaß war der Besuch des Männerchores von Hohen-Eichen (Eschwege), dessen Chorleiter Gerhard Lerch aus Lardenbach stammt.

Lerch ist zur Zeit Lehrer an der Gesamtschule seines Wohnortes. Das Treffen hat allseits so viel Spaß bereitet, daß man künftig sich öfters gegenseitig besuchen will. Beiderseitige Liedvorträge lockerten das Zusammensein auf. Zum Schluß sang man gemeinsam "Jenseits des Tales". Man konnte erleben: Die etwa 80 Sänger verstanden sich.

Bürgermeister Herzog sagte, allgemein beobachte man einen Aufschwung des gemeinsamen Singens. Dabei ging es weniger darum, schallplattenreife Chöre einzustudieren oder in Konkurrenz mit dem Rundfunk zu treten - obwohl gute Leistungen auch anzuerkennen seien -, sondern viel wichtiger sei der gegenseitige Kontakt, der heute im Zuge ständiger Technisierung immer weniger werde. Ohne ihn komme aber der Mensch nicht aus.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
30. März 1973

Jagdgenossenschaft Stockhausen/Klein-Eichen

Nachdem die Kreisverwaltung dem Antrag der großen Jagdgenossenschaftsversammlung vom Februar dieses Jahres auf Auflösung stattgegeben hatte, konnten sich die Einzeljagdgenossenschaften wieder konstituieren. Auf Anregung von Otto Reitz wurde schon im Vorfeld die Zusammenlegung der beiden Jagdbezirke Stockhausen und Klein-Eichen in Erwägung gezogen.

Nun traf man sich in der Gaststätte Rohn Stockhausen zur ersten Versammlung. Die vorgelegte Satzung wurde einstimmig angenommen. Die neu gebildete Genossenschaft trägt den Namen Jagdgenossenschaft Stockhausen/Klein-Eichen. Sie hat ihren Sitz in Stockhausen und der Jagdbezirk ist 470 ha groß. Vorstand und Ausschuss werden auf die Dauer von vier Jahren gewählt.

Erster Jagdvorsteher wurde Karl Bräuning. Rechner und Schriftführer Otto Reitz. Erich Funk, Erwin Kühn und Otto Bingmann bilden den Genossenschaftsausschuß. Deren Stellvertreter sind Walter Müller, Alfred Jochim und Manfred Daniel.

Jagdgenossenschaften sind in Deutschland Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mitglieder einer Jagdgenossenschaft, so genannte Jagdgenossen, sind die Eigentümer der Flächen einer Gemeinde, die zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehören. Zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehören alle Grundflächen einer Gemeinde, die nicht zu einem Eigenjagdbezirk gehören und im Zusammenhang eine bestimmte, vom Landesrecht abhängige, Mindestfläche (mindestens 150 Hektar oder höhere Mindestflächen je nach Bundesland) umfassen. Bejagbare Flächen sind im Jagdkataster verzeichnet.

Die Jagdgenossenschaft jagt in Eigenregie oder verpachtet die Jagd in ihrem gemeinschaftlichen Jagdbezirk an den Jäger. In dem Jagdpachtvertrag wird die Haftung der Jagdgenossenschaft für Wildschäden in der Regel auf den Pächter, den Jäger, übertragen. Entscheidungen trifft die Jagdgenossenschaft grundsätzlich nach dem Prinzip der doppelten Mehrheit, es muss eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen und der hinter einer Stimme stehenden Fläche bestehen. Der Ertrag aus der Pacht wird entsprechend der jeweiligen Grundstücksfläche auf die Jagdgenossen umgelegt.

(Wiki)

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03. März 1973

Hochzeit von Bärbel und Hermann Loob

Hier auf dem Dorf treffen sich alle Hochzeitsgäste beim Anwesen des Bräutigams Hermann Loob in Klein-Eichen. Waren dann alle versammelt, ging die ganze Hochzeitsgesellschaft – an der Spitze das Brautpaar – zu Fuß durch den nassen Schnee bis zur Kirche in Lardenbach. An der Kirche angekommen wurden das Brautpaar und die Gäste bereits vom Pfarrer erwartet und alle gingen gemeinsam zum Traugottesdienst in die Kirche. Natürlich dürfen die Schaulustigen nicht fehlen, als die strahlende Braut mit ihrem weißen Brautkleid und dem stolzen Bräutigam die Kirche verlassen.

