24. Dezember 1942

Hitlerjugend 1942

Zur Aufnahme in die NSDAP. werden die Angehörigen der Hitler-Jugend und des Bundes Deutscher Mädel des Jahrganges 1925 aufgerufen. Antragsberechtigt sind alle Jugendlichen, die eine ununterbrochene Dienstzeit in der Hitler-Jugend bzw. dem BDM. seit dem 1.5.1939 nachweisen können. Entsprechender Antrag zur Aufnahme ist unter Ausfertigung eines eigenhändig unterschriebenen Aufnahmescheines bei der zuständigen Ortsgruppe der NSDAP. zu stellen. Der Aufnahmetag ist der 20.4.1943.

Infolge der kurzen Bearbeitungszeit werden alle Angehörigen der Hitler-Jugend und des BDM. des Jahrganges 1925 aufgerufen, sich sofort mit ihren zuständigen Ortsgruppen in Verbindung zu setzen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die öffentlichen Überführungsfeierlichkeiten nur symbolische Handlungen darstellen und eine Aufnahme in die NSDAP. nur rechtswirksam wird, wenn hierzu ein entsprechender Antrag bei der zuständigen Ortsgruppe gestellt und der Aufnahmeantragschein der NSDAP. eigenhändig von dem Aufzunehmenden unterschrieben wurde.

In Klein-Eichen waren 1925 geboren Karl Dörr am 21. März und Ilse Opper am18. Mai.

(Die Hitlerjugend oder Hitler-Jugend (abgekürzt HJ) war die Jugend- und Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). „Die HJ will sowohl die Gesamtheit der Jugend wie auch den gesamten Lebensbereich des jungen Deutschen erfassen.“ Dies galt seit Gründung des Bundes Deutscher Mädel (BDM), dem weiblichen Zweig der Hitlerjugend, ab Juni 1930 für beide Geschlechter. Die Hitlerjugend galt im Nationalsozialismus als eine der Organisationen, die in besonderem Maße die proklamierte Volksgemeinschaft verkörperten.)

(Grünberger Anzeiger)

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22. Dezember 1942

Milchleistungswettbewerb

Im Bezirk der Molkerei-Genossenschaft Groß-Eichen wurden im 2. Milchleistungswettbewerb folgende Milcherzeuger mit Preisen ausgezeichnet: Otto Becker (Groß-Eichen), Karl Rohn (Stockhausen), Karl Horst, Wilhelm Horst und Heinrich Becht (Ober-Ohmen), Karl Meyer, Karl Günther (Ruppertenrod), Konrad Büttner (Höckersdorf), Johann Berg (Lardenbach), Heinrich Traum (Sellnrod), Karl Stein (Unter-Seibertenrod), Melkkraft: Anna Momberger.

(Grünberger Anzeiger)

 
12. Dezember 1942

Mütterschulungslehrgang

Durch das Deutsche Frauenwerk fand vom 30.11. bis 12.12.42 in der Ortsgruppe Weickartshain ein Mütterschulungslehrgang über Krankenpflege statt. Es nahmen 42 Frauen und Mädchen, davon einige aus den Zellen Lardenbach und Stockhausen, daran teil. Die Lehrgangsleiterin, Frl. Kohler, stellte in 11 Doppelstunden klar, welche Aufgaben die deutsche Frau zur Gesunderhaltung des deutschen Volkes zu erfüllen hat.

Außerdem gab sie Aufklärung über die häufigst auftretenden Volkskrankheiten, wie man sich davor schützt und wie man sie bekämpft. Alle Teilnehmerinnen folgten den Ausführungen mit reger Anteilnahme und erklärte sich bereit, an den weiteren 5 Lehrgängen des Deutschen Frauenwerkes teilzunehmen. Mit einer gemütlichen Abschlußfeier fand der Lehrgang sein Ende.

