Das Waschweibchen von Klein-Eichen

 
Wenn man die Anhöhe herabsteigt, die zwischen Groß- und Klein-Eichen liegt, so hat man eine grasige Niederung vor sich, welche die "Pfingstweide" heißt. Nebenan hat früher das Bornwäldchen gestanden, und in dieser Gegend sollen anfangs die Leute von Klein-Eichen zuerst angesiedelt gewesen sein, ehe sie neben Lardenbach in den Grund bauten.
Pfingstweide
An diesem Platz ist es nie recht geheuer gewesen.
Ehemals stand daselbst ein uralter, und geborstener Lindenbaum, gerade über einer Quelle, deren Wasser durch den hohlen Stamm sich zuletzt einen Ausweg suchte und mit leisem Gemurmel weiterfloß.
Aus diesem Born kam immer im Herbst um die Mittagszeit ein grau oder weiß gekleidetes Weibchen hervor, das sah man dann in dem Wässerlein des Tales seine Wäsche halten. Jetzt ist es aber schon lange her, seitdem man von diesem Waschweibchen etwas gesehen und gehört hat.
 

 

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