Nach der kirchlichen Trauung zog das Brautpaar und deren Hochzeitsgäste, wiederum zu Fuß, in das Gasthaus "Zur Linde" in Lardenbach, um die Hochzeit mit allem Drum und Dran zu feiern. Auf dem Weg dahin warf der Bräutigam für die bereits wartenden Kinder immer wieder etwas Kleingeld aus, worauf sich die Kinder sofort daran machten, alles Geld einzusammeln. Für sie war dies ein lohnender Spaß.

Der 3. März 1973 war der Samstag vor dem Rosenmontag. Und am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Da in dieser Fastenzeit Pfarrer Repp grundsätzlich (bis zu Ostern) keine Trauungen vornehmen wollte, hatten es Bärbel und Hermann noch rechtzeitig vor den Traualtar geschafft. Lardenbacher Paare mussten da bis nach Ostern warten. Manchmal pressiert es ja ...

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22. Februar 1973

Groß-Jagdgenossenschaft in Grünberg 1973

Um die Neueinteilung der Jagdbezirke der Groß-Jagdgenossenschaft Grünberg ging es am Donnerstagabend (22. Februar 1973) in einer außerordentlichen Generalversammlung in der T&N-Turnhalle. Der Leiter der Versammlung, Bürgermeister Karl Anschütz, begrüßte außer den zahlreich erschienenen Jagdgenossen Oberamtsrat Wilhelm Stühler von der Unteren Jagdbehörde, Kreisjagdberater Forstmeister a. D. Kurt Lopsien, Oberforstmeister Lutz (Laubach), Vorsitzender des Jagdbeirates von Stadt und Landkreis Gießen, Forstamtmann Keller und Oberförster Keitzer (Freienseen).

Ausführlich nahm Oberamtsrat Stühler eingangs zur Rechtslage der Genossenschaften Stellung, wie sie sich aus dem Bundesjagdgesetz nach den Gemeindezusammenschlüssen ergibt und erläuterte zunächst die Begriffe Eigenjagdbezirke und Gemeinschaftliche Jagdbezirke. Die Eigenjagdbezirke (Privatbesitz) müssen mindestens 100 ha haben, die Gemeinschaftlichen Jagdbezirke nach den Gemeindezusammenschlüssen und Neuaufteilungen eine Mindestgröße von 300 ha.

Interessant war in diesem Zusammenhang zu erfahren, daß Grünberg über 7600 ha Waldfläche verfügt, Laubach über etwa 6000 ha und Hungen über 4300 ha. Eine Aufteilung in reine Feld- und Waldbezirke ist nicht statthaft. Die Jagdverpachtungen bleiben bis zum Auslaufen der Verträge (der früheste endet in Grünberg am 31. März 1974, der späteste in Klein-Eichen 1978.

Für die Verwendung des Jgdpachterlöses wird es in der Regel keine Änderungen geben. Er kann also, wie bisher meistens für den Feldwegebau eingesetzt werden. Da die anwesenden Jagdgenossen (Landbesitzer) einmütig für die Beibehaltung der ehemaligen Jagdbezirke waren, wurde der Jagdbehörde folgender Vorschlag zur Genehmigung weitergeleitet: Die früheren Jagdbezirke bleiben in den alten Grenzen bestehen, so daß der Großjagdbezirk Grünberg nunmehr in 14 Bezirke unterteilt wäre.

Oberforstmeister Lutz und Oberförster Keitzer (Freienseen) plädierten für eine Kombination der Jgden Lardenbach/Klein-Eichen, da sie eine 3 km lange gemeinsame Grenze hätten, während die Grenze zwischen der angedachten Jagd Stockhausen und Klein-Eichen nur 600 Meter lang sei. Stockhausen, das wie Klein-Eichen, nicht die Mindesgrößenanforderung von 300 ha erfüllt, müßte durch 26 ha arrondiert (Flächenanpassung) werden, entweder an der West- oder an der Ostgrenze.

Jagdgenosse Otto Reitz (Stockhausen) setzt sich für die Stockhausen - Klein-Eichener - Lösung ein, da man nach einigen Vorbesprechungen überein gekommen sei, möglichst wenig an den alten Grenzen zu rupfen, um die bewährte Art der Jagdpachterlös-Verwendung für den Feldwegebau nicht in Frage zu stellen. Auch hätten die beiden Stadtteile einen gemeinsamen Jagdpächter, der bis 1978 gepachtet habe. Die Versammlung stellte sich hinter den Vorschlag Reitz.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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09. Februar 1973

Bürgermeisterwahl

In fairer Weise und unter straffer Führung von Stadtverordnetenvorsteher W. Corell rang das Parlament am 9. Februar 1973 um die Entscheidung der Bürgermeisterwahl. Den äusseren Rahmen dazu gab der Stadtteil Stangenrod mit seiner Sport- und Kulturhalle. Ursprünglich war als Tagungsort die alte TSV-Turnhalle in der Kerngemeinde vorgesehen. Dort störte aber die Faschingsdekoration.