Ortsgruppenleiter Dietrich (Seenbrücke) und Propagandaleiter Weimar wohnten als Gäste der Feier bei. Der Ortsgruppenleiter hielt eine kurze Ansprache. Er dankte der Leiterin und betonte u. a., daß es Pflicht einer jeden deutschen Frau sei, alles zu unterstützen, was der Führer zum Wohle des deutschen Volkes geschaffen hat. Mit einigen Liedern und Mundartgedichten wurde die Feier verschönt. Propagandaleiter Weimar schloß die Feier mit dem Führergruß.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 

Das Deutsche Frauenwerk (DFW) war ein nationalsozialistischer Frauenverband, der im Oktober 1933 geschaffen wurde. Er diente neben der NS-Frauenschaft als Sammelbecken für die Mitglieder der gleichgeschalteten Frauenvereine der Weimarer Republik.

DFW und die der NSDAP direkt unterstellte NS-Frauenschaft waren personell eng verbundene Organisationen. Im DFW waren ca. 1,7 Millionen Frauen organisiert, in der NS-Frauenschaft ca. 2,3 Millionen. Die größte Breitenwirkung erzielte der von beiden Organisationen gemeinsam getragene „Reichsmütterdienst“. Er veranstaltete reichsweit sog. „Mütterschulungen“. Dabei war im Bereich Kindererziehung Lehrgrundlage das weitverbreitete Buch Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind von Johanna Haarer, ein extremes Beispiel von erzieherischem Missbrauch.

(Wikipedia)

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6. Dezember 1942

Nikolaus für die Soldaten

Es ist wiederum dem BdM.-Werk (Bund deutscher Mädel) "Glaube und Schönheit" zu danken, daß den Insassen des Laubacher Reserve-Lazaretts ein froher Nikolaus-Nachmittag geschenkt wurde. Die BdM.-Werkgruppen Laubach, Freienseen, Lardenbach und Klein-Eichen hatten sich zusammengetan und am vergangenen Sonntag (6. Dezember 1942) den Saal im "Schützenhof" weihnachtlich-festlich hergerichtet, sodaß für die Darbietungen - Weihnachtslieder, Flötenmusik, Dichtungen und Pantomimen - ein stimmungsvoller Rahmen geschaffen war.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das persönliche Erscheinen des Nikolaus, der von seinem Recht Gebrauch machte, allerlei Vorkommnisse aus dem Soldatenleben in Laubach unter die Lupe zu nehmen und mancherlei nette Anzüglichkeiten von sich zu geben. Die Soldaten ließen sich die Späße sehr gerne gefallen, freuten sich an den Gaben des Nikolaus (die BdM.-Mädels hatten Aepfel und Gebäck gestiftet) und fühlten sich aufs beste unterhalten. Die Leitung des Nachmittags hatte Gundel Koch.

(Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember wird das Kriegsjahr 1942 von den ersten deutschen Judendeportationen aus Frankreich und zunehmend massivere Luftangriffe auf deutsche Städte gekennzeichnet; deutsche Truppen erreichen den Don, es folgt der deutsche Angriff auf Stalingrad und im Gegenangriff dessen Einkesselung.)

(Grünberger Heimat Zeitung)

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10. November 1942

Weihnachtsferien verlängert

Da die Regelung der in die Winterzeit fallenden Schulferien während des Krieges von der Versorgung der Schulen mit Heizstoff abhängig ist, hat der Reichserziehungsminister für die Volks-, Haupt- und Mittelschulen soweit für die höheren Schulen unter Einrechnung der zehn Reserveferientage eine Verlängerung der Weihnachtsferien zugelassen.

Die Weihnachtsferien beginnen am Montag, 14. Dezember 1942 (erster Ferientag), und enden am Montag, 11. Januar 1943 (letzter Ferientag). Die Schule beginnt also wieder am Dienstag, 12. Januar 1943. Durch diese Regelung sind jegliche Kohlenferien abgegolten. Weitere Unterrichtsausfälle durch Kohlenferien dürfen unter keinen Umständen entstehen.

In den Kriegsjahren 1941, 1942 und 1943 schlossen die Schulen mehrfach über mehrere Wochen zum Zwecke der Einsparung von Kohle und sonstigem Heizmaterial.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
31. Oktober 1942

Meldungen

Am Montag, dem 2. November, früh drei Uhr, vollzieht sich in Großdeutschland der Übergang von der Sommer- zur Normalzeit. Diesem werden sich auch die übrigen europäischen Länder anschließen. Hierdurch werden auch Schwierigkeiten mannigfaltiger Art, vor allem im Eisenbahnverkehr ausgeschaltet. Die bei uns im Kriege eingeführte Sommerzeit entspricht der Mitteleuropäischer Zeit plus 1 Stunde. Wir gehen jetzt aus energiewirtschaftlichen Erwähgungen von ihr ab und führen die Mitteleuropäische oder Normalzeit bis zum 29. März 1943 wieder ein. Wir stellen also unsere Uhren um 1 Stunde zurück.

