Stadtverordnetensitzung 1973

Die Stadtverordnetensitzung am 23. November 1973 fand in Lardenbach statt. Der Parlamentsvorsteher Walter Corell machte zu Beginn eine kurze Betrachtung über ein Jahr gemeinsamer Parlamentsarbeit in Grünberg (nach dem Zusammenschluß). Als herausragend nannte er den Bürgermeisterwechsel (Anschütz-Herzog) und die Vereinheitlichung des Satzungsrechtes. Die beiden großen Parteien (CDU und SPD) hätten einiges lernen müssen, da man jetzt nicht mehr wie in einem Dorfparlament arbeiten könne.

Nach eingehender Beratung im Haupt- und Finanzausschuß und Landwirtschaftsausschuß wurde nun auch die Faseltierhaltung vereinheitlicht. Über die Rechtsgrundlagen referierte ausführlich der Vorsitzende vom Landwirtschaftsausschuß. Schweinehalter müssen künftig je Sprung 18,- DM und Rinderhalter 16,- DM bezahlen. Bei künstlicher Rinderbesamung wird ein Zuschuß von 10,- DM gewährt.

Ohne Diskussion wurden die formaljuristischen Änderungen für die Satzung der Altstadtsanierung beschlossen. Desgleichen wurde noch einmal bekräftigt, daß für das Klein-Eichener Wochenendhausgebiet ein Planungsauftrag erteilt werden soll, nachdem sich herausstellte, daß für die bereits angelaufenen Arbeiten kein eindeutiger Auftrag des Parlaments vorlag.

Eine längere Aussprache entspann sich um die Festlegung zentraler Müllplätze. Es handelte sich hier um einen Vorschlag für den Regierungspräsidenten. Bürgermeister Herzog berichtete, daß jeder Ortsbeirat in den letzten Tagen bemüht gewesen sei, möglichst für den eigenen Stadtteil Deponien für neutralen Müll (Bauaushub, landwirtschaftliche Abfälle) zu erhalten.

Stadtverordneter Felsing (CDU, Lardenbach) beantragte, neben den zentralen Deponien in Stangenrod, Queckborn und Weickartshain noch Lardenbach vorzusehen, da Weickartshain nur noch 10.000 cbm aufnehmen könne. Das Parlament schloß sich dem an und ordnete einen Stopp für die Lardenbacher Rekultivierungsmaßnahmen und ein Ankauf des dortigen benachbarten Geländes für die Deponie an. Felsing wies darauf hin, daß nach dem Ankauf Ablagerungsmöglichkeiten für die nächsten 50 Jahre bestünden.

(Grünberger Heimat Zeitung)

 
 
Lardenbach
 
 

 

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