Der Vorsitzende des Wahlvorbereitungsausschusses Stühler berichtete, dass 20 Bewerbungen eingegangen seien. Alle Entscheidungen seien einstimmig gefasst worden. Die Auswahl habe man zunächst auf 14 und dann auf acht reduziert. Schließlich seien auch Bewerbungen nach Bekanntwerden der Hauptkandidaten zurückgezogen worden. Schließlich seien die Spitzenkandidaten Gerulf Herzog (CDU, Darmstadt), Heinz Peter Konze (SPD, Berenbostel) in die engste Wahl gekommen. Alle Mitglieder des Ausschusses hätten stets an den Sitzungen teilgenommen. Schließlich schlug Stühler die beiden Spitzenkandidaten zur Entscheidung vor.

Die Fraktionssprecher Berner (CDU) und Schmidt (SPD) benannten jeweils nochmals ihren betreffenden Kandidaten. Jeder Stadtverordnete hatte dann noch Gelegenheit, weitere Vorschläge zu unterbreiten. Davon wurde jedoch Abstand genommen. Damit war die Kandidatenliste geschlossen. Anschließend stellten sich Herzog und Konze noch einmal vor, damit auch sie der Bevölkerung bekannt werden, und zwar jeweils in einem Referat von 20 Minuten. Dann hatten die Stadtverordneten Gelegenheit, jeden Kandidaten jeweils 40 Minuten zu befragen. Die Fraktionen kamen rundum an die Reihe.

Nun wurde die Wahl über das zukünftige Stadtoberhaupt für die nächsten 4 Jahre getroffen. Vier Jahre ist die Zeitspanne, die das Vorschaltgesetz aufgrund der bevorstehenden Gebietsreform den Gemeinden vorschreibt. Das vollzählig vertretene Stadtparlament entschied sich mit 20 zu 17 Stimmen für den Oberpostdirektor Gerulf Herzog aus Darmstadt, der für die CDU ins Rennen gegangen war. Als Stadtverordnetenvorsteher Corell die Wahl Herzogs bekannt gab, nannte er in einem Atemzug den amtierenden Bürgermeister Karl Anschütz, den Schöpfer der Großgemeinde, dessen Werk es nun weiterzuentwickeln gelte. Dem neuen Bürgermeister riet er, soziale Gerechtigkeit für die Bürger zu üben.

Herzog dankte für das Vertrauen. Sein Bestreben werde es sein, auch die Bereitschaft zur Mitarbeit der Gegenstimmen zu erwerben. Seinem Gegenkandidaten Konze dankte er für die faire Vorstellung. Erster Stadtrat Damaschke wies Herzog auf die Schwere seines Amtes hin. Man erwarte von ihm eine harmonische Zusammenarbeit mit allen Gruppierungen.

Ende März soll der alte Bürgermeister verabschiedet und der neue in sein Amt eingeführt werden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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29. Januar 1973

CDU-Bürgermeisterkandidat

Nachdem die Grünberger CDU in der Vorwoche die beiden in die engere Auswahl genommenen CDU-Bewerber um das Bürgermeisteramt vorgestellt hatte, wurde auf einer gemeinsamen Sitzung von CDU-Fraktion und CDU-Vorstand im Stadtteil Queckborn nun der Spitzenkandidat genannt. Wie Fraktionssprecher Ingo Berner mitteilte, ist dies der sechsunddreißigjährige Bundespost-Regierungsdirektor Gerulf Herzog aus Darmstadt. Berner betonte, daß Herzog auf der gemeinsamen Basis von Fraktion und Vorstand und in Übereinstimmung mit dem anderen in die engere Auswahl genommenen Bewerber die Spitzenkandidatur übertragen worden sei.

Gerulf Herzog ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Kandidat wurde 1936 in Mainz geboren und wuchs in Oppenheim auf. Dort legte er 1956 das Abitur ab und studierte in Darmstadt. Danach trat der Diplomingenieur in den höheren technischen Verwaltungsdienst der Bundespost ein. In Darmstadt startete Herzog 1964 seinen Berufsweg beim fernmeldetechnischen Zentralamt der Bundespost.