Für den Monat November sind folgende Verdunkelungstermine festgelegt: 1.11. von 17.54 Uhr - 6.49 Uhr ... 30.11. von 17.14 Uhr - 7.39 Uhr.

Der SS-Röntgenzug hat heute in Lollar seine Tätigkeit im Landkreis Gießen begonnen. Das von den Röntgenologen der Universität Frankfurt a. M. entwickelte Verfahren erlaubt, daß in der Stunde bis zu 300 Personen vor den Röntgenschirm treten. Die Aufnahmen kommen nach Frankfurt a. M., wo sie im Röntgenwissenschaftlichen Institut der Universität ausgewertet werden. Dem Dienstplan für den SS-Röntgenzug entnehmen wir, dass am Samstag, den 14. November die Reihenuntersuchungen in Grünberg an der Oberschule von 8 bis 12 und 13 bis 17.30 Uhr erfolgen. Hier handelt es sich um eine bedeutsame volksgesundheitliche Maßnahme, die der Gemeinschaft dient, die kranken Volksgenossen Beratung und Heilung bringen soll.

(Grünberger Heimat Zeitung)

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14. Oktober 1942

Kriegsgallusmarkt

Der Krämermarkt (14. Oktober 1942) des vierten Kriegsgallusmarktes war mit 29 Ständen beschickt, deren Inhaber u. a. Textil- und Stahlwaren, Stahlstempel, Schmuckwaren, Konditoreiwaren und allerlei kleineren Haushaltsbedarf feilboten. Da der Hauptzustrom der Marktbesucher von auswärts in diesem Jahre schon in den Vormittagsstunden einsetzte - bei der derzeitigen Warenknappheit wollte keiner zu spät kommen -, hatten die Krämer auf dem Gallusmarkt zum größten Teil in den frühen Nachmittagsstunden des ersten Tages bereits ausverkauft. Auch die Umsätze der einheimischen Geschäfte wurden durch die kriegsbedingten Verhältnisse auf dem Warenmarkt gesteuert. Sehr guter Einnahmen erfreuten sich - besonders am Mittwoch - die Schau- und Fahrgeschäfte: Varietè-Schau, Hundetheater, Kaspertheater, Karusell, Kettenkarusell, Schiffschaukel und Schießbuden. Sie waren es auch, die dem diesjährigen Gallusmarkt das Gesicht gaben.

Die Frühe des ersten Markttages war erfüllt durch das gewohnte Gerassel der Bauernwagen, die zum Viehmarkt auf der Lehmkaute fuhren. Der Auftrieb betrug 345 Schweine, bei lebhaftem Handel. Unbefriedigt blieb die Starke Nachfrage nach Kühen und Rindern; es war nur ein Rind aufgetrieben. Um 10 Uhr begann in der Theo-Koch-Straße vor einer großen Zuschauermenge die Bezirkspferdeschau. 62 Pferde führten die Züchter der Grünberger Gegend dem Preisgericht vor.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
8. Sept. 1942

Spart Strom und Gas!

Die Grünberger Heimat Zeitung veröffentlichte am 8. September 1942 einen Aufruf des Reichsmarschalls Göring als Beauftragter für den Vierjahresplan:

"Strom und Gas sind unentberliche Hilfsmittel für Industrie, Landwirtschaft und Haushalt. Immer reichlicher und billiger wurden sie uns in den Friedenszeiten zur Verfügung gestellt. Jetzt sollen Strom und Gas vorweg der Rüstung dienen, denn sie gebraucht gewaltige Mengen davon. Für die Gewinnung der Rohstoffe der Rüstung in der Heimat wird Elektrizität und Gas in größtem Ausmaß eingesetzt. Diese Rohstoffe können wiederum nur mit Strom und Gas veredelt und zu Panzern, Flugzeuge und sonstigen hochwertigen Waffen verarbeitet werden.

Deshalb müssen alle, in erster Linie die Behörden und alle sonstigen Dienststellen, dann die Betriebe und ebenso die privaten Haushalte sparsam damit umgehen.

Deutsche Hausfrauen! Jede von euch kann durch freiwillige Einschränkung im Strom- und Gasverbrauch einen Beitrag für die Rüstung und damit für unseren Sieg leisten. Denk daran, daß Strom und Gas fast ausschließlich aus Kohle gewonnen werden. Das Ergebnis der schweren Arbeit des Bergmannes darf nicht dadurch verschwendet werden, daß ihr gedankenlos Licht brennen oder euer Rundfunkgerät laufen laßt und Warmwasser nutzlos verbraucht. Wenn alle Hausfrauen mithelfen, wird durch die kleinste Ersparnis im einzelnen Haushalt im ganzen viel erreicht.

Männer und Frauen in den Betrieben! Auch ihr könnt, jeder an seinem Arbeitsplatz, für Einsparungen von Strom und Gas sorgen, wenn ihr unnützen Leerlauf bei den Maschinen ausschaltet, die Arbeit sorgfältig einteilt und die Geräte richtig bedient. Jeder einzelne soll mitdenken und mithelfen, dann wird für die Rüstung viel gewonnen..."

 

Mit dem Angriff der 6. Armee im September 1942 auf den inneren Verteidigungsgürtel von Stalingrad beginnt die fünfmonatige Schlacht um die Wolga-Metropole.
Am 7. September 1942 stirbt Martin Mertens, als viertes Opfer des Krieges, dem in Klein-Eichen auf dem Denkmal für die Opfer beider Kriege gedacht wird. Martin Mertens war der Ehemann von Elisabetha Faust, der Mutter von Marlies Zimmer (Ehefrau von Günther Zimmer).

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28. April 1942

Kind stürzt in Dorfteich

Das vier Jahre alte Töchterchen (Hildegard) des im vorigen Jahr im Osten gefallenen Wilhelm Zimmer fiel beim Spielen am Dienstag (28. April 1942) unbemerkt in den Klein-Eichener Dorfteich. Erst als das Kind, mit dem Leben kämpfend, in dem Teich trieb, wurde der zufällig in der Nähe arbeitende Landwirt Ernst Maurer aufmerksam. Es gelang ihm im letzten Augenblick, das bereits versinkende Kind an einem Bein zu fassen und aus dem Wasser herauszuziehen. Erst nach langer Mühe konnte das Kind wieder zum Leben zurückgerufen werden.
(Das Schicksal wollte es, dass 18 Jahre später der Sohn von Hildegard eben in demselben Teich ertrank.)

(Grünberger Heimat Zeitung)

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21. März 1942

Lebensmittelrationen

Auf Grund des im Reichsanzeiger vom 19. März veröffentlichten Erlasses über die Durchführung des Kartensystems für Lebensmittel für die 35. Zuteilungsperiode vom 6. April bis 3. Mai 1942 treten in der Höhe der Rationen für Brot und Mehl, Fleisch, Fette sowie Kaffee-Ersatz und Zusatzmittel Veränderungen ein. Das Umtauschverhältnis Marmelade : Zucker wird auf 700 zu 350 Gramm (bisher 450 Gramm) geändert.

Die Käseration wird von 125 Gramm auf 187,5 Gramm erhöht; außerdem werden wie bisher 125 Gramm Quark ausgegeben. Jeder Versorgungsberechtigte mit Ausnahme der Selbstversorger erhält in der 35. Zuteilungsperiode eine Sonderzuteilung von einer Normaldose Kondensmilch.

Im übrigen bleiben die laufend gewährten Rationen an Schweineschlachtfetten, Quark, Getreidenährmitteln, Teigwaren, Kartoffelstärkeezeugnissen, Vollmilch, Zucker, Marmelade, Kunsthonig und Kakaopulver gegenüber der 34. Zuteilungsperiode unverändert.