In Griesheim begann 1964 mit der Wahl in die Gemeindevertretung sein kommunalpolitischer Werdegang. Ab 1968 war er Stadtverordneter in Darmstadt. Er gehört verschiedenen Ausschüssen an. Daneben gehört Herzog seit 1969 der Verbandsversammlung der regionalen Planungsgemeinschaft Starkenburg an und ist dort CDU-Fraktionssprecher.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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13. Januar 1973

JHV der Freiwilligen Feuerwehr

Am Samstag, den 13. Januar 1973, fand in Klein-Eichen (Gaststätte Bingel) die ordentliche Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr statt. Ortsbrandmeister Erwin Kühn eröffnete die Versammlung um 20.15 Uhr und gab den Geschäftsbericht ab.

Danach besuchte man im letzten Jahr die Dienstversammlungen in Geilshausen und Nieder-Bessingen. In Nieder-Bessingen nahm man auch am Kreisfeuerwehrfest im Juni teil. Und im Juli war man anlässlich der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses in Freienseen zu Gast. Insgesamt fanden 1972 sechs Übungen der Feuerwehr statt. Hinzu kam eine Alarmübung im April in Beltershain.

Rechner Heinz Leßmann gab den Kassenbericht für das Jahr 1972 bekannt. Die einige Tage vorher durchgeführte Kassenprüfung durch Dieter Bienek und Erwin Roth ergaben keine Beanstandungen. Die beiden Prüfer stellten daher den Antrag auf Entlastung von Rechner und Vorstand. Die Versammlung stimmte der Entlastung zu.

Als Kassierer meldete sich Erhard Haeske, der nun auch die Beiträge erheben wird. Als neue Kassenprüfer wurde Erich Funk und Helmut Zimmer gewählt.

Die folgenden Vorstandswahlen ergaben die Wiederwahl für die nächsten fünf Jahre. Wehrführer bleibt weiterhin Erwin Kühn. Stellvertretender Wehrführer ist Walter Müller. Schriftführer und Stellvertreter sind Thomas Zabel und Günther Zimmer. Rechner Heinz Leßmann wurde ebenfalls im Amt bestätigt. Zu Gruppenführer gewählt wurden Gerhard Träger und Hermann Loob.

Erwin Kühn teilte in seiner Vorschau für das Jahr 1973 mit, dass man im Juni aktiv an den Feierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen der Grünberger Feuerwehr teilnehmen wolle. Einen evtl. Ausflug der Feuerwehr wolle man, nach einer Diskussion, mit einem anderen Verein zusammen unternehmen.

Nachdem der Wehrführer noch einmal die wichtigsten Punkte der Unfallverhütungsvorschriften vorgetragen hatte, beendete er die Sitzung um 21.30 Uhr und wünschte der Versammlung einen schönen weiteren Abend.

(Nach dem Protokoll von Günther Zimmer)

 
Januar 1973

Ausscheidende Ortsbeiräte 1973 geehrt

Vor einigen Tagen (im Januar 1973) wurden anlässlich einer Ortsbeiratsitzung in einer kleinen Feierstunde die seit den Kommunalwahlen im vergangenen Herbst ausgeschiedenen Ortsbeiräte offiziell verabschiedet. Dies waren die ehemaligen Gemeindevertreter Heinz Leßmann und Werner Biedenkopf sowie der ehemalige 1. Beigeordnete Helmut Zimmer. Zu dieser Feierstunde hatten sich auch Bürgermeister Anschütz und Stadtrat Damaschke eingefunden.

Bürgermeister Anschütz dankte den Ausscheidenden für ihre Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit und hob besonders ihren Weitblick bei den Zusammenschlußverhandlungen mit der Stadt Grünberg im letzten Halbjahr 1970, die immer in freundschaftlicher Atmosphäre von statten gingen, hervor.

Stadtrat Damaschke ging auf die wichtige Funktion der Ortsbeiräte allgemein ein. Nach seiner Ansicht sei eine großräumige Stadtverwaltung wie Grünberg ohne die vorbereitenden Arbeiten der Ortsbeiräte nicht voll handlungsfähig. Auch die Stadtverordnetenversammlung müsse sich bei ihren Entscheidungen auf die Ansichten und Empfehlungen dieses Gremiums stützen. Auch in Zukunft müßten die Ortsbeiräte rege bleiben und durch Informationen von und zur Stadtverwaltung die Probleme der Stadtteile lösen helfen.

Die geehrten erhielten aus der Hand des Stadtrates je ein Blumengebinde, einen Wandteller und das Buch "750 Jahre Grünberg".

(rz/Grünberger Heimat Zeitung)

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