Im einzelnen bleiben die Brotration der Kinder und Jugendlichen von 6 bis 20 Jahren sowie die Brotzulagen der Schwer-, Schwerst-, Lang- und Nachtarbeiter unverändert. Gesenkt werden dagegen die Brotration der Normalverbraucher über 20 Jahre um wöchentlich 250 Gramm auf 2000 Gramm und die Brotration der Kinder bis zu drei Jahren um 200 Gramm wöchentlich auf 900 Gramm. Die Kinder bis zu drei Jahren erhalten jedoch unverändert wöchentlich 125 Gramm Kinderstärkemehle. Die Brotration der Kinder von drei bis sechs Jahren wird um wöchentlich 100 Gramm erhöht unter Herabsetzung der Ration an Kinderstärkemehle auf die Hälfte.

Bei Fleisch oder Fleischwaren werden die Rationen der Normalverbraucher über 18 Jahre und der Kinder bis zu sechs Jahren um wöchentlich 100 Gramm, die Rationen der Kinder und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren um wöchentlich 60 Gramm gekürzt. Die Zulagen werden für Schwerarbeiter um wöchentlich 100 Gramm, für Schwerstarbeiter sowie Lang- und Nachtarbeiter um wöchentlich 50 Gramm gesenkt.

Die Ration an Kaffee-Ersatz und -Zusatzmitteln wird für Verbraucher über drei Jahre auf 312,5 Gramm je Zuteilungsperiode festgesetzt. Kinder bis zu drei Jahren erhalten keine Kaffee-Ersatz und -Zusatzmittel.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
10. März 1942

Erfassungsappell

Auf Grund der Ausführungsbestimmungen des vom Führer 1936 erlassenen Gesetzes zur Erfassung aller Jugendlichen zur Hitler-Jugend fand in Laubach (im März 1942) für die Orte Stockhausen, Freienseen, Lardenbach, Klein-Eichen, Weickartshain, Wetterfeld, Ruppertsburg, Gonterskirchen und Laubach ein Erfassungsappell statt, den die Bannerführerin Inge Haack für die weibliche Jugend in der Laubacher Oberschule und der Hauptstammführer Wolf für die männliche Jugend in der Volksschule durchführten.

An Hand der von den Bürgermeistern zusammengestellten Listen wurden die Jahrgänge 1924-1929 erfasst. Einleitend machten die mit dem Appell Beauftragten die Jugend auf die gesetzlichen Bestimmungen über die Jugenddienstpflicht aufmerksam. Sodann fand eine genaue Kontrolle der Personalien, der Ausweise, Lichtbilder und Uniformen statt.

(Grünberger Heimat Zeitung)

(Die gesetzlich vorgeschriebene „Jugenddienstpflicht“ verpflichtete alle Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren, in die für sie vorgesehene Unterorganisation der HJ einzutreten, wo an zwei Tagen pro Woche „Dienst“ zu leisten war. Im Mittelpunkt der nach dem „Führerprinzip“ geordneten Organisationen stand die körperliche und ideologische Schulung; sie umfasste rassistische und sozialdarwinistische Indoktrination und gemeinsame Wanderungen bzw. Märsche und körperliche Übungen im Freien. Diese sollten schon die zehnjährigen männlichen Jugendlichen abhärten und langfristig auf den Kriegsdienst vorbereiten. Um auch alle Jugendlichen zum Dienst zu erfassen, fanden die Erfassungsappelle statt.)

 
22. Januar 1942

"Achtet auf die bäuerlichen Urkunden und Archivalien"

In der Grünberger Heimat Zeitung vom 22. Januar 1942 erschien unter der Rubrik "Hof und Schoille" in der für die Kriegsjahre üblichen belehrenden Art der folgende Artikel: "Der § 8 des Reichserbhofgesetzes besagt, dass zum Hofzubehör auch die auf den Hof bezüglichen Urkunden, aus früheren Geschlechterfolgen stammende Familienbriefe, ferner Bilder mit Erinnerungswert, Geweihe und ähnliche auf den Hof und die darauf seßhafte Bauernfamilie bezügliche Erinnerungsstücke gehören.

Diese Urkunden und Archivalien sind für die Aufstellung der Familien- und Hofgeschichten und für den Nachweis der Alteingesessenheit unerläßlich. Sie stärken den Sippengedanken. Die Urkunden und Archivalien dürfen daher auch nicht in irgendeiner beliebigen Ecke der Wohnung aufbewahrt werden, sondern gehören in eine ehrwürdige Truhe oder in einen Ahnenschrein an einem Ehrenplatz in der Wohnung, wo sie vor Verlust zu schützen sind.

Wenn Urkunden aus ihrer unmittelbaren Verbundenheit mit dem Hof und der Sippe herausgelöst werden, dann sollten wenigstens Abschriften oder Fotokopien auf dem Hof bleiben. Die Übernahme der bäuerlichen Urkunden und Archivalien in die Staatsarchive ist nur dann anzustreben, wenn es sich um schriftliche Quellen handelt, die einen geschichtlichen Wert für die Allgemeinheit darstellen, oder die am Orte ihrer bisherigen Aufbewahrung gefährdet erscheinen. Die Staatsarchive haben Interesse nur, wenn sich etwa auf einem alten Hof reichhaltiges Material findet, dem wichtige Zeugnisse für die Geschichte des Besitztums und der ländlichen oder sozialen Verhältnisse entnommen werden könnten.

Im allgemeinen sollen die bäuerlichen Urkunden und Archivalien auf den Höfen bleiben. Besonders ist bei einem Besitzwechsel oder auch bei Entrümpelungsmaßnahmen auf die vorhandenen Urkunden und Archivalien zu achten. Sie können dabei leicht abhanden kommen oder vernichtet werden. Bei den Bestrebungen, die Urkunden und Archivalien sicherzustellen, helfen und beraten die Kreisbauernschaften."

(Grünberger Heimat Zeitung)

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13. Januar 1942

Im Kriegsjahr 1942

In der Grünberger Heimatzeitung wurde im Januar 1942 folgender Aufruf veröffentlicht:

"Volksgenossen! Um die Schlagkraft unserer Truppen an der Ostfront zu erhöhen, findet nunmehr auch eine Erfassung der Rodelschlitten in der Länge von 80 bis 200 cm statt. Die Sammelstelle für die Ortsgruppe Grünberg ist im Keller der Turnhalle eingerichtet. Liefert sofort alle brauchbaren Schlitten ab ...!

Die wenigen säumigen Skiläufer und Skiläuferinnen oder ihre Angehörigen, die die Ski-Ausrüstungen in Verwahrung haben, werden hiermit zum letzten Male aufgefordert, den kämpfenden Truppen ihre Hilfe nicht zu versagen und die Ski-Ausrüstungen unverzüglich zur Sammelstelle zu bringen.

Fast alle Haushaltungen haben in reichen, zum Teil in überreichem Maße Wintersachen gespendet. Den Spendern und Spenderinnen, sowie allen Frauen und Mädchen, die sich an den Nähstunden der NS.Frauenschaft beteiligt haben, Dank und Anerkennung!

Volksgenossen! Prüft noch einmal Eure Bestände, denkt an den Heldenkampf unserer Soldaten und tut Eure Pflicht!

Nach einer Bekanntmachung des Eierwirtschaftsverbandes Hessen-Nassau ist jeder Hühner- und Entenhalter verpflichtet, in der Zeit vom 1. Oktober 1941 bis 30. September 1942 wiederum mindestens 60 Eier je gehaltene Henne oder Ente zur Ablieferung zu bringen. Es wird im laufenden Jahre besonders darauf geachtet werden, dass auch die Enten zur Veranlagung kommen.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 

Der weitgehend auf Europa beschränkte Krieg weitete sich um die Jahreswende 1941/42 zu einem Weltkrieg aus.

Die Anspannung aller Kräfte für die Kriegswirtschaft führt im Deutschen Reich seit Anfang des Jahres zur rücksichtslosen Forcierung des Einsatzes von Zwangsarbeitern aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangenen und Häftlingen aus Konzentrationslagern.

In Nordafrika mussten die Deutschen einen weiträumigen Rückzug einleiten. In der Sowjetunion konnte die Wehrmacht bis zum Frühjahr 1942 nur unter enormen Verlusten den Zusammenbruch der Front verhindern. Immer häufiger schlug der Krieg im Verlauf des Jahres 1942 auf Deutschland zurück.

(chronik.net)

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